Souveräne Auftaktsiege für Anderson und Cross

Am Samstagabend startete die 26. Ausgabe des World Matchplays, dem zweitwichtigen Turnier der Darts-Welt. In den traditionsreichen Winter Gardens von Blackpool trafen sich die besten 16 Profis der Weltrangliste und die besten 16 Spieler der Pro Tour Order of Merit, um an acht Tagen um die Phil-Taylor-Trophy zu kämpfen. Los ging es am heutigen Turniertag mit den ersten vier Partien der ersten Runde. Gleich heute stiegen Titelverteidiger Gary Anderson und der Weltranglistenzweite Rob Cross in den Wettbewerb ein, sie trafen auf Danny Noppert beziehungsweise Chris Dobey. Vorher noch eröffneten Nathan Aspinall und Mervyn King das World Matchplay, ehe Gerwyn Price auf Stephen Bunting traf. Gespielt wird die erste Runde im Modus „best of 19 Legs“.

Starker Beginn und starker Schluss: King schlägt Aspinall

Kaum ein anderer Spieler hat in der letzten Zeit einen dermaßen steilen Aufstieg hinter sich wie Nathan Aspinall. Der Engländer erreichte bei der WM die Vorschlussrunde und legte im März noch einen drauf, als er mit den UK Open ein Major-Turnier gewann. Erst kürzlich triumphierte er dann auch noch in Las Vegas. Durch diese Erfolge debütiert Aspinall als gesetzter Spieler und traf als solcher in Runde eins auf den erfahrenen Mervyn King. Letzterer legte fulminant los und breakte mit einem 104er-Finish. Dieses konnte er locker bestätigen und mit einem 85er-Bullfinish sogar ein weiteres Break nachlegen. Aspinall verbuchte danach seinen ersten Leggewinn, doch King antwortete sofort mit einem starken 11-Darter. „The King“ führte zur Pause mit 4:1 und hatte bereits fünf 180er erzielt. Nach der Unterbrechung bekam Aspinall Oberwasser. Er zeigte zunächst einen 14-Darter, ehe ihm Checkouts von 127 sowie 64 Punkten zum 4:4-Ausgleich verhalfen. „The Asp“ konnte anschließend gar ein viertes Leg nacheinander für sich entscheiden, doch dann setzte King diesem Lauf ein Ende und stellte den 5:5-Pausenstand her. Zurück auf der Bühne sorgte King für eine Paukenschlag, als er 160 Restpunkte zum Break löschte. Aspinall war davon sichtlich geschockt und verlor seine Sicherheit auf die Doppelfelder: in den nächsten drei Durchgängen ließ er ganze zehn Chancen verstreichen. King nutzte diese Fehler routiniert aus und brauchte nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Als Aspinall dann noch einmal an der Doppel-10 vorbeiwarf war es soweit. King machte 81 Zähler mit zwei Würfen aus und war nach dem 10:5 der erste Mann in Runde zwei.

Bunting siegt in denkwürdigem Match

Als nächstes war Gerwyn Price an der Reihe – den Waliser darf man durchaus zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel zählen. Zunächst musste er sich allerdings gegen Stephen Bunting behaupten. Der „Iceman“ gewann das Auftaktleg und profitierte im zweiten Durchgang von zwei Patzern seines Gegners. Kurz darauf erhöhte er seinen Vorsprung auf 3:0. Bunting konnte danach zwar sein erstes Erfolgserlebnis feiern, doch Price antwortete umgehend auf der Doppel-11 und nahm eine 4:1-Führung mit in die erste Unterbrechung. Bunting verringerte wenige Minuten später seinen Rückstand, ließ anschließend aber zwei Chancen aus, um bis auf ein Leg zu verkürzen. Dasselbe Missgeschick unterlief Bunting im neunten Leg, als er ebenfalls zwei Breakdarts ausließ. Stattdessen gewann Price diesen Durchgang zum 6:3 aus seiner Sicht, doch „The Bullet“ verteidigte dann wieder sein Anwurfleg und sorgte auf diese Weise für den Pausenstand. Nach der Unterbrechung gelang Bunting endlich das erhoffte Break, doch sein walisischer Gegner konterte sofort und stellte mit einem 86er-Checkout den alten Abstand wieder her. Nach ähnlichem Muster verliefen die nächsten beiden Legs: Bunting verkürzte, Price kam per 106er-Finish zum Rebreak und verhinderte den Ausgleich. Der sollte wenig später dennoch fallen. „The Bullet“ gewann zwei Legs nacheinander und sorgte mit dem 8:8 für eine spannende Schlussphase. Weil auch die nächsten beiden Legs geteilt wurden – Price scheiterte haarscharf an einem 140er-Finish zum Match – ging die Begegnung in die Verlängerung. Bunting ließ im 19. Leg zwei wichtige Breakdarts liegen, kam mit einem starken 11-Darter aber sofort zum erneuten Ausgleich. Price legte dann per 12-Darter wiederum vor, kurz darauf hielt Bunting seine Nerven auf der Doppel-16 zusammen und stellte auf 11:11. Ein ganz wichtiges Break gelang Bunting im Anschluss daran, als er 85 Punkte auf dem Bullseye löschte. Jedoch ließ der Engländer ein Leg später vier Matchdarts aus – deswegen ging das Spiel nun ins alles entscheidende 25. Leg. Dort ließ der anwerfende Price einen Matchdart aufs Bullseye aus, Bunting erlaubte sich bei 79 Rest dieses Mal keinen Fehler und jubelte über das Weiterkommen.

