Tabellenführung ausgebaut: van Gerwen bleibt das Maß der Dinge

Nachdem Michael van Gerwen die letzten beiden Premier League-Spieltage für sich entschieden hatte, kassierte er am Sonntag bei den UK Open eine schmerzhafte Finalniederlage gegen Außenseiter Andrew Gilding. „MVG“ wollte diesen Rückschlag heute in Liverpool abhaken und an Spieltag Nummer sechs weitere Punkte einsammeln. Der Titelverteidiger traf im zweiten Viertelfinale auf Jonny Clayton. Zuvor eröffneten Gerwyn Price und Peter Wright den Donnerstagabend, außerdem spielten Chris Dobey und Nathan Aspinall sowie Michael Smith und Dimitri Van den Bergh gegeneinander.

Das Warten hat ein Ende: hart erkämpfter erster Sieg für Wright

Die Premier League-Saison 2023 entwickelt sich für Peter Wright immer mehr zum Albtraum. An den ersten fünf Spieltagen konnte der zweimalige Weltmeister keine einzige Partie zu seinen Gunsten entscheiden. Der sechste Versuch, diese Horrorserie zu beenden, erfolgte heute gegen Gerwyn Price. „Snakebite“ hatte das erste Leg des Abends bereits gewonnen, als er mithilfe eines starken 11-Darters zu einem frühen Break kam. Durch einen 15-Darter erhöhte Wright anschließend auf 3:0. Nachdem Price per 13-Darter seinen ersten Leggewinn verbucht hatte, zog Wright durch einen 12-Darter wieder davon. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls gerecht aufgeteilt, wobei Wright mit einem 78er-Finish den vorletzten Schritt ging. In den nächsten Minuten zeigte der Weltranglistenzweite jedoch Nerven. Sowohl im achten als auch im neunten Leg der Partie ließ er jeweils drei Matchdarts ungenutzt. Price hielt sich mit Checkouts in Höhe von 83 sowie 72 Punkten im Spiel, zeigte danach einen 15-Darter und erzwang das Entscheidungsleg. Dort war es der „Iceman“, der sich seinerseits drei Matchdarts durch die Lappen gehen ließ. Stattdessen gelang es Wright, die Partie mit seinem neunten Matchdart zu beenden. Der knappe 6:5-Erfolg bescherte Wright die ersten beiden Punkte in der Premier League 2023.

Peter Wright 6:5 Gerwyn Price
92,79 Average 89,17
1 180s 2
98 High Finish 83
0 100+ Checkouts 0
6/18 Finishing 5/10

Am vergangenen Donnerstag standen sich Michael van Gerwen und Jonny Clayton im Endspiel gegenüber, heute erhielt der Waliser bereits in Runde eins die Gelegenheit zur Revanche. Van Gerwen begann mit einem 104er-Highfinish, nutzte seine ersten beiden Breakdarts wenig später aber nicht aus. Der Niederländer übernahm dank eines 74er-Checkouts postwendend wieder die Führung, ehe ihm ein 13-Darter das erste Break der Partie bescherte. Da van Gerwen wenig später einen Breakdart gegen sich unversehrt überstanden hatte, konnte er den Vorsprung auf 4:1 ausbauen. Anschließend sicherte sich Clayton durch ein 76er-Finish seinen zweiten Leggewinn, den sein Konkurrent mit einem 15-Darter beantwortete. „Mighty Mike“ benötigte damit nur noch ein einziges Leg zum Weiterkommen. Der Niederländer verlor keine Zeit, platzierte den vierten Matchdart in der Doppel-8 und feierte einen problemlosen 6:2-Erfolg.

M. van Gerwen 6:2 Jonny Clayton
96,55 Average 93,47
4 180s 3
104 High Finish 76
1 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 2/4

Dobeys Negativserie hält weiter an – keine Punkte für Van den Bergh

Durch den vierten punktlosen Spieltag nacheinander war Chris Dobey bis auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Diese Durststrecke wollte der Engländer jetzt gegen Landsmann Nathan Aspinall beenden. Den besseren Start erwischte allerdings Aspinall, der mit einem 13- sowie einem 14-Darter nach vorne preschte. Kurze Zeit später glänzte „The Asp“ mit einem 112er-Highfinish. Im vierten Durchgang brachte Aspinall sogar 143 Restpunkte auf Null. Erst danach erhielt Dobey seine allerersten Versuche auf Doppel. Er war auf der doppelten 16 erfolgreich und stellte auf 1:4 aus seiner Sicht. Daraus schöpfte „Hollywood“ neuen Mut, er legte einen 13- und einen 14-Darter hinterher und hatte seinen Gegner wieder in Reichweite. Für Aspinall war es daher umso wichtiger, dass er den Lauf seines Gegners mit einem eigenen 14-Darter unterbrach und selbst ganz nah an die Ziellinie heranrückte. Dobey verkürzte zwar erneut, verpasste aber eine Möglichkeit, um das entscheidende elfte Leg zu forcieren. Aspinall kannte Sekunden später keine Gnade und löschte 100 Zähler mit zwei Würfen. Damit war der 6:4-Sieg perfekt, Aspinall erreichte bereits zum fünften Mal in dieser Saison das Halbfinale.

Nathan Aspinall 6:4 Chris Dobey
99,52 Average 101,98
1 180s 5
143 High Finish 32
3 100+ Checkouts 0
6/6 Finishing 4/8

Die letzten beiden Bewerber auf einen Platz im Halbfinale waren Michael Smith und Dimitri Van den Bergh. Der aktuelle Weltmeister eröffnete das Duell mit einem 110er-Highfinish und bestätigte das auf diese Weise erzielte Break mit einem 70er-Checkout. Anschließend brachte Smith auch das dritte Leg auf seine Seite. Er vergab wenig später jedoch drei Möglichkeiten, um sich noch weiter abzusetzen. Van den Bergh kam zu seinem ersten Erfolgserlebnis, präsentierte den Zuschauern danach ein 127er-Finish auf dem Bullseye und lag nur noch mit 2:3 hinten. Den Ausgleich verhinderte Smith, indem er 122 Zähler auf der doppelten 7 löschte. Nachdem der „Dreammaker“ per 14-Darter verkürzt hatte, landete ein Breakdart von ihm knapp neben dem Bullseye. Smith rettete seinen Anwurf auf der Doppel-8 und war nur noch einen Leggewinn von der Ziellinie entfernt. Seinen Vorsprung ließ sich Smith nicht nehmen. Er versenkte den zweiten Matchdart in der Doppel-4 und siegte mit 6:3.

Michael Smith 6:3 D. Van den Bergh
92,51 Average 91,80
0 180s 2
122 High Finish 127
2 100+ Checkouts 1
6/14 Finishing 3/9

Klare Ergebnisse in der Vorschlussrunde

Damit war die Hälfte der acht Teilnehmer bereits ausgeschieden und das Mini-Turnier konnte mit den beiden Halbfinals fortgesetzt werden. Zuerst an der Reihe waren Peter Wright und Michael van Gerwen. Der Letztgenannte erwischte im Auftaktleg die doppelte 7 und machte im zweiten Durchgang 112 Punkte aus. Wright löschte unmittelbar danach 130 Punkte auf dem Bullseye, konnte gegen den daran anschließenden 14-Darter seines Gegners aber nichts ausrichten. Van Gerwen blieb am Drücker, entschied mit 15 sowie erneut 14 auch die nächsten beiden Legs zu seinen Gunsten und stand beim Zwischenstand von 5:1 bereits mit anderthalb Beinen im Endspiel. Im rückblickend letzten Leg der Partie wurde es kurios, weil van Gerwen seine ersten sieben Matchdarts zu ungenau zielte. Doch Wright tat es ihm gleich und feuerte ganze sieben Darts allesamt über die Doppel-20. Der achte Matchdart des Titelverteidigers steckte schließlich in der doppelten 1 und beförderte ihn ins dritte Endspiel nacheinander.

