Darts1 World Grand Prix Finalisten Check


32 Teilnehmer starteten am vergangenen Sonntag ins Turnier, nur noch zwei sind am letzten Tag übrig geblieben. Hätte man im Vorfeld des Turniers auf dieses Finale getippt, hätte man wohl eine Menge Geld gemacht. Auf der einen Seite steht Simon Whitlock, der seit der Europameisterschaft 2013 nicht mehr im Endspiel eines Major Turnieres stand. Auf der anderen Seite Daryl Gurney, der als Favorit der Fans sein erstes Major Finale überhaupt erreichte. Doch wer wird am Ende die Trophäe holen? Hier ist der Darts 1 Finalisten Check.

Der Lokalmatador


Im Jahr 2011 gelang es Brendan Dolan, sechs Jahre später hatte es mit Daryl Gurney nun erneut ein Nordire ins Finale des World Grand Prix geschafft. Dabei hatte „Super Chin“ schon in der ersten Runde eine richtig harte Nuss zu knacken. Er bekam es mit dem zweifachen Weltmeister und Grand Prix-Finalisten von 2010 zu tun: Adrian Lewis. Dort bewies Gurney seine Klasse und bestätigte die tolle Entwicklung der letzten Jahre. Gleich zwei Sätze sicherte er sich ohne jeglichen Legverlust und erreichte durch das 2:1 die zweite Runde. Dort hatte er mit Joe Cullen einen Gegner, der an guten Tagen jeden schlagen kann. An diesem Tag jedoch nicht. Daryl war zur richtigen Zeit immer wieder zur Stelle und bestrafte den „Rockstar“ für ausgelassene Chancen, siegte letztlich mit 3:1. Knapper wurde es im Viertelfinale, wo mit Robert Thornton ein ehemaliger Sieger des Turniers auf ihn wartete. Das Match ging bis ins Entscheidungsleg, ehe Daryl seinen zweiten Matchdart auf Tops zum 3:2 verwandelte. Im Halbfinale traf er dann auf Überraschungsmann John Henderson, den er nicht unterschätzte und so auch dort die Oberhand behielt. Am Ende schlug Gurney den Schotten mit 4:1 und zog in sein erstes großes Finale ein.

Gurney reifte in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu einem der Top-Spieler dieser Sportart. Als er bei der vergangenen Weltmeisterschaft im Viertelfinale stand, wirkte er noch wie der größte Außenseiter, doch er bewies, dass dies kein Zufall war. Daryl spielte bisher ein fantastisches Jahr 2017, erreichte auf einem World Series Event das Endspiel und schnupperte beim World Matchplay als Halbfinalist ebenfalls schon mal am Major Finale. Nun hat er es erreicht und der letzte Schritt zum Titel ist nicht mehr weit. Dass er sehr starke Nerven hat bewies er nicht nur in Dublin, sondern auch schon beim World Matchplay. Kommt er auch weiterhin so gut in die Legs hinein wie bisher, hat er mit seinen tollen Scores eine reelle Chance auf den Titel.

Siegeswahrscheinlichkeit: 60%

Der Altmeister


Die Halbfinalteilnahme beim World Grand Prix war für Simon Whitlock sowieso schon der Lohn für seine harte Arbeit. Noch nie hatte er es so weit in diesem Turnier geschafft. Doch er sollte sogar noch einen draufsetzen. Angefangen hatte die Erfolgsgeschichte mit der Partie gegen einen starken Christian Kist, in der es bis in das Entscheidungsleg ging. Dort behielt Simon die Ruhe und konnte sich letztlich auch mit 2:1 durchsetzen. Gegen Richard North ging der Australier dann als klarer Favorit in die Partie. North setzte ihm allerdings ziemlich zu und zeigte eine tolle Leistung. Dass Whitlock das Match am Ende mit 3:0 gewinnen konnte, war sehr hoch zu bewerten. Im Viertelfinale bekam er es dann mit einem der bis dahin besten Spieler des Turniers zu tun: dem Niederländer Benito van de Pas. An diesem Tag fand dieser aber kaum ins Spiel und so setzte sich Simon auch dort klar mit 3:0 durch. Seine beste Leistung zeigte der „Wizard“ allerdings im Halbfinale. Gegen einen der aktuell formstärksten Spieler, Mensur Suljovic, erwischte er einen fantastischen Start und bewies sein Können vor allem durch die vier High Finishes, die er gegen den Österreicher zeigte. Die Partie ging über die vollen sieben Sätze und am Ende zeigte sich seine Qualität, als er einen wirklich starken Suljovic mit 4:3 bezwingen konnte.

Simon Whitlock war lange Zeit vom Radar verschwunden. Der WM-Finalist von 2010 und Europameister von 2012 musste durch ein schweres Tief gehen, hat aber bereits seit einiger Zeit bewiesen, dass er wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. Damals war er vor allem auf die Doppel zuverlässig. Eine Stärke, die ihm beim World Grand Prix zugutekam. Die Finishes, vor allem im Halbfinale gegen Suljovic, wo er zudem noch echte Nervenstärke bewies, waren eine beinahe vergessene Qualität des Australiers. In entscheidenden Momenten war er in den letzten Jahren kaum zur Stelle. Kann er es in diesem Endspiel mal wieder abrufen, ist etwas drin. Fehlen allerdings die Triple, wird es schwer für Simon.

Siegeswahrscheinlichkeit: 40%

Fazit

Daryl Gurney und Simon Whitlock sind nicht die Spieler, die man zwangsweise im Endspiel dieses Turnieres erwartet hätte. Whitlock hatte zwar bewiesen, dass er auch Major Titel gewinnen kann, allerdings ist dies fünf Jahre her. Seitdem hat sich eine Menge getan. Gurney ist vom aufstrebenden Talent immer weiter zu einem ernstzunehmenden Dartspieler geworden, dessen nächster Entwicklungsschritt der große Titel wäre. Mit den irischen Fans im Rücken wird „Super Chin“ eine tolle Leistung abrufen. Seine Emotionen wie im WM-Spiel mit Mark Webster, als er sich mit den Fans anlegte, hat er auch in großen Drucksituationen inzwischen im Griff. Ob Whitlock, der auch gegen Suljovic eine komfortable Führung beinahe noch aus der Hand gab, über die Distanz von möglicherweise neun Sätzen genügend Stabilität an den Tag legen kann, bleibt zu bezweifeln. Es wird eine Partie in der die Leistung des „Wizards“ entscheidet, wie eng es wird. Kommt er gut rein und kann die Scores von Gurney mitgehen, wird es eine knappe Kiste. Lässt er sich aber durch die vielen Tripletreffer Daryls aus dem Konzept bringen, kann das Endspiel auch sehr schnell vorbei sein. Das Resultat aber bleibt das gleiche: Daryl Gurney wird sich seinen ersten Major Titel schnappen und Dublin mit 100.000 Pfund im Gepäck verlassen.

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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