Taylor und van Gerwen im Finale

Die Halbfinals des World Matchplay 2014 standen an. Die Spieler die es bis in die Runde der letzten vier geschafft haben, haben es durch ihre Leistungen mehr als verdient. Im ersten Match traf der amtierende Weltmeister und Weltranglistenerste, Michael van Gerwen, auf die Nummer vier der Welt, Simon Whitlock. Beide spielten, vor allem im Viertelfinale, fantastisches Dart. Doch auch die anderen beiden Halbfinalisten zeigten tolle Leistungen. Phil Taylor, welcher im Turnierverlauf einen 9-Darter warf und seit nunmehr 33 Spielen bei diesem Turnier ungeschlagen ist, traf auf Gary Anderson, der bisher jeden seiner Gegner beherrschte.

Michael van Gerwen knackt auch den „Wizard“

Den Auftakt in den Abend machten Michael van Gerwen und Simon Whitlock. Es war klar, dass der Australier bis an seine Grenzen gehen musste, um eine echte Chance zu haben. Michael startete dementsprechend stark, führte schnell mit 2:0. Ein 133’er Finish zum Break brachte aber eine kleine Wende ins Spiel. Whitlock spielte von da an auf einem Level mit dem Weltmeister und konnte ihn sogar eine kurze Zeit hinter sich halten. Beide zeigten ein tolles Spiel, es war abwechslungsreich und ungemein spannend, dazu natürlich auch immens hochklassig.

Simon führte etwas überraschend mit 7:5, das wollte MVG nicht auf sich sitzen lassen. Er zog das Tempo an und gewann ganze fünf Legs in Folge. Michael dachte offensichtlich, dass er den „Wizard“ gebrochen hätte, dem war aber keineswegs so. Der Australier gab nicht auf, er kam immer wieder zurück. Einen folgenschweren Fehler begann „Mighty Mike“ als er beim Stand von 11:8 Tops verfehlte. Simon beendete das Leg mit einem 120’er Finish und verkürzte erneut. Danach machte er das Match langsamer, was Michael auch teilweise ein wenig aus dem Rhythmus brachte. Dies führte letztlich sogar dazu, dass Whitlock zum 12:12-Ausgleich kam. Einen kleinen Knacks bekam das Spiel von Simon, als er die dicke Chance zum 13:12 vergab. Michael schnappte sich das Leg. Zuvor zeigte der „Wizard“ noch ungewohnt viele Emotionen, danach aber blieb er sehr ruhig, es schien als hätte er sich mit jedem Leg ein wenig mehr aufgegeben. Michael van Gerwen hingegen wurde zum Ende hin sogar noch einmal stärker und gewann, wie schon in der Runde zuvor gegen Chisnall, die letzten vier Legs des Matches hintereinander. Am Ende siegte der Niederländer also mit 17:13, was letztlich auch so in Ordnung geht. Er qualifizierte sich damit zum allerersten Mal für das Finale des World Matchplay.

Taylor und Anderson zeigen unglaubliches Match

Mit Phil Taylor kam dann der amtierende Champion auf die Bühne. Sein Gegner war Gary Anderson, ein gefährlicher Mann, das wusste auch Phil. Anderson setzte Taylor auch von Anfang an unter Druck. Er stellte sich 40 Punkte Rest, Taylor aber checkte ganz locker 119 Punkte auf Bull. Nach dem Ausgleich stellte sich Gary erneut 40 Punkte, aber wieder beendete „The Power“ das Leg zu seinen Gunsten. Es war frustrierend für den Schotten. Dieser machte auch wenig später seinen ersten Fehler, als er Tops nicht traf, was Taylor zum Break nutzte. Anderson gab aber nicht auf, zeigte fünf perfekte Darts und schaffte wenig später selbst ein Break. Da er aber erneut Tops verfehlte, ging er letztlich mit einem 4:6-Rückstand in die zweite Pause.

Danach lief es weit besser für den „Flying Scotsman“. Zunächst schien Taylor sich weiter abzusetzen, ging 7:4 in Führung. Aber dann konnte Gary vier Legs in Folge für sich entscheiden und so mit 8:7 in Führung gehen. Auf dem Weg dahin checkte er die 105 Punkte mit Single Bull und zwei Mal Tops aus, er hatte das Momentum ganz klar auf seiner Seite. Allerdings kam Taylor gestärkt zurück und holte seinerseits wieder wichtige Legs. Auch er checkte ein Leg mit zwei Mal Tops aus, da waren es aber „nur“ 100 Punkte Rest. Weil beide einige Chancen vergaben, stand es zur letzten Pause dennoch verdientermaßen 10:10.

Beide waren unfassbar ebenbürtig. Das Match war auf einem enorm hohen Niveau. Taylor warf 11-Darter und checkte danach einfach mal 146 zum Break, Gary konterte mit einem 11-Darter zum Rebreak. Sie nahmen sich so gut wie nichts. Doch je länger das Match dauerte, desto öfter beobachtete man winzig kleine Fehler bei Gary. Er verpasste ein paar sehr wichtige Doppel, dennoch blieb es bis zum Ende extrem spannend. So stark Anderson aber auch war, Phil war immer einen Schritt voraus. Anderson warf fünf perfekte Darts, dennoch holte sich Taylor das Leg relativ locker mit einem 11-Darter. Man brauchte quasi einen 9-Darter um ein Break gegen „The Power“ zu holen. Dies bekam der Schotte jedoch nicht hin und so holte Phil Taylor seinen 34. Sieg beim World Matchplay in Folge! 17:15 siegte „The Power“ am Ende, doch auch Gary Anderson verdient Respekt für ein überragendes Turnier und eine wahnsinnig starke Leistung an diesem Abend.

Tobias Gürtler

World Matchplay


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