Michael Smith
Michael Smith ist ein englischer Dartspieler, der am 18. August 1990 in St. Helens geboren wurde. Er ist auch unter seinem Spitznamen „Bully Boy“ bekannt. Im Alter von 15 Jahren stürzte Smith auf dem Weg zur Schule mit seinem Fahrrad und brach sich dabei die Hüfte. Er musste 16 Wochen auf Krücken gehen und begann aus Langeweile mit dem Dartspielen. Noch auf Krücken warf er seine erste 180.
Nach der Schule besuchte er auf dem College einen Schreinerkurs, bei dem ihm noch eine Prüfung zum Bestehen fehlte. Am Tag als diese stattfand entschied er sich allerdings zu einem Dartturnier zu fahren, was er als beste Entscheidungs eines Lebens betitelt. Er spielte nun regelmäßig Darts und wurde immer stärker, spielte ab 2008 in der PDC.
Dort nahm er 2009 erstmals an den UK Open teil. Im Jahr 2011 spielte er jedes Event auf der Pro Tour, war nun professioneller Dartspieler. Sein Debüt bei der Weltmeisterschaft gab er 2012, als er allerdings durch seine Doppelschwäche an Co Stompé scheiterte. Nur ein Jahr später dominierte er die Junioren-WM, wo er sich im Finale letztlich deutlich mit 6:1 gegen Ricky Evans durchsetzen konnte. So qualifizierte er sich auch für die WM 2014, wo er die Welt schockte, als er Phil Taylor mit einem 128’er Finish auf dem Bullseye mit 4:3 bezwang. In der Folgezeit konnte er jedoch nicht immer Konstanz in sein Spiel bringen. Immer wieder überzeugte er mit tollen Partien, die er allerdings nur selten bestätigen konnte. Gerade auf den großen Bühnen hatte er damit Probleme, konnte allerdings auf der European Tour oftmals Erfolge feiern. Zwischen 2014 und 2017 holte er sich dort vier Turniersiege. Sein größter Erfolg bei einem Major Turnier war bis dato seine Halbfinalteilnahme beim Grand Slam of Darts 2015, wo er am späteren Sieger Michael van Gerwen scheiterte.
Smith gilt als Riesentalent, welches ein zukünftiger Weltmeister werden kann, sollte er sein Spiel mal ohne große Schwankungen durchziehen können. Seine erste Chance dafür bekam er im Jahr 2019, als er sich ins WM-Finale spielte, dieses jedoch am Ende klar gegen Michael van Gerwen verlor.
Michael Smith Fakten | |||||||||||||
Name | Michael Smith | Spitzname | Bully Boy | ||||||||||
Geburtsort | St. Helens, England | Geburtstag | 18.9.1990 | ||||||||||
Darts | 22g Unicorn | PDC | seit 2008 |
Ein Sturz ins Glück(2006-2013)
Mit 15 Jahren wollte der Michael Smith ganz normal mit seinem Fahrrad zur Schule fahren, als er plötzlich stürzte und sich die Hüfte brach. Er war nun gezwungen für einige Zeit auf Krücken zu gehen, was den eher ungeduldigen Smith ziemlich nervte. Von Langeweile angetrieben nahm er ein paar Darts in die Hand und warf auf die Scheibe. Michael hatte Spaß daran und spielte immer weiter. Noch während er die Krücken benutzen musste, warf er seine ersten 180 und merkte, dass er sein Talent nutzen könne. Er spielte nun regelmäßig und Darts wurde immer mehr zu seinem Lebensinhalt. Nach der Schule wollte er zunächst Schreiner werden, verpasste aber die letzte Prüfung, weil er stattdessen lieber zu einem Dartturnier fuhr. Die beste Entscheidung seines Lebens, wie er heute sagt.
Michael spielte direkt bei der PDC und trat bei den UK Open erstmals in Erscheinung, als er allerdings schon in der ersten Runde mit 5:6 gegen David Ladley unterlag. Im Jahr 2011 gelang ihm bei einem Youth Tour Event ein 9-Darter gegen Michael van Gerwen, eine Woche später gewann er mit einem UK Open Qualifier sein erstes Turnier. Nachdem er bei den Weltmeisterschaften der Herren noch nicht sonderlich auf sich aufmerksam machen konnte, tat er dies bei der Junioren-WM 2013, als er das Feld dominierte. Im Endspiel, im Rahmen der Premier League Finals Night, besiegte er Ricky Evans mit 6:1 deutlich und holte sich so seinen ersten großen Titel. Doch schon damals sah man, dass er Probleme hatte, seine Leistung konstant abzurufen. So besiegte er Dave Chisnall beim Grand Slam of Darts mit einem 103’er Average, verlor aber die beiden anderen Gruppenspiele gegen Scott Waites und Ted Hankey und schied somit aus.
Kleine Bühne (2014-2017)
Seine Bekanntheit explodierte bei der Weltmeisterschaft 2014. Nach seinem Erstrundensieg über Morihiro Hashimoto, bekam er es in der zweiten Runde mit Rekordweltmeister Phil Taylor zu tun. Es war eine Partie auf Augenhöhe, bei der Smith eine tolle Leistung abrief. Nach sechs Sätzen stand es 3:3 und im Entscheidungssatz hatte Smith die Nase vorn. Mit einem 128’er Finish auf Bull bezwang er die Legende und trug sich in die Geschichtsbücher ein. Eine Runde später verlor er allerdings trotz 3:2-Führung gegen Peter Wright mit 3:4. Im gleichen Jahr sollte er aber auf den kleinen Bühnen überzeugen. Gerade auf der European Tour war er bärenstark, erreichte einige Endspiele und holte sich bei der European Darts Trophy seinen ersten ET-Titel, indem er im Endspiel Michael van Gerwen mit 6:5 besiegte.
Auch in den Folgejahren hatte Michael Probleme sein Potential auf den ganz großen Bühnen abzurufen. Seine beste Leistung zeigte er beim Grand Slam of Darts 2015. Dort gewann er alle seine Gruppenspiele gegen Adrian Lewis, Andy Fordham und Wayne Jones und bezwang auf dem Weg ins Halbfinale auch noch Dave Chisnall und erneut Adrian Lewis. Erst gegen den späteren Sieger Michael van Gerwen war Schluss. Titel sammelte er aber auf der European Tour auch weiterhin ein. Im Jahr 2015 verteidigte er seinen Titel bei der European Darts Trophy und holte zudem den Sieg bei den International Darts Open. Seine starke Entwicklung blieb nicht unbemerkt und so wurde er 2016 zur Premier League eingeladen, wo er allerdings nicht überzeugen konnte. Im Jahr 2017 gewann er dann beim European Tour Event in Gibraltar seinen insgesamt vierten Titel auf dieser Tour.
Der große Durchbruch(2018-heute)
Nachdem so viele Dartsexperten bei Michael Smith auf den großen Durchbruch gewartet hatten, sollte er im Jahr 2018 dann endlich den nächsten großen Schritt machen. Vor allem zu Beginn des Jahres zeigte er sich sehr stark, holte auf der Pro Tour zwei Titel und erreichte bei der Premier League sein erstes Major Finale. Auch wenn er dieses deutlich gegen Michael van Gerwen verlor, zeigte er sich verändert. In entscheidenden Momenten behielt er die Ruhe und konnte so auch auf der World Series in Shanghai seinen ersten Titel auf dieser Tour holen. Beim Finalturnier der World Series erreichte er dann auch das Endspiel, wo er James Wade aber hauchdünn unterlag. Noch besser zeigte er sich aber bei der Weltmeisterschaft 2019, wo er nach einem tollen Turnier ins Finale einzog, dort allerdings Michael van Gerwen klar unterlag.
Michael Smith Chronologie
Michael Smith wurde am 14. September 1987 (Alter heute 34 Jahre) in St. Helens, England geboren. Er begann seine Profikarriere im Jahr 2008 bei der Professional Darts Corporation(PDC).
Michael spielt aktuell mit 22 Gramm schweren Darts der Marke Unicorn. Sein Spitzname lautet "Bully Boy" und seine Einlaufmusik ist Back in Black von AC/DC.
