Van Gerwen und Anderson behaupten sich in Runde eins

Seit dem Finale des World Matchplays Ende Juli waren über zwei Monate ohne ein großes Darts-TV-Turnier vergangen. Doch am Sonntagabend war es endlich soweit, der World Grand Prix 2019 in Dublin stand in den Startlöchern. Allseits bekannt ist der besondere Modus dieses Turniers, schließlich müssen die Spieler bei Double-In/Double-Out ihre Legs mit einem Treffer in den Doppelfeldern beginnen und beenden. Titelverteidiger und Topfavorit ist wie üblich Michael van Gerwen, der gleich an Tag eins gegen Jamie Hughes ranmusste. Neben ihm waren unter anderem auch James Wade, Michael Smith und Gary Anderson heute im Einsatz. Gespielt wird die erste Runde im Format „best of 3 sets“, wobei für einen Setgewinn drei Legs eingefahren werden müssen.

King dreht die Partie gegen Van den Bergh

Mit Chris Dobey und Ricky Evans eröffneten zwei junge, aufstrebende Spieler die 22. Auflage des World Grand Prix. Die Kontrahenten versuchten es zum Einstieg in die Legs immer auf der Doppel-16, Evans traf dieses Feld zudem auch zum Abschluss des Premierenlegs. „Hollywood“ antwortete allerdings mit einem sicheren 90er-Finish und schnappte sich auch die beiden darauffolgenden Legs, um den ersten Satz einzufahren. Nach der Unterbrechung warf „Rapid“ fünf Darts beim Double-In vorbei und musste diesen Durchgang abgeben, konnte aber wenig später für das 1:1 in diesem zweiten Satz sorgen. Während Evans dann erneut nur mit Schwierigkeiten ins nächste Leg kam, zeigte Dobey gerade auf die Doppel eine starke Leistung und stand so bereits kurz vor der Ziellinie. Letztlich machte er mit einem Treffer in der Doppel-20 alles klar und feierte mit dem 2:0-Sieg ein gelungenes Debüt.

Es folgte wenig später ein Generationenduell: der hocherfahrene Mervyn King wollte Juniorenweltmeister Dimitri Van den Bergh in Schach halten. „The King“ holte sich dabei das Auftaktleg, worauf sein belgischer Gegner mit einem 112er-Finish antworten konnte. Anschließend überstand King einen Breakdart gegen sich und setzte sich wieder in Front, ließ dann aber seinerseits eine Chance zum Satzgewinn liegen. Ins nun folgende Entscheidungsleg kam der Engländer besser hinein und hatte nach zwölf Darts nur noch 4 Restpunkte. Van den Bergh hatte beim Double-In dreimal gepatzt, übte anschließend mit Scores von 140 und 180 Druck auf seinen Gegner aus. King hielt diesem nicht Stand, warf zwei weitere Male an Doppeln vorbei und durfte dann dabei zusehen, wie Van den Bergh 105 Restpunkte via Single Bull, Triple- und Doppel-16 zum 1:0 auf Null brachte. Nach der Pause scheiterte King zunächst knapp an 120 Restpunkten, 112 Zähler stellten aber kurz darauf kein Problem für ihn dar. Van den Bergh blieb in diesem Satz insgesamt aber chancenlos, sodass King selbigen durch zwei weitere Leggewinne eintüten konnte. Dementsprechend ging es nun in den finalen dritten Durchgang. Van den Bergh ging per 14-Darter in Front, ehe er danach von massiven Problemen seines Kontrahenten beim Double-In profitierte und nur noch ein Leg zum Weiterkommen benötigte. Doch King gab sich lange nicht auf, verkürzte erst und sorgte anschließend mit einem brillanten 133er-Highfinish für das alles entscheidende Leg. Beide kamen schnell hinein, doch King nutzte letztlich den Vorteil des Anwerfens für sich und machte sein Weiterkommen perfekt.

