Singapur gelingt die große Sensation


Frankfurt begrüßte 32 Nationen zum siebten World Cup of Darts. Am ersten Tag gab es die erste Hälfte der Erstrundenduelle, bei denen die Teams im Doppel über Best of 9 Legs antraten. Mit Schottland trat auch schon einer der größten Favoriten gegen Singapur an. Publikumsliebling Simon Whitlock vertrat mit Kyle Anderson Australien gegen Dänemark. Außerdem wollten die Huybrechts-Brüder für Belgien in diesem Jahr erstmals den Sieg holen, mussten dafür aber erst mal Neuseeland schlagen.

Griechenland siegt nach 1:3-Rückstand

Die Ehre das Turnier zu eröffnen hatten Thailand und Griechenland. Mit Ioannis Selachoglou nahm bei den Griechen wie schon im letzten Jahr ein Spieler teil, der im Ligabetrieb von Berlin spielt. Mit John Michael wollte er die exotisch klingenden Thanawat Gaweenuntawong und Attapol Eupakaree aus dem Turnier werfen, doch zu Beginn lief es nicht gut. Nachdem beide zunächst Probleme hatten waren es die Thailänder, die vor allem in den Scores überlegen waren. Sie holten sich mit einem 13-Darter auch das erste Break der Partie um mit 3:1 in Führung zu gehen. Dann aber kam eine unheimlich wichtige 137 von Selachoglou, der damit den Druck auf Thailand erhöhte. Diese hielten dem nicht stand und so schaffte Griechenland das direkte Rebreak. Danach waren beide auf einem ähnlichen Niveau, vergaben jedoch auch beide einige Möglichkeiten auf die Doppel. Besser machten es in dieser Phase die Griechen, die das Spiel komplett drehten und mit 4:3 in Führung gingen. Erneut war hierbei eine starke Aufnahme von Selachoglou entscheidend. Ihren letzten Aufschlag brachten die Griechen dann mit einer guten Leistung nach Hause und sicherten sich mit dem 5:3 den Einzug in Runde zwei. Danach waren Russland und Hong Kong an der Reihe. Dort erwischten Kai Fan Leung und Royden Lam den besseren Start, warfen auch die erste 180 des Turniers. Das erste Leg ging an sie, ehe auch Russland zulegte. Dort war vor allem Boris Koltsov stark, als er unter anderem 110 Punkte auscheckte und damit ein Break holte. Boris drehte das Spiel auf 3:1 aus Sicht der Russen und hatte zu dem Zeitpunkt eine 100%-Doppelquote. Hong Kong gab nicht auf, aber konnte in den Legs die Russland begann nicht mithalten. Ein letztes Highlight war ein 111’er Finish von Lam zum 3:4. Doch die Russen holten sich wenig später, trotz drei vergebener Matchdarts von Aleksandr Oreshkin, den 5:3-Sieg.

Es folgte eine erste richtig hochklassige Begegnung. Irlang traf auf Polen, die erstmals in der Kombination Krzysztof Ratajski und Tytus Kanik antraten. Kanik war bereits 2015 schon mal beim World Cup, spielte auch damals gegen Irland, verlor allerdings mit 0:5. Das wollte er gegen Mick McGowan und William O’Connor in diesem Jahr besser machen. William setzte aber den ersten Glanzpunkt, als er 106 Punkte zum 1:0 auschecken konnte. Polen aber blieb ganz ruhig und glich aus. Wenig später zeigte Kanik dann seine ganze Klasse. Er checkte 144 Punkte aus, ehe wenig später Ratajski, der sehr solide und ruhig spielte, das erste Break des Spiels besorgte. Davon anscheinend angestachelt, legte Irland richtig los. Sie schafften das sofortige Rebreak, ehe McGowan 100 Punkte mit zwei Mal Tops auf null brachte. Gerade Mick war in dieser Phase brillant und bereitete O’Connor zwei Matchdarts vor. Den zweiten konnte dieser auch nutzen, womit sich starke Iren 5:3 durchsetzten. Mit Spanien kam dann ein Team, dem durchaus einiges zuzutrauen schien. Cristo Reyes und Antonio Alcinas bekamen es mit den Japanern Haruki Muramatsu und dem Neuling Yuki Yamada zu tun. Und sehr überraschend bestimmte Japan die Anfangsphase. Auch, weil Spanien ein paar Chancen auf Doppel vergab, startete Japan mit einem Break und blieb auch in der Folge sehr gut, holte sich mit einem 112’er Finish von Haruki sogar eine 3:1-Führung. Vor allem Yuki Yamada überraschte mit seiner sehr lockeren Art. Vielleicht war sie jedoch zu locker, denn in den folgenden beiden Legs vergab er je zwei Darts, die Japan wohl auf die Siegerstraße gebracht hätten. So konnte Reyes zwei Mal auschecken und wieder ausgleichen. In der Folge wurde Spanien dann sicherer und läutete die Schlussphase ein. Alcinas besorgte das 4:3, ehe Cristo trotz fast verdecktem Doppel-8-Feld auf ebenjenem das 5:3 besorgte.

Wales siegt nach brillanter Leistung


Mit Belgien trat dann auch das erste der gesetzten Teams in Erscheinung. Sie bekamen es mit Neuseeland zu tun und wussten nach deren Auftritt im Vorjahr gegen Schottland, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Und Cody Harris spielte erneut sehr gut, sorgte für die Führung für Neuseeland. Ronny Huybrechts war zu Beginn noch gar nicht im Spiel, hatte immer wieder Ausreißer. So konnte Kim nicht viel ausrichten und hatte vor allem in den Aufschlägen der Neuseeländer keine Chance. Nach dem 2:2 kam Ronny dann aber besser ins Spiel. Rob Szabo hingegen erwies Cody Harris einen Bärendienst, als er sich zu sehr über sich selbst ärgerte und die Konzentration schleifen ließ. Belgien kam zum ersten Break und zeigte danach vier perfekte Darts. Mit dem 4:2 sorgten sie für die Vorentscheidung, ehe Ronny den entscheidenden Dart in die Doppel-10 platzierte. So siegten sie am Ende mit 5:2 und zogen in Runde zwei ein. Danach bekamen es die Australier mit den Dänen zu tun. Bereits im letzten Jahr trafen sie aufeinander, damals jedoch in Runde zwei. Nur knapp mit 2:1 siegten damals Simon Whitlock und Kyle Anderson. Und auch dieses Mal sah es sehr gut aus für Dänemark. Der Start verlief nach Plan und Per Laursen und Alex Jensen brachten ihren Aufschlag durch. Zwar kassierten sie wenig später das erste Break, doch ein 116’er Finish von Per Laursen war der perfekte Konter. Auch danach zeigten sie sich mental sehr stark, zeigten immer wieder starke Scores. Die Australier hingegen hatten immer wieder Phasen, wo sie kaum Triple trafen. Dänemark verpasste die Chance auf eine 4:2-Führung, konnte sich aber immerhin mit 4:3 in Front bringen. Unter Druck zeigten die Australier vier perfekte Darts und sorgten für das erste Entscheidungsleg im diesjährigen World Cup. Dort waren beide ebenbürtig und Dänemark hatte den ersten Matchdart. Laursen verpasste jedoch die Doppel-16, sodass Kyle Anderson seinen ersten Matchdart zum 5:4-Sieg verwandelte.

Mit Peter Wright und Gary Anderson war Schottland das Team mit den von der Weltrangliste her am stärksten platzierten Spielern. Klar, dass sie damit auch absoluter Favorit waren und mit Singapur hatten sie einen vermeintlichen Außenseiter als Gegner. Paul und Harith Lim sagen sich jedoch als ernstzunehmenden Gegner und wollten dies auch beweisen. Mit dem Break zum 1:0 setzten sie eine Durftmarke. Schottland glich zwar umgehend aus, doch Singapur blieb konzentriert und machte weiter. Das dritte Break im dritten Leg und wenig später das 3:1 sorgten für eine komfortable Führung der Asiaten. Fast hätten sie sich sogar auf 4:1 abgesetzt, doch es wurden fünf Möglichkeiten vergeben und so verkürzte Gary Anderson. Damit schien die Partie doch ihren erwarteten Verlauf zu nehmen, doch nicht mit Team Singapur. Die Lims blieben fokussiert, spielten ihr Spiel weiter und hatten Glück, dass Wright die Doppel-5 nicht traf. So holte sich Singapur das 4:2 und plötzlich schien der Sieg sehr nah. Im siebten Leg vergab Peter dann nach guter Vorarbeit von Anderson die Möglichkeit, ehe Gary sich gar überwarf. Paul Lim trat ans Oche, checkte 100 Punkte mit zwei Darts zum 5:2-Sieg und warf damit die Nummer eins der Setzliste aus dem Turnier. Die letzte Begegnung des ersten Abends bestritten Wales und Finnland. Wales mit Gerwyn Price und Mark Webster gingen natürlich als Favoriten ins Spiel. Doch Kim Viljanen und Marko Kantele waren es, die das erste Leg holen konnten und sogar dank Kantele ein Break nachlegten. Doch Mark Webster fand mit einem 124’er Finish auf Bull die passende Antwort. Trotz allem blieb Finnland aber konzentriert und zeigte sich vor allem auf die Doppel extrem sicher. Eine 100%-Quote verhalf ihnen zur 3:2-Führung. Und diese hielt auch nach dem erneuten Ausgleich noch an, als Marko Kanetele 141 Punkte zum 4:3 auf null brachte. Die Waliser zeigten sich aber keineswegs geschockt, zeigten sieben perfekte Darts und erzwangen mit einem 11-Darter das Entscheidungsleg. Dort zeigten sich beide auf einem tollen Niveau ebenbürtig. Wales vergab ein 116’er Finish, ehe auch die Finnen ihre ersten beiden Darts auf Doppel verpassten. Webster nutzte dies um auf der Doppel-5 doch noch den 5:4-Sieg einzutüten.

Tobias Gürtler

PDC World Cup


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