Niko Springer

Niko Springer wurde am 11. Juli 2000 (Alter heute 25 Jahre) in Mainz geboren und wohnt unweit seiner Geburtsstadt im rheinhessischen Siefersheim. Er spielt für den DC Nostra Dart Mus Kaiserslautern in der Darts-Bundesliga Süd und gilt als eines der größten Talente von Darts-Deutschland überhaupt.

Der „Meenzer Bub“, so sein Spitzname, läuft in der Regel zum Musiktitel „Legendary“ von Welshly Arms ein und verwendet „One80 Niko Springer 22 g“ als Wurfpfeile. Der bekennende Mainz 05-Fan nutzt die rechte Wurfhand und startete 2019 seine professionelle Darts-Karriere. Als sein inspirierendes Vorbild nennt Niko Springer etwas überraschend Jelle Klaasen, der Niederländer seiner Form etwas hinterherläuft und seine Tourkarte Anfang 2023 verlor. Die Doppel 16 ist sein favorisierter Weg für das „Finish“.

Knapp verpasst: Die erstmalige Teilnahme im „Ally Pally“

Sein Talent bestätigte Niko Springer eindrucksvoll während der Darts Super League im November 2022, als ihn erst Florian Hempel im Finale stoppte. Nur sehr knapp unterlag Niko in einem hochklassigen Match mit 8:10 gegen den erfahrenen Wahl-Kölner, und verpasste sehr unglücklich seine erste Teilnahme im „Ally Pally“. Trotz 73 180iger Aufnahmen und einem Turnier-Average von 91,60 Punkten blieb nur der undankbare zweite Platz in einem äußerst hitzig geführten Finale. Eine Gesamtbilanz von 24 Siegen, bei nur zwei Niederlagen während der Vor- und Hauptrunde bis zum Finale zeugten von der wahren Klasse eines Niko Springer. Dabei gelangen ihm Siege gegen deutlich höher eingeschätzte Spieler, wie Lukas Wenig, Dragutin Horvath oder Ricardo Pietreczko.

Die Anfänge ab 2016

Sein erstes Turnier spielte Niko Springer im Alter von 16 Jahren 2016 im pfälzischen Winnweiler, wo die rhein-pfälzischen Jugendmeisterschaften stattfanden. Bis 2021 überzeugte Niko Springer zumeist auf kleineren, regionalen Turnieren, häufig in seiner Umgebung und Rheinland-Pfalz stattfindend. Mit 18 Jahren startete sein Debüt auf der PDC Development Tour 2019, bei der Niko erstmals die Runde der Letzten 64 erreichte.

Erste Erfolge ab 2021 auf überregionaler Bühne

Anfang 2021 meldete sich Niko Springer erstmals für die Q-School an und schaffte immerhin vier Siege, erreichte einmal das Finale, was in der Summe zwei Punkte ergab. Zwar verpasste er letztlich die Tourcard, erhielt dennoch eine Wildcard für die Super League im April 2021. In Niedernhausen überstand Niko Springer die Vorrunde mit jeweils fünf Siegen und Niederlagen, dabei gelangen zwei Siege gegen Robert Marijanovic mit 6:1 und 6:4. Die Zwischenrunde überstand Niko Springer erneut mit einer 7:7-Bilanz und lediglich die bessere Leg-Differenz brachte ihm den begehrten Platz 4, knapp vor René Eidams.

Nico Schunke, Ricardo Pietreczko, Niko Springer
Niko Springer (rechts), hier 2020 zusammen mit Nico Schunke und Ricardo Pietreczko

Im Viertelfinale erwies sich Martin Schindler als eine Nummer zu groß, aber trotz einer 1:9-Niederlage sorgte Niko Springer während seiner ersten Teilnahme bei der Super League Deutschland für Aufsehen. Im August 2021 schaffte es Niko Springer im Rahmen der PDC Development Tour in Niedernhausen einmal ins Halbfinale und verlor ein weiteres Finale gegen Rusty-Jake Rodriguez mit 5:1. Es folgten weitere Teilnahmen an der PDC European Challenge Tour, und Niko Springer erreichte erneut einmal das Finale, bei dem sich José Justicia letztlich durchsetzte. Anfang November erreichte Niko Springer auf der PDC Development Tour 2021 ein weiteres Halbfinale und unterlag in einem Finale erneut Rusty-Jake Rodriguez mit 1:5. Durch diese Achtungserfolge gelang die Qualifikation für die PDC Jugend-Weltmeisterschaft in Minehead, wo er nach Niederlagen gegen Ted Evetts und Keelan Kay bei einem Sieg gegen Sebastian Bialecki nach der Vorrunde ausschied.

Weitere Achtungserfolge im Jahr 2022 – doch der ganz große Wurf bleibt noch aus

Im Februar 2022 qualifizierte sich Niko Springer erstmals für ein European-Darts-Turnier und sorgte bei seinem Debüt in Riesa für Furore. Zunächst besiegte er in der ersten Runde die Nr. 36 der PDC-Weltrangliste, Jermaine Wattimena, mit 6:4 und anschließend in Runde zwei, die Nr. 23 der Welt, Brendon Dolan, mit 6:5. Erst im Achtelfinale erwies sich der amtierende Weltmeister Peter Wright als eine Nummer zu groß. Trotz der 2:6-Niederlage war der Name Niko Springer nun in aller Munde. Eine Woche später lief es nicht mehr ganz so rund für Niko Springer während seiner ersten Teilnahme bei den UK Open 2022 in Minehead. Eine knappe 5:6-Niederlage gegen den US-Amerikaner Danny Lauby Jr. bedeutete das frühe Aus. Auf der PDC Development Tour 2022 folgten zwei weitere Finalteilnahmen, doch weder in Hildesheim gegen Geert Nentjes (1:5), noch gegen Nathan Rafferty (3:5) im britischen Wigan wollte der erste Finalsieg gelingen.

Im Oktober 2022 überstand Niko Springer die Vorrunde der Jugendweltmeisterschaft in Wigan nach Siegen gegen den Niederländer Damian Vetjens (5:3) und den Briten Jack Vincent (5:2) und erreichte so erstmals die Runde der Letzten 32. Der Waliser Alec Small war zu stark, und nach einer 1:6-Pleite trat der Rheinhesse erneut die Heimreise an. Das geplante zweite Standbein, falls die Darts-Karriere ins Stocken gerät. Niko Springer sieht seine Zukunft, vorläufig zumindest, nicht nur am Oche. Er plant zur Sicherheit zweigleisig und absolviert eine Ausbildung zum Justizfachwirt beim Oberlandesgericht in Frankfurt. Sein Arbeitnehmer gewährt ihm Sonderurlaub, wenn Turniere in Großbritannien oder unter der Woche anstehen. Die Rückendeckung des Arbeitgebers ist ihm auf jeden Fall sicher, falls es mit dem Vorhaben, das Hobby zum Beruf umzufunktionieren, nicht klappt. Priorität hat vorläufig seine Ausbildung, das gibt Niko Springer offen zu.

Die Entwicklung seit 2023

Nach seinem starken Auftritt bei der Q-School 2023 – Tagessieg am ersten Tag, danach bewusstes Aussteigen – richtete Niko Springer seinen Fokus voll auf Challenge Tour, Development Tour und die Qualifier für die European Tour. Die Entscheidung zahlte sich aus: Er spielte 2023 eine der konstantesten Saisons seiner jungen Karriere. In Riesa qualifizierte er sich über den Host-Nation-Qualifier nicht nur eindrucksvoll für die International Darts Open, sondern setzte mit einem Average von 114,65 Punkten ein Ausrufezeichen. Auf der Bühne folgten Siege über Scott Williams und Dimitri Van den Bergh, erst Damon Heta stoppte ihn im Achtelfinale. In der Super League 2023 gelang ihm zusätzlich ein Neundarter – das nächste Signal seines steilen Aufstiegs.

Auch 2024 spielte Springer bewusst ohne Tourcard. Er nutzte die komplette Bandbreite der Challenge Tour, Development Tour und die neu geschaffene PDC Europe Next Gen. Dort schrieb er Geschichte: Am 3. März 2024 gelang ihm in Eisenstadt als erstem Deutschen ein Neundarter im Double-In/Double-Out-Format. Vier Turniersiege auf der Next Gen brachten ihn an die Spitze der Jahresrangliste. Auf der Development Tour gewann er drei Turniere (Nr. 10, 18 und 20) und schloss die Saison auf Rang zwei der Order of Merit ab – ein Meilenstein. Dieser zweite Platz bescherte ihm seine erste WM-Teilnahme im Alexandra Palace und gleichzeitig die lang ersehnte PDC Tour Card für 2025/2026.

Bei der PDC World Darts Championship 2025 unterlag Springer in Runde eins gegen Scott Williams, zeigte aber trotz Niederlage ein reifes Debüt. Im Pro-Tour-Jahr 2025 zahlte sich die Tour Card schnell aus. Bei den UK Open erreichte er Runde drei, beim Grand Slam zog er ins Achtelfinale ein. Sein größter Durchbruch folgte auf der Bühne der European Tour: Bei den Dutch Darts Championship 2025 spielte er sich erstmals in ein Finale, das er gegen Jonny Clayton verlor. Nur wenige Monate später setzte er das nächste Highlight: Sieg bei der Hungarian Darts Trophy 2025. Im Finale schlug er Danny Noppert und wurde nach Max Hopp, Ricardo Pietreczko und Martin Schindler der vierte deutsche European-Tour-Champion.

Mit diesem Turniersieg war Niko Springer erstmals für den Grand Slam of Darts qualifiziert. In der Gruppenphase setzte sich der „Meenzer Bub“ sensationell gegen Gary Anderson und Michael van Gerwen durch. Im Achtelfinale war allerdings gegen seinen Landsmann Lukas Wenig Schluss. Springer ist als Nummer eins der Pro Tour für die Darts-Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert.


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