Fans buhen Titelverteidiger aus dem Turnier

Der fünfte Tag des World Grand Prix stand ganz im Zeichen der Viertelfinals. Mit Phil Taylor, James Wade und Michael van Gerwen waren noch drei Spieler im Turnier, die Dieses schon einmal für sich entscheiden konnten. Die auf dem Papier hochklassigste Partie war Phil Taylor gegen James Wade, doch auch die anderen Matches brauchten keinen Vergleich zu scheuen. Michael van Gerwen traf auf Mervyn King, Richie Burnett bekam es mit Stephen Bunting zu tun und Gary Anderson und Kevin Painter trafen sich ebenfalls am Oche.

Eine Fliege und andere Sorgen

Den Auftakt in den Abend machten zwei B’s, Bunting und Burnett. Die beiden Könner ihres Faches trafen sich bei einem der Players Championship Turniere, am Wochenende vor dem World Grand Prix, zum ersten Mal am Oche. Bunting war in dem Match siegreich. Auf der großen Bühne sollte es anders ablaufen, wenn es nach Burnett ging, doch Stephen legte direkt los wie die Feuerwehr. Er zeigte unfassbar hohe Scores und konnte die ersten fünf Legs, satzübergreifend, allesamt für sich entscheiden. Dabei gelangen ihm u.a. fünf perfekte Darts und ein 126’er Finish. Bitter für Richie Burnett war vor allem das vierte Leg des Matches, als er meilenweit in Führung lag. Doch dann bemerkte er eine Fliege, welche ihn so sehr nervte, dass er zum Board schritt und sie beseitigen wollte, ein für allemal. Jedoch verfehlte er sein Ziel nur knapp, genau wie das notwendige Doppel um sich sein erstes Leg zu sichern. Bunting nutzte dies aus. Doch dann legte Richie nochmal los. Obwohl er einen Denkfehler hatte und mit seinem ersten Wurf in die Triple-20 traf, was jedoch nicht zählte, da er noch nicht auf ein Doppel gezielt hatte, sicherte er sich mit einem 121’er Finish doch noch ein Leg. So stand es im zweiten Satz nur noch 1:2. Burnett schaffte es wirklich noch den Satz komplett zu drehen und so insgesamt zum Ausgleich zu kommen. Doch mit der Zeit mangelte es dem „Prince of Wales“ letztlich an Konstanz, welche Bunting hingegen zu keiner Zeit verlor. Und so setzte sich der Engländer schlussendlich verdient mit 3:1 durch und darf sich Halbfinalist nennen.

World Grand Prix Unfassbar. Sensationell. Brillant. Gary Anderson und Kevin Painter zeigten eine unglaubliche Leistung und legten ein Match auf das Parkett, an das sich die Zuschauer noch länger erinnern werden. Zunächst sah es gar nicht danach aus, zumindest was den Part von Kevin Painter anging. Die ersten beiden Sätze dominierte Gary Anderson und gewann sie letztlich auch. Dann aber, wie schon in der Runde zuvor gegen Adrian Lewis, kam „The Artist“ besser in Fahrt. Er holte sich den dritten Satz und zeigte, dass er noch da ist. Im vierten Satz dann einer der stärksten Momente überhaupt. Es stand 2:2 und Gary Anderson stellte sich 36 Punkte als Rest. Um im Match zu bleiben musste Kevin Painter 152 Punkte auschecken. Und mein Gott, er tat es! Es stand also 2:2 und alles war wieder offen. Gary zeigte sich im letzten Satz allerdings nochmal unglaublich stark. Das entscheidende Leg war das Vierte, in dem auch Kevin klasse Scores zeigte, jedoch gegen Gary, welcher fünf perfekte Darts warf, nichts machen konnte, egal was er auch versuchte. Ein 101’er Finish brachte letztlich die Entscheidung zugunsten des „Flying Scotsman“, 3:2 war der Endstand.

Michael van Gerwen im Halbfinale


Nach seinem 9-Darter im Spiel gegen Robert Thornton war James Wade auf Wolke sieben. Es schien auch ein Sieg über den Titelverteidiger im Rahmen des Möglichen. Die meisten Fans freuten sich auf einen harten Fight, in dem es hin und her gehen würde. Was geboten wurde, war jedoch einzig und alleine mangelndes Fair Play. Das Match begann zunächst eher mau, beide Spieler holten ihre Legs relativ unspektakulär. Danach schaffte Phil allerdings ein Break durch ein 128’er Finish auf Bull. Und im Anschluss begann das, was das Match schließlich in eine Bahn lenkte, die für Phil Taylor das Aus bedeuten sollte.

World Grand Prix Die Zuschauer buhten in die Würfe des amtierenden World Grand Prix Champions hinein, sodass dieser große Probleme auf die Doppel bekam. Wade nutzte dies aus und konnte so letztlich die ersten beiden Sätze für sich entscheiden. Auch in der Folge ließen die anwesenden Fans das Spiel nicht wirklich ins Rollen kommen, immer wieder gab es negative Reaktionen auf Phil Taylor. Zwar sicherte sich „The Power“ noch einen Satz, allerdings sollte Wade es am Ende tatsächlich schaffen, das Match zu gewinnen. Mit 3:1 ging die Partie an James, jedoch geht seine ja durchaus gute Leistung leider ein wenig unter. Egal ob auf der Bühne Phil Taylor, James Wade, Robert Thornton oder Paul Nicholson stehen, man sollte die Spieler nicht durch solche Aktionen versuchen abzulenken. Das Fair Play wurde in dem Match leider mit Füßen getreten, schade um eine sonst vielleicht mitreißende Partie.

World Grand Prix Als letztes Viertelfinale stand dann die Partie zwischen Michael van Gerwen und Mervyn King auf dem Programm. Es war zugleich die Neuauflage des Finales von 2012, bei dem sich MVG den Titel sichern konnte. King zeigte sich zu Beginn überraschend sicher und konnte sich den ersten Satz knapp holen. Michael schien überhaupt nicht drin zu sein, immer wieder vergab er Chancen, seine Scores waren auch nicht das Gelbe vom Ei. Als King dann auch noch, durch ein 149’er Finish, mit 2:0 im zweiten Satz führte, schien die Überraschung möglich. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, legte sich bei Michael ein Schalter um und er fing an richtig stark zu spielen. King konnte zunächst nicht mehr mithalten. Michael sicherte sich den zweiten Satz noch und hörte auch danach nicht auf. King gab alles, und versuchte mitzuhalten. Dies gelang ihm auch insoweit, dass er die Chancen nutzte, die van Gerwen ihm gab. So kam er auch noch zu einem weiteren Satzgewinn. In der Summe zeigte sich der Weltmeister jedoch wieder zu stark und gewann in einer engen Schlussphase mit 3:2. Mervyn zeigte eine tolle Leistung, aber dennoch war es Michael van Gerwen, der sich als letzter Spieler für das Halbfinale qualifizieren konnte.

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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