Clayton und Price sorgen für das walisische Finale

Es war Freitagabend, das Wochenende stand unmittelbar bevor, und beim World Grand Prix 2021 in Leicester wurden die Halbfinals ausgetragen. Dabei gingen zwei Waliser zumindest auf dem Papier als Favoriten in ihre jeweiligen Spiele: Premier League-Champion Jonny Clayton bekam es mit dem im bisherigen Turnierverlauf hervorragend aufgelegten Danny Noppert zu tun, Titelverteidiger Gerwyn Price musste sich gegen Stephen Bunting behaupten. Absolviert wurde die Vorschlussrunde über die Distanz „Best of 7 Sets“.

Der verlorene vierte Satz bricht Noppert das Genick

Sowohl für Jonny Clayton als auch für Danny Noppert war die Teilnahme am Halbfinale des World Grand Prix eine Premiere. Nun wollten beide alles dafür tun, um den nächsten Schritt zu gehen und das morgige Finale zu erreichen. Der Niederländer eröffnete die Partie zwar mit einem 15-Darter, hatte im restlichen Auftaktsatz allerdings das Nachsehen. Clayton löschte erst 83 Punkte, legte dann mit einem starken 11-Darter nach und komplettierte den Satzgewinn schließlich mit einem 108er-Highfinish. Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang Noppert durch ein 72er-Checkout ein Break, welches er mit einem 15-Darter souverän bestätigte. Mit einem daran anschließenden 13-Darter trat „The Ferret“ zwar erstmals in diesem Satz in Erscheinung, dieser Leggewinn blieb letztlich aber bedeutungslos. Noppert verwandelte kurz darauf den zweiten Setdart in der Doppel-17 und glich zum 1:1 aus. Den Rückenwind des Satzgewinns konnte „The Freeze“ jedoch nicht über die Pause transportieren. Er ließ erst fünf Möglichkeiten auf Doppel aus und verpasste danach einen Breakdart, um das zuvor kassierte Break wieder zu korrigieren. Clayton war in beiden Situation bestrafend zur Stelle, ließ danach aber selbst den ersten Setdart ungenutzt. Diesen Fehler nutzte wiederum Noppert mit einem eigenen 107er-Finish aus, kurz darauf vergab er allerdings zwei Breakdarts, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Jetzt ließ sich Clayton nicht mehr zweimal bitten, er traf die Doppel-10 und holte sich mit dem 2:1 seine Führung zurück.

Begünstigt durch zwei gegnerische Fehler, erzielte Noppert im ersten Leg von Satz Nummer vier ein Break, welchem er einen 15-Darter folgen ließ. Clayton gab den Durchgang allerdings noch lange nicht verloren. Mit 17 und 13 Darts entschied er die nächsten beiden Legs weitgehend problemlos für sich, sodass jetzt ein enorm bedeutendes Entscheidungsleg auf die beiden Spieler wartete. Den Vorteil, das Leg beginnen zu dürfen, nutzte Clayton dabei vollumfänglich aus. Der Waliser benötigte lediglich 14 Würfe, um seinen Gesamtvorsprung auf 3:1 auszubauen. Im fünften Satz musste Noppert gleich den nächsten Schlag in die Magengrube hinnehmen: er warf selbst dreimal an der Doppel-18 vorbei und durfte sich Sekunden später ein 112er-Finish seines Kontrahenten anschauen. Spätestens mit dieser Szene war der Widerstand von Noppert gebrochen. Clayton verlor keine Zeit mehr, sicherte sich die beiden ihm noch fehlenden Legs und feierte am Ende einen 4:1-Erfolg. Während Clayton damit in sein bereits drittes TV-Finale in diesem Jahr vorrückte, endete für Noppert ein hervorragendes Turnier.

Price besiegt zwei Gegner: Bunting und die Zuschauer

Danach war es Zeit für das zweite Halbfinale. Titelverteidiger Gerwyn Price wollte unbedingt das rein walisische Endspiel komplettieren, musste dafür aber zunächst Stephen Bunting aus dem Weg räumen. Den besseren Start in die Partie erlebte allerdings der Engländer. Bunting legte mit einem 13-Darter vor und war danach ebenfalls für das erste Break verantwortlich. Weil er anschließend sieben Versuche benötigt hatte, um überhaupt ins Leg hineinzukommen, kassierte Bunting allerdings auch das sofortige Rebreak. Davon ließ sich „The Bullet“ nicht irritieren, er brachte wenige Minuten später 80 Punkte auf Null und tütete damit den ersten Durchgang ein. Auf der anderen Seite setzte sich der schlechte Start von Price nach der Pause fort. Der Weltranglistenerste patzte sechsfach beim Double-In und musste in der Folge das nächste Break gegen sich hinnehmen. Danach fing sich Price allerdings ein Stück weit: er sammelte zwei Legs nacheinander ein, wobei er jeweils auf seiner bevorzugten Doppel-20 erfolgreich war. Währenddessen legte sich der „Iceman“ einmal mehr mit dem Publikum an, das ihm gegenüber von Beginn an sehr feindselig eingestellt war. Bunting konzentrierte sich auf sich selbst und brachte den zweiten Durchgang ins Entscheidungsleg. Während Price dort einen Setdart vergeben hatte, blieb Bunting nervenstark und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0. Nach einem ausgeglichenen Start in den nächsten Satz legte Bunting mit einem 13-Darter wiederum vor, sodass er bereits kurz vor einer eventuellen Vorentscheidung stand. Dieses Szenario konnte der Titelverteidiger allerdings verhindern. Er sorgte per 15-Darter für das Entscheidungsleg, wo ihm bei gegnerischem Anwurf neben sechs perfekten Darts auch ein 74er-Checkout gelang – dadurch hatte Price auf 1:2 aus seiner Sicht verkürzt.

Im vierten Satz setzte der Waliser seinen Aufwärtstrend fort, unter anderem mit einem 78er-Finish schnappte er sich noch zwei weitere Legs in Serie. Bunting antwortete zwar mit dem sofortigen Rebreak, setzte einige Minuten später jedoch zwei wichtige Darts am äußeren Ring vorbei. Dagegen blieb Price in dieser Situation eiskalt, er checkte 79 Zähler und glich damit zum 2:2 aus. Beide Profis waren sich der Bedeutung des nun folgenden fünften Satzes bewusst und konzentrierten sich erfolgreich auf ihre eigenen Anwurflegs. Demzufolge war es unumgänglich, dass auch jetzt ein entscheidendes fünftes Leg ausgetragen werden musste. Dort zeigte der amtierende Weltmeister seine ganze Klasse: er warf zum genau richtigen Zeitpunkt eine 180, erwischte mit dem zwölften Wurf die Doppel-8 und brachte sich mit 3:2 in Front. Im Auftaktleg von Durchgang sechs setzte Bunting vier Breakchancen in den Sand. Von diesem Fehler sollte er sich nicht mehr erholen. Price verlor keine weitere Zeit mehr, nutzte ein paar Minuten später seinen dritten Matchdart auf der Doppel-10 aus und besiegelte mit dem 4:2 seinen Einzug ins Finale.

World Grand Prix


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