Mensur Suljovic gewinnt verrückte Partie
Der World Grand Prix 2015 ist mal wieder ein Turnier voller Überraschungen. In der Runde der letzten acht sind noch fünf verschiedene Nationen vertreten, England schickt jedoch nur noch einen Legionär, wer hätte das gedacht? Die Niederlande ist mit drei Spielern noch am stärksten vertreten, darauf folgen die beiden Waliser. Neben England stellen Schottland und Österreich, mit Mensur Suljovic, einen Teilnehmer im Viertelfinale.
170 zum Match
Der letzte Engländer, das war Ian White. Er trug die Hoffnungen seiner Nation auf den Schultern. Sein Gegner war ein Schotte, Robert Thornton. Und dieser zeigte von Beginn an eine bessere, aber auch eine inkonstantere Leistung. So holte er sich den ersten Satz souverän und verlor den zweiten nur knapp. Im dritten war er wieder äußerst dominant und holte sich ohne Legverlust die Führung zurück. Danach schwankten seine Leistungen aber fast von Leg zu Leg. So brauchte er in einem Leg elf Darts um reinzukommen, holte sich das anschließende Leg dominant, kam daraufhin aber wieder nicht hinein. Diese Schwankungen brachten den stets ruhigen „Diamond“ auch wieder zurück in die Partie und es kam zu einem Entscheidungssatz. Dort lief es genau so weiter wie zuvor. Thornton zwischen Genie und Wahnsinn, White auf einem gradlinigen Niveau. Es kam wie es kommen musste, das Entscheidungsleg musste her. Dort war Robert wieder etwas besser und so holte er sich am Ende den 3:2-Erfolg.
Ian White | 2:3 | Robert Thornton |
24 | 100+ | 31 |
10 | 140+ | 15 |
0 | 170+ | 0 |
3 | 180 | 7 |
79.83 | Average | 90.06 |
158 | High Finish | 101 |
1 | Breaks of Throw | 3 |
21/58 - 36% | Start % | 22/66 - 33% |
9/26 - 35% | Finish % | 13/24 - 54% |
Mensur Suljovic spielte bisher einen fantastischen World Grand Prix. Er wollte ihn krönen, indem er erstmals in das Halbfinale eines Major Turnieres einzieht. Dazu musste er Taylor-Bezwinger Vincent van der Voort bezwingen und genau danach sah es zu Beginn nicht aus. Der Niederländer zeigte sich sehr souverän, während Mensur noch nicht wirklich in die Partie fand. So holte sich der „Dutch Destroyer“ mit einem 128’er Finish auf Bull den ersten Satz und ging auch in Satz Nummer zwei mit 2:0 in Führung. Doch dann folgte der Wendepunkt. Von jetzt auf gleich traf VDV die Doppel nicht mehr. Mensur war kilometerweit entfernt, Vincent hatte genügend Zeit, doch er vergab unzählige Chancen den Satz einzutüten. So kam Mensur doch noch zu dem Leggewinn und wurde von da an stärker, während van der Voort immer weiter nachließ. Suljovic legte einen unfassbaren Lauf hin, holte sich sechs Legs in Folge und drehte die Partie so auf 2:1. Auch danach war er der sicherere Spieler, womit er sich weitere Legs holen konnte. Das i-Tüpfelchen dieser merkwürdigen Begegnung war das Ende, als Mensur die 170 Punkte zum 3:1-Sieg auscheckte und damit ins Halbfinale gegen Robert Thornton einzog.
Mensur Suljovic | 3:1 | Vincent van der Voort |
12 | 100+ | 15 |
8 | 140+ | 9 |
2 | 170+ | 0 |
1 | 180 | 5 |
85.09 | Average | 81.60 |
170 | High Finish | 156 |
6 | Breaks of Throw | 3 |
15/31 - 48% | Start % | 15/45 - 33% |
10/24 - 42% | Finish % | 5/30 - 17% |
Webster behält die Nerven
Verrückt ging es weiter. Mark Webster bekam es mit Jelle Klaasen zu tun und legte los wie die Feuerwehr. Beinahe startete er mit einem 164’er Checkout, gewann dazu sechs der ersten sieben Legs. Dies brachte ihn mit 2:0 in Führung und die Partie schien bereits gelaufen. Klaasen war überhaupt nicht in der Partie, vergab Möglichkeiten wenn er sie bekam. Es war kaum zu erwarten, dass der Niederländer noch den Weg in diese Partie finden würde. Doch er tat es. Plötzlich wurde er besser und Webster war es nun, der Chancen liegen ließ. Und so waren die Spieler im dritten und vierten Satz auf einem ähnlichen Niveau, Klaasen jedoch kaltschnäuziger. Dies brachte ihm den 2:2-Ausgleich ein. 2:2 stand es auch in den Legs des fünften Satzes. Im entscheidenden Leg fehlte Jelle dann wohl aber die Nervenstärke, denn er brauchte sechs Darts um ins Leg zu kommen. So brachte Webster die Partie doch noch über die Ziellinie und erreichte das Halbfinale.
Mark Webster | 3:2 | Jelle Klaasen |
30 | 100+ | 18 |
7 | 140+ | 9 |
1 | 170+ | 1 |
2 | 180 | 8 |
85.67 | Average | 88.67 |
108 | High Finish | 96 |
6 | Breaks of Throw | 4 |
19/51 - 37% | Start % | 19/47 - 40% |
10/26 - 38% | Finish % | 9/28 - 32% |
-
Michael van Gerwen ist nach seinem 3:0 Spaziergang gegen Jamie Lewis weiterhin auf Kurs zur Titelverteidigung
Der letzte Halbfinalist und damit Gegner von Mark Webster wurde in der Partie zwischen Titelverteidiger Michael van Gerwen und Jamie Lewis ermittelt. Nur wenige rechneten dem Waliser dabei Chancen aus, zurecht wie sich zeigte. MVG war von Beginn an voll da und überrollte seinen Gegner zu Beginn. Zwar brauchte er im ersten Leg noch sehr lange zum Auschecken, hatte aber genügend Zeit, da Jamie viel zu weit weg war. Lewis fand kein echtes Mittel, wirkte auch sehr aufgeregt und rutschte oft in kleinere Felder ab. Es war letztlich ein Schaulaufen des „Mighty Mike“. Der Weltranglistenerste spielte das Match von vorne bis hinten ganz locker herunter und der Sieg war zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet. Am Ende setzte sich Michael völlig verdient mit 3:0 in den Sätzen durch.
Michael van Gerwen | 3:0 | Jamie Lewis |
13 | 100+ | 8 |
12 | 140+ | 11 |
5 | 180 | 1 |
95.66 | Average | 79.36 |
160 | High Finish | 109 |
9/26 - 35% | Finish % | 3/9 - 33% |
Tobias Gürtler