John Henderson schlägt nächsten Weltmeister

Nur noch acht Spieler waren am fünften Tag des World Grand Prix übrig. Mit Mensur Suljovic gegen Peter Wright gab es dabei ein Duell bei dem es wirkte, als könne der Sieger auch das Turnier gewinnen. Doch auch die anderen Spieler hatten es in sich. Michael van Gerwen-Bezwinger John Henderson bekam es mit dessen Landsmann Raymond van Barneveld zu tun. Der Sieger von 2015, Robert Thornton, traf auf Daryl Gurney und Simon Whitlock musste gegen Benito van de Pas ran.

Whitlock führt “Big Ben” vor


Den Anfang machten Simon Whitlock und Benito van de Pas. Beide konnten sich in der zweiten Runde klar mit 3:0 gegen ihre Gegner durchsetzen, Benito war dabei noch einen Tick überzeugender. Auch in der Bilanz gegen den „Wizard“ lag er knapp mit 3:2 Siegen vorne, Whitlock wartete sogar schon seit März 2015 auf einen Erfolg gegen van de Pas. Doch der Start machte dem Australier Hoffnung. Er war von Beginn an stärker in den Scores und holte sich ohne einen Legverlust direkt den ersten Satz. Benito wirkte verunsichert, kaum etwas erinnerte noch an seine starke Vorstellung vom Vortag gegen Gerwyn Price. Whitlock konnte so auch direkt wieder mit einem Break in den zweiten Satz starten und sorgte dann für die Szene der Partie. Bei 120 Punkten Rest ging er einen nicht ganz üblichen Weg. Wie im Training checkte er dieses Finish via 20, Bullseye und nochmal Bullseye. Da musste auch Caller Kirk Bevins genau hinschauen. Bestätigte dann aber den Leggewinn, was auch für Jubel in Dublin sorgte. Danach konnte sich van de Pas zwar sein erstes Leg holen, musste sich aber bei Whitlock bedanken, da dieser fünf Satzdarts liegen ließ. Das 2:0 holte sich der Australier aber trotzdem und dominierte auch danach noch weiter. Wieder gingen die ersten beiden Legs an Simon, der damit die Grundlage für den Halbfinaleinzug schaffte. Benito warf sich nochmal rein, schaffte ein Rebreak, musste wenig später aber mit ansehen wie Whitlock sich mit einem 62’er Finish den 3:0-Sieg sicherte.

Es folgte das Duell zwischen John Henderson und Raymond van Barneveld. Gegen Niederländer hatte der „Highlander“ in dieser Woche bereits gute Erfahrungen gemacht, als er überraschend Michael van Gerwen in Runde eins bezwang. Nun wollte er nachlegen und erstmals in der Halbfinale eines Major Turnieres einziehen. Raymond erwischte allerdings den besseren Start. Er checkte 98 Punkt zum ersten Break und blieb auch trotz des Rebreaks zunächst besser. So ging van Barneveld durch ein 94’er Finish mit 1:0 in den Sätzen in Führung. Danach aber ließ der fünffache Weltmeister nach. Die Scores waren oftmals zu niedrig und auch die Doppel zu Beginn der Legs traf Raymond nicht schnell genug. So hatte Henderson weniger Druck und fand immer besser ins Spiel. Er holte sich den Satzausgleich und machte mit einem perfekten Start in den dritten Satz weiter.

Zwar konnte Raymond auf 2:1 in den Legs drehen, das Break aber wurde erneut umgehend von John beantwortet, als er unter Druck 76 Punkte auf null brachte. Nachdem Barney dann auch noch einen Satzdart verpasste, checkte John 88 Punkte auf dem Bullseye um erstmals in den Sätzen in Führung zu gehen. Raymond war verunsichert. Er brauchte wieder relativ lange um in die Legs zu finden, Henderson brachte sich im vierten Satz daher mit 2:0 in Führung. Raymond aber gab nicht auf, blieb cool und hielt dem großen Druck stand. Er glich auf 2:2 aus und erzwang so das Entscheidungsleg. Dort war Henderson dann der stärkere Spieler, zeigte einen tollen 15-Darter und holte sich so tatsächlich den Sieg mit 3:1 Sätzen.


Suljovic bestätigt Top-Form

Die Begegnung zwischen Mensur Suljovic und Peter Wright hatte es in sich. Viele sagten der Sieger dieser Partie wäre auch der Top-Anwärter auf den Titel. Und für Mensur, der sich seit geraumer Zeit in einer fantastischen Verfassung präsentiert, standen die Zeichen gar nicht schlecht. Gegen Wright hatte er bei Major Turnieren bis dato immer gewonnen. Und auch in diesem Spiel sah es zunächst sehr gut aus. Schon im ersten Leg brachte er 122 Punkte auf dem Bullseye ins Ziel, holte sich so umgehend ein Break. Dieses bestätigte er zwar auch, doch danach ließ er einige Möglichkeiten zum Satzgewinn aus. Insgesamt waren es sieben Darts die er dafür auf die Doppel vergab und Wright den Satz damit schenkte. Der Österreicher blieb aber cool. Er war zu diesem Zeitpunkt der bessere Spieler. Vor allem auf die Doppel wurde er stärker und bestrafte „Snakebite“ für einige ausgelassene Chancen. So ging der zweite Satz ohne Legverlust an Mensur, der dafür 99 Punkte mit zwei Mal Tops checkte.

