Favoriten Cross, Smith und Price stehen im Viertelfinale

Und dann waren es nur noch 16: genau diese Anzahl an Spielern waren in der sechsten Runde der UK Open 2019 noch mit dabei. Topfavoriten auf den morgen zu vergebenen Titel waren nun Gerwyn Price und Rob Cross, die gegen Krzysztof Ratajski beziehungsweise Cristo Reyes auf der Hauptbühne im Einsatz waren. Auch James Wade und Michael Smith spielten vor den TV-Kameras, während unter anderem Dave Chisnall und Simon Whitlock an Board 2 zugange waren.

Hauptbühne: Wade scheitert an Ross Smith

Los ging es auf der Hauptbühne mit dem Duell von Hopp-Bezwinger James Wade und Ross Smith. Beide kamen etwas mühsam in die Partie hinein, schafften es aber dennoch, die jeweils ersten beiden Anwürfe nach Hause bringen. Dies änderte sich im fünften Durchgang, als Wade knapp an einem 145er-Finish scheiterte und „Smudger“ ein Break ermöglichte, der deswegen zur ersten Pause mit 3:2 vorne lag. Die Legs Nummer sechs und sieben wurden wenige Minuten später gerecht verteilt, ehe Smith ein 112er-Finish gelang. Auch das nächste Leg hatte einen positiven Ausgang für „Smudger“, er profitierte von einem Patzer seines Gegners und kam selbst zum Break. Als Smith kurz darauf auch noch das zehnte Leg für sich entschied hatte er sich zur zweiten Pause einen komfortablen Vorsprung von 7:3 herausgespielt. Nach der Unterbrechung gab es zunächst keine besonderen Vorkommnisse, bis Smith im 14. Leg zweimal an Doppeln vorbeiwarf und somit seinen Anwurf zur Verfügung stellte. „The Machine“ nutzte das mit einem 127er-Bullinish und holte sich auch das nächste Leg, um nur noch mit 7:8 hinten zu liegen. Smith hatte mit einem 13-Darter jedoch eine starke Antwort auf Lager und benötigte nur noch einen Durchgang zum Sieg. Schon wenig später war es dann soweit, Smith feierte den Einzug ins Viertelfinale. Nach der 7:10-Niederlage von James Wade war in jedem Fall klar, dass die diesjährigen UK Open einen Premierensieger erleben würden.

Seit Wochen befindet sich Gerwyn Price in bestechender Form. Auch bei den UK Open überzeugte er bislang und galt deshalb als ernstzunehmender Titelkandidat, musste sich heute allerdings einzig und allein auf seinen Gegner Krzysztof Ratajski konzentrieren. Price erlebte einen Traumstart in die Partie und gewann tatsächlich alle fünf Legs der ersten Session. Dabei brillierte der „Iceman“ auch mit Checkouts von 117 sowie 145 Punkten und spielte bis hierhin einen Average von rund 109 Punkten. Der „Polish Eagle“ wurde bisher komplett überrollt, schaffte es nach der Pause allerdings, sein erstes Erfolgserlebnis zu vermelden. Price antwortete mit einem 144er-Finish und legte noch zwei weitere Leggewinne nach, um auf 8:1 davonzuziehen. Erst als der Waliser im darauffolgenden Leg zweimal auf Doppel patzte konnte sich Ratajski wieder über einen Leggewinn freuen. Alle Legs nach der Pause wurde mit dem jeweiligen Anwurf gewonnen, sodass Price einen klaren 10:3-Erfolg einfahren konnte und am Schluss einen 105er-Average aufweisen konnte. Auf ein äußerst temporeiches Match durfte man sich im Anschluss daran freuen, als Jermaine Wattimena Michael Smith herausforderte. Smith startete wie gewünscht direkt mit einem Break, welches er problemlos bestätigen konnte. Im weiteren Verlauf zeigte der „Bully Boy“ starke Finishes von 156 und 112 Punkten; einen 13-Darter später war die erste Session bereits Geschichte und Smith mit 5:0 vorne liegend. Der bisher schwach aufspielende Wattimena erhielt im sechsten Leg immerhin Darts auf Doppel, verfehlte Tops aber zwei Mal relativ deutlich. Besser machte es der Niederländer kurz danach, als er 120 Punkte mitnehmen konnte – Smith konterte mit zwei 12-Dartern. Weil Wattimena dazwischen die Doppel-5 erwischen konnte lautete der Spielstand zur Pause 2:8 aus Sicht von „The Machine Gun“. Nach der Unterbrechung änderte sich am Spielverlauf gar nichts mehr, Smith siegte schlussendlich mit 10:3 und ist eine Runde weiter.