M. van Gerwen 6:1 Peter Wright
94,31 Average 91,85
3 180s 1
112 High Finish 130
1 100+ Checkouts 1
6/18 Finishing 1/9

Dorthin wollten auch Nathan Aspinall und Michael Smith kommen – die beiden Engländer duellierten sich um das zweite Finalticket. Im Auftaktleg setzte Aspinall fünf Breakmöglichkeiten in den Sand. Wenig später hatte er jedoch selbst das Glück auf seiner Seite, da Smith zwei eigene Breakdarts ebenfalls ausgelassen hatte. Nachdem sich der „Bully Boy“ die Führung zurückgeholt hatte, nutzte er zwei weitere Breakchancen ebenfalls nicht aus. Stattdessen sorgte Aspinall mit einem 100er-Checkout für das 2:2. Smith legte anschließend erneut vor, ehe er von fünf verpassten Doppelfeldern aufseiten seines Konkurrenten profitierte. Der Weltranglistenerste traf nach eigenen Schwierigkeiten die Doppel-10 und verbuchte damit das erste Break der Partie. Von diesem Moment an ließ sich Smith nicht mehr stoppen. Er holte sich die beiden ihm noch fehlenden Legs mit 11 und 14 Darts und setzte sich mit 6:2 durch. Dabei profitierte er davon, dass bei seinem Gegner in dieser Partie nichts zusammenlief: Aspinall spielte einen Average von nur 75 Punkten und eine Doppelquote von elf Prozent.

Michael Smith 6:2 Nathan Aspinall
91,52 Average 75,47
5 180s 0
68 High Finish 100
0 100+ Checkouts 1
6/16 Finishing 2/18

Das Beste kommt zum Schluss: Smith verliert hochklassiges Finale

Im Endspiel von Liverpool ging es für Michael van Gerwen darum, den dritten Tagessieg in Folge einzufahren. Sein Finalgegner Michael Smith wollte genau das verhindern und selbst seinen zweiten Turniersieg in dieser Premier League-Spielzeit erringen. Nach einem ausgeglichenen Start leistete sich Smith den ersten Fauxpas, drei seiner Pfeile landeten neben der Doppel-15. Der Engländer vergab zudem eine Möglichkeit auf dem Bullseye, um das kassierte Break sofort zu korrigieren. Vom 1:3-Rückstand ließ sich Smith nicht entmutigen. Er verkürzte zunächst durch ein 111er-Highfinish, ehe er sechs perfekte Darts warf. Letztlich war es ein 12-Darter, mit dem er den Ausgleich klarmachte. Mit einem noch besseren 11-Darter gewann der Weltmeister noch ein drittes Leg nacheinander. Jetzt ging van Gerwen dazwischen, er spielte einen 14-Darter und glich damit zum 4:4 aus. Letzten Endes war es auch der Niederländer, der den längeren Atem hatte. Nachdem ihm im neunten Leg ein wichtiges Break gelungen war, beendete van Gerwen mit dem zweiten Matchdart in der Doppel-8 den Donnerstagabend – Augenblicke zuvor vergab Smith eine Möglichkeit, um das Endspiel ins Entscheidungsleg zu bringen. Michael van Gerwen setzte sich in einem sehenswerten Finale mit 6:4 durch und zelebrierte den dritten Tagessieg hintereinander.

M. van Gerwen 6:4 Michael Smith
100,20 Average 99,09
3 180s 6
52 High Finish 111
0 100+ Checkouts 1
6/12 Finishing 4/13

Dadurch baut van Gerwen seinen Vorsprung in der Tabelle auf den zweitplatzierten Smith auf acht Punkte aus. Aspinall und Price liegen unverändert auf den Positionen drei und vier. Dahinter folgen punktgleich Van den Bergh und Clayton, Dobey befindet sich weiterhin auf Rang sieben. Schlusslicht Wright konnte heute seine ersten beiden Punkte einsammeln. Für den siebten Spieltag werden die Teilnehmer am nächsten Donnerstag nach Nottingham reisen.

Fotos © PDC @ Darts1

Premier League Darts


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