Michael Smith begann im Jahr 2006 damit Darts zu spielen. Auf dem Weg zur Schule stürzte er vom Fahrrad und verletzte sich, sodass er eine Zeit auf Krücken gehen musste. Während dieser Zeit fing er aus Langeweile an, ein paar Pfeile zu werfen. Dies machte ihm Spaß und seine erste 180 warf er noch auf Krücken. Er entschied sich in der Folge dafür, Darts noch stärker in sein Leben zu integrieren und so kam er 2008 letztlich zur PDC. Dort blieben Erfolge zunächst aus, jedoch nahm er am New Kids on the Oche Tournament 2008 teil. In seiner Gruppe gelang ihm zwar zunächst ein 3:0-Erfolg gegen Tom Martin, jedoch unterlag er Joe Cullen und Matt Gallett jeweils 1:2. Dennoch kam er ins Halbfinale, wo er dem späteren Sieger Arron Monk unterlag. Auch sein Debüt bei einem Major Turnier ließ nicht lange auf sich warten. So nahm er an den UK Open 2009 teil, unterlag jedoch in Runde eins Dave Ladley knapp 5:6.
Im Jahr 2010 gelang ihm ein großer Erfolg bei einem UK Open Qualifier Turnier. Er besiegte Adrian Lewis und Terry Jenkins. Auch durch diese Siege qualifizierte er sich erneut für die UK Open selbst. Einem 6:3-Sieg gegen Peter Manley folgte ein 9:3-Erfolg über Matt Clark. In der Runde der letzten 32 war dann jedoch Schluss. Mervyn King gewann das Aufeinandertreffen 9:6. „Bully Boy“ nahm auch an der U21 WM 2011 teil und erreichte das Viertelfinale. Auf dem Weg besiegte er Scott Johnson 4:0 sowie Sean East und Ryan Hitchens mit 4:1, ehe er Benito van de Pas mit 2:4 unterlag. Siege gegen unter anderem Michael van Gerwen(3:0) und Arron Monk(4:3) brachten Michael Smith bei einem Turnier der Youth Tour England 2011 ins Finale, welches er jedoch gegen Shaun Griffiths mit 2:4 verlor. Seinen ersten Turniersieg hatte Michael bei einem UK Open Qualifier im Jahr 2011. Er besiegte Robert Thornton 6:5, Vincent van der Voort 6:2 und Simon Whitlock mit 6:4. Im Finale gelang dann auch noch der 6:5-Erfolg über Dave Chisnall. Bei den UK Open selbst ging es wie im Vorjahr jedoch nicht weit. Michael gewann zwar mit 9:2 gegen Sam Hill, jedoch unterlag er in der Runde der letzten 32 mit 4:9 gegen Raymond van Barneveld und schied so aus.
Sein WM-Debüt gab Michael Smith im Jahr 2012. Er traf dort in der ersten Runde auf Co Stompé, verlor jedoch deutlich mit 0:3. Davon ließ er sich jedoch nicht unterkriegen und so zeigte er bei einem Players Championship Turnier in Spanien wieder eine fantastische Leistung. Ihm gelangen Siege über Paul Nicholson(6:3), Peter Wright(6:1), Dave Chisnall(6:3) und James Wade(6:4), ehe er im Finale auf Justin Pipe traf. Auch diesen konnte „Bully Boy“ bezwingen. Mit einem 6:3 sicherte er sich den Turniersieg. Ernüchterung dann jedoch bei den UK Open 2012. Michael verlor sein erstes Match direkt mit 7:9 gegen Darren Webster und schied aus. Ein ähnliches Bild bei seinem World Matchplay Debüt. 4:10 verlor Michael gegen Raymond van Barneveld und flog somit nach nur einem Match aus dem Turnier. Auch beim World Grand Prix 2012 war das Event für ihn schnell vorbei. Phil Taylor war sein Erstrundengegner und gewann das Match mit 2:0. Einen Sieg bei einem größeren Turnier feierte „Bully Boy“ wieder bei den Players Championship Finals 2012. Er bezwang Ian White in der ersten Runde mit 6:5. Doch die Freude währte auch hier nicht lange. Nach der zweiten Runde und einem 6:10 gegen Kim Huybrechts, war auch hier wieder Schluss.
Seine zweite WM unter dem Banner der PDC endete wie jene im Vorjahr. Bereits nach einem Match war Schluss, ohne dass Michael auch nur einen Satz holen konnte. Mit 0:3 unterlag Smith dem späteren Halbfinalisten Raymond van Barneveld. Mit einem 6:1-Sieg gegen Ricky Evans ging Michael Smiths Stern dann aber endgültig auf. Im Jahr 2013 war dies nämlich das Endergebnis im Finale der U21 Weltmeisterschaft der PDC. Michael Smith war Juniorenweltmeister. Dies gab ihm neuen Schwung. So unterlag er bei den UK Open Raymond van Barneveld nur hauchdünn mit 8:9. Auch beim Grand Slam zeigte er eine gute Leistung, besiegte Dave Chisnall zum Auftakt 5:3. Jedoch folgten Niederlagen gegen Scott Waites und Ted Hankey, welche das Vorrundenaus bedeuteten. Auch bei den Players Championship Finals 2013 gab es das frühe Aus nach einem 2:6 gegen Peter Wright.
Sein bis dahin größter Erfolg sollte jedoch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Bei der PDC Weltmeisterschaft 2014 holte er seinen ersten Sieg bei einer Erwachsenen-WM, er bezwang Morihiro Hashimoto mit 3:1. In der zweiten Runde kam es noch besser. Er traf auf den amtierenden Weltmeister Phil Taylor. Michael Smith zeigte eine unfassbare Leistung und beendete das Match bei 128 Punkten Rest mit einem Treffer im Bullseye. 4:3 siegte „Bully Boy“ und zog so ins Achtelfinale ein. Dort verlor er zwar knapp mit 3:4 gegen den späteren Finalisten Peter Wright, doch Respekt hatte er gewonnen. Gegen Peter Wright verlor Michael auch bei den UK Open. Erneut sehr knapp, 8:9. Beim World Matchplay lief es dann wieder etwas besser. Er besiegte in der ersten Runde Justin Pipe mit 10:8. Doch in der zweiten Runde traf er auf Phil Taylor. Dieser siegte in diesem Match mit 13:6. Doch erneut ließ Michael sich nicht unterkriegen. Einen klasse Monat September krönte der Engländer mit einem weiteren Turniersieg. Bei der European Darts Trophy gelang ihm im Finale ein klasse Erfolg über Michael van Gerwen. Mit 6:5 gewann Smith und sicherte sich den Turniersieg.
Weniger erfreulich war allerdings seine Performance beim World Grand Prix. Bereits in der ersten Runde flog er raus. Er unterlag Dean Winstanley mit 1:2. Auch bei der Europameisterschaft folgte das Aus in Runde eins. Michael unterlag Brendan Dolan direkt mit 2:6. Dafür revanchierte sich Smith beim Grand Slam of Darts 2014. Dort bezwang er Dolan mit 5:1. Weil er zuvor auf Peter Wright und Simon Whitlock besiegte, sicherte er sich das Weiterkommen als Gruppensieger. Im Achtelfinale konnte er nachlegen und Christian Kist mit 10:5 besiegen. Allerdings war das Viertelfinale wieder eine eher schwache Leistung. Michael bekam es mit Phil Taylor zu tun und fand überhaupt nicht zu dem Spiel, was er zuvor zeigte. Smith verlor mit 3:16 sehr deutlich und schied aus. Bei den Players Championship Finals sollte die Teilnahme von Smith auch ziemlich schnell beendet sein. Er verlor in Runde eins mit 4:6 gegen Andy Smith und schied aus.
Bei der Weltmeisterschaft 2015 begann mit einem durchaus ansehnlichen 3:1-Erfolg für Michael Smith. Er bezwang den Österreicher Mensur Suljovic. Auch gegen Brendan Dolan war er siegreich. Mit 4:2 siegte „Bullyboy“. Mit Stephen Bunting lauerte im Achtelfinale aber die Endstation für Smith. Er unterlag Bunting mit 2:4 und schied aus der WM aus. Gleiches Bild auch bei den UK Open. Smith traf auf Bunting und verlor. Mit 8:9 flog Smith diesmal bereits nach seiner ersten Partie aus dem Turnier.
