Women`s World Matchplay 2024: Rasante Matches, hochklassige Performances und massives Drama begleiteten die Entscheidungen am Nachmittag

Das vielbeachtete Damen-Turnier begann am Nachmittag mit den Viertelfinals. Seit 2022 findet in den imposanten Winter Gardens von Blackpool das Women`s World Matchplay statt, bei dem die hochkarätigsten Spielerinnen der Damen-Riege nicht minder imposante Leistungen aufbieten. Vor zwei Jahren hatte die PDC den Startschuss für das Turnier gegeben, bei dem die Top-8 der PDC Women`s Series Order of Merit gegeneinander antreten, und im relativ kurzen k.o.-Format, im Viertelfinale gilt der Best-of-7-Legs Modus, im Halbfinale Best-of-9 und im Finale spielt man Best-of-11, nicht nur um den Titel, sondern auch um einen Startplatz beim Grand Slam of Darts kämpfen. Am 24. Juli 2022 setzte sich Fallon Sherrock im Finale mit 6:3 gegen Aileen de Graaf durch, dabei wusste sie nicht nur mit dem 142er-High-Finish zu überzeugen, sondern zeigte durchwegs vorbildliche Beständigkeit. Für leichte Verwirrung und manch kritische Stimme, die von Vincent van der Voort tönte da vermutlich am lautesten, sorgte später die PDC, die erst Mitte November bekannt gab, dass Fallon Sherrock als Gewinnerin des 2022 Women`s World Matchplay, nachträglich auch das Ticket für die Weltmeisterschaft 2023 erhalten würde. Fair enough, bedenkt man, dass sie für den Sieg beim World Matchplay gerade mal 10.000 GBP bekommen hatte, während Michael van Gerwen im selben Jahr für den Finalerfolg gegen Gerwyn Price, 200.000 Great British Pounds entgegen nehmen durfte, selbst der Verlierer des Herrenendspiels konnte sich noch über 100.000 GBP freuen. Aileen de Graaf musste sich, im Vergleich dazu, mit 5.000 GBP zufrieden geben. So gesehen ist der Startplatz bei der WM als zusätzlicher Bonus sicher kein Affront, es war wohl auch eher der Zeitpunkt der Bekanntgabe, der hier für vereinzeltes Murren sorgte. Titelverteidigerin ist diesmal Beau Greaves, die im Vorfeld bekannt gab, dass sie sich auch in diesem Jahr wieder für Lakeside statt für den Alexandra Palace entscheiden wird, die Verteidigung ihres WDF-Weltmeistertitels sei ihr wichtiger, als die Teilnahme bei der PDC WM. Letztes Jahr hatte sich Beau Greaves im Finale mit 6:1 gegen Mikuru Suzuki durchgesetzt, die Spielerin mit dem, nach meinem persönlichen Geschmack, unterhaltsamsten Walk-on-Auftritt. Ihre „Baby Shark“-Moves wurden nur noch vom einstigen „Surfin` Bird“-Einlauf des Stephen Bunting gematcht, aber seit „The Bullet“ beim Walk-on nicht mehr den „Peter Griffin“ aus „Family Guy“ mimt, sondern stattdessen zu „Titanium“ erwachsen geworden ist, haben wir eben nur noch Mikuru Suzuki für alle, die im Herzen standhaft Kinder geblieben sind. Mikuru Suzuki musste übrigens heute gegen Noa-Lynn van Leuven antreten, der man wünschen würde, dass sie von außen die Ruhe bekäme, sich endlich mal wieder mehr auf Darts zu konzentrieren. Ihre sportlichen Leistungen müssen zwangsläufig darunter leiden, wenn mehr über „Noa-Lynn van Leuven, die Transfrau“, als über „ Noa-Lynn van Leuven, die Dartspielerin“, berichtet wird. Beau Greaves bekam es im Viertelfinale mit Katie Sheldon zu tun, die 2022, mit gerade mal 18 Jahren, ihr Debüt gab. Die Erfahrenste in diesem Turnier ist wohl Lisa Ashton, die Ende letzten Jahres am Arm operiert wurde und eigentlich schon ans Aufhören dachte, nun möchte sie aber ein paar Jahre dranhängen, für den Dartsport ist dieser Entschluss in jedem Fall ein massiver Gewinn. Dass sie nicht mehr als Topfavoritin ins Women`s World Matchplay startet, empfindet Lisa Ashton als äußerst angenehm, sie mag es sowieso lieber, sich unter dem Radar aufzuhalten. Heute musste sie gegen Rhian O`Sullivan ran, geborene Rhian Edwards, weder verheiratet noch verschwägert noch irgendwie anderweitig verwandt mit dem siebenfachen Snooker-Rekordweltmeister, Ronnie O`Sullivan. Die 43-jährige Waliserin erreichte sowohl 2010, als auch 2011 das Finale der Weltmeisterschaft bei den Damen, beide Male unterlag sie der Engländerin Trina Gulliver (zehnfache BDO-Weltmeisterin!), mit 2:0 in Sätzen. Außerdem stand noch die Viertelfinalpartie von Fallon Sherrock gegen die dreifache BDO-Weltmeisterin Anastassija Dobromyslova an, alle Matches wurden zunächst im Best-of-7-Legs Modus entschieden.

