Van Gerwen übersteht die erste Runde mit Mühe
Am Sonntagabend, der insgesamt dritten Session des World Matchplays 2019, wurden vier weitere Erstrundenpartien abgehalten. Mittelpunkt war dabei Weltmeister Michael van Gerwen, der Steve Beaton aus dem Weg räumen wollte. Mit Jeffrey de Zwaan und Jermaine Wattimena waren zwei weitere Niederländer im Einsatz, die es mit James Wade beziehungsweise Mensur Suljovic zu tun bekamen. Außerdem kam es zum Abschluss zum Duell von Adrian Lewis und Glen Durrant.
Wade gewinnt knapp, Suljovic sehr deutlich
In der Vorjahresausgabe des World Matchplays war Jeffrey de Zwaan die ganz große Überraschung. Der junge Niederländer schlug in der ersten Runde Landsmann van Gerwen und rückte schließlich bis ins Halbfinale vor. Heute stand ihm mit James Wade wieder ein Weltklassespieler gegenüber. Wade, Turniersieger von 2007, eröffnete das Duell mit einem 160er-Finish, doch dann drehte de Zwaan auf. „The Black Cobra“ checkte 76, 47 und 119 Punkte und übernahm die Führung. Wade verkürzte per 14-Darter, verpasste nach der Pause aber drei Breakdarts. Stattdessen erwischte de Zwaan die Doppel-5 mit dem letzten Dart und stellte auf 4:2 aus seiner Sicht. Nachdem die nächsten beiden Durchgänge gerecht geteilt wurden warf Wade einmal am Bullseye vorbei und ermöglichte seinem niederländischen Gegner so ein Break. Dieser konnte das eben produzierte Break allerdings nicht bestätigen, weil er selbst dreimal an Doppeln vorbeiwarf und Sekunden später dabei zusah, wie Wade 116 Restpunkte auf Null bekam – zur zweiten Unterbrechung lag Wade nur noch mit 4:6 hinten. Jedoch vergab „The Machine“ nach der Pause einen Dart auf Tops und kassierte in der Folge das sofortige Rebreak. Wade schlug auch dieses Mal umgehend zurück, verteidigte anschließend seinen eigenen Anwurf und lag mittlerweile nur noch mit 6:7 in Rückstand. Danach gewann allerdings wieder de Zwaan zwei Legs nacheinander und brauchte deshalb nur noch eines zum Sieg. Er ließ dann aber zwei Matchdarts liegen, Wade konnte 80 Punkte und im nächsten Leg 68 Zähler ausmachen und hatte nur noch ein Leg Rückstand. Im 18. Durchgang vergab de Zwaan seinen dritten Matchdart, Wade bedankte sich erneut und glich zum 9:9 aus. „The Machine“ gewann wenig später gar ein viertes Leg nacheinander, doch de Zwaan stoppte diesen Lauf und stellte auf der Doppel-18 wieder Parität her. Wade ging dann wieder in Front, verpatzte kurze Zeit später aber seinen ersten Matchdart auf der Doppel-20. De Zwaan hielt sich selbst im Spiel und schaffte es nachfolgend, per 11-Darter zu breaken, vergab anschließend allerdings erneut zwei Matchdarts. Wade rettete sich gerade so auf der Doppel-5 und sorgte für das Entscheidungsleg. Dort positionierte sich de Zwaan nach zwölf Würfen bei 32 Rest, doch Wade hatte angeworfen und löschte schlussendlich 80 Punkte aus. James Wade überlebte fünf Matchdarts und ging schließlich als 13:12-Sieger aus dieser packenden Begegnung heraus.
Im vergangenen Jahr endete die Blackpool-Reise von Mensur Suljovic erst im Finale, welches er ganz knapp verlor. Um auch in diesem Jahr weit zu kommen musste der Wiener zunächst Jermaine Wattimena bezwingen. „The Gentle“ schnappte sie die ersten drei Legs allesamt, dabei profitierte er in letzterem von drei Fehlern seines niederländischen Gegners. Wattimena konnte erst danach sein erstes Erfolgserlebnis vermelden, das fünfte Leg ging allerdings wieder an Suljovic, der dadurch eine 4:1-Führung in die erste Pause nahm. Bei „Machine Gun“ lief auch nach der Unterbrechung so gut wie gar nix zusammen und er traf viel zu wenige Triplefelder. Suljovic nutzte das äußerst routiniert aus, gewann drei weitere Legs in Serie und startete mit zwei 180ern ins neunte Leg. Der siebte Dart landete dann unterhalb der dreifachen 20, doch Suljovic produzierte letztlich einen 13-Darter und erhöhte seinen Vorsprung auf 8:1. Ein 70er-Finish später war der Österreicher nur noch ein Leg von der Ziellinie entfernt. Danach ging es zwar noch kurz von der Bühne runter, doch wenige Minuten später spielte Mensur einen 13-Darter, mit dem er den 10:1-Kantersieg abschloss.
Durrant lässt Lewis keine Chance
Danach durfte Michael van Gerwen die Bühne des Emperess Ballroom betreten. Der Weltranglistenerste hatte das zweitwichtigste Turnier der Darts-Welt nun zwei Jahre nacheinander nicht für sich entscheiden können und wollte den Triumph dieses Mal um so mehr. Die Ergebnisse der letzten Wochen stimmten allerdings nicht bei van Gerwen, auf der World Series schied er in Las Vegas und Köln früh aus. Der Auftaktgegner des Niederländers war Evergreen Steve Beaton, der zum 20. Mal am World Matchplay teilnahm. „Mighty Mike“ gewann das erste Leg trotz fünf Fehlwürfen auf Doppelfelder und profitierte im zweiten Durchgang von zwei Patzern seines Gegners, sodass er ein Break nachlegen. Beaton erlebte einen äußerst schleppenden Start ins Match, verlor auch das dritte Leg und scheiterte im vierten haarscharf an einem 133er-Checkout. Aber auch van Gerwen hatte ernsthafte Probleme auf Doppelfelder, leistete sich im fünften Leg drei weitere Patzer und ermöglichte seinem Gegner so dessen erstes Erfolgserlebnis – dennoch nahm der Niederländer eine komfortable 4:1-Führung in die erste Unterbrechung. Auch nach der Pause fanden beide Akteure nicht wirklich in die Spur. Nachdem die Legs Nummer sechs und sieben fair aufgeteilt wurden spielte Beaton die besten Darts des gesamten bisherigen Spiels, als er nur elf Würfe zum 3:5 aus seiner Sicht benötigte. Kurz darauf profitierte der „Bronzed Adonis“ von drei weiteren Patzern des Favoriten, doch van Gerwen schnappte sich noch das zehnte Leg und nahm so immerhin einen 6:4-Vorsprung mit in die zweite Pause. Aus dieser Auszeit kam van Gerwen zumindest kurzzeitig verbessert heraus und brillierte mit einem 10-Darter, doch Beaton reagierte sofort und verringerte seinen Abstand wieder auf zwei Legs; allerdings verpasste er danach knapp das Bullseye für ein mögliches Break. Van Gerwen leistete sich diesmal keinen Fehler auf Doppel und erhöhte auf 8:5. Weil der Niederländer ein Leg später wieder zweifach patzte blieb Beaton im Match, der Engländer ließ danach aber seinerseits eine Chance auf Bullseye verstreichen, sodass van Gerwen nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Letzten Endes bekam van Gerwen den Deckel drauf, trotz unterdurchschnittlicher Leistung und insgesamt 27 an Doppelfeldern vorbeigeworfenen Pfeilen setzte sich der Weltmeister mit 10:6 durch.
Im rein englischen Duell zwischen Adrian Lewis und Glen Durrant wurde dann der Zweitrundengegner von van Gerwen gesucht. Nachdem beide Akteure zunächst ihr jeweils erstes Anwurfleg für sich entscheiden konnten war es „Duzza“, dem das erste Break gelang. Der dreifache BDO-Weltmeister bestätigte das eben geschaffte Break ziemlich problemlos und schaffte es mit einem 101er-Finish sogar, seine Führung auf 4:1 auszubauen. Nach der Pause kam Lewis per 11-Darter zum umgehenden Rebreak, doch Durrant ließ sich davon nicht beeindrucken und holte zwei weitere Legs nacheinander. Zudem profitierte er im neunten Leg von drei Patzern seines Gegners und holte letztlich auch dieses auf seine Seite. Durrant war jetzt voll in Fahrt, schnappte sich auch den darauffolgenden Durchgang und lag deshalb zur zweiten Pause deutlich mit 8:2 vorne. Im Anschluss daran konnte „Jackpot“ noch zwei Legs für sich entscheiden, doch Durrant ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und verwandelte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-20.