Gary Anderson gewinnt die UK Open 2018

Die UK Open gingen am Sonntagabend in ihre letzte Session. Dort wurden zunächst die Halbfinals ausgetragen. Mit dieser Konstellation hatte wohl niemand gerechnet. Favoritenschreck David Pallett spielte gegen den erfolgsverwöhnten Gary Anderson und der aufstrebende Corey Cadby wollte gegen den anderen Überraschungsmann, Robert Owen, zeigen, dass er schon bereit für einen großen Titel ist. Nach der Vorschlussrunde wurde das Endspiel zwischen den beiden Siegern ausgetragen und damit ein neuer UK Open-Champion ermittelt.

Favoritensiege in den Halbfinals

Im ersten Halbfinale traf Gary Anderson auf David Pallett und ging als absolut klarer Favorit ins Spiel. Obwohl Pallett einige etablierte Namen aus dem Turnier werfen konnte, schien Gary auf dem Papier dann doch nochmal eine Nummer zu groß. Drei Mal trafen sich die beiden bisher am Oche, immer war Anderson der Sieger, so auch schon bei den UK Open 2014. Die Partie war zu Beginn sehr zäh. Die ersten drei Legs waren alles Breaks, wodurch Pallett mit 2:1 führte. Dafür brauchte er nur zwei 18-Darter zeigen. Er konnte dann das zweite Break sogar bestätigen und so einen Puffer von zwei Legs zwischen sich und Anderson schaffen, überzeugen konnte er jedoch auch weiterhin nicht. Mit einem 21-Darter holte er sich die 4:2-Führung, ehe sich Anderson steigern konnte. Kurz vor der zweiten Pause checkte der „Flying Scotsman“ 80 Punkte zum Break und 5:5-Ausgleich. Danach wurde auch David allmählich stärker und konnte zumindest in den eigenen Legs zunächst noch die Sicherheit bewahren. Attackieren konnte er Gary in dessen Anwürfen jedoch nicht. Bis zum 7:7 blieb es eine enge Partie, dann brachte Anderson erneut vor einer Unterbrechung 80 Punkte ins Ziel und tat Pallett im Anschluss so richtig weh. Dieser hatte sich auf 64 Punkte Rest gestellt, da checkte Anderson mit 105 Punkten das höchste Finish dieser Begegnung zum Break. Das war letztlich der Knackpunkt. Davon erholte sich Pallett nicht mehr und so holte sich Gary auch das 10:7, ehe er drei ausgelassene Chancen Davids zum 11:7-Endstand nutzte.

Im Anschluss bekam es Robert Owen mit Corey Cadby zu tun. Obwohl Owen ein richtig gutes Turnier spielte, ging der Australier Cadby als klarer Favorit ins Spiel, bewies spätestens mit seiner starken Performance im Viertelfinale gegen Gerwyn Price, dass er auch die Größeren schlagen kann und wollte nun zeigen, dass er auch reif für einen Titel ist. Er brauchte zu Beginn zwar noch eine kleine Anlaufzeit, aber die gewährte ihm Owen ohne zu murren und so schnappte sich Cadby sein erstes Leg und legte direkt ein Break nach. Im Anschluss packte er dann noch eine Schippe drauf und dominierte diese Partie. Zwei weitere Legs holte er für die 4:0-Führung und spielte in dieser Phase mit 102 Punkten rund 20 Punkte pro Aufnahme mehr als sein Gegner. Nachdem Owen dann ein 121’er Finish vergab, checkte Cadby 90 Punkte via Bull, 20, Doppel-10 und holte sich so auch das fünfte Leg der Partie. Es deutete nichts darauf hin, dass hier nochmal Spannung reinkommen würde. Corey bestimmte das Spiel nach Belieben und machte unbeirrt weiter. Robert hatte keinerlei Chance und musste mit ansehen wie sich Cadby bis auf 7:0 absetzte. Dann hatte Robert mal wieder eine Möglichkeit und verpasste nur knapp ein 164’er Finish. Corey bestrafte dies sofort mit einem 111’er Finish und erhöhte wenig später auf 9:0. Dann aber war auch Owen ein Leggewinn vergönnt. Nachdem Cadby 117 Punkte nicht ins Ziel brachte, holte Owen sich das 1:9. Die Messe war aber dennoch längst gelesen, Corey bestätigte das wenig später mit einem 124’er Finish auf dem Bullseye. So brauchte er nur noch ein weiteres Leg um sein erstes Major Finale zu erreichen. Doch Owen wurde nochmal lockerer, checkte 120 Punkte und holte wenig später sogar nochmal ein Break. Dies war aber nur noch Ergebniskosmetik, bevor sich Cadby mit dem 11:3 endgültig den Sieg sicherte.