Rob Cross war der einzige Profi aus den Top-5 der Welt, der noch bei den UK Open mitmischte. Nicht nur wegen seiner Ranglistenposition war heute klarer Favorit gegen den Spanier Cristo Reyes. „The Spartan“ kam gut ins Match hinein und erspielte sich eine schnelle 3:0-Führung. Danach wachte Cross aber rechtzeitig auf, holte sich selbst zwei Legs nacheinander und verkleinerte den Rückstand zur Pause deshalb auf nur noch ein Leg. Zurück vor den Kameras sorgte der frühere Weltmeister zunächst für Parität, vergab danach aber drei Chancen zur Führung. Die Problematik auf Doppelfelder ging auch im achten Leg weiter, Cross warf sieben Mal vorbei und gewann dieses Leg trotzdem, weil Reyes dreifach patzte. Der Spanier leistete sich in der Folge weitere Doppelfehler, was dazu führte, dass Cross mit einem 6:4 im Rücken in die zweite und letzte Unterbrechung gehen konnte. Reyes konnte sich mit einem 15-Darter zurückmelden, danach zeigte er sein bestes Leg der Partie, brauchte nur zwölf Würfe und stellte mit dem 6:6 wieder Parität her. Nun drückte Cross aber wieder aufs Gaspedal und holte sich seinerseits zwei Legs nacheinander. „Voltage“ hatte sich mittlerweile auf die Doppelfelder stabilisiert, erwischte auch die Doppel-8 und brauchte jetzt nur noch einen Durchgang. Am Ende sorgte er dann noch für ein echtes Highlight: ein 134er-Finish via Triple-18, Triple-16 und Doppel-16 besiegelte den 10:6-Sieg von Rob Cross.

Board 2: Chisnall gibt die Partie aus der Hand

Auch auf Bühne zwei wurden in der Abendsession vier Partien absolviert. Den Anfang machten dabei Nathan Aspinall und Steve Lennon, beide sogenannte Contender bei der diesjährigen Premier League. Die Anfangsphase war im heutigen Match etwas kurios, weil die ersten vier Legs allesamt als Breaks gewonnen wurden. So war es der Ire, der im fünften Leg erstmals den eigenen Anwurf zum 3:2 verteidigte. Lennon gewann danach zwei weitere Legs in Folge und hatte Abstand zwischen sich und seinen Gegner gebracht. Aspinall holte sich anschließend sein drittes Leg, scheiterte kurz darauf aber knapp an einem 161er-Finish und durfte sich Augenblicke später ansehen, wie Lennon 100 Zähler abräumte. Auch das zehnte Leg ging an „The Shamrock“, der dadurch eine 7:3-Führung in die Kabine nahm. „The Asp“ hatte nun Arbeit vor sich, kam mit einem 13-Darter aus der Pause heraus und glänzte danach mit einem 152er-Highfinish, um das eben produzierte Break zu bestätigen. Aspinall war nun der klar bestimmende Akteur und kämpfte sich tatsächlich zum 7:7-Ausgleich. Auf der anderen Seite war Lennon völlig von der Rolle, vergab im 15. Leg vier Möglichkeiten auf den Leggewinn und überwarf sich wenig später auch noch bei 120 Restpunkten – er traf versehentlich zwei Triple-20er. Aspinall hatte nicht besonders viel Mühe damit, ein sechstes Leg in Serie zu gewinnen und war nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Danach konnte Lennon zwar nach langer Zeit mal wieder ein Leg einsammeln, doch Aspinall machte mit einem 72er-Finish Nägel mit Köpfen und war mit 10:8 erfolgreich.

