Littler stoppt Van Veens Rekordlauf – Hochklassige Duelle am zweiten Abend des World Grand Prix
Der zweite Spieltag des World Grand Prix in Leicester bot am Dienstagabend ein Wechselbad der Gefühle: spektakuläre Checkouts, enge Entscheidungen und ein Rekorddurchschnitt, der in die Turniergeschichte eingeht. Während Gian van Veen mit einer historischen Leistung für Staunen sorgte, war es am Ende Luke Littler, der die Bühne mit einem eiskalten Auftritt als Sieger verließ.
Luke Woodhouse ringt Damon Heta in dramatischem Decider nieder
Zum Auftakt des Abends setzte sich Luke Woodhouse in einem nervenaufreibenden Match gegen den Australier Damon Heta mit 2:1 durch. Der Engländer startete furios, sicherte sich den ersten Satz ohne Legverlust, ehe Heta konterte und den zweiten Durchgang ebenso deutlich gewann. Im entscheidenden Set sah der Australier lange wie der sichere Sieger aus, doch Woodhouse fand rechtzeitig zu seinem Rhythmus.
Im entscheidenden Leg des dritten Satzes vergab er zunächst mehrere Startdarts, ehe zwei perfekte Aufnahmen mit jeweils 180 Punkten die Wende brachten. Mit einem anschließenden 90er-Checkout machte „Woody“ seinen ersten Einzug in die zweite Runde des Turniers perfekt.
Daryl Gurney lässt Ross Smith keine Chance
Der Nordire Daryl Gurney präsentierte sich gegen Ross Smith in starker Form und gab beim 2:0-Erfolg lediglich ein Leg ab. „Superchin“ fand schnell in sein Spiel, traf die Doppelfelder konstant und ließ dem ehemaligen Europameister kaum Raum zur Entfaltung. Nach zwei souveränen Sätzen sicherte sich Gurney seinen Platz in der Runde der Letzten 16, wo er nun auf Dirk van Duijvenbode trifft.
Clayton beendet Negativserie – Sieg gegen Gilding
Jonny Clayton stoppte seine Durststrecke beim World Grand Prix mit einem 2:0 gegen Andrew Gilding. Der „Ferret“ hatte in den vergangenen Jahren Mühe mit dem besonderen Double-In-Modus, fand aber diesmal schnell zu seinem Spiel. Er gewann die Sätze mit 3:1 und 3:2 und zeigte besonders auf die Doppel-16 große Sicherheit. Damit trifft der Waliser in Runde zwei auf Luke Woodhouse.
Gerwyn Price besteht Zitterpartie gegen Ryan Searle
Zwischen Gerwyn Price und Ryan Searle entwickelte sich ein emotionaler Schlagabtausch. Der Engländer startete mit einem 3:0-Satzgewinn stark, doch der „Iceman“ fand anschließend seine Präzision zurück. Price konterte mit einer Reihe starker Checkouts – unter anderem 94, 104 und 138 Punkte – und drehte das Match noch zu einem 2:1-Sieg. Der Waliser blieb damit im Turnier, während Searle trotz fünf Maxima und starker Phasen erneut früh ausscheidet.
Littler schlägt Van Veen trotz Rekordleistung
Das Duell zwischen Luke Littler und Gian van Veen hielt, was es versprach. Beide Youngster lieferten ein hochklassiges Match, das in puncto Niveau Geschichte schrieb. Van Veen spielte mit 106,47 Punkten den höchsten Average der Turniergeschichte, konnte aber dennoch nur zwei Legs gewinnen. Littler agierte eiskalt auf die Doppelfelder und verwertete zum Abschluss ein 144er-Finish zum 2:0-Erfolg. Der erst 18-Jährige zeigte erneut seine Reife auf der großen Bühne und trifft nun auf Titelverteidiger Mike De Decker.
Van Duijvenbode eliminiert Van Gerwen
Für Michael van Gerwen endete der Abend enttäuschend. Der sechsmalige Champion musste sich seinem Landsmann Dirk van Duijvenbode mit 0:2 geschlagen geben. „The Titan“ begann dominant, traf fast mühelos die Startdoppel und gewann den ersten Satz ohne Legverlust. Im zweiten Durchgang stemmte sich Van Gerwen zwar gegen die Niederlage, doch Van Duijvenbode blieb stabil und machte den Überraschungssieg perfekt.
Titelverteidiger De Decker dreht das Match gegen Wright
Einen starken Auftritt zeigte Mike De Decker, der nach schwachem Beginn den favorisierten Peter Wright mit 2:1 bezwang. Der Belgier verlor den ersten Satz, fand danach aber besser ins Spiel und sorgte mit einem 152er-Finish im zweiten Durchgang für die Wende. Auch im Entscheidungssatz zeigte sich der Titelverteidiger nervenstark und gewann die entscheidenden Legs mit klaren Aufnahmen. De Decker bewies damit, dass sein Triumph im Vorjahr kein Zufall war. „Ich war zu Beginn nervös, aber danach habe ich mein Spiel gefunden“, erklärte er nach dem Match. In Runde zwei wartet nun Luke Littler.
Rock gewinnt Premieren-Match – Joyce ohne Fortune
Zum Abschluss des Abends durfte auch Josh Rock jubeln. Der Nordire setzte sich in einer wechselhaften Partie gegen Ryan Joyce mit 2:1 durch. Nach einem Fehlstart drehte Rock im zweiten Satz auf, ehe er im entscheidenden Durchgang mit einem 108er-Finish den Sack zumachte. Für den jungen Nordiren war es der erste Sieg überhaupt beim World Grand Prix.