White verliert erst fünf Legs und gewinnt dann sechs in Folge

Anschließend begegneten sich zwei Sieger auf der diesjährigen European Tour: während Ian White sogar zweimal erfolgreich war sicherte sich Joe Cullen in Mannheim seinen ersten European Tour-Titel. Mit sechs verpatzten Darts zu Beginn des Auftaktlegs offenbarte White Startschwierigkeiten, sodass er gleich ein Break kassierte. Eine eigene Chance auf das Bullseye zum direkten Rebreak verpasste er, stattdessen war der erste Satz kurz darauf schon gelaufen. Denn Cullen zeigte im dritten Leg einen starken 13-Darter und sicherte sich den Durchgang zu Null. Nach der Unterbrechung änderte sich am Spielverlauf zunächst wenig, der „Rockstar“ verteidigte erst sein eigenes Anwurfleg und erzielte nachfolgenden mithilfe eines sauberen 74er-Checkouts ein Break. White war bis hierhin noch ohne ein Erfolgserlebnis und stand bereits mit dem Rücken zur Wand. Jetzt wachte „Diamond“ plötzlich auf, checkte zweimal nacheinander 82 Punkte und glich innerhalb des zweiten Satzes aus. In dem nun folgenden fünften Leg leistete sich Cullen drei Patzer beim Double-In. White nutzte das mit einem 14-Darter souverän aus und hatte den zweiten Durchgang tatsächlich zu seinen Gunsten drehen können. Cullen hatte mittlerweile komplett den Faden verloren, musste das erste Leg des dritten Durchgangs abgeben und warf wenig später auch noch vier Pfeile an Doppeln vorbei. White hatte nun seinerseits fünf Legs in Serie gewonnen und brauchte nur noch eines zum Erfolg. Cullen setzte dann nochmals vier Pfeile vorbei, White verwandelte schließlich seinen neunten Matchdart und brachte sich in die zweite Runde.

Evergreen Steve Beaton nahm zum 17. Mal am Grand Prix teil und bekam es in seinem Auftaktmatch mit Jeffrey de Zwaan zu tun. Nachdem die ersten beiden Legs noch gerecht aufgeteilt wurden, profitierte der Niederländer von einem Fehler seines Gegners und holte sich das erhoffte Break. Eine 160er-Aufnahme zu Beginn des vierten Legs war dann Grundlage dafür, dass de Zwaan diesen Durchgang bereits nach wenigen Minuten für sich entscheiden konnte. „The Black Cobra“ spielte seinen Stiefel auch nach der Unterbrechung konsequent herunter und ließ seinem Gegner kaum eine Möglichkeit. Als sich dann doch eine Chance bot ließ Beaton sie allerdings ungenutzt: er warf im zweiten Leg dieses Satzes dreimal an Tops vorbei. De Zwaan bedankte sich und schaffte es schon wenige Minuten später, die Partie auf der doppelten 16 zu beenden.

Wade letztlich ungefährdet – Smith siegt im Entscheidungsleg

Anschließend griff erstmals ein gesetzter Spieler ins Geschehen ein: James Wade (Nr. 8) wollte John Henderson möglichst mühelos aus dem Weg räumen. „The Machine“ fand gut in die Begegnung hinein und schnappte sich das Auftaktleg. Zwar kassierte er sofort den Ausgleich, zeigte sich anschließend aber vor allem beim Finishen bärenstark. Checkouts von 90 sowie 142 Punkten brachten dem Engländer die 1:0-Satzführung ein. Nach der Pause glänzte dann Henderson mit einem 100er-Finish über zweimal Tops, ehe es kurios wurde: Wade warf zum Start des zweiten Legs ganze zehn Pfeile an den Doppeln vorbei – Henderson bekam das Break und 2:0 praktisch geschenkt. Wade gab den Satz jedoch längst nicht verloren, machte 80 und 96 Punkte aus und sorgte für ein entscheidendes fünftes Leg. Der „Highlander“ musste dieses unbedingt gewinnen, er schaffte es letztlich die Doppel-6 zu treffen und glich auf 1:1 aus. Im dritten und letzten Durchgang legte Wade vor, ehe er von vier Patzern seines schottischen Konkurrenten profitierte und auf 2:0 in den Legs stellte. Henderson konnte den eben unterlaufenen Fehler nicht mehr korrigieren, sodass Wade mit seinem zweiten Matchdart erfolgreich war.

Wenige Minuten später durfte dann Michael Smith die Bühne betreten. Der Weltranglistenvierte spielt zurzeit unter seinen Möglichkeiten und ist in diesem Jahr noch immer ohne Turniersieg. Um beim Grand Prix zurück in die Erfolgsspur zu finden musste ein Sieg über Simon Whitlock her. Beide Profis kamen nur schleppend in die Partie hinein, wobei der „Wizard“ den etwas besseren Start erlebte. Nachdem die ersten beiden Durchgänge als Breaks gewonnen wurden nutzte Whitlock in der Folge mehrere Patzer seines Gegners aus und holte sich den Auftaktsatz mit 3:1 – der „Bully Boy“ stand also schon früh unter Druck. Das erste Leg des zweiten Satzes ging dann an ihn, doch Whitlock konterte mit starken Checkouts von 120 und 74 Punkten, sodass er ganz kurz vor dem Sieg stand. Smith ließ das aber nicht zu, checkte ganz wichtige 128 Punkte aus und sorgte für das Entscheidungsleg. Dort hatte der Engländer das bessere Ende für sich und er konnte den zweiten Satz auf seine Seite ziehen. Smith spielte nun deutlich besser und zeigte zum Beginn des dritten Durchgangs überragende Darts: er löschte 155 Punkte zum Break aus, während sein Gegner bei 36 Rest wartete. Dieses Break konnte Smith erfolgreich bestätigen, sodass ihm nun nur noch ein Leg fehlte. Whitlock konnte verkürzen, ehe es in der Endphase der Partie dramatisch wurde. Smith verpasste zwei Matchdarts, folglich musste das Match im Decider entschieden werden. Dort unterlief dem anwerfenden Whitlock letztlich der entscheidende Fehler: er patzte ganze sechs Mal beim Double-In. Smith hatte sich genug Vorsprung herausgespielt, um das Duell mit seinem dritten Matchdart beenden zu können.

Ein 135er-Finish bringt van Gerwen die Wende

Dann hatte Titelverteidiger Michael van Gerwen seinen ersten Auftritt. Der Weltranglistenerste durfte seinen Gegner Jamie Hughes dabei nicht unterschätzen: der Engländer kann sehr hohe Averages spielen und holte sich Ende Juni sogar einen Titel auf der European Tour. Van Gerwen holte sich Leg Nummer eins ohne größere Schwierigkeiten, warf zu Beginn des nächsten Legs allerdings ganze zehn Pfeile an diversen Doppeln vorbei; folgerichtig kassierte er deshalb das Rebreak. Schon ein Leg später war der amtierende Weltmeister aber wieder auf der Höhe, als er zwei verpasste Darts seines Gegners mit einem 124er-Finish bestrafen konnte. Kurz darauf ließ es jedoch genau umgekehrt, van Gerwen ließ zwei Setdarts liegen und „Yozza“ führte per 96er-Finish das entscheidende fünfte Leg herbei. Dort ließ der Niederländer drei weitere Chancen aus, Hughes hielt seine Nerven zusammen und sicherte sich diesen Durchgang. Obwohl van Gerwen das erste Leg nach der Unterbrechung für sich verbuchte war er weit von seiner Bestleistung entfernt. Schon kurz darauf patzte er sechs weitere Male beim Double-In und kassierte den 1:1-Ausgleich innerhalb des zweiten Durchgangs. Van Gerwen ging umgehend wieder in Führung und schaffte es im Anschluss daran mit einem 108er-Checkout, den zweiten Durchgang für sich zu entscheiden. Im finalen dritten Satz konnte sich Hughes dann wiederum in Front bringen, ließ danach aber zwei eminent wichtige Breakdarts ungenutzt. Van Gerwen kam mit dem Schrecken davon und stellte Parität her. Anschließend wurde es richtig spektakulär: Hughes zeigte sieben perfekte Darts, warf Sekunden später aber einmal an der Doppel-20 vorbei. Die Strafe ließ nicht lange auf sich warten: „Mighty Mike“ nahm 135 Punkte von der Scheibe und brauchte nur noch ein einziges Erfolgserlebnis zum Weiterkommen. Auf der Doppel-18 machte van Gerwen schließlich alles klar, unterm Strich jubelte er über ein 2:1.

Ein Match fehlte nun noch zum Abschluss der ersten Session; involviert waren dabei Gary Anderson und Keegan Brown. Da Anderson durch das Auslassen der European Tour im Sommer nur wenig zu sehen war, ist die aktuelle Form des Schotten schwer einzuschätzen. Bei den beiden Players Championship-Turnieren im Vorfeld des Grand Prix schied er allerdings früh aus. Nachdem der „Flying Scotsman“ gleich zu Beginn ein Break landen konnte verpasste es Brown aufgrund zweier Fehlwürfe auf die Doppel-16 direkt zu kontern. Stattdessen holte Anderson wenig später ein drittes Leg nacheinander, welches ihn den ersten Durchgang zu Null gewinnen ließ. Erst nachdem Anderson im ersten Leg nach der Pause Schwierigkeiten beim Reinkommen hatte gelang es Brown, sein erstes Erfolgserlebnis zu feiern. Aufgrund vier eigener Fehler beim Auschecken konnte der Engländer jedoch nicht nachlegen und Anderson im direkten Gegenzug zum 1:1 in den Legs ausgleichen. Als der Weltranglistendritte schon kurz darauf die Doppel-20 erwischen konnte, stand er bereits ganz kurz vor dem Weiterkommen. Er ließ ein Leg später jedoch den ersten Matchdart ungenutzt, sodass Brown trotz acht eigener Fehlwürfe zum 2:2-Ausgleich kam. Anderson wollte den dritten Durchgang natürlich verhindern, was ihm letzten Endes auch gelingen sollte. Mit dem Anwurf spielte er in diesem Entscheidungsleg einen 13-Darter, der ihn in die zweite Turnierrunde hievte.

World Grand Prix


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