Titelverteidiger bereits ausgeschieden

Nach dem Masters im Januar folgte nun mit den UK Open das zweite Major Turnier im Jahr 2015. In diesem Turnier wird in jeder Runde neu gelost, sodass bereits sehr früh die besten Spieler aufeinandertreffen können. Am Nachmittag des ersten Tages fanden die ersten beiden Runden statt. Die großen Namen, mitunter auch Max Hopp und Mensur Suljovic, stiegen erst am Abend ins Turniergeschehen ein. Dort wurde die dritte Runde gespielt, an acht Boards zur gleichen Zeit.

Einige Überraschungen in den ersten beiden Runden

Bereits in den ersten beiden Runden mussten einige namhafte Spieler des Dartzirkus ran. Und einige von ihnen verabschiedeten sich schon. In der ersten Runde erwischte es zum Beispiel Robbie Green, welcher Stuart Kellett klar mit 0:5 unterlag. Auch Steve West unterlag ohne eigenen Leggewinn. Mit 0:5 verlor er gegen Colin Fowler. Mark Dudbridge musste ebenfalls nach nur einem Match wieder nach Hause. Er musste sich David Pallett mit 2:5 geschlagen geben. Auch John Part ist schon raus. Der dreifache Weltmeister verlor mit 2:5 gegen Mike Zuydwijk.

Die zweite Runde hatte auch einige Überraschungen parat. Dean Winstanley scheiterte nach einer 3:5-Pleite an William O’Connor. Auch der „Pie Man“ Andy Smith blieb nicht sehr lange Teil der UK Open. Er unterlag ebenfalls David Pallett, konnte ihn aber etwas mehr ärgern als Mark Dudbridge zuvor. Nach einem knappen 5:4 war Pallett am Ende aber für die dritte Runde qualifiziert. Ebenfalls überraschend war das Ausscheiden von Ronny Huybrechts. Der Belgier verlor gegen Lee Evans mit 3:5. Die knappe 4:5-Pleite von Alan Tabern gegen Nathan Derry überraschte genauso, wie die Niederlage von Wayne Jones gegen Joey Ten Berge. Wayne unterlag mit 2:5, ebenso wie Darren Webster, welcher gegen John Ferrell ausschied.

Suljovic locker in die nächste Runde

PDC UK Open Die erste richtig große Partie fand in der dritten Runde statt. Der Titelverteidiger, Adrian Lewis, traf auf Raymond van Barneveld. Viele erhofften sich ein sehr enges Match mit vielen Aufs und Abs, allerdings sollte es ganz anders kommen. Ray sicherte sich die ersten beiden Legs, was eine Richtung für diese Partie vorgab. Doch zunächst kam Adrian nochmal zum Ausgleich. In der Folge fand „Jackpot“ überhaupt nicht mehr ins Match. Es lief gar nichts zusammen. Raymond spielte solide, nicht zwingend überragend, aber das reichte schon um sich seinen Gegner vom Leib zu halten. Mit starken sechs Leggewinnen in Folge war die Partie bereits schnell entschieden. Daran konnte auch das 3:8 von Lewis nichts mehr ändern, wenig später holte sich Barney das 9:3 und war somit für die dritte Runde qualifiziert. Der Titelverteidiger war somit bereits nach einem Match ausgeschieden.

Mensur Suljovic spielte im vergangenen Jahr ein fantastisches Turnier. Er konnte bei den UK Open 2014 bis ins Viertelfinale einziehen, unterlag dort dem späteren Sieger Adrian Lewis. Auch in diesem Jahr wollte er eine ähnliche Leistung abliefern und er startete sehr gut in das Turnier. Mit einem deutlichen 9:1-Erfolg über Joey Ten Berge machte er seine Ansprüche geltend. Überraschend klar unterlag Kevin Painter in seinem Match gegen Andrew Gilding. Der „Artist“ kassierte einen bitteren Whitewash und verlor somit 0:9. Nachdem es ruhig um „Goldfinger“ wurde, meldete er sich nun also stark zurück. Ebenfalls überraschend war das Ausscheiden von Benito van de Pas. Der Niederländer, der eine so starke Weltmeisterschaft spielte, musste sich Paul Hogan mit 5:9 geschlagen geben.

Mit Steve Beaton und Peter Wright standen sich in Runde drei zwei weitere, gestandene Profis gegenüber. Es war lange Zeit eine sehr enge Angelegenheit. Beide Spieler konterten Breaks, fanden immer wieder die richtige Antwort. Nach dem 5:5 ließ Beaton allerdings zu sehr nach, sodass Wright die Partie ins Ziel brachte. Mit 9:5 gewann der Schotte. Ein anderer Schotte konnte sich ebenfalls durchsetzen. John Henderson hatte mit Steve Douglas eine harte Aufgabe zu bewältigen, schaffte diese aber letztlich. 9:7 gewann Henderson. Sehr eng war auch das Match zwischen Mark Barilli und Devon Peterson. Devon hatte im letzten Leg die besseren Nerven und siegte 9:8. Etwas überraschend war der 9:6-Erfolg von Eddie Dootson gegen Joe Cullen.

Taylor ohne Probleme

Die Zuschauer durften sich dann auf den Rekordchampion dieses Turniers freuen. Das ist wie so oft Phil „The Power“ Taylor, welcher im letzten Jahr an dieser Stelle gegen Aden Kirk verlor und überraschend ausschied. Er traf auf John Ferrell, der am Nachmittag ja bereits Darren Webster nach Hause schickte. Am Anfang war allerdings nichts zu machen für John. Phil fand sofort zu seinem Spiel, zeigte einen fantastischen Average und ging mit 3:0 in Führung. Zwei überraschende Leggewinne gaben Ferrell dann aber ein gutes Gefühl für die erste Pause. Danach drehte Phil dann jedoch auf. John kam nicht mehr hinterher und so wurde es eine deutliche Angelegenheit. „The Power“ gewann die folgenden sieben Legs und qualifizierte sich damit für Runde vier.

Wesley Newton Eine von den Namen her noch immer sehr reizvolle Partie war Simon Whitlock gegen Robert Thornton. Doch nach den vergangenen zwölf Monaten war Robert Thornton haushoher Favorit. Whitlock schien aber überraschen zu können, als er mit 3:2 in die erste Pause ging. Danach ließ er allerdings wieder komplett nach. Thornton legte einen kurzen Lauf hin, der letztlich die Vorentscheidung brachte. Mit 9:5 siegte der Schotte. 9:5 siegte auch Jan Dekker. Der Niederländer überraschte dabei, denn sein Gegner war Justin Pipe. „The Force“ schied also schon früh aus. Sehr deutlich war der Sieg von Wes Newton. Nachdem der Engländer bereits seit der ersten Runde spielen musste, machte er kurzen Prozess mit Jason Mold. Ein 9:0-Whitewash brachte Wes in die vierte Runde.

Ein bisher tolles Turnier zeigte David Pallett. Nach seinen Erfolgen in den ersten beiden Runden, konnte er noch nachlagen. Gegen Colin Fowler siegte er mit 9:4. Etwas überraschend besiegte James Wilson Kevin McDine, ebenfalls mit 9:4. Das gleiche Ergebnis gab es in der Partie zwischen Nathan Aspinall und James Richardson. Nathan setzte sich durch. Noch deutlicher war es bei Ronnie Baxter. „The Rocket“ gab sich gegen Brian Woods keine Blöße und bezwang seinen Kontrahenten mit 9:2.

Anderson verschenkt Sieg

Mervyn King hatte echtes Lospech. Direkt in der ersten Runde sollte er auf den Weltmeister, Gary Anderson, treffen. Doch er ließ sich davon gar nicht unterkriegen, ganz im Gegenteil, er war nur noch motivierter. Nach einem guten Start ging er mit 3:2 in die Pause. Danach machte er jedoch eine Schwächephase durch. Gary wurde stärker und setzte sich auf 8:4 ab, auch, weil King in wichtigen Situationen die Chancen liegen ließ. Das Liegenlassen von Chancen sollte auch die Entscheidung in diesem Match bringen. Gary Anderson war jedoch derjenige, der hierbei der Leidtragende war. Der Schotte brachte seinen Gegner zurück ins Match. Er wurde schwächer in den Scores, wodurch King tatsächlich noch zum 8:8-Ausgleich kam. Weil Gary im letzten Leg dann insgesamt acht Matchdarts vergab, drehte Mervyn das Spiel noch komplett und siegte tatsächlich mit 9:8.

Comebackqualitäten zeigte auch Vincent van der Voort. Der Niederländer hatte einen schwachen Beginn, lag bereits mit 1:4 gegen Lee Evans zurück. Doch plötzlich drehte der „Dutch Destroyer“ auf. Er zeigte eine blitzsaubere Leistung, gewann die folgenden acht Legs und siegte somit 9:4. Kämpfen musste auch Andy Hamilton. Der traf auf Aaron Turner und es entwickelte sich eine enge Partie. Am Ende setzte sich Andy dann aber doch mit 9:8 durch. Nicht durchsetzen konnte sich Andy Jenkins. Er bekam es mit Josh Payne zu tun, hatte aber einfach keinen guten Tag. So verlor er mit 6:9 und schied aus.

