Suljovic verpasst das Halbfinale

Am sechsten Tag des World Matchplay waren nur noch acht Spieler vertreten. Vier von ihnen spielten an diesem Abend die ersten beiden Viertelfinals aus. Dabei bekam es der Österreicher Mensur Suljovic mit Gary Anderson-Bezwinger Daryl Gurney zu tun und hatte damit eine echte Mammutaufgabe vor sich. Außerdem spielte Peter Wright gegen Darren Webster, der bisher bei diesem Turnier ebenfalls sehr überzeugen konnte.

Gurney behält erneut die Nerven

Als erstes war gleich Mensur Suljovic dran. Gegen Daryl Gurney trat er zwar erst seit zwei Jahren an, aber immerhin neun Mal trafen sie sich schon am Oche. Immer wieder war es zwischen ihnen knapp, insgesamt hat Daryl aber mit 5:4 die Nase vorn. Dies wollte Suljovic an diesem Abend natürlich ändern. Der Österreicher war zu Beginn sehr fokussiert, wirkte sehr in sich gekehrt. Den besseren Start erwischte jedoch Gurney, der die beiden ersten Anwürfe von Suljovic gut attackierte, das Break jedoch beide Male knapp verpasste. Dieses gelang dafür Suljovic im fünften Leg, als er 80 Punkte auscheckte und seine 100%-Doppelquote zu diesem Zeitpunkt bestätigte. Nachdem er das Break bestätigt hatte, konnte er den Vorsprung auch erst mal eine ganze Weile halten. „The Gentle“ schien im Kopf seines Gegners angekommen zu sein. Die Leistungen von Daryl waren zu diesem Zeitpunkt sehr schwankend. In den eigenen Legs durchaus recht sicher, konnte er Mensur kaum attackieren. Zudem hatte Suljovic auf alles, was der Nordire zeigte, eine Antwort und hielt den Druck damit ungemein hoch. Erst nach der zweiten Pause änderte sich dies. Mensur stand bei 121 Punkten Rest, traf die Triple-20, jedoch danach die Triple-8. So bekam er keinen Wurf auf ein Doppel und Gurney konnte verkürzen und wenig später sogar ausgleichen. Als ihm dann auch noch ein 146’er Finish zur Führung gelang, schien die Partie wie aus dem Nichts zu kippen. Doch Mensur blieb ruhig. Er glich erneut aus und bewies Nervenstärke.

Beide gaben es sich nun richtig. Zunächst spielte Gurney einen 11-Darter, im Anschluss zeigte Mensur vier perfekte Darts und krönte diese mit einem 10-Darter. Damit kam er erneut in den Kopf von Daryl, der wieder leicht nachließ. So holte sich Mensur ein Break und obwohl Gurney mit einem 100’er Finish direkt wieder ausglich, war nun Mensur wieder der tonangebende Mann auf der Bühne. Er checkte 84 Punkte via Single Bull, 19, Tops und bestätigte dieses Break dieses Mal auch. Suljovic musste nun also nur noch seine eigenen Anwürfe ins Ziel bringen, doch es sollte ihm nicht gelingen. Der Österreicher begann nun selbst ein paar Fehler zu machen und seinen Gegner zurück ins Spiel zu holen. Ein weiteres Break gelang Gurney um zum 12:12 auszugleichen. Eine Verlängerung schien sich anzubahnen. Daryl warf in der Folge eine brillante 180 um sich 45 Punkte Rest zu stellen. Suljovic stand jedoch auf 85 Punkten bereit um erneut ein Break zu holen. Dies misslang ihm, da er Bull verfehlte. So holte sich Gurney doch wieder die Führung und lauerte nun auf einen Fehler seines Gegners. Dieser passierte im 28. Leg. Dieses hatte Suljovic begonnen, jedoch machte er viele Fehler. Immer wieder rutschten ihm Darts in kleinere Felder, wodurch er den starken Scores von Gurney dieses Mal nicht folgen konnte. Der Nordirewar eiskalt und holte sich das Break zum 15:13. Damit fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg und er durfte es sogar beginnen. Er spielte dabei nicht schlecht und stellte sich letztlich auf 16 Punkte Rest. Mensur aber bekam nochmal die Chance auf ein 105’er Finish. Nachdem er die Triple-20 traf, saß der zweite Dart auch in der 17. Passenderweise verfehlte er jedoch sein Lieblingsdoppel und Daryl nutzte seinen ersten Matchdart um den 16:13-Sieg einzutüten. Danach ließ „Super Chin“ seinen Emotionen freien Lauf, umarmte Suljovic und hob ihn sogar hoch, sogar ein paar Tränen standen in seinen Augen, als er erschöpft auf die Knie fiel. Es war der erste Halbfinaleinzug für Gurney bei diesem Turnier.


