Michael van Gerwen gegen Phil Taylor

Insgesamt 32 Spieler waren in das World Matchplay gestartet um sich zum Sieger zu krönen, am achten Tag waren nur noch vier Titelkandidaten übrig. Fast folgerichtig waren diese vier Spieler auch die besten vier Spieler der Order of Merit. Zunächst spielte Titelverteidiger Michael van Gerwen gegen seinen Rivalen Adrian Lewis, ein Duell welches, wenn beide ihre Top-Form zeigen würden, in die Geschichtsbücher eingehen könnte. Zudem traf der amtierende Weltmeister Gary Anderson in der Neuauflage des WM Finals von 2015 auf den Rekordchampion dieses Turniers: Phil „The Power“ Taylor.

Lewis lässt zu viel liegen


Für viele ist das Aufeinandertreffen von Adrian Lewis und Michael van Gerwen immer wieder ein Grund einzuschalten. Jeder weiß, was diese beiden Spieler zu leisten imstande sind. In den bisherigen Duellen auf großer Bühne kam es jedoch zu selten zu echten Klassikern. Im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 zum Beispiel siegte MVG klar mit 6:0 in den Sätzen. Ob es hier spannender werden würde, lag also zum Großteil an Adrian Lewis. Michael startete gewohnt stark, ging schnell mit 3:0 in Führung. Zwar konnte Adrian dies recht schnell wieder ausgleichen, sah dann allerdings nur zu, wie sein Gegner sich immer weiter absetzen konnte. Bis auf 8:3 kam Michael, welcher in dieser Serie zwei Breaks holte, die „Jackpot“ durchaus hätte verhindern können. Immer wieder verfehlte der Engländer allerdings wichtige Doppel, was sich wie ein roter Faden durch dieses Spiel ziehen sollte. Adrian versuchte sich zurückzukämpfen, immer wieder hatte er auch Phasen in denen er seinen Gegner ärgern konnte. Doch holte Lewis zwei Legs, verlor er die beiden darauf und hatte damit nichts gewonnen. Mit einem 10:5 ging es in die dritte Pause.

Von Adrian musste nun etwas kommen und das wusste er auch. Michael vergab ein 170’er Finish auf das Bullseye und Lewis war zur Stelle. Er checkte 130 Punkte auf das Bullseye und verkürzte erneut. Die Antwort waren fünf perfekte Darts des Titelverteidigers. Sie brachten beide ein paar Legs durch, ehe Lewis erneut einen Fehler seines Gegners zu einem Break ausnutzen konnte. Doch wie so oft, konnte er dieses nicht bestätigen. In seinem Leg stand er unter Druck, musste 126 Punkte auschecken und verfehlte die Doppel-6 nur knapp. Schon war Michael wieder da und erhöhte auf 13:9. In der Folge ließ Lewis dann viele weitere Möglichkeiten liegen. Weil er trotz vier perfekten Darts zu Beginn eines eigenen Legs die Doppel nicht traf und insgesamt vier Chancen liegen ließ, wusste „Mighty Mike“ schon im Vorhinein, dass er nun für die Entscheidung sorgen würde. Er grinste, trat ans Oche und checkte 103 Punkte auf die Doppel-16. Nach diesem Break war die Messe gelesen und Michael brachte die Partie mit dem 17:9 wenig später ins Ziel.


Michael van Gerwen 17:9 Adrian Lewis
35 100+ 32
19 140+ 17
1 170+ 3
8 180 7
101.20 Average 98.24
103 High Finish 130
7 Breaks of Throw 3
17/35 - 49% Checkout % 9/25 - 36%

Taylor weltmeisterlicher als der Weltmeister

Phil Taylor ist mit Abstand der Rekordchampion des World Matchplay. Gut, das kann man über viele Turniere sagen, jedoch gibt es kaum eine Bühne auf der er auch in den letzten Jahren durchgehend so starke Leistungen zeigen konnte. Gegen Anderson begann es zunächst sehr eng. Beide Spieler konnten ihre eigenen Legs holen, wobei Phil als Highlight fantastische vier perfekte Darts zeigte und Anderson 140 Punkte auschecken konnte. Bis zur ersten Pause, zu der es 3:2 für den Engländer stand, verlief alles nach Plan. Dann aber ließ Anderson nach und Taylor legte so richtig los. Er spielte fantastische Darts, setzte sich auf 5:2 ab und checkte, nachdem Gary Chancen vergab, 98 Punkte mit zwei Darts zum Break. In der Phase war für Anderson nichts zu holen. Der „Flying Scotsman“ ärgerte sich sichtlich und musste mit ansehen, wie sein Gegner fast problemlos bis auf 10:3 wegmarschierte. Zur dritten Pause lag „The Power“ schon fast uneinholbar mit 11:4 vorne.

Bisher hatte Taylor noch nie ein Finale beim World Matchplay verloren und er war auf dem besten Weg zum 16. Mal ins Endspiel dieses Turniers einzuziehen. Anderson schien sich hingegen schon aufgegeben zu haben. Immer wieder machte er Fehler, die Doppel traf er in entscheidenden Situationen so gut wie nie. Wie zu früheren Zeiten bestrafte Phil dies jedes Mal. Warf Anderson eine 180, konterte Taylor mindestens mit einer 140, der Druck auf den Weltmeister war immens. Sehr ruhig und sehr souverän schritt Taylor durch die Partie. Auch wenn Gary sich nochmal ein wenig aufzubäumen versuchte, blieb er völlig gelassen, ließ seinen Gegner machen und explodierte dann zum richtigen Zeitpunkt erneut. Es war einfach eine fantastische Leistung des 15-fachen World Matchplay Champions. Zur letzten Pause stand es 14:6 für Taylor und die Partie war im Grunde durch. In der Folge bekam Phil sogar ein Leg geschenkt, als Anderson bei 13 Punkten Rest seinen ersten Dart in die 20 warf. Es war nicht sein Tag. Phil konnte das Spiel am Ende locker zu Ende spielen und gewann letztlich völlig verdient mit 17:8.


Gary Anderson 8:17 Phil Taylor
21 100+ 28
20 140+ 16
0 170+ 4
7 180 9
96.83 Average 101.27
140 High Finish 98
1 Breaks of Throw 5
8/22 - 36% Checkout % 17/34 - 50%

Tobias Gürtler

World Matchplay


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