PDC UK Open Eine faustdicke Überraschung gelang indes Nathan Derry. Derry hatte mir Keegan Brown ein wirklich schwieriges Los erwischt. Der Junioren-Weltmeister spielte ein starkes Jahr 2014 und war eigentlich glasklarer Favorit in dieser Partie, jedoch unterlag er chancenlos. Mit 2:9 erlebte Brown ein Debakel. Einem Debakel ausweichen konnte Dave Chisnall. Der Tabellenführer der Premier League traf auf Ryan Harrington, dem Sohn von Rod, und hatte seine Mühe. Letztlich gelang ihm aber doch ein 9:6-Erfolg. Ganz knapp verlief die Begegnung von Stephen Bunting und Michael Smith. Nach einer guten Leistung von beiden Spielern, setzte sich am Ende Stephen Bunting mit 9:8 durch. Mark Webster zeigte sich weniger stark. Er unterlag William O’Connor mit 5:9.

Hopp scheitert am „Hurricane“

Michael van Gerwen Der Weltranglistenerste, Michael van Gerwen, betrat in der Folge die Bühne. Der Gegner des Niederländers war Paul Nicholson, der sich seit geraumer Zeit außer Form befindet. Auch bei den UK Open fand er sie einfach nicht wieder. Nach vier Legs stand es 4:0 für MVG, Paul warf zu der Zeit 75 Punkte im Schnitt. Doch zumindest ein Leg konnte er sich danach holen. Im weiteren Verlauf der Partie zeigte sich sehr schnell, dass hier kein Comeback erfolgen würde. Nicholson kam nicht annähernd zu dem Spiel, welches er zu leisten imstande ist. Obwohl van Gerwen über Schmerzen im Trizepsbereich des Wurfarmes klagte, kam Nicholson nur selten hinterher. Drei Legs konnte sich der Australier letztlich sichern, jedoch wurde an der Niederlage zu keiner Zeit gezweifelt. Mit einem verdienten und deutlichen 9:3-Sieg qualifizierte sich Michael van Gerwen für die vierte Runde.

Sehr klare Siege strichen auch James Wade, Jamie Caven und Daryl Gurney ein, dabei hatten sie allesamt schwierige Gegner. Wade traf auf Joe Murnan, welcher beim European Tour Event in Hildesheim ein tolles Turnier spielte. Doch gegen „The Machine“ reichte es nicht, der gewann mit 9:3. So siegte auch Caven. Dabei bekam er es mit dem letztjährigen Finalisten, Terry Jenkins zu tun. Doch Jamie war zu stark für „The Bull“. Gurney schaffte es sogar noch deutlicher. Gegen Kevin McDine gelang ihm ein klarer 9:1-Erfolg. Alan Norris ärgerte sich zurecht. Nach seinem Wechsel zur PDC wollte er bei den UK Open direkt eine starke Leistung abliefern, musste sich aber Kyle Anderson mit 6:9 geschlagen geben. Auch Brendan Dolan schied aus. Mit 4:9 verlor er gegen Jelle Klaasen. Eine ganz knappe Angelegenheit war die Begegnung von Ian White und Christian Kist. „Diamond“ hatte die besseren Nerven und bezwang seinen niederländischen Kontrahenten mit 9:8.

Die letzte Partie des ersten UK Open-Tages bestritt der einzige Deutsche im Turnier. Max Hopp bekam es mit Kim Huybrechts zu tun, welcher am Vortag seinen ersten Premier League-Sieg einfuhr. Die Partie begann ein wenig zäh. Sowohl Max als auch Kim hatten Schwierigkeiten hohe Scores zu erzielen. Kim behielt sein erstes Leg, mit sehr viel Glück konnte auch Hopp das von sich sagen. Er vergab dabei acht Darts auf die Doppel, doch Kim war zu weit weg um dies zu bestrafen. Auch danach sollte es beim Auschecken für Max nicht gut laufen. Er brauchte zu viele Chancen, so lag er zur ersten Pause mit 2:3 zurück. Die Unterbrechung tat ihm gut. Danach wurde der „Maximiser“ stärker. Er glich wieder aus und legte sich eine Breakchance zurecht. Huybrechts gelang jedoch ein 170’er Finish. Max ließ sich aber nicht unterkriegen, machte weiter, glich mit einem 121’er Finish aus und legte das Break nach. Weil der „Hurricane“ vor allem auf die Doppel keinen guten Tag erwischte, setzte sich Max mit 6:4 in Führung. Die Überraschung schien möglich. Auch weil Max sein Leg wenig später mit einem guten 13-Darter verteidigte. Allerdings verließ den „Maximiser“ gegen Ende des Spiels die Coolness. Er schien sich oft über sich selbst zu ärgern, wenn die Aufnahmen nicht seinen Vorstellungen entsprachen. So wurde er hektischer und kassierte seinerseits ein Break. Der Druck lag wieder bei Hopp, dem kein Break mehr gelingen sollte. Am Ende setzte sich Kim Huybrechts gegen Max Hopp mit 9:7 durch, womit der einzige Deutsche bei den UK Open bereits ausgeschieden war.

Tobias Gürtler

UK Open


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter