Van Gerwen gewinnt den World Grand Prix zum sechsten Mal

Am Sonntagabend gegen 20:45 Uhr deutscher Zeit stand das wichtigste Spiel des World Grand Prix 2022 unmittelbar bevor: Michael van Gerwen und Nathan Aspinall trafen im Finale aufeinander. Während van Gerwen in Leicester seinen sechsten Titel beim World Grand Prix anstrebte, träumte Aspinall vom zweiten Major-Turniersieg seiner Karriere. Die Entscheidung war gefallen, sobald einer der Finalisten fünf Sätze für sich entschieden hatte.

Der an Position drei gesetzte Michael van Gerwen setzte sich in seinem Auftaktmatch gegen Gary Anderson durch. Es folgten Siege über Stephen Bunting und Chris Dobey, ehe der Niederländer im Halbfinale Peter Wright in seine Einzelteile zerlegte. Van Gerwen stand zum siebten Mal im Finale dieses Wettbewerbs, unterlegen war er dabei nur ein einziges Mal. Der vor dem Turnier auf Rang 16 der Weltrangliste geführte Nathan Aspinall bezwang auf dem Weg in sein erstes Grand Prix-Finale zuerst Michael Smith, ehe er in einem kontroversen Duell mit Danny Noppert vier Matchdarts überlebte. Im Viertelfinale bezwang der Engländer Martin Lukeman, in der Vorschlussrunde schließlich Gerwyn Price. Im direkten Vergleich gab es bislang zehn Siege für van Gerwen, fünf Erfolge für Aspinall und ein Unentschieden in der Premier League.

Schnelles 4:0 – van Gerwen sieht wie der sichere Sieger aus

Mit seinem 116er-Highfinish setzte van Gerwen den Startpunkt, mit dem darauffolgenden 83er-Checkout tat „Mighty Mike“ seinem Gegner allerdings mehr weh – Aspinall hatte zuvor zwei eigene Chancen ausgelassen. Im dritten Leg bildete eine perfekte 160er-Aufnahme die Grundlage für einen 15-Darter, van Gerwen hatte den ersten Durchgang damit binnen weniger Minuten eingefahren. Zum Auftakt des zweites Durchgangs erzielte Aspinall mit einem 13-Darter seinen ersten Leggewinn, dem Weltranglistendritten genügten für direkte Antwort ebenso wenige Würfe. Beinahe hätte van Gerwen ein Break hinterhergelegt, das 145er-Checkout verpasste er jedoch denkbar knapp. Bereits wenig später war van Gerwen mit einem 14-Darter wiederum erfolgreich, sodass der zweite Satz über die maximale Distanz ging. Zum ungünstigsten Zeitpunkt unterliefen Aspinall jetzt vier Patzer beim Double-In. Diesen Fehler konnte er im Laufe des Deciders nicht mehr ausbügeln. Van Gerwen nutzte die Situation gnadenlos zu seinen Gunsten, traf die Doppel-20 und baute seine Führung auf 2:0 aus.

Einen vergebenen Breakdart des Konkurrenten bestrafte van Gerwen im ersten Leg von Satz Nummer drei mit einem 112er-Checkout. „The Asp“ glich zwar zügig aus, doch mit seinem 13-Darter brachte sich van Gerwen anschließend ganz nah an den nächsten Satzgewinn. Aspinall hielt weiter bestmöglich dagegen und erzwang ein enorm wichtiges Entscheidungsleg. Bei eigenem Anwurf ließ van Gerwen jetzt nichts anbrennen, er spielte einen souveränen 15-Darter und zog auf 3:0 davon. In den vierten Durchgang kam Aspinall zwar positiv hinein, danach kassierte der Engländer jedoch den nächsten Rückschlag. Er setzte zwei Darts außen an der Doppel-12 vorbei und musste daher weiter auf sein erstes Break in dieser Partie warten. Eine weitere bittere Pille musste Aspinall schon wenige Minuten später schlucken, diesmal ermöglichten fünf Fehlwürfe seinem Gegner das Break. Der Satzgewinn für van Gerwen war von da an nur noch Formsache, er traf in aller Ruhe die Doppel-10. Beim Zwischenstand von 4:0 fehlte van Gerwen demzufolge nur noch ein einziger Satz zum Turniersieg.

Aspinall mit grandiosem Comeback, aber das Wunder bleibt aus

Zurück vor den Kameras sicherte sich van Gerwen per 14-Darter das nächste Leg. Noch wollte sich Aspinall aber nicht in sein Schicksal ergeben. Er konterte mit einem 15-Darter und holte sich danach mit 13 Darts endlich sein allererstes Break. Den Vorsprung in diesem Satz brachte Aspinall ins Ziel, er jagte den ersten Setdart in die Doppel-20 und freute sich über seinen ersten Satzgewinn. Einige Minuten später sammelte „The Asp“ noch ein viertes Leg hintereinander ein, ehe van Gerwen dieser Serie durch einen 15-Darter ein Ende bereitete. Das half dem Niederländer aber in diesem Satz nicht weiter. Aspinall blieb nun am Drücker, holte sich mit je 15 Darts die beiden nachfolgenden Legs und befand sich nur noch mit 2:4 in Rückstand. Die Partie hatte jetzt eine vollkommen unerwartete Entwicklung genommen. Van Gerwen wirkte in dieser Phase verwundbar, deutlich wurde das beispielweise an den zwei Fehlern auf der Doppel-16 zum Start des siebten Satzes. Der dreifache Weltmeister zeigte zwar eine hervorragende Reaktion auf dieses Break, fünf perfekte Darts und der daraus resultierende 12-Darter bescherten ihm das direkte Rebreak. In den folgenden Minuten leistete sich van Gerwen jedoch wieder zahlreiche Fehlwürfe. Im dritten Leg dieses Satzes patzte er viermal beim Auschecken, ehe er acht Versuche benötigte, um überhaupt erst ins darauffolgende Leg hineinzukommen. Aspinall nutzte all diese Fehler zu seinen Gunsten und hatte auf 3:4 aus seiner Sicht verkürzt. Im achten Satz nahm der Erfolgslauf von Aspinall vorerst ein Ende. Er verpasste Checkouts in Höhe von 120 und 114 Punkten, weil er den abschließenden Dart auf Tops in beiden Fällen zu niedrig angesetzt hatte. Van Gerwen erwischte in beiden Situationen die Doppel-10 und benötigte damit nur noch ein einziges Leg, um sein Ziel zu erreichen. Doch Aspinall stellte einmal mehr seine Kämpfernatur unter Beweis, er machte auch diesen Rückstand wett und erzwang das Entscheidungsleg. Dort erhielt Aspinall zwei Möglichkeiten zum 4:4-Ausgleich, verpasste die entsprechenden Doppelfelder jedoch äußerst knapp. Van Gerwen hatte nur noch zwölf Punkte übrig und verwandelte Sekunden später den zweiten Matchdart in der Doppel-6.

Michael van Gerwen gewann ein packendes Finale am Ende mit 5:3, nachdem er einen 4:0-Vorsprung beinahe aus der Hand gegeben hätte. Für seinen sechsten Triumph beim World Grand Prix wird er mit 120.000 Pfund belohnt, wodurch er den Rückstand auf das Spitzenduo in der Weltrangliste verringert. Die großartige Aufholjagd von Nathan Aspinall blieb schlussendlich ungekrönt, durch das von ihm erspielte Preisgeld von 60.000 Pfund springt er auf Position elf der Order of Merit.

World Grand Prix


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