Auch Cross und Wright packen die Koffer

Am vierten Spieltag wurden beim World Grand Prix 2019 noch vier weitere Viertelfinalisten gesucht. Nachdem gestern gleich drei gesetzte Spieler die Segel streichen mussten, wollten zwei weitere dieses Schicksal verhindern: Rob Cross (gegen Glen Durrant) und Peter Wright (gegen Jermaine Wattimena) spielten heute ihr Zweitrundenmatch. Außerdem duellierten sich Nathan Aspinall mit Danny Noppert und Dave Chisnall mit Stephen Bunting.

Aspinall hat den längeren Atem – Chisnall mühelos

Für den Auftakt in diesen Mittwochabend sorgten also Nathan Aspinall und Danny Noppert. Letztgenannter durchlebte in den ersten Minuten der Partie einen echten Albtraum, als er sage und schreibe 17 Versuche brauchte, um überhaupt ins Leg hineinzukommen. In das nächsten Leg startete Noppert dann allerdings mühelos und glich so direkt per 13-Darter aus. Da auch die beiden nachfolgenden Legs aufgeteilt wurden, musste gleich ein Entscheidungsleg herhalten. Dort konnte der anwerfende Aspinall drei Chancen zum Satzgewinn nicht nutzen, Noppert war zur Stelle und brachte sich mit 1:0 in Front. Aspinall zeigte nach der Pause eine gute Reaktion und kam sofort zu einem Break; zudem profitierte er kurz darauf von drei Fehlern seines Kontrahenten und konnte es auch bestätigen. Unmittelbar danach war dieser zweite Durchgang bereits Vergangenheit, und Aspinall hatte auf 1:1 ausgeglichen. Zu Beginn des dritten Satzes löschte „Noppie“ 88 Punkte aus, bei eigenem Anwurf konnte er diesem Break einen 17-Darter nachlegen. Der Niederländer vergab anschließend jedoch drei Setdarts und ermöglichte es seinem Gegner so, auf 1:2 in den Legs zu verkürzen. Mehr konnte „The Asp“ jedoch nicht bewirken, weil Noppert 77 Restpunkte auf Null brachte und so insgesamt mit 2:1 in Führung ging. Der favorisierte Aspinall war weit von seinem besten Spiel entfernt, versuchte es nun aber vor allem auf die kämpferische Art und reklamierte die ersten beiden Legs des vierten Satzes für sich. Noppert konnte zwar mit einem 85er-Bullfinish intervenieren, doch Aspinall checkte kurz darauf 88 Zähler ebenfalls auf dem Bullseye und stellte so auf 2:2. Nachdem Aspinall dann auch das erste Leg des finalen fünften Satz gewann, passierte die letztlich spielentscheidende Szene: nach einem ganz starken 12-Darter zum Break war der Engländer soweit, als dass ihn nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. Als er danach 89 Punkte löschen konnte war es soweit, Aspinall siegte mit 3:2 und erreichte bei seinem Debüt gleich das Viertelfinale.

Anschließend kam es zu einem rein englischen Duell zwischen Gerwyn Price-Bezwinger Dave Chisnall und Stephen Bunting. „Chizzy“ kam nur schleppend aus den Startlöchern und warf direkt achtmal beim Double-In vorbei, im zweiten Leg scheiterte er zudem haarscharf an einem 167er-Finish. Bunting bestrafte dies eiskalt mit einem 106er-Checkout und baute seinen Vorsprung aus. Doch dann kam „The Bullet“ erst mit dem zehnten Wurf ins dritte Leg hinein und kassierte das sofortige Rebreak. Chisnall glich anschließend aus und sorgte für den Decider. Dort durfte Bunting zwar beginnen, er gab diesen Vorteil jedoch direkt aus den Händen, als er zum Start vier Fahrkarten verteilte. Chisnall löschte letztlich 70 Punkte und sammelte Satz Nummer eins ein. Nachdem Bunting zu Beginn des zweiten Durchgangs erfolgreich war, offenbarten beide kurz darauf Schwierigkeiten auf Doppelfelder und kamen erst nach einiger Zeit ins Leg hinein. Wenige Momente später zeigte sich „Chizzy“ davon aber bestens erholt, als er 94 Punkte via 1, Triple-19 und Doppel-18 auf Null brachte. Chisnall legte erfolgreich nach, ehe Bunting im vierten Leg ein 145er-Finish um wenige Millimeter verpasste. Chisnall erwischte im direkten Gegenzug die Doppel-4 und erhöhte seinen Gesamtvorsprung auf 2:0. Auch nach der Pause erweckte Bunting nicht den Anschein, als würde er noch an einen Sieg glauben. Stattdessen verlor er auch die ersten beiden Legs des dritten Durchgangs und stand kurz vor dem Aus. Nachdem er im nachfolgenden Leg fünf Checkmöglichkeiten ausließ, stand dieses dann endgültig fest. Chisnall verwandelte in der Doppel-1o und feierte einen dominanten 3:0-Erfolg.

Durrant und Wattimena schaffen Außenseitensieger

Als nächstes durfte man sich auf einen echten Leckerbissen freuen: der Weltranglistenzweite Rob Cross bekam es mit dem dreifachen BDO-Weltmeister Glen Durrant zu tun. Dabei handelte es sich um das erste Aufeinandertreffen der beiden Profis. Beide Spieler waren in der Anfangsphase darauf konzentriert, ihre Anwurflegs nach Hause zu bringen. Dies gelang beiden im ersten Satz je zweimal, sodass gleich in Satz eins ein Entscheidungsleg hermusste. Dort machte es der anwerfende „Duzza“ richtig gut, benötigte nur 13 Pfeile und ging mit 1:0 in Führung. Cross wollte natürlich schnell antworten und tat dies in beeindruckender Art und Weise: Nachdem Durrant nach bereits verlorenem ersten Leg dreimal an Doppeln vorbeizielte, nahm Cross Sekunden später 144 Punkte über zwei Triple- und einmal Doppel-18 von der Scheibe. Wenig später legte er ein zweites richtig starkes Highfinish hinterher, diesmal fielen ihm 134 Punkte zum Opfer – der zweite Satz war damit eingetütet. Mit dem Spielstand von 1:1 ging es nun in den dritten Durchgang, wo Durrant mithilfe eines 90er-Bullfinish vorlegen konnte. Trotz massiver Probleme auf den Doppelfeldern konnte „Voltage“ wiederum Parität herstellen, er ließ kurz danach allerdings zwei Breakdarts liegen. Durrant machte es im nachfolgenden Leg dann deutlich besser, zeigte ein 109er-Highfinish und ging auf diese Weise insgesamt mit 2:1 in Führung. Der Weltmeister von 2018 stand jetzt also schon unter dem Druck, diesen vierten Satz gewinnen zu müssen. Mit einem 80er-Checkout legte er auch gut los, doch Durrant warf in der Folge 116 sowie 76 Restpunkte aus und benötigte jetzt tatsächlich nur noch ein Leg zum Sieg. Cross gelang dann aber das direkte Rebreak; mit einem sehenswerten 138er-Highfinish auf der Doppel-15 ging auch das darauffolgende Entscheidungsleg an Cross, der so mit dem 2:2 für den finalen fünften Satz sorgte. Das Match entwickelte sich jetzt zu einer echten Nervenschlacht. Während „Duzza“ seine Nerven im ersten Leg mit einem Treffer in der Doppel-16 zusammenhielt, scheiterte Cross kurz darauf dreimal am äußeren Ring. Durch das deshalb produzierte Break brauchte Durrant erneut nur noch ein Leg zum Weiterkommen – mit dem Unterschied, dass er die Chance dieses Mal auch ergreifen konnte. Durrant siegte in einem spannenden Duell mit 3:2 und schickte so den nächsten gesetzten Spieler auf die Rückreise.

Neben dem gestern siegreichen Michael van Gerwen war Peter Wright (Nr. 7) der einzige im Turnier verbliebene Spieler mit Setzlistenposition. Damit dies auch so blieb, musste „Snakebite“ zum Abschluss der zweiten Runde Jermaine Wattimena aus dem Weg räumen. Wright musste gleich am Anfang acht Darts lang auf seinen ersten Doppeltreffer warten, konnte den Rückstand mit einem 111er-Finish aber sofort egalisieren. Da auch die nächsten beiden Legs vom jeweils anwerfenden Akteur gewonnen wurden, ging der Auftaktsatz in das fünfte Leg. Dort ließ Wattimena einen Setdart auf das Bullseye aus, Wright zeigte in diesem wichtigen Moment ein großartiges 148er-Finish und setzte sich in Front. Ein schwerer Schlag für den Niederländer, der diesen aber ziemlich schnell wegstecken konnte. Er startete mit einem Break in den zweiten Durchgang und löschte 90 Zähler aus. Als Wright kurz darauf zwei Darts beim Double-Out in den Sand setzte, hatte „Machine Gun“ keine Schwierigkeiten mehr, diesen Satz zu Null für sich zu entscheiden – der Spielstand lautete nun also 1:1. Nach der letzten Pause des Tages holte sich Wattimena per 96er-Finish ein viertes Leg nacheinander, ehe Wright eingreifen konnte und seinerseits zwei Legs in Folge einfuhr. Weil der Schotte zum Start des nächsten Legs aber sechs Pfeile an den Doppelfeldern vorbeisetzte, kassierte er direkt das Rebreak und ging als nachziehender Akteur ins satzentscheidende fünfte Leg. Zusätzlich dazu ließ Wright drei Chancen zum Satzgewinn verstreichen. Wattimena zeigte wenige Augenblicke später seine ganze Klasse, als er 100 Punkte mit zweimal Tops ausmachte und sich so mit 2:1 in Führung brachte. Im ersten Leg des nun beginnenden vierten Satzes ließ Wattimena wertvolle Breakmöglichkeiten aus, und Wright rettete dieses Leg mit einem souveränen 86er-Checkout. Sein niederländischer Gegner konterte jedoch prompt und produzierte danach wirklich das Break – Wattimena benötigte nur noch ein einziges Erfolgserlebnis. Wright holte sich auf der Doppel-20 allerdings das umgehende Rebreak und führte auch hier ein eminent wichtiges Entscheidungsleg herbei. Mit einer perfekten 165er-Aufnahme stellte sich Wattimena dort 24 Restpunkte und übte so maximalen Druck auf Wright aus. Dieser brachte bei 130 Rest nichts zustande, und so gelang es Wattimena, gleich seinen ersten Matchdart zu nutzen. Damit erreicht der Niederländer erstmals ein Major-Viertelfinale.

World Grand Prix


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