20-Jährige unter sich

Irlands Nummer Eins, Katie Sheldon betrat die Bühne, anschließend erklang „Rockin“ All over the World“ von Status Quo, damit war klar, nun war auch die Titelverteidigerin im Saal eingetroffen, mit dem Vorsatz, nicht nur die Welt, sondern vor allem die Winter Gardens zu rocken. Katie Sheldon mit dem ersten Anwurf, doch Beau Greaves machte gleich mit dem ersten Breakdart das 1:0 klar. Extrem konstantes Scoring, inklusive der ersten 180, zeichnete die Engländerin auch im zweiten Durchgang aus, beim Versuch, 16 verbliebene Punkte herauszunehmen, traf sie zwar zunächst nur die einfache 11, musste fünf Restpunkte splitten, aber anschließend machte sie auch mit der Double-2 kurzen Prozess, 2:0. Glen Durrant erinnerte nochmal an ihre Stabilität, im Zweitrundenmatch beim Grand Slam of Darts 2023, wo „Beau`n`Arrow“ Ricardo Pietreczko regelrecht vorführte, im heutigen Match, wirkte sie bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls absolut souverän. Im dritten Durchgang hatte Katie Sheldon ihren ersten Versuch auf die Double-10, traf stattdessen die Double-15, das „No Score!“ vom Caller ertönte laut und deutlich. Aber die Irin bekam eine weitere Chance, diesmal versenkte sie den Pfeil im anvisierten Doppel-Feld und schaffte den Anschluss, 1:2. Erhebliches Double-Trouble auf beiden Seiten im vierten Durchgang, letztendlich fand Beau Greaves den Weg aus dem „Madhouse“, damit baute sie ihre Führung, gleichermaßen zufrieden wie unzufrieden, auf 3:1 aus. Auch im fünften Leg brauchte die Titelverteidigerin mehrere Anläufe, um den letzten Schritt über die Ziellinie zu gehen, aber letzten Endes war es doch ein relativ sicherer Sieg gegen die gleichaltrige Kontrahentin, 4:1.

Schafft „The Miracle“ das Wunder oder setzt Nora-Lynn van Leuven den Titel ihrer Einlaufhymne „Euphoria“ in die Tat um

Zwei PDC Women`s Series-Titel hatte sie bereits einkassiert, nun versuchte Nora-Lynn van Leuven sich auf der Winter Gardens Bühne. Dann rief John McDonald: „Ladies and Gentlemen! She is a two time back-to-back Lakeside Champion of the Woooooooorld, „The Miracle“, Mikuru Suzuki“ und die Japanerin betrat die Bühne. Ja, der „Baby Shark“-Walk-on kommt nicht nur bei mir bestens an. Mikuru Suzuki mit dem ersten Anwurf, die ersten zwei Durchgänge teilten sie gerecht unter sich auf, wobei beide sehr stabil wirkten, ohne Überflieger-Darts zutage zu fördern, 1:1. Im dritten Durchgang schaltete Mikuru Suzuki einen Gang höher, rasch war sie auf die 40 heruntergeeilt, o.k., Tops funktionierte in dem Moment nicht, aber die Double-10 war kein Problem, 2:1. Im vierten Durchgang näherten sich beide Spielerinnen relativ synchron dem Checkout, die einfache Eins in der vorletzten Aufnahme verhinderte zunächst den vorzeigen Leggewinn für Nora-Lynn van Leuven. Doch Mikuru Suzuki hatte beim Versuch, die 105 quitt zu werden, zwar zunächst die 25 getroffen, dann aber die Triple-20 verfehlt, damit war`s nichts mit dem ersten Break. Nora van Leuven nahm indes die 48 verbliebenen Punkte heraus und glich somit wieder aus, 2:2. Im fünften Durchgang verpasste Mikuru Suzuki zunächst die Double-18, aber die Gegnerin war noch weit entfernt, so bekam die Japanerin die nächste Chance für den Gang ans Oche. Nora-Lynn van Leuven zwischenzeitlich noch auf der 98, da traf Mikuru Suzuki die Double-9 mühelos mit dem ersten Versuch, 3:2. Auch im sechsten Durchgang war die Niederländerin nicht einmal in Reichweite, da stand Mikuru Suzuki auf der 170. Konnte die Japanerin, die beim Einlauf mit dem „Baby Shark“ begeistert, auch mit dem „Big Fish“ aufwarten? Nicht ganz, die Angelschnur blieb an der 36 haften, doch die war mit der nächsten Aufnahme Geschichte. Mit dem Break eilte sie zum 4:2-Erfolg, Mikuru Suzuki hatte Nora-Lynn van Leuven aus dem Turnier verabschiedet.

„The Queen of the Palace“ hält Einzug im Empress Ballroom, gegenüber winkt „From Russia with Love“, Anastassija Dobromyslova

Fallon Sherrock hatte Polly James im Vorfeld erklärt, wie sehr sie es genieße, in die ikonische Stätte der Winter Gardens Blackpool zurückzukehren, die „Queen of the Palace“ freute sich unheimlich auf den heutigen Finaltag. Ihr gegenüber stand Anastassija Dobromyslova, die nicht nur mit viel Liebe zum Dartspiel aus Russland kam, sondern auch auf den Nickname „From Russia with Love“ hörte. Anastassija Dobromyslova hatte das Ausbullen gewonnen, doch Fallon Sherrock zeigte sich im ersten Durchgang selbstbewusst auf der unbeliebten Double-7, damit hatte sie das Break zum 1:0 eingetütet. Das 145er-Checkout für die Engländerin im zweiten Durchgang scheiterte lediglich an der Double-20, doch auch die Restforderung von 20 Punkten war mit der nächsten Aufnahme beglichen. Damit hatte Fallon Sherrock das eben errungene Break bestätigt und ging 2:0 in Führung. Im dritten Leg demonstrierte Anastassija Dobromyslova die 180, eigentlich die perfekte Basis, für den Leggewinn, aber die 20 Restpunkte wollten dann partout nicht mehr raus. „The Queen of the Palace“ bestrafte dies mit dem nächsten Break, 3:0. Auch im vierten Durchgang ließ Fallon Sherrock beim Scoring nicht abreißen, die Russin konnte zwar einigermaßen Schritt halten, aber Sherrock zeigte auch auf die Doppel eine ausgezeichnete Topform, ließ ihrer Gegnerin nicht den Hauch einer Chance und verteilte die Einwurfmarken für den „White Wash“. 4:0, Fallon Sherrock hatte Anastassija Dobromyslova regelrecht überrollt.

Die vierfache Weltmeisterin will`s nochmal wissen

Die letzte Viertelfinalbegegnung lautete Lisa Ashton versus Rhia O`Sullivan. Die Waliserin hatte das Ausbullen für sich entschieden und ging schnurstracks 1:0 in Führung. Auch im zweiten Durchgang stand Rhian O`Sullivan mit 32 Restpunkten schon bereit, das Break in Empfang zu nehmen, aber Lisa Ashton nahm nervenstark, 60 Punkte heraus, damit stand es 1:1. Lisa Ashton war nun im Flow, das 2:1 und das 3:1 ließen nicht lange auf sich warten. Und auch im fünften Durchgang zeigte Lisa Ashton auf, weshalb sie über so lange Zeit schon, ganz oben bei den Damen mitspielt. Überzeugender 4:1 Erfolg für Lisa Ashton über Rhian O`Sullivan, damit standen alle Halbfinalisten fest.

Einmal in Flug gekommen, lässt sich „Beau`n`Arrow“ kaum stoppen

Im Halbfinale ging es im Best-of-9-Legs weiter, hier standen sich zunächst Mikuru Suzuki und Beau Greaves gegenüber. Einmal mehr war es wunderbar anzuschauen, wie das Publikum enthusiastisch den „Baby Shark“ mitmachte und den Song von Pinkfong abfeierte, aber auch Beau Greaves rockte wie gehabt, in ihrer zurückhaltenden Art den Einlauf. Beau Greaves mit dem ersten Anwurf, aber Mikuru Suzuki war weit schneller in den Checkout-Bereich vorgedrungen. Als die Japanerin jedoch drei Versuche, die verbliebene 40 herauszunehmen, fahrlässig wegschmiss, arbeitete sich Beau Greaves immer näher heran. Auch die nächsten drei Breakdarts ließ Mikuru Suzuki liegen, dass sollte sie teuer zu stehen kommen. Mit viel Mühe, aber letzten Endes erfolgreich, konnte die Engländerin ihr begonnenes Leg doch noch halten, 1:0. Auch im zweiten Durchgang machte die 42jährige Spielerin aus der Präfektur Osaka einfach zu viele fahrlässige Fehler und holte dadurch ihre Gegnerin ins Boot. Beau Greaves hatte mittlerweile in ihr Spiel gefunden, nicht zuletzt durch die Patzer der Kontrahentin angespornt, lieferte sie nun auch das erste Maximum. Und als die Tür weit offenstand, ging die Titelverteidigerin kurzerhand durch und verbuchte ihrerseits das Break, das Mikuru Suzuki ihr schier auf dem silbernen Tablett serviert hatte, 2:0. Auch das 3:0 für Beau Greaves war nur eine Frage der Zeit, bevor Mikuru Suzuki im vierten Durchgang gerade noch rechtzeitig mit dem 1:3 dazwischen grätschte. Das fünfte Leg griff sich die englische Topspielerin wieder souverän, damit war sie nur noch einen Leggewinn vom Einzug ins Finale entfernt. Mit einem brillanten 90er-Checkout meldete sich im sechsten Durchgang Mikuru Suzuki nochmal zu Wort, damit verkürzte sie auf 2:4. Aber in Leg Sieben stand die Japanerin noch missmutig auf der 119, als es Beau Greaves gelang, nachdem sie vorher bereits sechs Matchdarts ausgelassen hatte, den siebten in der Double-8 unterzubringen, so war der Halbfinal-Triumph, dem klaren Ergebnis zum Trotz, buchstäblich schwer erarbeitet. 5:2 für Beau Greaves, die damit im Finale stand.

„Big Friends, Great Rivals – Two of the Very Best Ladies of the Darts“

Im Anschluss folgte das Duell Fallon Sherrock, „A Member of the British Empire“, wie John McDonald stolz ankündigte, gegen die ebenfalls hochgradig respektierte Lisa Ashton. Lisa Ashton mit dem ersten Anwurf, aber Fallon Sherrock hatte die ersten Möglichkeiten aufs Checkout. Doch nachdem sechs Würfe aufs Doppel, beim Versuch 16 Punkte loszuwerden, im Nirgendwo endeten, die zweite Aufnahme gar abrupt im „No Score“ resultierte, schnappte Lisa Ashton ihrer Gegnerin das Leg vor der Nase weg. Ashton checkte willensstark 100 Punkte aus und hielt damit ihren Anwurf doch noch, 1:0. Auch im zweiten Durchgang zeigte „The Queen of the Palace“ ungewöhnliche Unsicherheiten aufs Doppel und gab das Zepter abermals aus der Hand. Fallon Sherrock setzte sich weiterhin mit hartnäckig verbliebenen fünf Punkten auseinander, das bestrafte die Kontrahentin mit dem Break zum 2:0. Im dritten Leg zeigte Lisa Ashton ihrerseits keinerlei Probleme, ihr begonnenes Leg zu halten und zog auf 3:0 davon. Irgendwie erinnerte dieses Spiel an das vorausgegangene Match, als Mikuru Suzuki um ein Haar das Break zum 1:0 gelungen wäre, das ging knapp daneben und dann gab die Japanerin drei Legs in Folge ab. Auch der anschließende Durchgang wies Parallelen auf, denn hier schaffte es Fallon Sherrock endlich, mit Tops ein Doppel-Feld zu treffen und sie stellte das Ergebnis, wie vorher Suzuki, auf 1:3. Ein mittleres Drama spielte sich in Durchgang Fünf ab, Lisa Ashton gelang es nicht, den Pfeil in der Double-2 zu versenken, landete stattdessen im einfachen Segment und damit im „Madhouse“. Noch war die Gegnerin auf der 178, also noch nicht in unmittelbarer Nähe. Aber auch mit der nächsten Aufnahme, wollte es der vierfachen BDO-Weltmeisterin (2014, 2015, 2017 & 2018) nicht gelingen, die restliche Zwei loszuwerden. Inzwischen war Fallon Sherrock doch bedrohlich nahe herangekommen und als diese dann schließlich den Leggewinn einstrich, war dies ein „Big Point“ für die 30-jährige Engländerin. 3:3, alles wieder offen. Im siebten Durchgang war Lisa Ashton dann wieder zur Stelle und ging abermals in Führung. 4:3. Aber das Drama für die „Lancashire Rose“, die im August 54 Jahre jung wird, nahm seinen Lauf. Im achten Durchgang setzte Lisa Ashton sechs Matchdarts daneben, das erst ermöglichte ihrer Gegnerin, den Decider zu erzwingen. Und wie sie den Ausgleich erzielte: der erfolgreiche Wurf auf die Double-12 mutete fast wie ein Exhibition Shot an, 4:4. Man dachte schon, schlimmer kann es für Lisa Ashton kaum werden, doch ihre Tragödie fand erst in Durchgang Neun den eigentlichen Höhepunkt. Lisa Ashton vergab auch Matchdart Nummer Sieben(!), Fallon Sherrock trat, beinah unverhofft, wieder ans Oche, nahm die Double-16 ins Visier und versenkte ihren ersten Matchdart mittig. 5:4. „How on earth did she manage this?“ Das fragte sich nicht nur der britische Kommentator, Fakt war auf jeden Fall, Fallon Sherrock stand damit im Finale des Women`s World Matchplay 2024.

