Martin Schindler erreicht das Viertelfinale der UK Open

Bei den UK Open 2023 in Minehead geht es an diesem Wochenende Schlag auf Schlag. In der Session am Samstagabend wurden alle Partien des Achtelfinals ausgetragen. In diese fortgeschrittene Turnierrunde hatte es auch Martin Schindler geschafft. Er forderte an diesem Abend auf der zweiten Bühne Jonny Clayton heraus. Topspiel der Session war die abschließende Partie zwischen Michael van Gerwen und Luke Humphries. Außerdem trafen auf der Hauptbühne Nathan Aspinall und Joe Cullen, Peter Wright und Richie Burnett sowie Gary Anderson und Dimitri Van den Bergh aufeinander. Zur Anwendung kam weiterhin der Modus „Best of 19 Legs“.

Cullen geht gegen Aspinall komplett unter – Burnett schockt Wright

Eröffnet wurde die Runde der Letzten 16 mit dem rein englischen Duell zwischen Nathan Aspinall und Joe Cullen. Aspinall, seines Zeichens UK Open-Champion von 2019, holte sich mithilfe eines 71er-Checkouts ein frühes Break, schnappte sich auch das zweite Leg und sorgte mit einem Treffer in der Doppel-1 wenig später für ein weiteres Break – zuvor hatte Cullen seine erste eigene Möglichkeit ungenutzt gelassen. Wenig später war es jedoch Aspinall selbst, der zwei Chancen für eine noch deutlichere Führung nicht verwertete. Die Freude über den ersten Leggewinn währte bei Cullen jedoch nur kurz, weil er im fünften Durchgang gleich sechs Darts an den anvisierten Doppelfeldern vorbeiwarf. „The Asp“ war zur Stelle und sicherte sich die 4:1-Führung. Nach der Unterbrechung vergrößerte Aspinall den Vorsprung, ehe Cullen per 13-Darter seinen zweiten Leggewinn verbuchte. Nachdem Aspinall den vorherigen Abstand wiederhergestellt hatte, sorgte er mit einem starken 11-Darter für ein Break. In diesem neunten Leg glänzte er nach anfänglichen 45 Punkten mit zwei 180ern und einem perfekt ausgeführten 96er-Finish. Das zuvor produzierte Break bestätigte Aspinall mit 16 Darts, er lag zu diesem Zeitpunkt klar und deutlich mit 8:2 vorne. Auch nach der zweiten Unterbrechung leistete Cullen keine nennenswerte Gegenwehr. Aspinall löschte erst 120 Punkte und machte den 10:2-Erfolg schlussendlich mit dem dritten Matchdart in der Doppel-20 perfekt.

Ziemlich überraschend hatte es der Lakeside-Weltmeister von 1995, Richie Burnett, bis in das Achtelfinale geschafft. Der 56-jährige Waliser hatte im bisherigen Turnierverlauf Nervenstärke bewiesen und seine letzten beiden Partien jeweils mit 10:9 gewonnen. In die Partie gegen den Weltranglistenzweiten Peter Wright ging Burnett als Außenseiter hinein. „Snakebite“ setzte mit einem 99er-Checkout den Startschuss und traf einige Minuten später die Doppel-2. Burnett hatte seine ersten beiden Anwurflegs ebenfalls verteidigt, sorgte kurz vor der ersten Unterbrechung für das erste Break dieses Spiels und lag knapp mit 3:2 in Führung. Nach der Pause bestätigte Burnett das zuvor geschaffte Break mit einem 14-Darter. Wright verkürzte zwar umgehend durch einen noch besseren 13-Darter, setzte anschließend aber drei Chancen zum Ausgleich in den Sand. Burnett stellte den vorherigen Abstand wieder her und nutzte die Schwäche seines Konkurrenten auch in den nächsten Minuten zu seinen Gunsten. Mit 17 und 18 Darts entschied der „Prince of Wales“ auch die beiden darauffolgenden Legs für sich, weswegen er einen klaren 7:3-Vorsprung mit zum Pausentee nahm. Wright kehrte mit einem 14-Darter zurück vor die Kameras und produzierte kurz darauf sein allererstes Break in dieser Begegnung. Diesem legte der zweimalige Weltmeister ein 101er-Highfinish hinterher, sodass er bis auf 6:7 herankam. Durch ein wichtiges 109er-Checkout ging Burnett dazwischen. Einige Minuten später gelang Wright dann doch der Ausgleich. Nachdem er durch einen 12-Darter erneut verkürzt hatte, bestrafte er fünf Patzer von Burnett mit dem Break. Der Waliser schlug allerdings sofort zurück, durch ein 78er-Finish übernahm er wieder die Führung und benötigte nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Wenig später war die Sensation perfekt. Wright vergab zwei Möglichkeiten, um das Entscheidungsleg zu erzwingen. Dadurch konnte er nicht mehr verhindern, dass Burnett 88 Zähler zum 10:8-Sieg löschte. Für Wright ist dieses Ergebnis nach seiner Niederlagenserie in der Premier League der nächste Tiefschlag, Burnett stand dagegen völlig überraschend im Viertelfinale.