Und „The Gentle“ dominierte weiter. Auch wenn beide vom Average her auf Augenhöhe waren, schien Suljovic seinem Gegner immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Peter konnte sich oft nur in Position bringen oder machte leichtfertige Fehler. So auch im dritten Leg des dritten Satzes. Dort warf Wright bei 57 Punkten Rest den ersten Dart in die einfache drei, den zweiten in die einfache elf. Suljovic antwortete mit einem 135’er Finish via Bull, Triple-19 und natürlich Doppel-14 um sich auch diesen Satz zu sichern. Der Druck auf Peter nahm zu, auch weil Mensur einfach nicht einzuknicken schien. Er holte sich das achte Leg in Serie, ging auch im vierten Satz mit 2:0 in Führung. Wright aber kämpfte sich zurück, kam zum Ausgleich und erzwang das Entscheidungsleg. Doch erneut bewies Suljovic Nervenstärke. Der Österreicher checkte 141 Punkte zum 3:1-Erfolg und zog mit diesem Erfolg ins Halbfinale ein.

Im letzten Duell des Abends bekam es Robert Thornton mit Daryl Gurney zu tun. Diese beiden trafen sich auch bei der Auflage von 2015 schon, als Robert mit 2:0 in Runde eins gewann. Am Ende holte sich der Schotte den Titel und er war auch der einzige verbliebende Spieler, der sich in Dublin schon mal durchsetzte. Weil Daryl im ersten Leg gleich vier Darts zum Leggewinn ausließ, konnte sich „The Thorn“ auch direkt ein Break zur Führung sichern, konnte dies aber nicht bestätigen. Er kassierte umgehend das Rebreak und hatte danach Probleme das Tempo von „Super Chin“ mitzugehen. Er brauchte im vierten Leg auch ganze zehn Darts um überhaupt ins Leg zu kommen. Dadurch ging Gurney natürlich mit 1:0 in Sätzen in Führung.

Danach sollte sich aber eine enge Partie entwickeln. Beide Spieler begegneten sich auf Augenhöhe, luden ihren Gegner durch Fehler aber auch immer wieder zu Leggewinnen ein. So konnte Gurney auch ein Break im zweiten Satz holen. Unter Druck antwortete Thornton aber mit sechs perfekten Darts und drehte den Satz nochmal herum. Er holte das 1:1 und alles war wieder offen. Gurney war in den Scores einen kleinen Tick stärker und so war Robert immer mal wieder gezwungen hohe Finishes zu zeigen. So zum Beispiel die 103 Punkte im dritten Satz. Weil er aber in der Folge drei Breakdarts vergab, reichte es am Ende nicht zum Satzgewinn. Ein 70’er Finish unter Druck brachte Gurney mit 2:1 in Führung. Zwei Breakdarts vergab der Nordire dann zu Beginn des vierten Satzes, ehe er den daraus resultierenden Rückstand mit einem starken 96’er Finish ausglich. Im dritten Satz nacheinander gab es hier ein Entscheidungsleg. Beide fanden direkt ihr Startdoppel und Thornton bewies Nervenstärke mit einer 180 zur richtigen Zeit, sodass er zum 2:2 in den Sätzen ausgleichen konnte.

Im entscheidenden fünften Satz ließ Gurney dann gleich drei Darts auf Doppel aus, sodass Thornton mit einem 116’er Finish sofort ein Break holte. Er verpasste jedoch zwei Mal Tops zur möglichen Vorentscheidung, sodass Gurney wieder ausgleichen konnte. Gurney drehte dann nochmal auf, holte sich die 2:1-Legführung und lud den Druck auf Thorntons Schultern ab. Es war allerdings Daryl, der plötzlich kein Triple traf, wodurch Robert erneut ausglich. So gab es erneut ein Entscheidungsleg, welches Gurney mit einer 146 aber optimal begann. Thornton konterte mit 117 Punkten und blieb somit ebenfalls im Geschäft. Beide blieben auf Augenhöhe, ehe Gurney von einem Bouncer auf Seiten von Thornton profitierte. Dadurch und weil er das Leg beginnen durfte, konnte sich Daryl am Ende also doch noch mit 3:2 durchsetzen und nach dem World Matchplay erneut ins Halbfinale eines Major Turnieres einziehen.

World Grand Prix


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