Anderson feiert seinen zehnten Major Titel


Am Freitagnachmittag starteten die ersten der 128 Teilnehmer in die diesjährigen UK Open, die wegen des Wetterchaos vor fast leeren Rängen stattfanden. Auch einige Spieler hatten das Turnier nicht besuchen können und schieden so ohne Teilnahme aus. Nach vielen großen Überraschungen standen sich am Ende dennoch zwei richtig starke Akteure im Finale gegenüber. Auf der einen Seite Gary Anderson, zweifacher Weltmeister und UK Open-Finalist von 2010. Auf der anderen Seite Corey Cadby, der aufstrebende Australier, ehemalige Juniorenweltmeister und von Phil Taylor geadelte, neue große Star. Beide wollten ihren ersten UK Open Titel gewinnen. Anderson erwischte dabei den besseren Start, als er direkt einen 13-Darter ins Ziel brachte und sich so ein Break sicherte. Doch Cadby wusste zu antworten, checkte 70 Punkte zum Rebreak und brachte danach seinen Anwurf durch. Vor der ersten Pause legte er dann nochmal so richtig los, zeigte einen tollen 11-Darter und brachte sich bis auf 4:1 in Führung. Die Unterbrechung kam aber zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn sie brachte den Australier ein wenig aus dem Rhythmus. Gary kam nun in Fahrt, checkte 110 Punkte und legte direkt ein Break nach. Die ausgelassenen Chancen von Cadby wurden vom „Flying Scotsman“ rigoros bestraft und so gewann dieser gleich vier Legs in Serie um sich wieder in Führung zu bringen. Eine tolle 138 von Cadby zum richtigen Zeitpunkt war aber den Grundstein für die direkte Antwort und das Rebreak, welches zur zweiten Pause einen 5:5-Zwischenstand zur Folge hatte. Anderson hatte dennoch einen Lauf und konnte diesen auch weiter fortführen. Er holte sich sofort wieder ein Break und bestätigte dieses auch.

Cadby stand unter Druck, konnte diesem aber standhalten. Er verkürzte und brachte sich dann in eine gute Ausgangsposition für ein Break und den Ausgleich. Anderson aber war eiskalt und checkte 108 Punkte zum 8:6. Wieder ließ sich der 22-jährige Australier davon nicht groß beeindrucken und kam wenig später wieder auf ein Leg heran, nachdem Gary allerdings eine Breakchance auf Tops liegen ließ. In dieser Partie war das Timing ein großer Faktor, denn mit 98 Punkten spielte Cadby zu diesem Zeitpunkt vier Punkte pro Aufnahme mehr als Anderson und hatte mit 50% auch die bessere Doppelquote. Doch in den entscheidenden Momenten war bis hierhin zumeist Gary zur Stelle. So auch in der Schlussphase. Nachdem der Schotte seinen eigenen Anwurf ins Ziel brachte, nutzte er eine ausgelassene Möglichkeit Cadbys zu einem weiteren Break und 10:7-Führung. Somit fehlte ihm nur noch ein Leg und dieses holte er nur wenig später um sich mit dem 11:7 erstmals den Titel bei den UK Open und seinen verbandsübergreifend zehnten Major Titel zu sichern.

Tobias Gürtler

UK Open


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