Nordirland setzt Ausrufezeichen

Tag drei des World Cup of Darts 2015 stand ganz im Zeichen der Achtelfinals. Am Nachmittag wurden die ersten vier Duelle ausgefochten. Dabei gab es zunächst zwei Einzelspiele, gegebenenfalls danach noch ein entscheidendes Doppel. Die Distanz lag bei Best of 7 Legs. Mit den ehemaligen Finalisten aus Belgien und Australien sowie Nordirland standen dabei einige Geheimfavoriten auf dem Spielplan.

Belgien und Australien souverän

Ronny Huybrechts wird mit seinem Bruder Kim als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt
Ronny Huybrechts wird mit seinem Bruder Kim als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt

Die Belgier und Spanier machten den Auftakt in den Tag. Zunächst stand die Partie zwischen Ronny Huybrechts und der WM-Überraschung Cristo Reyes an. Ronny wusste, dass er seinen Gegner nicht unterschätzen durfte. Dennoch holte sich Spanien das erste Leg. Huybrechts gelang der Ausgleich, weil Cristo das Bullseye bei 121 Rest verfehlte. Zwei weitere vergebene Chancen des Spaniers führten zum ersten Break zugunsten von Belgien. Ronny war zu der Zeit richtig drin, checkte auch nochmal 124 Punkte und holte sich wenig später den 4:1-Sieg. Kim Huybrechts brauchte also nur noch einen Sieg gegen Antonio Alcinas um Belgien ins Viertelfinale zu bringen. Und er startete fantastisch. Er checkte 110 Punkte, legte ein Break nach und führte wenig später mit 3:0. Der Drops schien gelutscht, da brachte Alcinas 136 Punkte auf null. Es hätte nochmal spannend werden können, da der „Hurricane“ seinem spanischen Kontrahenten sehr viele Chancen zum Break ließ. Diese nutzte Alcinas aber nicht und so siegte auch Kim mit 4:1, womit Belgien als Sieger feststand.

Dyson Parody spielte sich in der ersten Runde in die Herzen der Zuschauer. Der Mann aus Gibraltar zelebrierte seine Leggewinne sehr emotional, was äußerst gut ankam. Gegen Simon Whitlock aus Australien wollte er nun auch im Einzel zeigen, dass er es drauf hat. Der „Wizard“ startete aber fantastisch, lediglich beim Auschecken war er wirklich schwach. Nach zwölf Darts stand Simon bei 40 Punkten Rest, 13 weitere Darts vergab er daraufhin auf die Doppelfelder. Parody nutzte die Möglichkeiten nicht, so schaffte Whitlock direkt das Break. Dies zog sich auch weiter durch das Match. Von den Scores her war Simon auf einem anderen Level als Dyson Parody, bei den Doppeln waren sie ähnlich schwach. Am Ende siegte der Australier mit 4:0. Viel schwerer tat sich Paul Nicholson. Sein Problem waren zunächst nicht die Doppel, sondern die Scores. Gegen Maniel Vilerio hatte er bis einschließlich dem fünften Leg eine Doppelquote von 100%, führte mit 3:2, checkte mitunter sogar 127 Punkte. Dann ließ er aber plötzlich einige Chancen liegen. Vilerio nutzte dies zum erneuten Ausgleich. Die Halle bebte, Nicholson aber blieb kalt. Er holte das 4:3 und brachte Australien eine Runde weiter.

Hong Kong schlägt auch Irland

Nordirland wollte sich gegen Neuseeland dann keine Blöße geben und eine möglichst souveräne Partie abliefern. Brendan Dolan startete dabei gegen Rob Szabo, musste jedoch direkt einen Rückstand hinnehmen. Der „History Maker“ zeigte allerdings seine Erfahrung und blieb ruhig. Sehr konzentriert machte er weiter und glich aus. Wenig später sollte auch das erste Break für Nordirland folgen. Die Überlegenheit Dolans wurde von Minute zu Minute deutlicher. Nach dem 3:1 konnte er auch wenig später, durch einen Treffer in die Doppel-10, das 4:1 nachlegen und mit einem 97,8’er Average den ersten Punkt für Nordirland sichern. Dass sich Team Nordirland sehr gut versteht und auf einer Wellenlänge ist, zeigte auch die Partie von Michael Mansell gegen Warren Parry. Der Nordire spielte ähnlich souverän wie sein Teampartner zuvor. Parry hatte zu keinem Zeitpunkt den Hauch einer Chance. Sehr schnell führte Mansell mit 2:0 und konnte wenig später das 3:0 nachlegen. Ohne Gefahr konnte er das Match nach Hause bringen und gewann klar mit 4:0. Ein 95,4’er Average sprach für den sehr starken Auftritt der Nordiren, die mit dem 2:0 ins Viertelfinale einzogen.

Eine Überraschung gelang Team Hong Kong an Tag zwei. Sie bezwangen Mark Webster und Jamie Lewis aus Wales und warfen damit ein starkes, ausgeglichenes Team aus dem Wettbewerb. Ihre Gegner am heutigen Tag kamen aus Irland. Sie bezwangen Polen in der ersten Runde mit 5:0 klar. In den Einzelmatches starteten Royden Lam und William O’Connor. Der Ire vergab direkt im ersten Leg sechs Chancen auf die Doppel und kassierte so ein Break. Lam zeigte sich sehr stark, während William verunsichert war. Nach dem 2:0 konnte O’Connor nochmal leise Hoffnungen wecken, als er auf 2:1 herankam, jedoch sollte dies nichts mehr bringen. Royden Lam spielte locker weiter und holte sich den 4:1-Erfolg.

Scott MacKenzie sorgt mit seinem Partner Ting Chi Royden Lam für die größte Überraschung im Achtelfinale des World Cup of Darts
Scott MacKenzie sorgt mit seinem Partner Ting Chi Royden Lam für die größte Überraschung im Achtelfinale des World Cup of Darts

Und diese Serie schien zunächst weiter zu gehen. Im zweiten Spiel bekam es Scott MacKenzie mit Connie Finnan zu tun und konnte sich auch direkt die Führung holen. Dank eines 118’er Finishes stand es wenig später sogar 2:0 für Hong Kong. Irland drohte auszuscheiden. Nachdem Connie Finnan auch noch zwei große Möglichkeiten zum Anschluss vergab, holte MacKenzie das 3:0, die vermeintliche Vorentscheidung. Allerdings machte Finnan die Partie nochmal spannend. Er sicherte sich drei Legs hintereinander und glich aus. Der Druck war nun auf Seiten von Hong Kong. Dem hielt Scott nicht stand und so drehte Finnan die Partie tatsächlich zum 4:3. Damit musste ein entscheidendes Doppel herhalten. Dort startete Hong Kong mit der glücklichen Führung, nachdem Finnan Bull bei 128 Rest verpasste. Auch das 2:0 konnten sich die Asiaten dank der Doppelschwäche Irlands sichern. Erneut kämpfte Irland sich aber zurück. Der Ausgleich gelang William O’Connor mit einem 132’er Finish mit zwei Mal Bull und der Doppel-16. Sechs Matchdarts vergab MacKenzie in seinem Einzelmatch. Dank Royden Lam, der die 3:2-Führung rausholte, standen die Asiaten erneut kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale. Doch erneut vergaben sie drei Matchdarts, womit das Drama seinen Lauf nahm, Irland glich wieder aus. Jedoch behielt Hong Kong die Nerven und konnte sich mit einem 86’er Finish von Scott MacKenzie das 4:3 und damit den 2:1-Gesamtsieg sichern.

Tobias Gürtler

PDC World Cup


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