Wales gewinnt den World Cup zum ersten Mal

Am Sonntagabend waren beim World Cup of Darts 2020 nur noch vier Nationen übrig, und das Halbfinale stand in den Startlöchern. Zum ersten Mal überhaupt war das deutsche Duo in der Vorschlussrunde mit dabei, Gabriel Clemens und Max Hopp wurden im zweiten Match gegen Wales gefordert. Zuvor spielten England und Belgien den ersten Finalisten aus.

Belgien lässt in beiden Einzeln Matchdarts liegen

Sowohl England als auch Belgien mussten im Viertelfinale mächtig schwitzen. Während Rob Cross und Michael Smith gegen Österreich sogar Matchdarts überlebt hatten, waren Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts gegen Kanada ebenfalls nicht weit von einem Ausscheiden entfernt. Doch dies konnte jetzt vergessen werden, es ging um einen Platz im Endspiel. Das erste Leg der Begegnung gewann Smith mit 13 Darts, auch sein Gegner Huybrechts verteidigte das erste Anwurfleg. Nachdem die nächsten beiden Legs ebenfalls gerecht aufgeteilt worden waren, brachte sich Smith mit einem 78er-Finish wieder in Front, doch Huybrechts hielt mit einem 15-Darter konsequent dagegen und forcierte das Entscheidungsleg. Dort setzte Huybrechts einen Matchdart haarscharf an der Doppel-18 vorbei, Smith verwandelte Sekunden später in der doppelten 6 und bescherte England den Vorteil. Cross sicherte sich direkt im ersten Leg ein frühes Break, warf anschließend jedoch knapp am Bullseye vorbei. Van den Bergh nutzte dies zum direkten Rebreak und übernahm mit einem 68er-Finish schon kurz darauf die Führung, vergab danach aber einen Breakdart zur möglichen Vorentscheidung. Nachdem Van den Bergh wieder in Führung gegangen war, scheiterte er ganz knapp an einem 164er-Finish zum Sieg. Cross blieb auf der Doppel-16 eiskalt und brachte auch das zweite Einzel in das Entscheidungsleg. Dort wurde es richtig dramatisch: Van den Bergh hatte noch 72 Punkte übrig und traf nach der Triple-16 eigentlich auch die Doppel-12, doch der Dart entwickelte sich zum Bounce-Out. Da Cross seine drei Matchdarts ebenfalls ausgelassen hatte, durfte Van den Bergh nochmal ran, konnte aber selbst drei weitere Möglichkeiten nicht nutzen. Jetzt konzentrierte sich Cross nochmal neu, traf die doppelte 2 und überquerte dadurch gemeinsam mit Smith die Ziellinie.

Deutschland gegen Wales ohne jede Chance

Direkt danach waren die Teams aus Deutschland und Wales an der Reihe. Das Duo aus Großbritannien war eindeutig favorisiert, doch die Deutschen hatten im Viertelfinale bereits die Niederlande aus der Außenseiterposition heraus bezwungen. Los ging das Duell der beiden Nationen mit der Begegnung von Gabriel Clemens und Gerwyn Price. Da der „Iceman“ im Auftaktleg bei 33 Restpunkten erst die große 1 und dann die Doppel-4 verfehlt hatte, schaffte Clemens gleich bei der ersten Gelegenheit das Break, warf anschließend jedoch einmal an der Doppel-20 vorbei, um erfolgreich nachzulegen. Price kam auf diese Weise trotz vier eigener Patzer zum Rebreak und übernahm mit einem daran anschließenden 14-Darter die Führung. Wichtig war auch das 116er-Highfinish, das Price soweit brachte, als dass ihm nur noch ein Leg zum Sieg fehlte. Weil die ersten drei Matchdarts nicht in den anvisierten Feldern gelandet waren, ging noch ein Leg an den Saarländer, doch dann machte Price den Deckel drauf auf gewann mit 4:2. Nun wollte Max Hopp die Niederlage seines Partners im Duell mit Jonny Clayton egalisieren. Es ging jedoch schlecht los, Hopp warf im ersten Leg dreifach am äußeren Ring vorbei und kassierte umgehend das Break. Clayton bestätigte dieses problemlos auf der Doppel-8, ehe Hopp bei 32 Rest den letzten Pfeil in der Doppel-16 unterbrachte und so auf 1:2 verkürzte. Clayton hatte Augenblicke zuvor eine Chance zum 3:0 ausgelassen, blieb im vierten Durchgang bei 98 Restpunkten allerdings fehlerfrei und rückte ganz nah an den Sieg heran. Da der erste Matchdart nicht von Erfolg gekrönt war, konnte Hopp die Pleite nochmal herauszögern, doch wenig später war er machtlos. Clayton beendete einen 12-Darter mit einem 121er-Bullfinish und machte den 2:0-Sieg von Wales komplett.

Ganz klare Angelegenheit im Finale

Das große Endspiel des World Cups 2020 wurde also zwischen England und Wales ausgetragen. Keiner der vier Akteure hatte diesen Wettbewerb zuvor schon gewinnen können, für Wales wäre der Triumph sogar als ganze Nation eine Premiere. Gespielt wurden im Finale in jedem Fall zwei Einzel und ein Doppel, falls notwendig folgten darauf noch bis zu zwei weitere Einzel. Los ging das Endspiel mit der Partie zwischen Gerwyn Price und Michael Smith. Der Engländer vergab im Auftaktleg einen Breakdart, Price checkte 70 Punkte trotz eines Ausrutschers in die Triple-1 noch über 17 und Bullseye. Im darauffolgenden Leg verpasste er genau dieses knapp, und Smith sicherte sich das erste Erfolgserlebnis. Nachdem Price sich die Führung zurückgeholt hatte, unterliefen Smith ganze sechs Fehlwürfe auf Doppelfelder. Kurze Zeit später setzte Smith den nächsten Pfeil am Doppel vorbei; und mehr Möglichkeiten bekam er nicht mehr. Price‘ zweiter Matchdart steckte in der Doppel-6 und brachte ihm den 4:1-Sieg ein.

Einige Minuten später folgte das zweite Einzel, an dem Jonny Clayton und Rob Cross beteiligt waren. Nachdem das Auftaktleg bereits nach England gegangen war, warf Cross zwei Breakdarts sehr deutlich an den gewünschten Zielen vorbei und kassierte den 1:1-Ausgleich. Auf der anderen Seite konnte Clayton kurz darauf selbst eine Breakchance nicht verwerten, machte dies mit einem 13-Darter aber umgehend wieder wett. Ein Leg später legte der Waliser nach, machte 84 Zähler sehr souverän aus und hatte den Sieg in Sichtweite. Cross versuchte nochmal alles und hätte beinahe für den Decider gesorgt, verfehlte die Doppel-7 jedoch denkbar knapp. Clayton hatte sich nur noch 16 Punkte übriggelassen, benötigte dafür nur einen einzigen Wurf und erhöhte für Wales auf 2:0. Bei seinem 4:2-Erfolg zeigte Clayton einen großartigen 105er-Durchschnitt.

Im jetzt folgenden Doppel konnte also bereits die Entscheidung fallen, Wales brauchte nur noch vier Legs für den Titel – die Engländer wollten das natürlich verhindern und ihre Hoffnungen am Leben erhalten. Clayton sicherte seiner Nation das Auftaktleg mit einem Treffer in der Doppel-5, verfehlte das Bullseye wenig später aber um einige Millimeter. Der daraus resultierende Ausgleich ließ die Waliser allerdings kalt, insbesondere Price drückte mächtig aufs Gaspedal und beendete auch persönlich den 13-Darter zum 2:1. Smith hielt zwar mit einem sauberen 70er-Finish dagegen, doch bei eigenem Anwurf ließ Wales bis hierhin gar nichts anbrennen und stand mit 3:2 kurz vor dem Turniersieg. Noch gab sich England aber nicht geschlagen, Cross löschte 142 Punkte via Triple-20, Bullseye und Doppel-16 und sorgte für das extrem bedeutende Entscheidungsleg. Mit dem großen Ziel so nah vor den Augen ließ sich Wales jetzt nicht mehr vom Weg abbringen. Gerwyn Price nutzte den ersten Matchdart auf der Doppel-20 und gewann gemeinsam mit Jonny Clayton den World Cup of Darts 2020.


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