Kanada sorgt für große Überraschung

Der dritte Tag des World Cup of Darts stand komplett im Zeichen der zweiten Runde. Am Nachmittag wurden dabei die ersten vier Matches ausgetragen. Mit Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez spielten die beiden letzten verbliebenen aus dem deutschsprachigen Raum gegen Paul und Harith Lim aus Singapur. Auch Geheimfavorit Belgien spielte seine zweite Partie, sie trafen auf Ungarn. Auch Nordirland und Wales waren wieder mit am Start. Es wurden zunächst zwei Einzel Best of 7 gespielt, sollte jede Nation eines der Spiele gewinnen, gäbe es ein entscheidendes Doppel über die gleiche Distanz.

Nordirland gewinnt Prestigeduell

Den Anfang machten Belgien und Ungarn. Im ersten Einzel traf dabei Kim Huybrechts auf Nandor Bezzeg, den deutlich erfahrenen der beiden Ungarn. Dieser konnte auch bereits im ersten Leg eine 180 zeigen, musste jedoch trotzdem mit ansehen, wie der „Hurricane“ es sich schnappte. Ein Break und ein 89’er Finish später stand es bereits 3:0 für Huybrechts und die Partie war eigentlich schon entschieden. Bezzeg aber gab nicht auf, checkte seinerseits 95 Punkte und hielt die Hoffnung am Leben. Jedoch nur kurz, denn Kim blieb eiskalt und holte sich den 4:1-Sieg und den ersten Punkt für die Belgier. Für den zweiten sollte Ronny Huybrechts gegen Patrik Kovacs sorgen. Zunächst geriet er jedoch in Rückstand und so schien es kurz, dass für die Ungarn vielleicht doch noch etwas ginge. Dies war aber mehr Schein als Sein. Ronny drehte ein wenig auf und legte nach seinem Ausgleich auch ein Break zur Führung nach. Mit einem 120’er Finish brachte er sich auf die Zielgerade, ehe er wie sein Bruder den 4:1-Erfolg eintütete. Somit siegte Belgien sehr schnell und einfach mit 2:0 gegen Ungarn und qualifizierte sich als erstes Team für das Viertelfinale.

Es folgte das Duell von Nordirland gegen Irland. Nicht nur aus geografischer Sicht ein Nachbarschaftsduell. Die Spieler kennen sich gut, verbringen viel Zeit miteinander. Zunächst spielte Daryl Gurney gegen William O’Connor und zeigte direkt mit einem 89’er Finish, dass Nordirland hier der Favorit war. William aber nutzte ausgelassene Möglichkeiten um zum Ausgleich zu kommen. Doch Gurney war der bessere Spieler und führte die Begegnung sehr dominant in eine Richtung. Er checkte 92 zur erneuten Führung und konnte nach einem Break auch relativ problemlos den 4:1-Sieg holen. Brendan Dolan wollte daraufhin das Duell im Doppel verhindern und holte gleich zu Beginn ein Break gegen Mick McGowan. Er ließ aber deutlich nach und auch McGowan zeigte nicht sein bestes Spiel. Dennoch weckte er Hoffnungen bei seinem Partner, als er die Partie zum 2:1 drehte. Weil er dann aber selbst immer wieder Doppel verfehlte, setzte sich am Ende die doch vorhandene Klasse des „History Maker“ durch. Er drehte die Partie erneut und stellte die Weichen auf Viertelfinale. Dolan siegte mit 4:2 und holte so den zweiten benötigten Punkt für Nordirland.

Österreich souverän ins Viertelfinale

Wales zeigte in der ersten Runde eine gute Leistung und wollte diese gegen Kanada bestätigen. Zunächst spielten die beiden ehemaligen Weltmeister aus dem Jahr 2008, Mark Webster und John Part, gegeneinander. Recht überraschend holte dort Part direkt ein Break und ging in Führung. Webster aber schaffte das sofortige Rebreak und alles schien wieder in der Reihe zu sein. Aber weit gefehlt. „Webby“ fand nicht so richtig in die Partie und so gelang John direkt das nächste Break. Er zeigte sich auf die Doppel leicht stärker und so holte er auch das 1:3. Zwar verkürzte Mark nochmal, aber „Darth Maple“ ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Er holte mit dem 4:2 den ersten Punkt für Kanada. Somit stand Gerwyn Price schon unter Druck. Er war zum Siegen gegen Ken MacNeil verdammt. Und wie ging er mit der Situation um? Er warf sechs perfekte Darts und machte daraus einen 10-Darter. Auch MacNeil zeigte sich sehr gut, sodass Price nicht nachlassen durfte. Das tat er im Grunde auch nicht. Er bestätigte seine fantastische Form des vergangenen Monats auch auf der großen Bühne und hielt lange einen Schnitt von deutlich über 110 Punkten. Weil Ken MacNeil die Doppel nicht traf, denn auch er spielte klar über 100 Punkte durchschnittlich, konnte Gerwyn mit 3:0 in Führung gehen. Erst danach ließ der Waliser nach, konnte die Doppelschwäche seines Gegners aber dennoch zum 4:0-Sieg nutzen. Dadurch musste ein Doppel für die Entscheidung herhalten. In diesem vergab Price gleich im ersten Leg ein 170’er Finish auf Bull, was John Part zu nutzen wusste. Wales schien sich aber zu fangen. Sie glichen aus und brachten sich in Position um in Führung zu gehen. Doch plötzlich checkte John Part 161 Punkte zum erneuten Break. Auch das 3:1 für Kanada wurde durch den Routinier besorgt. Zwar konnte Gerwyn Price unter Druck nochmal verkürzen, doch erneut war es John Part, der mit dem 4:2 das überraschende Weiterkommen von Kanada sicherstellte.

Im letzten Spiel des Nachmittags traf Österreich auf Singapur. Zunächst bekam es dabei Mensur Suljovic mit Paul Lim zu tun und startete perfekt. Ein starker 12-Darter brachte ihn in Führung. Relativ ungefährdet baute er diese weiter aus, checkte dabei unter anderem 117 Punkte zum 3:0. Dann spielten beide ein brillantes Leg. Mensur stand nach neun Darts bei 41 Punkten Rest, bekam aber keinen Wurf auf die Doppel, weil Paul seinerseits einen 12-Darter warf. Lim gab nicht auf, versuchte nochmal alles und nutzte das Auslassen eines Matchdarts von „The Gentle“ auf Bull bei 127 Rest zum 2:3. Doch Suljovic ließ sich nicht verunsichern und besorgte mit dem 4:2 den ersten Punkt für Österreich. Rowby-John Rodriguez wollte nachlegen, hatte mit Harith Lim einen gefährlichen Gegner. Dieser ging auch in Führung, weil Rowby ein 128’er Finish auf Bull vergab. „Little John“ glich allerdings direkt wieder aus und machte gut weiter. Ihm gelang ein Break zum 2:1, welches von Lim aber sofort wieder ausgeglichen wurde. Immer wieder vergaben beide Spieler wichtige Darts auf die Doppel. Ein erneutes Break brachte Rowby dann aber doch auf die Siegerstraße. Wenig später legte er das 4:2 nach und so erreichte auch Österreich das Viertelfinale.

Tobias Gürtler

PDC World Cup


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter