Wright und van Gerwen erreichen das Finale des World Grand Prix 2018

Der World Grand Prix 2018 in Dublin hatte die Runde der letzten vier erreicht, dementsprechend ging es spätestens am Freitagabend in die ganz entscheidende Turnierphase. In dieser Session fanden die beiden Halbfinalpartien statt: Mensur Suljovic spielte gegen Peter Wright und Michael van Gerwen gegen Daryl Gurney. Die Matchdistanz betrug dabei "Best of 7 Sets".

Nach 0:3-Rückstand: Wright mit unglaublichem Turnaround

Peter Wright und Mensur Suljovic machten also den Anfang. Beide hatten in ihrem gestrigen Viertelfinale ihre Probleme und siegten nur knapp mit 3:2. Fünfmal trafen sie in diesem Jahr schon aufeinander, und alle Partien wurden vom Österreicher gewonnen. Auch in das heutige Duell startete er gut, dabei wurde er von einer stark getimten 180 des Schotten schon im ersten Leg unter Druck gesetzt. Mensur konnte diesem standhalten und löschte 133 Punkte auf der Doppel-8 aus. Mit einem 96er-Finish konnte „The Gentle“ im Anschluss daran breaken, ehe er wenig später sein zweites Highfinish, in diesem Fall 113 Zähler für einen 12-Darter, zeigte und den ersten Satz problemlos für sich entschied. Im Auftaktleg des darauffolgenden Satzes gelang Wright Dank eines 73er-Finish sein erstes Erfolgserlebnis, er scheiterte im zweiten Leg jedoch knapp an einem 146er-Checkout und musste den Legausgleich hinnehmen. Mit einem 14-Darter schaffte Mensur wenige Minuten später ein Break, welches gleichbedeutend mit der Vorentscheidung in diesem zweiten Satz war. Der Mann aus Wien traf bei eigenem Anwurf die Doppel-10 und führte mit 2:0.

„Snakebite“ stand im Vorfeld des dritten Satzes also schon mächtig unter Druck, er wollte natürlich nicht mit 0:3 in Rückstand liegen. Ein Fehler auf der Doppel-18 kostete den Weltranglistenzweiten jedoch auch das erste Leg dieses Satzes. Mensur verteidigte seinen Anwurf und profierte ein Leg später von vier weiteren Patzern seines Gegners beim Double-Out. Suljovic fehlte folglich nur noch ein Leg zum Satzgewinn, er vergab zunächst aber drei Möglichkeiten dazu. Wright verkürzte mit einem 88er-Finish, warf im darauffolgenden Leg allerdings einmal an der Doppel-16 vorbei und musste den Satz dann auch abgeben – Suljovic lag tatsächlich mit 3:0 in Front. Wright startete mit Wut im Bauch in den vierten Satz, präsentierte den Fans im Citywest einen 10-Darter und produzierte so auch des beste Leg des Turnierverlaufs. Mit einem Treffer in der Doppel-14 glich „The Gentle“ zunächst aus, warf zu Beginn des dritten Legs aber siebenmal an Doppelfeldern vorbei und musste Wright wieder in Führung gehen lassen. Suljovic erholte sich schnell davon, stellte wenig später auf 2:2 und war nur noch ein Leg vom Endspiel entfernt. Allerdings durfte Wright das Entscheidungsleg dieses vierten Satzes anwerfen, trotz einiger Schwierigkeiten beim Double-Out holte er es sich letzten Endes auf der Doppel-1 und bejubelte seinen ersten Satzgewinn.

Die ersten beiden Legs des fünften Satzes wurden gerecht aufgeteilt, im dritten begann Mensur mit fünf Fehlern auf Doppel. Wright nahm diese Einladung dankend an und breakte mithilfe eines 14-Darters und profitierte im nachfolgenden Leg von weiteren Fehlern seines Gegners, der in diesem Fall vier Möglichkeiten zum Auschecken ungenutzt ließ. Wright, der selbst vierfach auf Doppel-10 gepatzt hatte, traf dieses rote Feld schließlich doch und verkürzte weiter auf 2:3 in den Sätzen. Den jetzt beginnenden sechsten Satz wollte Mensur unbedingt nutzen, um den Deckel auf das Spiel zu machen und einen Entscheidungssatz zu vermeiden. Ein am Bullseye vorbeigeworfener Dart kostete ihn allerdings Leg Nummer eins, mit einem 70er-Finish meldete sich der Wiener zurück. „Snakebite“ war mittlerweile seit längerer Zeit sehr sicher bei den eigenen Anwürfen, holte sich folglich auch das dritte Leg dieses Satzes und stand kurz vor dem Satzausgleich. Ein Leg später konnte Wright unter Druck 130 Punkte auf dem Bullseye für sein erstes Highfinish von der Scheibe nehmen, aus einem 0:3 hatte der Schotte ein 3:3-Unentschieden gemacht. Es ging also in den siebten und alles entscheidenden Satz, in welchen Wright mit drei Fehlern beim Double-In hineinkam. Dass er dieses Leg gegen den Anwurf doch noch gewinnen konnte, hatte er in erster Linie Suljovic zu verdanken, der zum Abschluss des Legs zwei Pfeile an Doppelfeldern vorbei setzte. Wright konnte dieses Break bestätigen und war auf einmal selbst nur noch 501 Punkte vom Finaleinzug entfernt. Mensur hatte jetzt schlicht den Glauben an sein eigenes Spiel verloren, warf zum Abschluss des dritten Legs drei Darts neben die gewünschten Doppelfelder. Wright nahm die ihm verbliebenen 80 Punkte mit zwei Darts weg und vollendete das grandiose Comeback. Nach der 3:0-Führung gab Mensur Suljovic das schon sicher gewonnen geglaubte Match aus den Händen und wird bitter enttäuscht sein. Auf der anderen Seite konnte sich Peter Wright speziell im Scoring im Spielverlauf immens steigern und freut sich auf sein erstes World Grand Prix-Endspiel.

Gurney letztlich ohne Chance gegen van Gerwen

Das zweite Halbfinale wurde zwischen Michael van Gerwen und Daryl Gurney ausgetragen. Letztgenannter ist bei seiner Mission Titelverteidigung weiter voll auf Kurs, überzeugte gestern gegen Gary Anderson und schickte den dreifachen Major-Sieger in diesem Jahr überraschend deutlich mit 3:0 nach Hause. Auch van Gerwen zeigte in seinem Viertelfinale eine brillante Leistung, warf einen 101er-Average gegen den ebenfalls sehr gut spielenden Dave Chisnall und gewann letztlich mit 3:1. Der Weltranglistenerste startete, wie man es von ihm gewohnt ist, dominant in die Partie, holte sich die ersten beiden Legs mit 16 und 14 Darts. Ein Fehler auf der doppelten 10 kostete ihn jedoch das dritte Leg, Gurney brachte 48 Restpunkte auf Null und revanchierte sich für das eben vollbrachte Break seines Gegners. Einen 11-Darter des Niederländers später hatte dies allerdings keine Bedeutung mehr, denn „Mighty Mike“ hatte sich Satz Nummer eins mit 3:1 unter den Nagel gerissen. Auch das erste Leg nach der Pause ging als Break an van Gerwen. Zu Beginn des zweiten Legs warf er allerdings dreimal an Doppeln vorbei und musste in der Folge das Rebreak hinnehmen. Dank eines Treffers in der Doppel-20 konnte „Superchin“ dieses Break bestätigen und mit 2:1 in diesem zweiten Satz in Führung gehen. Van Gerwen glich problemlos wieder aus, erzwang das Entscheidungsleg, welches Gurney anfangen durfte und für ihn von sehr großer Bedeutung war. Während der Mann aus Nordirland jedoch dreifach beim Double-In patzte, kam van Gerwen mit 160 Punkten ins Leg. Dieser starke Auftakt war die Grundlage eines 14-Darters des Niederländers, der ihm die 2:0-Satzführung einbrachte.

Gurney sicherte sich das erste Leg des dritten Satzes mit etwas Glück, denn van Gerwen vergab eine Möglichkeit auf Doppel-18 zum Leggewinn. Lange Auswirkungen auf das Spiel des Weltranglistenersten hatte das allerdings nicht, denn er spielte einen 15-Darter, um umgehend zu rebreaken. Die beiden darauffolgenden Legs wurden jeweils mit dem Anwurf gewonnen, sodass es wie im vorherigen Satz ins Entscheidungsleg ging. Erneut startete van Gerwen in diesem wichtigen Moment mit 160 Punkten ins Leg, konnte diesen Vorsprung bis zum Ende halten und auf der Doppel-16 zum 3:0 in den Sätzen abschließen. Gurney hatte sich aber noch nicht aufgegeben, legte einem 16-Darter bei eigenem Anwurf einen starken 12-Darter zum Break nach und führte im vierten Satz mit 2:0. Ein Leg später löschte er 56 Punkte aus und hatte den vierten Satz zu Null auf seine Habenseite geholt, lag im Gesamtstand aber immer noch mit 1:3 in Rückstand. Nachdem van Gerwen im ersten Leg des fünften Satzes noch die Doppel-5 getroffen hatte, warf er zu Beginn des zweiten Legs fünf Pfeile an Doppelfeldern vorbei. Gurney hatte letztlich keine Probleme mehr, per 13-Darter auf 1:1 zu stellen. Van Gerwens Antwort darauf war ein 115er-Finish via Single-Bull, Triple-18 und Doppel-18, welches ihn soweit brachte, als dass er nur noch ein Leg vom Finale entfernt war. Dieses holte sich der Weltranglistenerste dann auch ohne wirkliche Schwierigkeiten mit einem 14-Darter. "Mighty Mike" hatte den amtierenden Titelträger mit 4:1 geschlagen.

World Grand Prix


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