Dave Chisnall war ebenfalls unter die besten 16 marschiert und traf in der sechsten Runde auf van Barneveld-Bezwinger Simon Stevenson. „Chizzy“ ließ bereits im Auftaktleg drei Breakdarts liegen, erholte sich aber schnell von diesem Missgeschick und gewann gleich fünf Legs in Serie. Dabei profitierte er aber davon, dass Stevenson deutlich zu schwache punktete und im vierten und fünften Leg je eine Chance auf das Bullseye ungenutzt ließ. Mit einem 70er-Checkout konnte der „Mirror Man“ den Lauf seines Gegners unterbrechen und ein zweites Erfolgserlebnis feiern. Schon kurz darauf sah er aber dabei zu, wie Chisnall 80 Punkte via 5, Single Bull und Bullseye zum 6:2 ausmachte. Weil die nächsten beiden Legs vom jeweils anwerfenden Akteur gewonnen wurden nahm der Mann in gelb eine 7:3-Führung mit in die Pause. Zwei absolvierte Legs später führte Chisnall mit 8:4, verlor danach aber komplett den Faden. Das lag aber auch daran, dass Stevenson nun überragend auscheckte. Nach dem 5:8 aus seiner Sicht zeigte der „Mirror Man“ Highfinishes von 150, 104 und 128 Punkten nacheinander, um auf 8:8 zu Stellen. Als sich Chisnall im 17. Leg auch noch drei Fehler auf Doppel leistete ging Stevenson gar in Front, vergab kurz darauf aber den ersten Matchdart. Chisnall rettete sich mit einem 86er-Finish ins Entscheidungsleg. Dort war aber Stevenson der bessere Spieler, brachte 82 Punkte aus Null und feiert mit dem Viertelfinaleinzug den größten Erfolg seiner Laufbahn.

Es folgte fast schon ein Generationenduell. Der hocherfahrene Steve Beaton, Weltmeister von 1996, bekam es mit dem amtierenden Juniorenweltmeister Dimitri Van den Bergh zu tun. Beaton eröffnete das Aufeinandertreffen mit einem 102er-Highfinish zum Break und gewann kurz darauf auch Leg Nummer zwei. Die nächsten drei Legs wurden ohne besondere Ereignisse mit den Anwürfen gewonnen, erst im sechsten Leg patzte Beaton vierfach auf Doppelfelder und ermöglichte seinem belgischen Gegner deshalb den 3:3-Ausgleich. Beaton landete allerdings das sofortige Rebreak, selbiges tat aber auch der „Dreammaker“ mithilfe eines 12-Darters. Die beiden darauffolgenden Legs wurden gerecht aufgeteilt, sodass zur Pause beim Stand von 5:5 Ausgeglichenheit herrschte. Zurück auf der Bühne wurden die ersten beiden Legs zunächst geteilt, doch dann übernahm Beaton die Initiative und schnappte sich auch dank seines auf Doppelfelder schwächelnden Gegners drei Legs nacheinander. Der „Bronzed Adonis“ ließ danach aber drei Matchdarts liegen, Van den Bergh checkte 88 Punkte auf dem Bullseye und sicherte sich auch das darauffolgende Leg zum 8:9 aus seiner Sicht. Wenig später nutzte Beaton dann aber seine Chance: er löschte 102 Punkte auf der Doppel-11 und zog ebenfalls in die Runde der letzten Acht ein.

Eine Partie fehlte jetzt noch und sie wurde zwischen Simon Whitlock und Josh Payne ausgetragen. Die ersten beiden Durchgänge gingen nach Australien, doch dann steigerte sich Payne und kam mit guten Legs von 13 und 14 Darts zum Ausgleich. Die Partie blieb auch weiterhin ausgeglichen, ehe Payne im neunten Leg mit einem 110er-Checkout für ein Highlight sorgte und so drei Fehler seines Gegners bestrafte. Das eben vollbrachte Break konnte der Engländer auch bestätigen und lag deshalb mit 6:4 vorne. Whitlock verkürzte nach der Unterbrechung per 74er-Finish, doch Payne hielt dem Druck stand und konterte mit einem wichtigen 80er-Checkout zum 7:5. Whitlock gab sich aber längst nicht geschlagen, und zeigte seinerseits starke Checkouts von 113 und 74 Punkten zum 7:7-Ausgleich. Jetzt war allerdings wieder Payne am Drücker, der ebenfalls zwei Legs nacheinander gewann und kurz vor der Ziellinie stand. Diese konnte er dann auch überschreiten, er traf die doppelte 8 und steht zum erstmalig in seiner Karriere in einem Major-Viertelfinale.

UK Open


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