Finaler Showdown bei den Damen

Im Endspiel forderte Fallon Sherrock die Titelverteidigerin, Beau Greaves. Das Finale wurde im Best-of-11-Legs Modus entschieden, da waren also nochmal zwei Legs zur maximal möglichen Legausbeute hinzugekommen. Fallon Sherrock hatte das Ausbullen für sich entschieden, in dem Fall kein unwesentlicher Pluspunkt. Doch Beau Greaves zeigte von Anbeginn, wo der „Beau`n`Arrow“-Hammer hing und ging erst mal mit Break in Führung, 1:0. In den zweiten Durchgang starteten beide Protagonistinnen mit der 180, das Publikum quittierte das mit Begeisterung. Beau Greaves spielte das Leg auch konsequent zu Ende, schon stand es 2:0. Aber Fallon Sherrock hatte in ihrem vorherigen Match ja gelernt, wie man mit Rückstand gelassen umgeht, griff sich selbstsicher die nächsten beiden Legs und schon war der Ausgleich wieder hergestellt, 2:2. Beau Greaves konnte das natürlich nicht übermäßig erschüttern, was bringt sie überhaupt aus der Fassung? – völlig unaufgeregt sicherte sich die 20-Jährige im fünften Leg das nächste Break, 3:2, das sie im sechsten Durchgang ebenso gelassen bestätigte, 4:2. Dem ließ die junge Engländerin aus Doncaster, im siebten Durchgang das 5:2 folgen. Bei ihrer dritten Aufnahme im achten Leg, entfleuchte einer ihrer Pfeile dem Board und landete unsanft auf dem Boden. Auch das nahm sie eher bedächtig entgegen, die entgangene Punkteanzahl war auch nicht der Grund dafür, dass die Gegnerin sich hier das Leg einstrich, 3:5. Im neunten Durchgang machte Beau Greaves den Deckel aufs Finale drauf. 30 Restpunkte standen vor der letzten Aufnahme noch zu Buche, und letztendlich war es die Double-6, die Beau Greaves zur Titelverteidung verhalf. 6:3, Beau Greaves, die würdige und hochverdiente back-to-back Women`s World Matchplay-Championess 2024. Blackpool wird sich wohl auch in den kommenden Jahren auf weitere Erfolge der jungen Topspielerin einstellen müssen, selten wirkte eine 20-Jährige aufgeräumter.

Bei der Siegerehrung klang es fast ein wenig surreal, als John McDonald extrem feierlich die 5.000 Pfund-Prämie für Fallon Sherrock ankündigte, Beau Greaves erhielt zu den 10.000 Pfund wenigstens noch eine „magnificent trophy“ dazu. Beide Spielerinnen unterstrichen die spielerische Qualität der jeweils anderen, beide waren der Ansicht, dass hier die zwei derzeit weltbesten Akteurinnen im Finale standen und beide hofften, dadurch mehr Damen zum aktiven Dartspiel zu inspirieren. Das klägliche Preisgeld wird mit Sicherheit keine zusätzliche Motivation darstellen, aber die Darbietungen, die hier heute Nachmittag auf der Bühne des Empress Ballroom geboten wurden, dienten auf jeden Fall als Anregung und beste Werbung für den Dartsport.

Heute Abend steht das Herren-Endspiel auf dem Programm, auch hier dürften die Fans einen hochklassigen Genuss erwarten, mit dem Weltranglistenersten, Luke Humphries, gegen die Nummer Zwei, Michael van Gerwen, sind die Zutaten für ein Darts-Schmankerl der ganz besonderen Art auf jeden Fall gegeben.

World Matchplay


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