Klare Angelegenheiten bei den Favoriten

Dann durfte Titelverteidiger Gary Anderson auf die Bühne. Der Schotte ist derzeit eine Wundertüte, da er im ersten Halbjahr 2019 nur wenig gespielt hat und sich zuletzt gute Ergebnisse (Halbfinale beim Players Championship 19) mit schlechten (Erstrundenaus beim German Darts Masters) abwechselten. Zum Auftakt bekam es „The Flying Scotsman“ mit Danny Noppert zu tun. Anderson profitierte in der Anfangsphase vor allem von der Schwäche seines Gegners. Noppert ließ in den ersten drei Legs insgesamt sechs Chancen auf Doppel ungenutzt und ermöglichte seinem schottischen Kontrahenten einen angenehmen Vorsprung. Erst nachdem Noppert auch das vierte Leg abgeben musste erwischte er im fünften Leg die Doppel-8, lag zur ersten Unterbrechung aber dennoch klar mit 1:4 hinten. Noppert ließ dann direkt nach der Pause zwei weitere Chancen aus, wenig später durfte er sich dann ein 135er-Highfinish seines Gegner zum 1:6 ansehen. Kurz darauf gelang „Noppie“ dann aber wieder ein positiver Moment, als er 82 Punkte souverän mit zwei Darts löschen konnte. Der Niederländer gewann auch das nächste Leg, doch Anderson konterte mit einem 111er-Checkout und baute seine Führung so auf 7:3 aus. Danach folgte bei Anderson jedoch eine längere Schwächephase. Durch eigene Fehler brachte er Noppert zurück ins Spiel, der durch drei Leggewinne in Serie auf 6:7 verkürzte. Danach fing sich Anderson wieder, glänzte im 15. Leg mit einem 160er-Finish und brauchte nur noch eines zum Sieg. Diesen fehlenden Durchgang holte er sich schon kurze Zeit später und vollendete den 10:6-Erfolg.

Wie Noppert vorhin war auch Chris Dobey ein Debütant beim World Matchplay. Seine Feuertaufe erlebte er dabei gegen den an Position zwei gesetzten Rob Cross. Letzterer startete mit einem 87er-Finish in die Partie und legte ein Break nach, welches er kurz darauf ohne Probleme auch bestätigen konnte. Dobey gewann kurz darauf sein erstes Leg, verpasste ein Leg später aber das Bullseye für ein 170er-Finish. Cross war zur Stelle, nahm 74 Punkte von der Scheibe und stellte durch das 4:1 den vorherigen Abstand wieder her. „Voltage“ behielt auch nach der Pause die volle Kontrolle über die Partie und spielte Legs von 14 und 12 Darts. Doch dann packte Dobey ein echtes Highlight aus, als er 145 Punkte auf der Doppel-14 zum 2:6 aus seiner Sicht checkte. Cross ließ sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen, startete mit sechs perfekten Darts in den neunten Durchgang, den er letztlich mit 13 Würfen gewann. Per 15-Darter ging auch das nächste Leg an den Weltmeister von 2018, der dadurch mit einem komfortablen 8:2-Vorsprung in die letzte Pause ging. Per 14-Darter gelang „Hollywood“ wenige Minuten später nochmal ein Break, doch Cross konterte auch in diesem Fall sofort und benötigte nur noch ein Leg zum Sieg. Genau der stand schon kurz darauf fest, Cross löschte 130 Restpunkte aus und erreichte nach dem deutlichen 10:3 die nächste Runde.

World Matchplay


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