Michael van Gerwen entzaubert den „Wizard“

Am fünften Tag des World Grand Prix bekamen die Zuschauer in Dublin die Viertelfinalpartien serviert. Dabei gab es einige klangvolle Duelle. So traf Weltmeister Gary Anderson auf den zurzeit so stark aufgelegten Kim Huybrechts. Michael van Gerwen bekam es mit dem wiedererstarkten Australier Simon Whitlock zu tun, der sich in seinem Achtelfinale durch eine brillante Leistung gegen Alan Norris durchsetzte. Eine Art Generationenduell gab es von Seiten der Niederländer, als Raymond van Barneveld es mit Benito van de Pas zu tun bekam.

Raymond van Barneveld weiter ohne Satzverlust

Den Auftakt ins Viertelfinale machten aber Dave Chisnall und Daryl Gurney. „Super Chin“ überraschte in der ersten Runde Mensur Suljovic und hatte keine größeren Probleme mit Taylor-Bezwinger Steve West. Nun wollte er auch „Chizzy“ das Leben schwer machen, was der aber nicht zulassen wollte. Der Engländer startete konzentriert und mit einem Break. Zwar drehte Gurney dieses zu einer eigenen Führung, doch Chisnall blieb ruhig. Er vergab ein 144’er Finish, nutzte aber sofort das Auslassen des 150’er Finishes seines Kontrahenten zum 2:2. Mit einem erneuten Break holte er sich den ersten Satz. Vielleicht vorentscheidend war der zweite Satz, in dem für Daryl einfach gar nichts ging. Chisnall gab kein Leg ab und erhöhte damit auf 2:0. Gurney aber gab nicht auf, holte sich den dritten Satz seinerseits ohne Legverlust. Die Partie schien wieder offen, vor allem, weil auch Dave nervöser zu werden schien. Gurney nutzte dies und so stand es im vierten Satz 2:2 nach vier Legs. Dann aber blieb Chisnall eiskalt und schnappte sich das 3:1 in den Sätzen und den Platz im Halbfinale.


D.Chisnall 3:1 D.Gurney
24 100+ 17
6 140+ 5
0 170+ 0
5 180 6
90.54 Average 86.52
65 High Finish 94
3 Breaks of Throw 2
16/29  55% Starting Doubles 16/44  36%
9/25  36% Finishing Doubles 7/15  47%

Es folgte das Duell der Niederländer. Benito van de Pas wollte es mit der Ikone Raymond van Barneveld aufnehmen und er erwischte auch einen durchaus guten Start. Barney kam ins erste Leg nicht so wirklich rein. Am Ende konnte er es sich allerdings dennoch holen und unter etwas Druck auch das danach. Mit viel Vorsprung spazierte er zum 1:0 in den Sätzen. Benito wusste, dass er nun etwas zeigen musste, stellte sich wie Raymond 110 Punkte Rest. Doch RVB war es, der es direkt auscheckte. Weil „Big Ben“ dann die Chancen nicht nutzte und sein Leg nicht zu machte, war van Barneveld wieder zur Stelle, der sich ein weiteres Break holte. Ein 141’er Finish verpasste Benito auch noch und so stand es in Sätzen bereits 2:0 für Barney. Der musste dann jedoch zusehen, wie Benito 147 Punkte zum Break auscheckte. Seine Antwort war der Ausgleich und ein 142’er Finish zur Führung. Wenig später machte er dann den Sack zu und holte das 3:0 in den Sätzen. Damit steht Raymond im Halbfinale, ohne einen einzigen Satz abgegeben zu haben.

B.v.d.Pas 0:3 R.v.Barneveld
7 100+ 10
7 140+ 9
0 170+ 1
1 180 3
88.02 Average 93.36
147 High Finish 142
1 Breaks of Throw 5
10/25  40% Starting Doubles 10/22  45%
1/7  14% Finishing Doubles 9/18  50%

Weltmeister erreicht das Halbfinale

Für Simon Whitlock schien das plötzliche Wiederaufflammen seiner alten Stärke auch etwas überraschend zu kommen. Sehr gute Partien zeigte er in den vergangenen Tagen. Gegen Michael van Gerwen musste jedoch alles passen um eine Chance zu haben. Das war im ersten Leg nicht der Fall, als der Australier erst mit dem siebenten Dart hinein fand. Er gab das Leg her, glich aber direkt wieder aus. Dennoch war MVG zunächst der bessere Spieler, der einfach sicherer war in einigen wichtigen Momenten. Auch im zweiten Satz schien van Gerwen der etwas bessere Spieler zu sein, für ein Break reichte es jedoch nicht. Das lag daran, dass der „Wizard“ dem Druck in den eigenen Legs immer standhielt und so ausgleichen konnte. Der dritte Satz schien eine klare Sache zu sein, als „Mighty Mike“ mit 2:0 in Führung ging. Whitlock aber gab nicht auf, glich mit einem 130’er Finish auf Bull aus. Zu mehr reichte es dann jedoch nicht, Michael behielt sein Leg und ging wieder in Führung. Das letzte Leg wurde dann durch Kleinigkeiten entschieden. So fehlten Whitlock oft Millimeter um zu brillieren, während van Gerwen eben traf. Und so setzte sich der Weltranglistenerste letztlich mit 3:1 durch und zog in die Runde der letzten vier ein.


M.v.Gerwen 3:1 S.Whitlock
20 100+ 24
15 140+ 12
1 170+ 0
4 180 4
103.09 Average 92.69
92 High Finish 130
3 Breaks of Throw 1
18/28  64% Starting Doubles 18/46  39%
11/23  48% Finishing Doubles 7/8  88%

Den letzten Halbfinalisten machten Gary Anderson und Kim Huybrechts unter sich aus. Kim ist seit einigen Monaten so richtig on fire und so sollte er natürlich auch den Weltmeister ärgern, bestenfalls besiegen. Im ersten Satz sah es auch sehr gut aus. Der Belgier zeigte sich vor allem beim Double-In sehr sehr sicher und konnte damit immer wieder früh Druck aufbauen. Diesem hatte der „Flying Scotsman“ zunächst nichts entgegenzusetzen und so holte sich Huybrechts Satz eins ohne Legverlust. Anders sah es schon im zweiten Satz aus. Dort war Gary anscheinend angekommen und legte richtig gut los. Kim hingegen zeigte beim Scoren auch plötzlich einige kleine Schwächen. Ein 124’er Finish auf Bull sowie 141 zum Satzausgleich rundeten die starke Performance Andersons ab. Damit schien er Huybrechts ein wenig rausgebracht zu haben. Der „Hurricane“ kam zwar oftmals besser rein, zeigte aber nicht so starke Scores wie der Weltmeister. Als dann auch noch kleine Probleme beim Auschecken hinzukamen, schien der mentale Vorteil immer weiter in Richtung Anderson zu wandern. Dieser spielte sein Spiel sehr gut runter und war zur richtigen Zeit immer zur Stelle. So startete er in den vierten Satz mit einem Break und kam auch danach wieder direkt rein. So ließ der Schotte sich den Sieg nicht mehr nehmen und gewann am Ende mit 3:1.


G.Anderson 3:1 K.Huybrechts
13 100+ 13
10 140+ 8
2 170+ 0
1 180 3
83.03 Average 85.71
141 High Finish 70
3 Breaks of Throw 2
15/41  37% Starting Doubles 15/28  54%
9/24  38% Finishing Doubles 6/27  22%

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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