Der „Bullyboy“ konnte in der Folge zwei European Tour Events gewinnen. Beim World Matchplay hingegen flog er schon nach einer Runde raus. Er verlor gegen Gerwyn Price mit 4:10. Revanche gab es beim World Grand Prix, als dieses Mal Smith die Oberhand behielt und Price 2:1 besiegte. Gegen Jamie Lewis eine Runde später verlor Michael allerdings schon wieder mit 2:3 und durfte nach Hause fahren. Erneut siegte Michael gegen Gerwyn Price. Bei der Europameisterschaft trafen sich die beiden Spieler wieder in der ersten Runde, Smith gewann mit 6:4. Doch in Runde zwei verlor er mit 5:10 gegen Phil Taylor.
Der Grand Slam of Darts 2015 lag ihm anscheinend besser. Smith gewann seine Gruppe mit Adrian Lewis, Andy Fordham und Wayne Jones ohne eine Niederlage. Auch gegen Dave Chisnall(10:7) und Adrian Lewis(16:11) schritt Michael siegreich vom Oche. Erst im Halbfinale musste er sich dem späteren Sieger Michael van Gerwen mit 6:16 geschlagen geben. Schon nach einer Runde war für Michael beim World Series Finale Schluss. Er verlor mit 4:6 gegen Mark Webster. Wenigstens einen Sieg holte er beim Players Championship Finale, als er Jamie Caven 6:3 besiegen konnte. Doch gegen Mensur Suljovic in Runde zwei verlor Smith mit 3:10 und verabschiedete sich aus dem Turniergeschehen.
Eine richtig gute Weltmeisterschaft spielte Michael bei der Auflage von 2016. Nach einem 3:2 gegen Jeffrey de Zwaan besiegte er auch Steve Beton(4:2) und Benito van de Pas(4:0) und zog so ins Viertelfinale ein. Dort wartete Raymond van Barneveld, dem er einen echten Kampf bot, welchen Smith letztlich aber knapp mit 4:5 verlor. Die Revanche folgte beim Masters, als Smith den Niederländer mit 10:7 bezwang, allerdings eine Runde später 3:10 gegen Michael van Gerwen scheiterte. Auch bei den UK Open reichte es nur zu einem Sieg. Er besiegte Daryl Gurney mit 9:8, verlor aber eine Runde später 5:9 gegen Stuart Kellett und schied damit aus. Ähnlich enttäuschend verlief die Premier League 2016, zu der er erstmals eingeladen worden war. Er konnte letztlich nur drei Punkte holen und beendete die Ligaphase auf dem letzten Platz. Nach einem 10:6-Sieg gegen Simon Whitlock, unterlag er beim World Matchplay dann überraschend Steve Beaton mit 7:11 und musste damit erneut früh die Heimreise antreten. Noch schlimmer lief es in der Champions League, bei der er in der Gruppenphase alle seine Partien gegen Gary Anderson, James Wade und Adrian Lewis verlor. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft sollte er bei den Major Turnieren dann noch vier Mal in der ersten Runde scheitern. Beim World Grand Prix unterlag er Alan Norris 1:2, bei der Europameisterschaft verlor er gegen Stephen Bunting mit 5:6, Benito van de Pas warf ihn mit 6:3 aus dem World Series Finale und beim Players Championship Finale war es erneut Alan Norris, gegen den Smith verlor. Dieses Mal mit 4:6.
Mit geringen Erwartungen fuhr er also zur Weltmeisterschaft 2017, wo er auf seinen Kumpel Ricky Evans traf. In einer rasanten Partie setzte sich Smith am Ende mit 3:2 durch und behielt auch bei 4:3 gegen Mervyn King die Nerven. Erneut knapp verlief die dritte Runde, wo er aber letztlich 3:4 an James Wade scheiterte. Das Masters verlief dann aber erneut enttäuschend. Smith verlor wieder mal in der ersten Runde, dieses Mal mit 6:10 gegen Phil Taylor. Ein paar Siege fuhr er dann bei den UK Open ein. Dort bezwang er John Henderson und Jermaine Wattimena, eher er sich im Achtelfinale Alan Norris mit 6:10 geschlagen geben musste. Selbstvertrauen holte er sich auf der European Tour, wo er zu dieser Zeit einer der stärksten Spieler war. In Gibraltar reichte es dann nach knappen 6:5-Erfolgen gegen Christian Kist, Dimitri van den Bergh, Rob Cross und Peter Wright für das Endspiel, wo er es mit dem Österreicher Mensur Suljovic zu tun bekam. Gegen ihn behielt er die Nerven, checkte zur richtigen Zeit 132 Punkte und holte sich mit dem 6:4 den Titel. Beim World Matchplay hingegen lief dann wieder gar nichts zusammen, als er sich Steve West schon in der ersten Runde mit 5:10 geschlagen geben musste.
Er wurde trotzdem auf die World Series Tour nach Auckland, Perth und Melbourne eingeladen, wo er jedoch jeweils nur ein Match gewinnen konnte und im Viertelfinale ausschied. Nach einem Halbfinale auf der European Tour bei den Dutch Darts Masters folgte ein Erstrundenaus beim World Grand Prix. Mit 1:2 unterlag er dort Gerwyn Price und schied aus. Immerhin bis ins Viertelfinale ging es für Smith bei der Europameisterschaft. Ihm gelang zum Auftakt ein 6:4 gegen Nathan Aspinall, welches er mit einem 10:9-Erfolg gegen Benito van de Pas bestätigte. Gegen Rob Cross war nach dem 4:10 aber Schluss. Nach einer 1:6-Erstrundenpleite gegen Dimitri van den Bergh beim World Series Finale 2017, lief es zumindest beim Grand Slam of Darts etwas besser. Zwar verlor er mit 4:5 gegen Mensur Suljovic, konnte sich aber gegen James Wilson und Mark McGeeney durchsetzen und so das Achtelfinale erreichen. Dort verlor er dann aber mit 6:10 gegen Gary Anderson. Auch die Generalprobe für die WM, das Players Championship Finale, ging mächtig schief. Schon in der ersten Runde unterlag er dort Jan Dekker mit 3:6 und musste nach Hause fahren.
Die Weltmeisterschaft selbst verlief dann auch alles andere als nach Plan für den „Bully Boy“. Zwar konnte er sich in der ersten Runde noch mit 3:2 gegen Steve Lennon durchsetzen, gegen Rob Cross in der zweiten Runde verlor er nach dreifacher Führung allerdings trotzdem mit 3:4 und schied aus. Obwohl er auch beim Masters in der ersten Runde mit 8:10 an Mensur Suljovic scheiterte, freute sich Michael Smith auf seine zweite Nominierung für die Premier League.
Dort zeigte er sich dann auch unheimlich stark und hatte schon nach zwei Spieltagen mehr Punkte auf dem Konto, als in seiner kompletten Debütsaison. Erst nach fünf Spieltagen steckte er die erste Niederlage ein und so kam er auch als Zweitplatzierter der Ligaphase ins Halbfinale. Dort gelang ihm ein überzeugender 10:6-Erfolg über Gary Anderson, sodass er sein erstes Major Finale erreichte. Dieses verlor er dann allerdings mit 4:11 deutlich gegen Michael van Gerwen. Bei den UK Open lief es dagegen nicht ganz so reibungslos. Zwei klare Siege über Kirk Shepherd und Ryan Meikle brachten ihn zwar ins Achtelfinale, dort unterlag er jedoch Steve West mit 9:10 und schied aus. Dafür durfte er sich wenig später über seinen ersten Turniersieg auf der World Series of Darts Tour freuen. In Shanghai konnte er durch Erfolge gegen Xaiochen Zong, Royden Lam und Michael van Gerwen ins Endspiel einziehen und Rob Cross mit 8:2 abfertigen. Eher durchschnittlich verlief dann das World Matchplan, wo er zwar zum Auftakt Jonny Clayton mit 10:6 bezwang, dann aber schon mit 8:11 an Dave Chisnall scheiterte. Noch früher folgte das Aus beim World Grand Prix, wo er bereits sein Auftaktmatch gegen Adrian Lewis mit 1:2 verlor. Nachdem er dann auch noch bei der Europameisterschaft früh die Segel streichen musste, er verlor nach dem Auftaktsieg über Steve Lennon schon in Runde zwei gegen Joe Cullen, konnte er beim World Series of Darts Finale wieder überzeugen. Einem 6:3-Sieg gegen Kyle Anderson folgte dort das 10:5 gegen Dave Chisnall und ein 11:8-Erfolg über Gerwyn Price, wodurch er ins Endspiel einzog. Dort hatte er mit 10:11 aber das Nachsehen gegen James Wade. Adam Smith-Neale, Raymond van Barneveld und Krzysztof Ratajski waren Smiths Gruppengegner beim Grand Slam of Darts, die er allesamt besiegte. Gegen van Barneveld gewann er gar mit 5:0. So zog er ins Achtelfinale ein, unterlag dort allerdings Michael van Gerwen mit 8:10 und schied aus. Auch beim Players Championship Finale ging es wieder nicht sehr weit. Sein Spiel gegen Vincent van der Voort konnte er noch mit 6:0 gewinnen, verlor dann aber 5:6 gegen Jonny Clayton.
Die Erwartungen für die Weltmeisterschaft 2019 waren entsprechend eher gedämpft. Das 3:1 zum Auftakt gegen Ron Meulenkamp sowie ein souveränes 4:2 gegen John Henderson gaben dem „Bullyboy“ aber Aufwind. Auch gegen die überraschend stark aufspielenden Ryan Searle und Luke Humphries setzte er sich durch richtig gute Auftritte durch und kam so ins Halbfinale. Dort wartete Nathan Aspinall, den er über die ganze Dauer trotz ordentlich Druck im Griff hatte und mit 6:3 bezwang. So erreichte er tatsächlich das WM-Finale, verlor gegen Michael van Gerwen aber direkt die ersten vier Sätze. Dies tat Smith sehr weh, denn er konnte das Ergebnis immerhin noch etwas knapper gestalten. Für ein Comeback reichte es aber nicht mehr, Smith unterlag mit 3:7. Beim Masters besiegte er dann Ian White mit 10:5, verlor aber eine Runde später 6:10 gegen Peter Wright.
Die Michael Smith-Darts werden von Unicorn hergestellt.
3D-Grafik © Darts1.de
2019 – Etablierung in den Top 10 der Order of Merit
Nach dem erstmaligen WM-Finaleinzug 2019 etablierte sich Michael Smith in der Weltspitze als Nummer sechs in der Order of Merit und wurde zum zweiten Mal in Folge für die Premier League nominiert. Dort konnte er den Erfolg von 2018 nicht wiederholen und beendete die Saison auf Platz sieben. Beim PDC Masters in Milton Keynes schlug Michael Smith zunächst Ian White mit 10:5 und schied im Viertelfinale gegen Peter Wright mit 10:6 aus. Bei den UK Open setzte Smith ein weiteres Ausrufezeichen. Nach einem Sieg über John Henderson (10:5), einem hartumkämpften 10:9 gegen Daryl Gurney, folgte ein starker 101,56-Average beim 10:3 gegen Jermaine Wattimena. Auch im Viertelfinale überzeugte Michael mit einem 10:1 gegen Steve Beaton und einem erneuten 101er Average, ehe Rob Cross im Halbfinale mit 10:7 den Lauf von Michael Smith stoppte. Das European Darts Open in Leverkusen blieb kein gutes Pflaster für den „Bully Boy“. Als gesetzter Spieler scheiterte er bereits in Runde zwei mit 5:6 an Krzysztof Ratajski.
Ähnlich erfolglos verlief einige Wochen später die Teilnahme am deutschen Darts Grand Prix. Ricky Evans gewann gegen Michael Smith mit 6:0 in Runde zwei. Weitere Auftritte auf dem europäischen Festland folgten. Dem 4:6 gegen Steve Beaton im Rahmen der Austrian Open, folgte in Sindelfingen beim European Darts Grand Prix ein 6:4 gegen Krzysztof Ratajski in Runde zwei. Im Achtelfinale blieb Jeffrey de Zwaan mit 6:4 siegreich. Ein weiteres Zweitrundenaus passierte beim 3:6 gegen Raymond van Barneveld während der Dutch Darts Masters. Bei den Danish Darts Open gelang Michael Smith ein 6:4 gegen Steve Beaton in Runde eins. Anschließend unterlag er Jermaine Wattimena in Runde zwei mit 4:6. Der World Cup of Darts wurde im Juni 2019 erstmals in Hamburg ausgetragen, wo das Team England mit Michael Smith und Rob Cross beim 5:1 gegen die Philippinen wenig Mühe mit den WM-erprobten Lourence Ilagan und Noel Malicdem hatten. Im Achtelfinale verlor Michael Smith etwas überraschend mit 3:4 sein Einzel gegen Steven Lennon, während William O´Connor anschließend mit einem 4:1 gegen Rob Cross die Überraschung perfekt machte. Irland gewann 2:0 gegen England. Während des US Darts Masters siegte der „Bully Boy“ in Runde eins mit 6:4 gegen Jim Long und zeigte mit Siegen gegen Michael van Gerwen (8:6) im Viertelfinale und beim hochklassigen 8:4 gegen Gerwyn Price im Halbfinale seine ganze Klasse. Im Finale reichte Michael Smith ein 100er Average nicht zum Turniersieg, da Nathan Aspinall beim 10:7-Erfolg 106,7 im Schnitt warf.
Beim World Matchplay bestätigte Michael Smith seine gute Form. An Nummer fünf gesetzt, startete er mit einem 10:7 gegen Jamie Hughes und auch Max Hopp konnte den „Bully Boy“ beim 10:12 nicht stoppen. Es folgten souveräne Siege gegen Mervin King (16:10) im Viertelfinale und gegen Glen Durrant mit 17:11 im Halbfinale. Michael Smith verschlief im Finale die Anfangsphase komplett, und Rob Cross führte frühzeitig mit 7:0 und 9:1. Die Aufholjagd brachte den „Bully Boy“ bis auf 11:14 und 13:15 wieder in Schlagdistanz, doch Rob Cross entschied die letzten drei Sätze zum 18:13-Sieg für sich. Beim World Grand Prix of Darts überstand Michael Smith Runde eins durch einen 2:1-Sieg gegen Simon Whitlock und scheiterte im Achtelfinale an Ian White mit 1:3. Während der allerletzten Austragung der Champions League of Darts in Leicester erreichte Michael Smith nach zwei Siegen in der Gruppenphase gegen Gary Anderson (10:7) und James Wade (10:8), bei einer Niederlage gegen Michael van Gerwen (6:10), das Halbfinale gegen Peter Wright. „Snakebite“ erwischte einen richtigen Sahnetag und siegte mit 11:5. Die European Championship in Göttingen verliefen äußerst erfolgreich für Michael Smith. Einem 6:1 (Average 106,09) in Runde eins gegen Ian White, folgten weitere Siege gegen Stephen Bunting (10:7) und ein 10:5 gegen Jeffrey de Zwaan. Erst Gerwyn Price beendete den Siegeszug des „Bully Boy“ durch ein 10:7 im Halbfinale. Bei den World Series of Darts Finals nur eine Woche später behielt Gerwyn Price abermals in Runde eins mit 6:3 die Oberhand. Michael Smith dominierte beim Grand Slam of Darts seine Vorrundengruppe und gewann gegen Glen Durant (5:3), Nathan Aspinall (5:1 - mit einem Average von 113,62) und schlug auch Martin Schindler knapp mit 5:4. Nach einem 10:7 gegen Daryl Gurney im Achtelfinale revanchierte sich Glen Durant im Viertelfinale für seine Vorrundenniederlage mit 16:12 erfolgreich.
Für die Players Championship Finals qualifizierte sich Michael Smith als Nummer elf der Setzliste. Dabei erreichte er während der Turnierserie dreimal das Viertelfinale, zweimal ein Halbfinale und verlor beide Finalteilnahmen gegen James Wade in Turnier neun mit 2:8 und in Turnier elf mit 6:8. Im finalen Wettbewerb besiegte der Engländer Martin Schindler in Runde eins mit 6:1 und zog durch ein 6:4 gegen Brendon Dolan in Runde drei. Ian White spielte einen überragenden Average von 107,46 und gewann mit 10:4. Die großen Hoffnungen von Michael Smith auf ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden wie während der WM 2019, endeten bereits im Alexandra Palace in der zweiten Runde. Der an Nummer vier gesetzte „Bully Boy“ scheiterte völlig überraschend mit 1:3 am ungesetzten Luke Woodhouse. Michael Smith schaffte nach einem 0:2 Satzrückstand nur noch eine Ergebniskorrektur zum 1:2, wobei er bereits sechs Matchdarts gegen sich überstanden hatte, ehe sein Landsmann den Decider in Satz vier für sich entschied.
2020 – Auf und Ab während der Pandemie
Nach der WM-Enttäuschung startete Michael Smith während des PDC Masters gut in das Dartsjahr 2020. Einem 10:6 gegen Mensur Suljovic in Runde eins folgte der souveräne Einzug ins Viertelfinale, in dem er Adrian Lewis mit 10:6 schlug. Im Halbfinale entschied erst der Decider gegen Nathan Aspinall zu Gunsten von Michael Smith. Ähnlich dramatisch verlief das Finale, wobei Peter Wright beim 11:10 drei Matchdarts gegen sich überstand und der „Bully Boy“ auch sein fünftes Majorfinale verlor. Ähnlich stark präsentierte sich der Engländer während der Belgian Darts Championship. Einem 6:1 gegen Lokalmatador Ronny Huybrechts, folgte ein wichtiger Sieg gegen den an Nummer eins gesetzten Michael van Gerwen (6:5). Beim 6:1 gegen Mervyn King spielte Smith einen Average von 107,85, dem im Halbfinale ein 7:5 gegen Peter Wright folgte. Erst im Endspiel stoppte Gerwyn Price den Lauf von Michael Smith und gewann mit 8:3. Einige Tage vor dem Turnier im belgischen Hasselt gelang Michael Smith am vierten Spieltag der Premier League, sein erster im Fernsehen übertragener Neundarter beim 7:5 gegen Daryl Gurney. Die Premier League stellte am 12. März wegen der Coronapandemie den Spielbetrieb bis Oktober ein.
Als letztes größeres Turnier vor der Pandemiepause fanden in Minehead die UK Open 2020 statt. An Nummer fünf gesetzt, stieg Michael Smith erst in Runde vier ein und besiegte Jamie Hughes mit 10:4. In Runde fünf verlor der „Bully Boy“ mit 9:10 gegen Rob Cross. Sein vorerst letztes Spiel im Rahmen der PDC bestritt Michael Smith am 15. März im Viertelfinale der Players Championship Serie Nummer acht, wo er Kim Huybrechts mit 4:6 unterlag. Im September 2020 siegte Michael Smith in der zweiten Runde der World Series Finals mit 6:4 gegen Krzysztof Ratajski, um im Viertelfinale mit 8:10 gegen Rob Cross den Kürzeren zu ziehen. Eine Woche später scheiterte er mit 3:6 an Peter Wright, wobei beim German Darts Championship in Hildesheim immerhin 500 Zuschauer zugelassen waren. Der World Grand Prix wurde 2020 erstmals im englischen Coventry, statt wie üblich im Citywest Hotel Dublin, ohne Zuschauer ausgetragen. Michael Smith scheiterte bereits in Runde eins an Dimitri Van den Bergh. Beim European Darts Grand Prix überzeugte der Engländer in Runde zwei mit einem glatten 6:0 gegen Derk Telnekes und unterlag Ian White im Achtelfinale mit 2:6. Viele Turniere wurden wegen der Pandemie vom Frühjahr 2020 in den Spätherbst verlegt, so auch das International Darts Open in Riesa. Michael Smith setzte sich in Runde zwei mit 6:2 gegen Martin Schindler durch. Nach zwei deutlichen 6:1-Erfolgen gegen den Spanier Jesús Noguera und Danny Noppert, folgte im Halbfinale ein 3:7 gegen Joe Cullen. Die European Darts Championship fanden vor 250 erlaubten Zuschauern in Oberhausen statt. Michael Smith bezwang Ross Smith knapp mit 6:5 zum Auftakt, um in Runde zwei mit 8:10 an Dirk van Duijvenbode zu scheitern.
Der World Cup of Darts fand im November in Salzburg statt, und, wie im Jahr zuvor, bestritten Rob Cross und Michael Smith ihr Erstrundenmatch gegen die Philippinen. Das Team England hatte gegen Noel Malicdem und Lourence Ilagan beim 5:3 einige Mühe. Weniger Probleme gab es in Runde zwei mit Litauen, wo Michael Smith den erfahrenen Darius Labanauskas mit 4:0 bezwang und England mit 2:0 gegen Litauen siegte. Das Viertelfinale gegen Österreich wurde zum Krimi, da erst Michael Smith gegen Mensur Suljovic mit 3:4 unterlag und England mit 0:1 zurücklag. Rob Cross siegte ebenso knapp gegen John-Rowby Rodriguez, und den Entscheidungssatz entschied England dann ebenso hauchdünn mit 4:3. Im Halbfinale besiegte Michael Smith im Duell England gegen Belgien, Kim Huybrechts mit 4:3 und England gewann 2:0. Im Finale unterlag Michael Smith Gerwyn Price mit 1:4, und England blieb beim 0:3 fast chancenlos gegen Wales, die erstmals den Titel einheimsten.
Beim Grand Slam of Darts marschierte Michael Smith problemlos durch die Gruppenphase und spielte dreimal über 100 Punkte im Average gegen Lisa Ashton (5:1), José de Sousa (5:2) und Krzysztof Ratajski (5:2). Im Achtelfinale gewann der „Bully Boy“ erst im Decider, wo er direkt den ersten von sechs möglichen Matchdarts gegen Rob Cross zum 10:9 verwandelte. Im Viertelfinale gelang dem späteren Gewinner José de Sousa beim 16:14 die erfolgreiche Revanche zur Vorrundenniederlage gegen Michael Smith. Die Player Championship Finals fanden abermals in Coventry statt. Michael Smith erreichte Platz acht der Setzliste. Während der kompletten Serie schaffte er das Kunststück innerhalb von 24 Stunden Turnier 19 (gegen Jermaine Wattimena 8:6) und 20 (mit 8:7 gegen José de Sousa) der Player Championships zu gewinnen. In Runde eins der Finals verlangte der großaufspielende Boris Krcmar (mit 107,79 im Average) Michael Smith alles ab unterlag unglücklich mit 4:6. Einem 10:8 gegen Gary Anderson in Runde zwei, folgte ein 10:7 im nächsten Match gegen José de Sousa. Im Viertelfinale musste er das Aus mit 6:10 gegen Peter Wright hinnehmen. Wie 2020 scheiterte Michael Smith bereits in seinem Auftaktmatch im „Ally Pally“. In Runde zwei unterlag er seinem ungesetzten Landsmann Jason Lowe mit 1:3. Alle drei Satzgewinne für Lowe endeten ohne Leggewinn für Smith.
