Darts1 World Grand Prix Finalisten Check

In nur sechs Tagen konnte das Teilnehmerfeld des World Grand Prix 2016 von 32 auf nun mehr zwei Spieler reduziert werden. Die Finalisten sind gefunden. Es war ja fast klar, dass einer der beiden Männer Michael van Gerwen heißen würde. Der Weltranglistenerste spielt seit vielen Monaten in einer eigenen Liga und gewann so gut wie alles, woran er teilnahm. Doch auch sein Gegner ist nicht weniger stark einzuschätzen. Es ist der zweifache und amtierende Weltmeister Gary Anderson. Der Schotte hatte einige Aufs und Abs, aber er setzte sich immer souverän durch. Wer kann sich den Titel in Dublin im Jahr 2016 sichern? Zum dritten Mal Michael van Gerwen? Oder gibt es die Premiere für Gary Anderson? Hier ist der Darts1 Finalisten Check.

Der vierfache Finalist


Michael van Gerwen startete mit einem 2:1-Erfolg über Steve Beaton ins Turnier. Es war eine gute Leistung, die auch durchaus zu null hätte enden können. Ein Sieg ohne Satzverlust gelang ihm in der zweiten Runde. Dort traf er auf James Wilson, der eine starke Leistung zeigte. Immer wieder schaffte er es Michael unter Druck zu setzen. Diesem konnte der Niederländer standhalten. Er war in den wichtigen Momenten zur Stelle und holte so den klaren 3:0-Sieg. Einen richtig harten Brocken hatte er im Viertelfinale mit Simon Whitlock. Der Australier spielte bärenstark und schien, vor allem nachdem er den 1:1-Ausgleich in Sätzen schaffte, auf einer Welle zu schwimmen, die ihm zum Sieg hätte tragen können. Da hatte der Weltranglistenerste etwas gegen. Er erhöhte den Druck, machte kaum noch Fehler und schaffte es so, seinen Kontrahenten zu brechen. Mit 3:1 zog Michael ins Halbfinale ein, wo Dave Chisnall auf ihn wartete. Auch der zeigte wieder eine saubere Leistung, jedoch reichte auch eine Führung nicht um MVG zu bezwingen. Der Niederländer zog auch hier das Tempo nochmal an und drehte die Partie zum 4:2-Endstand.

In den letzten fünf Auflagen, diese eingeschlossen, konnte van Gerwen das Finale vier Mal erreichen. Zwei Mal gewann er es bereits. Wenn man sich die Qualität seiner Spiele vor allem in den letzten Monaten anschaut, dann findet man kaum eine Niederlage. Nur schwer vorzustellen, dass er sich den Titel wie letztes Jahr nehmen lässt. Selten zeigte er sich auf die Doppel so sicher, wie aktuell. Der Start in die Legs war ein ums andere Mal perfekt. Michael wird als klarer Favorit ins Spiel gehen.

Siegeswahrscheinlichkeit: 70%

Der Finaldebütant


Gary Anderson bekam es zum Turnierauftakt mit Jamie Caven zu tun. Gegen ihn lief es rund, er hatte keinerlei Probleme und gewann mit 2:0. In der zweiten Runde traf er auf seinen Namensvetter Kyle Anderson. Gegen ihn lief es zeitweise nicht ganz so wie er es wollte. Gerade beim Auschecken war er doch oftmals nicht zur Stelle. Mehr als einen Satz gab er dann aber trotzdem nicht ab und gewann somit 3:1. Kim Huybrechts war sein Gegner im Viertelfinale. Nachdem der Belgier bis hierhin eine gute Phase hatte und die Partie mit einem Blitzstart in seine Richtung lenken konnte, brach er danach jedoch komplett ein. Anderson war da und konnte den richtigen Nutzen daraus ziehen. Er drehte die Partie und setzte Kim so sehr unter Druck, dass er nicht mehr zurück ins Match fand. So siegte Gary auch hier mit 3:1. Sein Halbfinalgegner Raymond van Barneveld hatte bis zum Duell mit dem „Flying Scotsman“ im Turnier noch nicht einen Satz abgegeben. Bereits nach dem ersten Satz war dies Geschichte. Am Ende sprang ein klarer und verdienter 4:1-Erfolg für den Schotten heraus.

Kaum zu glauben, aber doch wahr. Gary Anderson stand noch nie im Endspiel des World Grand Prix. Aber wenn man genau schaut, ergibt es eigentlich Sinn. Wenn der Weltmeister eine Schwäche hat, dann sind es an schlechten Tagen die Doppel. Diese sind bei diesem Modus bekanntermaßen sehr wichtig. Im Turnierverlauf lief es nicht immer rund bei Gary, er spielte nicht sein A-Game, trotzdem reichte es immer für souveräne Siege. Doch reicht das um einen van Gerwen zu schlagen? Fakt ist: Von den letzten vier Duellen der beiden, alle in diesem Jahr, verlor Gary nur eines gegen den Niederländer. Eine Chance? Ja, mehr nicht.

Siegeswahrscheinlichkeit: 30%

Fazit

Ja, was soll man sagen. Von den Namen her ist es natürlich das Traumfinale. Der Weltranglistenerste gegen den Weltmeister. Aber wird es auch so spannend wie es klingt? Ich glaube nicht. Die Lücke zwischen Michael und Gary ist nirgends so klein wie in der Weltrangliste. Am Board trennt sie aktuell jedoch eine ganze Menge mehr. Nicht immer ist Anderson in der Lage sein A-Game zu zeigen. Für Michael van Gerwen ist es hingegen schon normal ein Turnier zu dominieren und im Finale eines Majors zu stehen. In der Regel gewinnt er jenes auch. Ob es eben doch enger wird als prognostiziert hängt vom Start ab. Wenn Gary gut reinkommt, ins Spiel an sich aber auch in die Legs, kann es eine grandiose Partie werden. Wenn Michael aber einfach sein Programm runter spielt und womöglich schnell 2:0 in den Sätzen führt, wird die Partie relativ frühzeitig entschieden sein. Wir können gerne auf eine enge Kiste hoffen, allein der Glaube fehlt mir.

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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