Rob Cross gewinnt das World Matchplay 2019
Mit 32 Teilnehmern war das World Matchplay vor acht Tagen gestartet, am heutigen Sonntagabend waren nur noch zwei Spieler übrig. Rob Cross und Michael Smith standen sich im Endspiel gegenüber und duellierten sich um 150.000 Pfund und um die Phil-Taylor-Trophy. Sieger wurde derjenige, der zuerst 18 Legs für sich entschieden hatte. Der Weg von Michael Smith in sein drittes TV-Endspiel führte über Jamie Hughes, Max Hopp, Mervyn King und Glen Durrant, wobei er speziell gegen den Letztgenannten überzeugte. Rob Cross hatte sich seinerseits die Möglichkeit zum ersten Major-Titel seit der Weltmeisterschaft 2018 mit Siegen über Chris Dobey. Krzysztof Ratajski, Stephen Bunting und Daryl Gurney erarbeitet - speziell seine Erfolge im Viertel- und Halbfinale waren hart umkämpft.
Smith verschläft den Beginn komplett
Ins heutige rein-englische Finale startete Cross deutlich besser hinein. Nachdem er mit zwei 72er-Checkouts begann und ein drittes Erfolgserlebnis nachlegte profitierte er von drei Fehlern seines Gegners und erhöhte per Break. Smith patzte dann ein Leg später wieder drei Mal auf Doppel und verlor dementsprechend auch dieses Leg. Gestern noch hatte der "Bully Boy" mit einer starken Doppelquote von 50 Prozent geglänzt, zu Beginn dieser Partie war davon allerdings nichts mehr zu sehen und er setzte im sechsten Durchgang drei weitere Pfeile daneben. Cross musste selbst nicht überragend spielen und führte kurz darauf dennoch mit 7:0. Der einseitige Spielverlauf setzte sich fort, "Voltage" zeigte Legs von 14 und 15 Darts und zog weiter einsam seine Kreise. Danach sollte Smith allerdings tatsächlich das erste Erfolgserlebnis gelingen. Er checkte 84 Punkte mit zwei Würfen aus und lag deshalb zur zweiten Pause "nur noch" mit 1:9 hinten. Smith holte sich anschließend zwei weitere Legs nacheinander, doch Cross ließ erstmal nichts mehr zu und verteidigte den eigenen Anwurf per 73er-Finish. Smith brachte sein Anwurfleg anschließend ebenfalls nach Hause, doch Cross antwortete mit einem 115er-Highfinish und erhöhte seine Führung zur dritten Pause auf 11:4. Zurück vor den Kameras ließ Smith gleich fünf Chancen auf Doppelfelder liegen, spielte direkt danach aber sein bestes Leg und kam mit einem 12-Darter inklusive 147er-Finish auf der Doppel-15 zum Break. Aus dem Nichts spielte Smith jetzt die hohen Scores, die man sonst von ihm gewohnt ist. Er bestätigte das eben produzierte Break mit einem 13-Darter und legte einen weiteren 12-Darter nach. Cross verwandelte kurz darauf aber einen wichtigen Pfeil in der Doppel-16, um den Lauf seines Gegners zu unterbrechen und um selbst zu diesem Zeitpunkt mit 13:7 zu führen.
Die Aufholjagd kommt letztlich zu spät
Ungeachtet dessen hatte Smith die desaströse Anfangsphase nun komplett hinter sich gelassen und gewann drei Legs nacheinander, dabei gelang ihm unter anderem ein 11-Darter. Cross antwortete mit einem unter Druck zustande kommenden 110er-Finish, konnte dieses Break aber nicht bestätigen. Stattdessen war Smith auf der Doppel-18 zur Stelle und lag zur letzten Unterbrechung nur noch mit 11:14 in Rückstand. Cross hatte gestern bekanntermaßen selbst ein großartiges Comeback vollbracht, stand heute aber auf der anderen Seite und wollte ein solches natürlich verhindern. Deshalb war es auch hilfreich, dass er nach dieser Pause sofort zum Rebreak kam. Doch schon kurz darauf warf der Weltranglistenzweite drei wichtige Darts an Doppeln vorbei und ermöglichte seinem Gegner hier wiederum das Break. Cross hatte in dieser Phase ernsthafte Schwierigkeiten beim Auschecken und verfehlte die Doppel im darauffolgenden Leg sogar sechsfach. Smith nutzte diese Fehlwürfe letztlich aus und verringerte den Abstand mit dem 13:15 auf zwei Legs. Der "Bully Boy" verpasste anschließend jedoch eine eminent wichtige Möglichkeit auf das Bullseye, Cross löschte Augenblicke später 72 Restpunkte und hatte den Sieg in Sichtweite. Zudem profitierte "Voltage" kurz darauf von drei weiteren Patzern seines Gegners, hielt die eigenen Nerven auf der Doppel-16 zusammen und benötigte nur noch ein einziges Leg zum Titelgewinn. Kurz darauf waren alle offenen Fragen geklärt, Rob Cross verwandelte seinen vierten Matchdart und gewann das Endspiel mit 18:13. Der Sieg beim World Matchplay ist sein erster großer Titelgewinn seit der Weltmeisterschaft 2018 und bringt ihm 150.000 Pfund an Preisgeld ein.