Gebrüder Huybrechts schocken Team Schottland

Nach drei spannenden Tagen ging der World Cup of Darts in seinen vierten und letzten Tag, den Tag der Entscheidung. Am Nachmittag wurden zunächst die Viertelfinals gespielt. Die Österreicher trafen dabei auf Titelverteidiger England. Das Überraschungsteam aus Kanada bekam es mit Nordirland zu tun. Ins Halbfinale wollten auch die Niederländer, die mit Australien eine harte Nuss zu knacken hatten. Ebenso erging es Schottland, die im Topspiel der Viertelfinals ihr Können gegen Belgien unter Beweis stellen mussten.

Österreich scheitert klar am Titelverteidiger

Für eine große Überraschung sorgten die Kanadier in der zweiten Runde, als es ihnen gelang das walisische Team auszuschalten. Gegen Nordirland wollten sie diesen Erfolg nach Möglichkeit wiederholen. Dabei bekam es zunächst John Part mit Brendan Dolan zu tun. Den besseren Start erwischte der Kanadier. Ein 13-Darter brachte ihn in Führung und weil Dolan auf die Doppel sieben Darts vergab, gelang Part auch noch ein Break. Doch der „History Maker“ fand ins Spiel, wurde sicherer auf die Doppel und drehte die Begegnung zu seinen Gunsten auf 3:2. Weil Brendan dann aber erneut zwei Chancen liegen ließ, gelang John erneut der Ausgleich. Im Entscheidungsleg hatte der Routinier dann erneut die besseren Nerven und holte tatsächlich den ersten Punkt für Kanada. Daryl Gurney musste nun also gegen Ken MacNeil unbedingt gewinnen, um die Chance der Nordiren aufrecht zu erhalten. Das wusste er und entsprechend fokussiert trat er auch auf. Er startete sehr stark und ging schnell mit 2:0 in Führung. Dies brachte ihm noch mehr Sicherheit und so gelang ihm ein 151’er Finish zum 3:0. Wenig später war mit dem 4:0 das 1:1 in der Gesamtwertung erzielt. Es musste also ein Doppel entscheiden. Dort zeigte Nordirland eine starke Leistung, ging mit einem 13-Darter in Führung. Weil Dolan aber wie schon im Einzel Doppelprobleme hatte, kam John Part zum Ausgleich. Danach waren die Nordiren dann aber nicht mehr zu stoppen. Sie spielten fantastisch zusammen und sprinteten zum 4:1-Sieg und damit auch als erstes Team ins Halbfinale.

Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez gingen in ihren bisherigen Partien immer als Favorit. Gegen England war dies nun erstmals in diesem Jahr nicht der Fall. Natürlich war die Frage, wie sie damit umgehen würden. Mensur Suljovic bekam es im ersten Einzel direkt mit Phil Taylor zu tun. Er fing gut an, verpasste jedoch einen Dart auf die Doppel-7. Dies bestrafte Phil direkt eiskalt. Von da an ging die Partie in eine Richtung. Der Rekordweltmeister zeigte sich dominant und holte Leg um Leg. Mensur wirkte ein wenig nervös und musste daher eine klare 0:4-Klatsche hinnehmen. Dementsprechend stand Rowby-John Rodriguez gegen Adrian Lewis ziemlich unter Druck. Er durfte sich keine Fehler erlauben, da der „Jackpot“ diese natürlich ausnutzen würde. Der Engländer zeigte sich sehr gefestigt und ging auch schnell mit 2:0 in Führung. Rowby aber blieb konzentriert und versuchte Schritt zu halten. Lewis blieb aber eiskalt, checkte als Antwort auf eine 180 einfach 117 Punkte zum 3:0. „Little John“ konnte zwar nochmal verkürzen und den Whitewash verhindern, mehr jedoch nicht. Adrian holte wenig später das 4:1 und brachte damit England einen Schritt näher an die Titelverteidigung.