Auf der Nebenbühne war zu dieser Zeit der einzige noch im Turnier verbliebene deutsche Dartsprofi, Martin Schindler, im Einsatz. Um zum ersten Mal in seiner Karriere ins Viertelfinale eines für die Weltrangliste relevanten Major-Turniers einzuziehen, musste er mit Jonny Clayton einen Premier League-Spieler bezwingen. Clayton brachte das Auftaktleg auf seine Seite, vergab im Anschluss daran jedoch vier Breakdarts und durfte sich ein 115er-Highfinish seines Gegners anschauen. Im darauffolgenden Leg war es jedoch Schindler, der ebenfalls vier Breakchancen liegen ließ. Wenig später gab es doch das erste Break zu beobachten. Es war Clayton, der durch einen 14-Darter auf 3:1 stellte. Schindler zeigte jedoch eine passende Reaktion, konterte mit einem eigenen 14-Darter und machte kurze Zeit später 102 Punkte aus. Auch Clayton präsentierte den Zuschauern wenig später ein Highfinish, ihm fielen 121 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters zum Opfer. Schindler sorgte mithilfe eines 14-Darters schnell für den erneuten Ausgleich, ehe er mit 108 Punkten sein bereits drittes dreistelliges Checkout zeigte. Das auf diese Weise erzielte Break bestätigte „The Wall“ mit einem 14-Darter, er hatte sich damit eine 6:4-Führung erarbeitet. In den nachfolgenden Minuten konzentrierten sich beide Profis erfolgreich auf ihre eigenen Anwurflegs. Das hatte zur Folge, dass Schindler seinen Vorsprung aufrecht hielt und beim Stand von 9:7 ganz kurz vor dem Sieg stand. Eine brenzlige Situation musste Schindler jedoch noch überstehen. Nachdem Clayton per 14-Darter erneut verkürzt hatte, verpasste er zwei Möglichkeiten, um für das alles entscheidende 19. Leg zu sorgen. Diesen Fehler musste „The Ferret“ teuer bezahlen. Martin Schindler versenkte seinen dritten Matchdart in der Doppel-8 und stand als erster deutscher Spieler überhaupt im Viertelfinale der UK Open. Auch für ihn persönlich war der heutige 10:8-Sieg einer der größten seiner Karriere.

Knapper Sieg für Van den Bergh, van Gerwen spaziert ins Viertelfinale

Parallel dazu standen sich vor den TV-Kameras auf der größeren Bühne Dimitri Van den Bergh und Gary Anderson gegenüber. Mit jeweils 14 Darts wurden die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt, in beiden Fällen handelte es sich um Breaks. Mit einem weiteren 14-Darter verteidigte der „Flying Scotsman“ erstmals den eigenen Anwurf, was unmittelbar danach auch Van den Bergh gelang. Zudem war es der Belgier, der sich nun von seinem Gegner absetzen konnte. Den 14-Darter zum Break kurz vor der Pause bestätigte er einige Minuten später, ehe er mit einem 121er-Bullfinish glänzte. Anschließend sammelte Van den Bergh noch ein fünftes Leg nacheinander ein, er war dadurch auf 6:2 davongezogen. Umso wichtiger war es daher aus der Sicht von Anderson, dass er die letzten beiden Legs vor der zweiten Pause mit 13 sowie 14 Darts für sich entschied. Im Anschluss daran glänzten beide Akteure mit je einem 11-Darter. Die beiden daran anschließenden Legs wurden ebenfalls als Breaks gewonnen, wobei der „Dreammaker“ 86 und Anderson 67 Punkte auf Null brachte. Jetzt leistete sich Van den Bergh einen folgenschweren Patzer: drei jagte drei wichtige Breakdarts an der Doppel-13 vorbei. Anderson rettete daher sein Anwurfleg und verbuchte kurze Zeit später mit einem 14-Darter selbst das Break. Damit hatte er für den 8:8-Ausgleich gesorgt. In der Schlussphase war es jedoch der ehemalige Doppelweltmeister, der Nerven zeigte. Anderson warf im 17. Leg dreimal an den Doppelfeldern vorbei und kassierte ein Break. Kurz darauf vergab er zwei Möglichkeiten, um sich ins Entscheidungsleg zu retten. Stattdessen schaffte es Van den Bergh, die Partie mit einem 120er-Finish zu beenden. Der Belgier jubelte ausgelassen über den hart erkämpften 10:8-Sieg.

Bereits in der fünften Runde hatte Luke Humphries mit Weltmeister Michael Smith einen großen Brocken aus dem Weg räumen müssen, für das Achtelfinale hatte ihm die Auslosung eine weitere schwierige Aufgabe beschert: der Weltranglistenfünfte bekam es mit Michael van Gerwen zu tun. Der Niederländer legte mit einem 80er-Checkout los und bestrafte wenig später zwei Patzer von Humphries mit einem frühen Break. Im dritten Leg begeisterte van Gerwen das Publikum mit dem größtmöglichen Finish von 170 Punkten. Danach durfte sich auch Humphries erstmals über einen Leggewinn freuen. Diesen beantwortete van Gerwen jedoch umgehend mit einem 15-Darter, sodass sich er zur ersten Unterbrechung mit 4:1 in Führung befand. Direkt nach der Pause vergrößerte van Gerwen den Vorsprung durch Checkouts in Höhe von 93 und 112 Punkten. Danach kam Humphries zu seinem erst zweiten Leggewinn, ehe er fünf Fehlwürfe des Gegners mit einem Break bestrafte. Nur wenige Aufnahmen später war es jedoch „Cool Hand Luke“ selbst, der drei Pfeile neben die anvisierten Doppelfeldern platzierte. Der dreifache UK Open-Champion bedankte sich auf der Doppel-10 und nahm einen 7:3-Vorsprung mit in die zweite Pause. Durch einen 13-Darter kam van Gerwen dem Sieg einige Minuten später wieder ein Stück näher, Humphries verteidigte sein eigenes Anwurfleg kurz darauf mit einem 94er-Finish. Mit einem starken 11-Darter ging „Mighty Mike“ den vorletzten Schritt, der in der Doppel-20 steckende erste Matchdart beendete schließlich den Samstagabend. Van Gerwen feierte einen in jeder Hinsicht überzeugenden 10:4-Erfolg, bei dem er einen Average von knapp 105 Punkten aufwies.

UK Open


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