2021 Nach der WM-Enttäuschung: Rückkehr zur Weltspitze
Durch das zweimalige frühe Aus während der Darts-WM rutschte Michael Smith auf Platz neun der Order of Merit ab und wurde 2021 nicht für die Premier League nominiert. Er fehlte auch beim World Cup of Darts, wo James Wade und Dave Chisnall England vertraten. Beim Darts Masters in Milton Keynes scheiterte er bereits in Runde eins, da Adrian Lewis beim 6:5 seinen siegbringenden Anwurf durchbrachte. Dem 10:9 gegen Joe Cullen in Runde vier, folgte ein 9:10 gegen José de Sousa in der Runde der Letzten 32 bei den UK Open 2021. Beim World Matchplay an Nummer acht gesetzt, gelang Michael Smith der Auftaktsieg gegen Ryan Searle mit 10:7. Auch in Runde zwei überzeugte Michael mit einem 13:11 nach Verlängerung gegen José de Sousa. Im Viertelfinale stoppte Peter Wright den kleinen Siegeszug von Smith durch ein 16:7. Auch während der Hungarian Darts Trophy überzeugte Michael Smith. Einem 6:3 gegen den Griechen John Michael in Runde zwei, folgte ein 6:1 gegen den Iren Keane Barry. Gegen „Angstgegner“ Peter Wright schaffte der „Bully Boy“ im Viertelfinale ein 6:2, und auch José de Sousa vermochte ihn beim 7:5 im Halbfinale nicht zu stoppen. Im Endspiel besiegte ein gut aufgelegter Gerwyn Price den Engländer mit 8:2.
Die folgenden Turniere verliefen weniger erfolgreich für Michael Smith. An Nummer sechs gesetzt, verlor er während der Gibraltar Darts Trophy mit 2:6 gegen Simon Whitlock zum Auftakt. Der World Grand Prix endete in Runde eins mit einem 0:2 gegen Gerwin Price. Unglücklich verliefen aus Sicht des „Bully Boy“ die European Darts Championships in Runde eins. Beim 5:6 gegen Ryan Searle nutzte auch ein guter Average von 101,98 nichts, da sein Landsmann mit ähnlichen Werten auftrumpfte. Die World Series of Darts in Amsterdam endeten frühzeitig durch ein 3:6 gegen Kim Huybrechts. Dafür gelang ihm beim Grand Slam of Darts ein echtes Ausrufezeichen, Smith blieb während der Gruppenphase erneut ohne Niederlage. 5:4 gegen Raymond van Barneveld, 5:2 gegen Gary Anderson und ein 5:3 gegen den Engländer Joe Davis. Im Achtelfinale folgte ein 10:5 gegen Joe Cullen. Nach einem überzeugenden 16:13 gegen Michael van Gerwen im Viertelfinale, scheiterte Michael Smith an Peter Wright in der Vorschlussrunde mit 12:16. Die Players Championship Serie verlief sehr erfolgreich, und Michael Smith gelangen zwei Turniererfolge. Er besiegte jeweils Ross Smith beim Wettbewerb zehn mit 8:5, und ließ während Session Nummerr 27 ein 8:6 folgen. Ferner erreichte er ein weiteres Finale, wo er Brendon Dolan mit 6:8 unterlag. Immerhin siebenmal schaffte er es in die Viertelfinals, was ihn auf Platz vier der Setzliste für das abschließende Turnier von Minehead brachte. In Runde eins besiegte er William Borland mit 6:3 und scheiterte in Runde zwei an Daryl Gurney mit 5:6, womit die Generalprobe für die folgende Darts-WM nur mäßig ausfiel.
Die WM 2022 – endlich der ganz große Durchbruch für Michael Smith
Als Nummer neun der Order of Merit gesetzt, zählte Michael Smith nicht zum engeren Favoritenkreis im Alexandra Palace. Zum Auftakt in Runde zwei überzeugte er beim 3:0 gegen Ron Meulenkamp mit einem Average von 106,22, dem Rekordwert des ganzen Turniers. Dabei gab er nur ein Leg ab und setzte mit einer Doppelquote von 75 Prozent, ein erstes Ausrufezeichen. William O´Connor forderte ihn etwas mehr, und der Ire ging nach Sätzen mit 1:0 in Führung. Der Engländer hatte im zweiten Satz einige Probleme, um letztlich durch einen siegreichen Decider zum 1:1 auszugleichen. In den Sätzen drei und vier gab Michael Smith nur ein Leg ab und führte verdient mit 3:1. Der „Bully Boy“ vergab im fünften Satz den ersten Matchdart, ehe William O´Connor durch drei gewonnene Legs in Folge überraschend auf 3:2 verkürzte. Auch Satz sechs ging über die volle Distanz von fünf Legs, mit dem besseren Ende für Michael Smith. Der sechste Matchdart landete in der Doppel fünf.
Im Achtelfinale wartete mit Johnny Clayton ein ebenso formstarker Spieler auf Michael Smith. Der Waliser führte schnell mit 2:0 nach Sätzen, kein Problem für den „Bully Boy“, der umgehend zum 2:2 ausglich. Ein weiteres Break von Michael Smith zu Beginn von Satz fünf reichte aus, um mit 3:2 nach Sätzen in Führung zu gehen. Johnny Clayton verteidigte im nächsten Satz seinen Anwurf im entscheidenden Leg ebenso mit einem 105er Checkout, und das Match wurde im siebten Satz durch die „Two Clear-Regel“ entschieden. Michael Smith traf im zweiten Versuch die benötigte Doppel-10 zur 6:4 Führung nach Legs, gleichbedeutend mit einem dramatischen 4:3 nach Sätzen. Im Viertelfinale wartete das nächste Drama, wo Gerwyn Price den ersten Satz gewann. Im weiteren Verlauf der Partie gelang Smith postwendend immer der Ausgleich, trotz einiger Breaks von beiden Spielern. Beim Stande von 1:2 nach Sätzen, warf Gerwyn Price den dritten Neundarter dieser WM, und dennoch konnte der Iceman den Satzausgleich zum 2:2 nicht verhindern. Spätestens nach einem weiteren Ausgleich zum 4:4 des „Bully Boy“ musste abermals ein Decider her. Michael Smith gelang im ersten Leg das dringend benötigte Break, und er bestätigte umgehend seinen Anwurf mit einem 126er Checkout auf dem Bullseye. Gerwyn Price verkürzte abermals auf 1:2 und Smith warf nun zum Sieg an. Der „Iceman“ verpasste die Doppel-20 und das benötigte Break sehr knapp. Michael nutzte seinen dritten Matchdart auf der Doppel-12 zum entscheidenden 5:4.
Nach zwei nervenaufreibenden Spielen traf Michael Smith im Halbfinale auf James Wade und hatte bei diesem rein englischen Duell überraschend wenig Mühe. Einem schnellen 2:0 folgte schon bald eine komfortable und vorentscheidende Satzführung von 5:1, wobei der „Bully Boy“ zwischendurch sieben Legs in Folge gewann. „The Machine“ leistete anschließend noch zwei Sätze lang Widerstand und verkürzte auf 5:3, doch 16 180er waren an diesem Tag einfach zu viel des Guten. Ein weiteres Break in Satz neun reichte im allerletzten Leg des Spiels aus, wo per Doppel-10 die Entscheidung zum 6:3 fiel. Drei Jahre nach der Niederlage gegen Michael van Gerwen stand Michael Smith wieder im WM-Finale. Die ersten beiden Sätze wurden von vielen Doppelfehlern überschattet, wobei Peter Wright das bessere Ende für sich behielt. Die Führung von 2:0 hielt nur kurz, da Smith zum 2:2 ausglich und nun besser in der Partie war. Peter Wright rettete seinen Anwurf im fünften Leg zum 3:2, ehe Michael seine beste Phase der Partie spielte und nur ein Leg in Satz sechs und sieben verlor und folglich mit 4:3 führte. Weitere Fehler auf die Doppel ermöglichten Snakebite das 4:4, doch die Partie blieb ausgeglichen, da beide Kontrahenten ihre nächsten Sätze mit 3:2 nach Legs gewannen. Beim Stand von 5:5 übernahm Peter Wright das Kommando am Oche und schaffte ohne Legverlust das vorentscheidende 6:5 nach Sätzen. Snakebite zeigte sich im Endspurt voll konzentriert und holte im ersten Leg des zwölften Satzes auf Anhieb das benötigte Break, wovon sich Michael Smith nicht mehr erholte. Eine Doppel-16 entschied die Partie letztlich zugunsten von Peter Wright, der seinen ersten WM-Titel holte.
2022 – Michael Smith setzt sich in der Weltspitze als Top-5-Spieler fest
Der „Bully Boy“ startete als Nummer fünf der Order of Merit ins neue Jahr und erhielt eine Wildcard für die Premier League. Dort verpasst er das Halbfinale und erreichte Platz sechs. Er bestätigte beim Darts Masters in Milton Keynes seine gute Form. Beim 10:5 gegen Krzysztof Ratajski erzielte Michael Smith in Runde zwei bereits den zweitbesten Average des Turniers mit 105,49, auch wenn im Viertelfinale beim 8:10 gegen Dave Chisnall das Aus kam. Auch bei den International Darts Open in Riesa erreichte Michael Smith nach Siegen über Simon Whitlock (6:4) und Dirk van Duijvenbode (6:1) das Viertelfinale, wo Peter Wright mit 6:5 die Oberhand behielt. Michael Smith startete erneut stark in die UK Open und bezwang in Runde vier Chris Dobey mit 10:7, dem ein 10:8 gegen den „German Giant“ Gabriel Clemens in Runde fünf folgte. Im Achtelfinale spielte der „Bully Boy“ beim Stande von 2:4 einen Neundarter zum 3:4 Zwischenstand. Er drehte das Spiel und lag bereits mit 9:6 in Front, ehe Mensur Suljovic zum 9:9 ausglich und Michael Smith den zweiten Matchdart auf Tops zum knappen Sieg nutzte. Nach einem 11:6 im Halbfinale gegen den irischen Überraschungsspieler Keane Barry, galt der Engländer gegen den Niederländer Danny Noppert durchaus als Favorit. Mit 3:0 und 5:3 führte Michael Smith bereits und vergab beim Stand von 10:9 einen Matchdart auf das Bullseye äußerst knapp. Umgekehrt nutzte „The Freeze“ seinen ersten Matchdart auf Tops zum 11:10 und fügte dem „Bully Boy“ bereits Niederlage Nummer sieben in einem Majorfinale zu. Die Auslosung zum German Darts Championship in Hildesheim ergab in Runde zwei ein Treffen mit Titelverteidiger Devon Peterson, was Michael Smith mit 6:4 gewann. Nach einem überzeugenden 6:1 beim englischen Duell mit Dave Chisnall folgte im Viertelfinale mit 3:6 das Aus gegen Dimitri Van den Bergh. Weniger erfolgreich verliefen die Czech Darts Open, wo bereits in Runde zwei gegen John-Rowby Rodriguez mit 4:6 das Aus kam. Eine Woche später beim European Darts Grand Prix in Stuttgart endete erneut in Runde zwei der Auftritt von Michael Smith. Danny Noppert siegte mit 6:4. Die Dutch Darts Championship in Zwolle verliefen deutlich erfolgreicher für den „Bully Boy“. Nach einem Auftaktsieg gegen Danny Jansen mit 6:4 in Runde zwei, besiegte er Damon Heta 6:3 mit dem höchsten Turnieraverage von 111,10. Nach einem 7:4 gegen Mervyn King, gelang ein 7:4 gegen Andrew Gilding im Halbfinale. Im Finale gelang die Revanche für die Niederlage bei den UK Open einige Monate vorher. Michael Smith besiegte Danny Noppert mit 8:7.
Bereits eine Woche später setzte Michael Smith beim US Darts Masters eine weitere Duftmarke, daß wieder mit ihm zu rechnen ist. Nach einem Sieg gegen den Lokalmatadoren Doug Boehm (6:3), bezwang der Engländer Gary Anderson mit 8:3 und nahm im Halbfinale den zweiten Schotten Peter Wright mit 8:6 aus dem Turnier. Mit einem 8:4 gegen Michael van Gerwen sicherte sich der „Bully Boy“ einen weiteren Turniererfolg im Rahmen der World Series Reihe. Beim Nordic Darts Masters siegte der „Bully Boy“ in Runde eins gegen Vladimir Andersen mit 6:2, im Viertelfinale mit 10:6 gegen Fallon Sherrock und scheiterte im Halbfinale am späteren Turniergewinner Dimitri Van den Bergh mit 4:11. Durch seine höhere Platzierung in der Order of Merit ersetzte Michael Smith 2022 Dave Chisnall und vertrat gemeinsam mit James Wade die englischen Farben beim World Cup of Darts in Frankfurt am Main. Gegen Tschechien, mit Karel Sedlácek und Adam Gawlas am Start, geben sich die Briten beim 5:1 keine Blöße. In Runde zwei besiegte Michael Smith den Letten Nauris Gleglu 4:0, was zum 2:1 Endstand beitrug. Beim Prestigeduell England – Schottland gelang dem „Bully Boy“ ein 4:0 gegen John Henderson und James Wade siegte gegen Peter Wright mit 4:1. Im Halbfinale verlor England überraschend mit 0:2 gegen Australien, da Damon Heta 4:3 gegen Michael Smith siegte und James Wade einen White Wash gegen Simon Whitlock kassierte. Australien besiegt im Finale Wales mit 4:1 und holte erstmals den Titel nach „Down Under“. Bei den Dutch Darts Masters in Amsterdam unterlag Michael Smith in Runde eins Martijn Kleermaker mit 4:6.
In Blackpool fand das World Matchplay statt. Dort musste der „Bully Boy“ in Runde eins in die Verlängerung und siegte 11:9 gegen Andrew Gilding. Im Achtelfinale unterlag er Dirk van Duijvenbode mit 7:11. Im Rahmen der World Series of Darts erhielt Michael Smith eine Wildcard für das Queensland Darts Masters und zwei weitere Turniere in Südostasien. Nach einem 6:0 zum Auftakt gegen den Australier Joe Comito, verlor er sein Viertelfinale mit 4:6 gegen Gordon Mathers. Beim New South Wales Darts Masters erwischte der Engländer mit Damon Heta das schwierigste Los aller ungesetzten Spieler im Achtelfinale und siegte mit 6:5. Johnny Clayton erwies sich im Viertelfinale als eine Nummer zu groß beim 4:6. Das New Zealand Darts Master folgte als Abschluss. Michael Smith siegte in Runde eins mit 6:3 gegen Warren Parry und im Viertelfinale 6:0 gegen Kayden Milne. Im Halbfinale blieb erneut Johnny Clayton mit 7:5 erfolgreich. Nach einem gelungenen Auftakt bei der Hungarian Darts Trophy, der „Bully Boy“ siegte 6:0 gegen Daryl Gurney, folgte in Runde zwei das Aus durch ein 5:6 gegen William O´Connor. Das Finale der World Series of Darts fand 2022 in Amsterdam statt und Michael Smith an Nummer drei gesetzt. In Runde zwei gelang ein 6:4 gegen Peter Wright, dem das Aus (5:10) im Viertelfinale gegen James Wade folgte. Beim World Grand Prix in Leicester scheiterte „Bully Boy“ bereits in Runde eins mit 1:2 an Nathan Aspinall. Auch die Gibraltar Darts Trophy endeten durch ein 3:6 gegen Josh Rock sehr früh für Michael Smith.
Nach dieser etwas schwächeren Phase, zeigte sich Michael Smith im letzten Quartal 2022 von seiner allerbesten Seite. Bei den European Darts Championships gelang der Start mit einem 6:4 gegen Karel Sedlácek. Beim 10:8 gegen den formstarken Newcomer Josh Rock benötigte der „Bully Boy“ sein ganzes Können und einen Average von 106,07. Es folgte ein 10:7 im Viertelfinale gegen Luke Humphries und auch Dirk van Duijvenbode konnte den Mann aus St. Helens beim 7:11 nicht stoppen, der das Endspiel erreichte. Michael Smith kassierte zum Auftakt zwei schnelle Breaks und lag sehr früh mit 0:3 zurück. Überraschend schnell erholte er sich von dieser ungünstigen Ausgangslage und glich zum 3:3 aus. „Smudger“ gelang postwendend das Rebreak zum 4:3 und er verteidigte diese Führung bis gegen Ende des Spiels. Beim Spielstand von 10:8 musste der „Bully Boy“ seinen Anwurf unbedingt durchbringen, doch Ross Smith nutzte den ersten Matchdart auf Doppel Acht direkt zum Sieg. Der Smudger blieb sportlich fair und verzichtete auf eine große Jubelorgie, bleiben ihm acht Versuche für den ersten Majortitel glücklicherweise erspart.
Die Gruppenphase beim Grand Slam of Darts überstand der „Bully Boy“ erneut ohne Niederlage. 5:3 gegen Lisa Ashton, 5:2 gegen Joe Cullen und ein 5:1 gegen Ritchie Edhouse sorgten für den Gruppensieg mit maximaler Punkteausbeute. Dem Sieg im Achtelfinale gegen Rob Cross (10:8), folgte eine denkwürdige Partie in Wolverhampton gegen Joe Cullen, wo Michael Smith bereits mit 13:15 zurücklag und die letzten drei Sätze gewinnen musste. Er nutzte den ersten Matchdart direkt auf Tops und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete Raymond van Barneveld, der im Viertelfinale überraschend Gerwyn Price besiegte. Der „Bully Boy“ erspielte sich zunächst einen komfortablen Vorsprung von 5:0, den Barney im weiteren Verlauf der Partie zum 12:12 Zwischenstand egalisierte, ehe dem Niederländer etwas die Puste ausging. Michael Smith holte sich anschließend problemlos die letzten vier Legs und zog in sein neuntes Majorfinale ein. Im Finale wartete Nathan Aspinall, der vom „Bully Boy“ direkt gebreakt wurde. „The Asp“ gestaltete bis zum Spielstand von 5:8 das Spiel noch einigermaßen offen, doch dann drehte Michael Smith richtig auf und gewann Leg auf Leg, um mit einer Doppel 20 den größten Erfolg seiner Karriere endlich einzutüten. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war, daß ein noch größerer Titel in einigen Wochen auf den „Bully Boy“ wartete. Michael Smith schaffte während der Players Championship Serie einen Hattrick und gewann die Turniere 14 (8:5 gegen John O´Shea), 15 (8:3 gegen Callan Rydz) und 16 (8:6 gegen Dirk van Duijvenbode), erreichte ein Halb- und vier Viertelfinale. Beim finalen Turnier in Minehead scheiterte der an Nummer sechs gesetzte „Bully Boy“ bereits in Runde eins an Ritchie Edhouse mit 5:6, obwohl sein gespielter Average fast 12 Punkte höher lag.
Am Ziel: Michael Smith gewinnt die WM 2023
Die Darts WM 2023 startete Michael Smith mit einem glatten 3:0 deutlich erfolgreicher als 2022, wobei sein Gegner Nathan Rafferty, der immerhin Jermaine Wattimena ausschaltete, nicht ein Leg gewann. In Runde drei wartete Martin Schindler und bereitete dem Briten einige Mühe. Per Break im entscheidenden Leg entschied „The Wall“ Satz Nummer eins, ehe der „Bully Boy“ alle drei Legs zum 1:1 gewann. Martin Schinder zog auf 3:1 nach Sätzen davon und verpasste die Vorentscheidung durch drei vergebenen Breakdarts zur 2:1 Legführung im fünften Satz. Michael Smith rettete sich im letzten Moment und verkürzte auf 3:2. In den nächsten beiden Sätzen gelang dem „Bully Boy“ jeweils ein entscheidendes Break, was für ein glückliches 4:3 und den Einzug ins Achtelfinale reichte. Im rein englischen Duell leistete Joe Cullen nur vorrübergehend größere Gegenwehr als ihm per 3:0 Leg der Satzausgleich zum 1:1 gelang. Ansonsten dominierte Michael Smith das komplette Match und der Average von 103,25 bei zehn 180ern ergab letztlich einen klaren 4:1 Erfolg.
Im Viertelfinale wartete mit Stephen Bunting der nächster Landsmann, der immerhin die höhereingeschätzten Dave Chisnall und Luke Humphries ausschaltete. Nach dem beide Spieler ihren Anwurfsätze durchbrachten, zog der „Bully Boy“, bei nur zwei Legverlusten in drei Sätzen, auf 4:1 davon. „The Bullet“ wurde an diesem Neujahrstag die schlechte Doppelquote (14/58) zum Verhängnis. Die Aufholjagd zum 4:3, bei nur einem Legverlust, endete in Satz acht dann endgültig. Ein Break zum Auftakt verteidigte Michael Smith erfolgreich zum finalen 5:3. Überraschend hatte sich Gabriel Clemens gegen Gerwyn Price in einer denkwürdigen Partie im Viertelfinale durchgesetzt und wollte gegen Michael Smith den deutschen Dartshype weiteranfachen. Die ersten vier Sätze waren alle samt hart umkämpft und endeten jeweils mit 3:2 nach Legs, „Gaga“ glich jeweils die Führung des „Bully Boy“ zum 2:2 Zwischenstand aus. Ab Satz fünf zog Michael Smith recht zügig davon und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Eine kaum vorhandene Fehlerquote bei eigenen Anwürfen des Mannes aus St. Helens ließ den German Giant langsam verzweifeln, und per Doppel 20 beendete der „Bully Boy“ das Spiel mit 6:2.
Immerhin erreichte Michael Smith bereits das dritte WM-Endspiel in fünf Jahren. Zusätzlich ergab die Konstellation in der Order of Merit, daß der Sieger des Endspiels, egal ob er van Gerwen oder Smith heißt, die neue Nummer eins der Weltrangliste wird. Für genügend Zündstoff war also gesorgt und selbst ein Platz für das vermutlich beste Leg aller Zeiten im Dartssport gab es heute Abend als Bonus. MvG und der „Bully Boy“ warfen beim Spielstand von 1:1 nach Legs im zweiten Satz jeweils sechs perfekte Darts. MvG vergab seinen letzten Dart auf die Doppel Zwölf nur ganz knapp und blieb bei acht perfekten Darts, während es Michael Smith besser machte: Triple 20, Triple 19, Doppel Zwölf. Das Ally Pally glich einem Tollhaus beim einzigen Neundarter der WM 2023. Bis zum 3:2 für MvG verlief die Partie völlig ausglichen. Vier Sätze in Folge entschied Michael Smith anschließend für sich und ließ Michael van Gerwen etwas ratlos zurück. Ein weiterer Satzgewinn zum 4:6 kam zu spät, da Michael Smith den elften Satz anwarf und das Entscheidungsleg begann. Irgendwelche Zweifel, das Spiel aus der Hand zu geben, verhinderte der Brite durch zwei 180iger zu Beginn, ehe der zweite Matchdart die Doppel Acht traf. Michael Smith war endlich Weltmeister und wurde Anfang 2023 die neue Nummer Eins der Order of Merit. Unvergessen bleibt sein Sprint vom Oche zu Ehefrau Dagmara und seinen beiden Söhnen Michael Jr. und Kasper vor laufender Kamera. Wenige Sekunden später liegen sich alle Vier weinend in den Armen, ein richtig schöner Dartsmoment.
Die Nummer eins der Welt
Nach einigen unruhigen Tagen als frischgebackener Weltmeister führte seine erste Reise zu den Bahrain Darts Masters 2023, wo er in Runde Eins den Lokalmatador Abdulnaser Yusuf mit 6:0 besiegte. Nach weiteren Erfolgen gegen Dimitri Van den Bergh (6:4) und Raymond van Barneveld (7:5), gelang ein weiterer Turniersieg beim 8:6 gegen Gerwyn Price. Bei den Nordic Darts Masters in Kopenhagen verlor Darius Labanauskas mit 0:6 gegen den „Bully Boy“. Einem 10:7 gegen Luke Humphries im Viertelfinale, folgte das Aus beim 8:11 im Halbfinale gegen Peter Wright. Beim Masters in Milton Keynes gewann Michael Smith in Runde zwei mit 10:7 gegen Ross Smith. Es folgte ein Viertelfinalsieg gegen Danny Noppert mit 10:5, ehe Chris Dobey ein 11:7 gegen den „Bully Boy“ gelang.
▶ Michael Smith Karriere (PDF, 1.828 kB)