Wright ringt den „Demolition Man“ nieder


Danach ging es für Peter Wright um die Wurst. Er bekam es mit Darren Webster zu tun, den er zwar in den bisherigen elf Duellen zumeist im Griff hatte, der sich jedoch vor allem in den letzten Monaten noch ein Mal steigerte und immer wieder für große Überraschungen sorgen konnte. Doch zu Beginn schien der „Demolition“ Man noch etwas nervös zu sein. Wegen Double Trouble im ersten Leg kassierte er direkt ein Break und lag schnell mit 0:2 zurück. Doch Wright verpasste danach drei weitere Breakdarts, sodass Webster doch noch ins Match fand. Er kam relativ schnell wieder zum Ausgleich und konnte, weil „Snakebite“ erneut einen Breakdart liegen ließ, auch erstmals in Führung gehen. Davon ließ sich Wright aber überhaupt nicht beeindrucken. Er checkte zwei Mal hintereinander 96 Punkte aus und drehte die Partie ein weiteres Mal, ehe er zum wiederholten Male ein wichtiges Doppel verpasste. So hielt er einen soliden aber bis dahin noch nicht sonderlich gefährlichen Darren Webster am Leben. Dieser nahm diese Geschenke auch gerne an und glich erneut aus. Von da an blieben beide vor allem in ihren eigenen Aufschlägen sehr sicher. Wright wirkte relativ locker, während Webster sehr angespannt wirkte, jedoch auch ungemein fokussiert. Wright gelang im zwölften Leg das erste High Finish mit 101 Punkten, was Webster wenig später beinahe mit einem 140’er Finish via zwei Mal Tops beantwortet hätte. Obwohl der zweite Dart die Doppel-20 verfehlte, konnte Darren damit mal wieder ein Break ins Ziel bringen, was von Peter aber umgehend wieder wettgemacht wurde. Weil Webster dann 138 Punkte nicht ins Ziel brachte, glich Wright kurze Zeit später auch zum 8:8 wieder aus.

Es schien die Geschichte des Spiels zu werden, dass Peter Wright sich immer wieder zurückkämpfen, sich jedoch nie wirklich absetzen konnte. Er holte sich, nachdem Webster vier Darts auf Doppel vergab, erneut ein Break und brachte sich damit in Führung, doch er traf im Anschluss die Doppel einfach nicht. So blieb Webster klar im Vorteil, der direkt ausgleichen und sich seinerseits mit einem Break nun bis auf 11:9 in Führung bringen konnte. Wright merkte, dass es immer enger wurde und ihm die Zeit davonrannte. Er fand allerdings an diesem Tag einfach nicht in seinen Rhythmus, konnte nicht seine beste Leistung abrufen. Er musste kämpfen und er war bereit diesen Kampf anzunehmen. Dass er direkt zum Rebreak kam, hatte er jedoch Webster zu verdanken, der dieses Mal einfach die Doppel nicht traf. Wright verpasste ein 156’er Finish nutzte aber seinen sechsten Versuch auf die Doppel-18 doch noch und glich wenig später sogar wieder aus. Dies schien Webster dann doch mental getroffen zu haben, er wurde nun hektischer und Wright ging in Führung. Erneut ließ der Schotte dann aber nach, traf erst mit dem elften Dart ein Triple. Dieses Mal konnte Webster davon aber nicht profitieren, verpasste knapp ein 118’er Finish und so holte sich Wright das 13:11 und sorgte mit einem Break zum 14:11 für die Vorentscheidung. Webster war nun zu verbissen, fast schon aggressiv und vergab zu viele Chancen. „Snakebite“ profitierte davon und so kam der Sieg nicht mehr in ernsthafte Gefahr. Am Ende siegte Peter Wright nach langem Kampf doch noch mit 16:12 und zog ins Halbfinale ein.

Tobias Gürtler

World Matchplay


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