Niederländer kämpfen sich ins Halbfinale

Die Gebrüder Huybrechts haben es ins Viertelfinale geschafft. Dort bekamen sie es mit den starken Schotten zu tun und wussten, sie müssten ihr A-Game zeigen um weiter zu kommen. Im ersten Einzel traf Kim Huybrechts auf den Weltmeister Gary Anderson. Wie schon im gesamten Turnierverlauf zeigte sich Kim dabei bärenstark. Beide Spieler warfen im ersten Leg eine 180, aber es war Kim, der in Führung ging. Gary konnte ausgleichen und Druck machen, doch der „Hurricane“ hielt diesem stand, checkte 89 zur erneuten Führung. Beide brachten ihre Legs nach Hause bis zum 3:2 für den Belgier. Gary ärgerte sich aber über vergebene Chancen auf die Doppel und so gelang Kim tatsächlich das Break und damit das 4:2. Belgien ging somit in Führung. Robert Thornton wurde vor dem Turnier als möglicher Schwachpunkt der Schotten ausgemacht. Im Verlauf bewies er bisher jedoch häufig Nervenstärke und dass auch ihn Verlass ist. Dass er aus seiner Krise raus ist, wollte er auch gegen Ronny Huybrechts zeigen und so fing er sehr fokussiert an. Im ersten Leg warf er eine 180 und nutzte das Auslassen Ronnys von drei Darts auf die Doppel zur Führung. Ein 104’er Finish erhöhte den Vorsprung, wenig später stand es sogar 3:0. Das erste konsequent starke Leg von Ronny führte zum 1:3, doch Robert blieb ganz locker und erzwang mit dem 4:1 das Doppel. Die Belgier sagten von sich selbst, dass sie vor allem im Doppel ihre Stärken haben. Dies bewiesen sie mit einem 14-Darter zum 1:0. Schottland hatte echte Probleme auf die Doppel, wodurch Belgien ein Break zum 2:0 schaffte. Es folgten aber noch drei weitere Breaks hintereinander. Anderson verkürzte, Kim nutzte erneute Doppelschwächen aus und dann spielte Schottland einen 11-Darter, veredelt von Thornton. Es stand 2:3 und alles war wieder in der Reihe. Doch weil die Belgier ihre Aussage im Doppel schwer zu schlagen zu sein wahrmachen konnten, schafften sie ein weiteres Break und tüteten tatsächlich den 4:2-Erfolg ein. Damit warf Geheimfavorit Belgien das schottische Team aus dem Wettbewerb.

Das letzte Viertelfinale bestritten Australien und die Niederlande. Simon Whitlock zeigte am Samstag eine starke Performance und verhalf Australien dazu, überhaupt ins Viertelfinale einzuziehen. Auch gegen Michael van Gerwen startete er gut, war aber nicht sonderlich stark auf die Doppel. Dennoch holte er sich das erste Leg und ging in Führung. Dann aber gab der Weltranglistenerste Gas. Ein 132’er Finish mit zwei Mal Bull und ein 100’er Zweidartfinish drehten die Partie zugunsten des Niederländers. Dieser ließ sich auch im vierten Leg nicht lumpen. Weil Simon dann drei Chancen im eigenen Leg vergab, war Michael zur Stelle und sicherte den 4:1-Sieg. Ähnlich souverän wollte auch Raymond sein Match gegen Kyle Anderson bestreiten. Er ging auch relativ schnell in Führung, musste aber den Ausgleich hinnehmen. Kyle blieb auch in der Folge ruhig und nutzte Doppelprobleme von Barney zum Break. Auch sein eigenes Leg brachte er nach Hause und führte mit 3:1. Anderson spielte eine fantastische Partie und setzte Raymond auch in dessen Leg wieder unter Druck. Doch dieser hielt dem stand und checkte 116 Punkte um wieder zu verkürzen. Auch im sechsten Leg blieb es eng, beide spielten fantastisch. Raymond gelang mit einem 81’er Finish das Break und so forcierte er das Entscheidungsleg. In dieses startete Kyle mit einer 140, konnte diese aber nicht bestätigen und hatte Probleme Triple zu treffen. Raymond konnte den Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen und so checkte Kyle doch noch 70 Punkte zum 4:3 aus. Auch hier musste damit das Doppel entscheiden. Dort erwischte Australien einen klassischen Fehlstart, als sie nach sechs Darts bei 400 Punkten Rest standen. Die Niederländer spielten fünf perfekte Darts und machten daraus einen 12-Darter zum Break. An die Leistung knüpften sie jedoch im zweiten Leg nicht an und so kam Australien zum Ausgleich. Es schlichen sich immer mehr Fehler bei den Niederländern ein. Die Australier nutzten das zu ihrer 2:1-Führung, welche die Niederländer durch Michael van Gerwen nervenstark ausglichen. Es folgte ein weiteres Break für die Niederländer, es fehlte nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Unter diesem Druck spielten die Australier sieben perfekte Darts und glichen mit einem 12-Darter erneut aus. Ein extrem spannendes Duell ging bis ins alles entscheidende Leg. Dort brachen die Australier dann doch ein, während die Niederländer nochmal für Stimmung sorgten. Sie warfen sechs perfekte Darts und schafften die Grundlage zum Weiterkommen. Am Ende kämpften sich die Niederländer durch das 4:3 im Doppel in einem fantastischen Spiel ins Halbfinale.

Tobias Gürtler

PDC World Cup


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