World Cup of Darts 2024: 40 Nationen waren dieses Jahr angetreten, am Ende blieben zwei davon übrig und die kämpften heute Abend um den Titel

Nach vier äußerst spannenden Turniertagen steuerte der diesjährige Word Cup of Darts auf das Ende zu, was noch ausstand war das Finale und das beinhaltete die Partie: England (Luke Humphries und Michael Smith) versus Österreich (Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez). Auf dem Papier mutete es schon ein wenig an wie der Kampf „David gegen Goliath“, aber wir wissen alle, wie dieses Duell ausgegangen ist. O.k., die Österreicher hatten nur Pfeile und keine Steinschleuder zur Verfügung, aber da war schließlich auch noch diese andere Geschichte mit dem Sagenheld Achilleus, und irgendwo mussten ja auch die Engländer eine Achillesferse haben.

Im Finale wurde die maximale Legausbeutemöglichkeit nochmal um einiges aufgestockt, jetzt galt der Best-of-19-Legs Modus

Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez hatten den ersten Anwurf und trotz der ersten 180, einen denkbar schlechten Start ins Match. Mit der 82 als Vorbereitung hatten sie sich die 20 als Restbetrag gestellt, doch beim Versuch auch diese quitt zu werden, gingen zwei Versuche so fatal daneben, dass selbst das Überwerfen mehr Sinn machte als alles andere. Letzten Endes war es egal, denn England kam ihnen zuvor und nahm das Break heraus, 1:0. Luke Humphries und Michael Smith waren von Beginn an mit stabilem Scoring unterwegs, nur wenn es aufs Ende zuging, haperte es noch bei den Würfen aufs Doppel. Das hielt die beiden jedoch nicht davon ab, im zweiten Durchgang das Break zu bestätigen und mit 2:0 in Führung zu gehen. Sechs perfekte Darts – so startete Team England ins dritte Leg und vor dem geistigen Auge sah man schon das „3:0“ auf der Anzeigentafel aufleuchten. Doch dann folgten so aberwitzige Beträge wie: 44 – 57 – 30. Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen und schon gar kein Leg. Österreich hatte sich zwischenzeitlich auch spielerisch im Finale eingefunden und kämpfte sich ebenfalls sukzessive von der 501 herunter. Und da die Gegner in diesem Moment so gar kein brauchbares Feld trafen, nutzte Österreich die Gelegenheit, um das eigene Leg doch noch heimzubringen, 1:2. Auch im vierten Durchgang kredenzte England etliche durchwachsene Aufnahmen, aber das Checkout konnte sich schließlich sehen lassen. Die 92 löschte Luke Humphries mit 20, Double-18, Double-18. Deswegen ist er die Nummer Eins der Welt: wenn`s drauf ankommt, ist er da, auch mit unkonventionellen Wegen, 3:1. Kurzen Prozess machten die Engländer mit dem Anwurf der Österreicher im fünften Durchgang. Nachdem Suljovic/Rodriguez sich nicht in der Lage zeigten, 40 Punkte mit drei Würfen herauszunehmen, schnappte man sich kurzerhand das Break, schon hieß es 4:1.

Zwei Weltklassespieler und die Leichtigkeit der Tugend

In Durchgang Sechs hatte sich England mit neun Darts bis auf 151 Restpunkte heruntergespielt, nun war Showtime angesagt: Triple-19, Triple-18, Double-20, damit war auch dieses High Finish vollbracht, 5:1. Gerade als man begann, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass dies wohl ein relativ kurzes Finale werden würde, packte Österreich nochmal eine gehörige Portion Treffsicherheit aus, daraus resultierte im siebten Durchgang das 2:5. Aber Humphries/Smith zeigten im achten Leg abermals, wo der Hammer hängt und wo die Pfeile einsortiert gehören: 140 – 100 – 140 – 121. Das High Finish löschte England mit Bullseye, Triple-13, Double-16, – das ganze Board zu bespielen, gehört einfach zum Repertoire der heutigen Weltspitze. 6:2. Österreich steckte den Kopf trotzdem nicht in den Sand und meldete sich in Durchgang Neun zurück. Inklusive ihrer zweiten 180, erkämpften sich Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez das 3:6. Das war zwar nur das eigene Leg, aber in Durchgang Zehn setzten sie noch eins drauf. Mit 14 ausgezeichneten Würfen errangen sie das Break zum 4:6 und waren damit wieder ein gehöriges Stück an den Gegner herangekommen. Aber nachdem sie den Abstand so mühevoll verkürzt hatten, war es auch schon wieder vorbei mit der motivierten Aufholjagd. England präsentierte in Durchgang Elf einen ansehnlichen 13-Darter, dabei ließen sie es sich auch nicht nehmen, die 180 als perfekten Set-up-Shot einzubringen, und die Double-15 als extravagantes Checkout-Feld krönte dies Unterfangen stilvoll, 7:4. Österreich tat alles, um nochmal aufzubegehren, das dritte Maximum als Start in Leg Zwölf sollte dabei helfen, aber wenn der Gegner zweimal die 140 und die 91 ins Board hämmert, um dann das nächste High Finish, 130 (T20, T18, D8) mühelos zu verabschieden, dann ist man schier machtlos. 8:4. O.k., das Break wollte zwar nicht gelingen, aber zumindest das begonnene Leg holten sich die Österreicher im 13. Durchgang und kamen somit nochmal auf 5:8 heran. Doch England packte im 14. Leg den nächsten 12-Darter aus: 134 – 121 – 134 – 112. Es war einfach nur Wonne pur, wie der Weltranglistenerste beim Auschecken des High Finishs, den Fehlwurf auf die Fünf simpel so korrigierte, dass er die nächsten beiden Pfeile in der Triple-19 und im Bullseye versenkte. So leicht kann Dart sein, … nein, ich muss mich verbessern: so leicht kann man Dart aussehen lassen. 9:5. Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez wollten partout immer noch nicht aufgeben, mit dem respektablen 98er-Checkout griffen sie sich ein weiteres Leg, 6:9. Dann hatte es England besonders eilig, rasch den Deckel drauf zu machen, man wollte eben keine falsche Hoffnung aufkeimen lassen. Österreich noch auf der 219, da setzten die Favoriten dem Ganzen ein Ende, 10:6 Endstand, die World Cup of Darts Champions 2024 kommen aus England. Luke Humphries und Michael Smith hatten es gemeinsam auf einen Average von 100,62 gebracht, im Vergleich dazu: Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez spielten 87,96 im Schnitt. Verdienter kann ein Sieg kaum ausfallen, Congratulations England, aber auch die zweitplatzierten Österreicher haben ein großartiges Turnier gespielt!

Der Sieg schmeckte vermutlich noch süßer, da parallel dazu, die englische Fußballnationalmannschaft in Gelsenkirchen heute ihr Achtelfinalmatch gegen die Slowakei gewonnen hat. Dabei hatten die Three Lions das EM-Aus nur mit Ach und Krach gerade noch so abgewendet, indem sie erst in der fünften Minute der Nachspielzeit den rettenden Ausgleich zum 1:1 erzielten (Torschütze Jude Bellingham) und Harry Kane dann in der Verlängerung das erlösende 2:1 schoss. Die begeisterten Fußballfans Luke Humphries und Michael Smith werden auch das mit der entsprechenden Erleichterung wahrgenommen haben, das machte die Genugtuung über den errungenen World Cup Sieg womöglich gar noch schöner. Es war ein tolles Turnier, wir verabschieden uns aus Frankfurt am Main und empfehlen wie gehabt: Always Look on the Bright Side of the Flight!

PDC World Cup


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter