Van Gerwen ist nach seinem ersten Tagessieg neuer Spitzenreiter

Der vierte Spieltag der Premier League of Darts 2023 startete mit einem Duell der Gegensätze: Spitzenreiter Michael Smith eröffnete den Abend gegen das bislang punktlose Schlusslicht Peter Wright. Danach bekamen die rund 8.000 Zuschauer in der irischen Hauptstadt Dublin das zweite Viertelfinale zwischen Gerwyn Price und Dimitri Van den Bergh zu sehen. Außerdem trafen in Runde eins Jonny Clayton und Nathan Aspinall sowie Michael van Gerwen und Chris Dobey aufeinander.

Weiterhin sieglos: Wrights vierter Versuch geht ebenfalls schief

Durch seinen Turniersieg in Glasgow in der vergangenen Woche hatte sich Michael Smith an die Tabellenspitze geschoben. Heute wollte der Weltranglistenerste gegen Schlusslicht Peter Wright an den erfolgreichen dritten Spieltag anknüpfen. Im Auftaktleg leistete sich Smith fünf Fehlwürfe auf Doppel, sodass er sich über das Break nicht mehr wundern musste. „Snakebite“ holte sich auch das zweite Leg, ließ allerdings eine Chance zum 3:0 liegen. Im direkten Gegenzug bescherte Smith ein blitzsauberes 76er-Checkout den ersten Leggewinn. Unmittelbar danach machte der „Bully Boy“ den Ausgleich perfekt, er vergab aber eine Möglichkeit zur erstmaligen Führung und durfte sich ein 120er-Checkout des Gegners anschauen. Wright bestätigte dieses Break mit einem 81er-Bullfinish und lag zu diesem Zeitpunkt mit 4:2 vorne. Nachdem der amtierende Weltmeister per 14-Darter verkürzt hatte, ließ Wright drei Chancen aus, um den vorletzten Schritt zu gehen. Stattdessen erzielte Smith in diesem Moment den Ausgleich. Die nächsten beiden Legs wurden vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, sodass nun das Entscheidungsleg folgte. Dort glänzte Smith mit drei 140ern nacheinander, er vergab aber die ersten vier Matchdarts und gab seinem Gegner noch eine letzte Möglichkeit. Bei 104 Rest erarbeitete sich Wright jedoch keinen Matchdart. Nun ließ sich Smith kein weiteres Mal mehr bitten, sein fünfter Matchdart steckte in der Doppel-8.

Michael Smith 6:5 Peter Wright
94,55 Average 91,22
2 180s 2
76 High Finish 120
0 100+ Checkouts 1
6/23 Finishing 5/9

Danach duellierten sich mit Gerwyn Price und Dimitri Van den Bergh zwei Spieler, die vor dem heutigen Spieltag gleichermaßen fünf Punkte auf dem Konto hatten. Im allerersten Leg nutzte Price zwei Breakdarts nicht aus. Der ehemalige Weltmeister erholte sich aber schnell davon, zeigte direkt danach einen 13-Darter und verbuchte dank eines 68er-Checkouts das erste Break. Price sammelte anschließend noch ein drittes Leg nacheinander ein, ehe der „Dreammaker“ mit einem wichtigen 74er-Checkout dazwischenging. Es folgte ein 87er-Finish auf dem Bullseye, mit dem der Belgier für den 3:3-Ausgleich sorgte. Durch das direkte Rebreak eroberte Price seine Führung zurück, Augenblicke zuvor hatte Van den Bergh drei eigene Möglichkeiten liegen gelassen. Dieses Missgeschick machte er mit einem 14-Darter aber sofort vergessen. Im neunten Leg der Partie begeisterte Price das Publikum mit sieben perfekten Darts. Letztlich war es ein 12-Darter, mit dem sich der „Iceman“ hier und jetzt das vorentscheidende Break sicherte. Mit einem 13-Darter machte Price kurz darauf den Sack zu, er entschied eine hochklassige Begegnung mit 6:4 für sich.

Gerwyn Price 6:4 D. Van den Bergh
104,39 Average 98,12
5 180s 3
68 High Finish 87
0 100+ Checkouts 0
6/12 Finishing 4/9

Zu große Probleme auf Doppel kosten Aspinall das Match

In der letzten Woche sicherte sich der Premier League-Champion von 2021, Jonny Clayton, seine ersten beiden Punkte in dieser Saison. Im jetzt bevorstehenden Match gegen Nathan Aspinall wollte Clayton nachlegen. In den ersten beiden Legs warf „The Asp“ fünfmal an den anvisierten Doppelfeldern vorbei, sodass er erst in Leg Nummer drei Grund zum Jubeln hatte. Bereits wenige Aufnahmen später landeten allerdings vier weitere Pfeile von Aspinall neben den gewünschten Doppeln. „The Ferret“ konnte deswegen trotz drei eigener Patzer mit 3:1 in Führung gehen. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, schaltete Aspinall einen Gang höher. Der Engländer schien die Schwierigkeiten auf Doppel mittlerweile überwunden zu haben, löschte nacheinander 76 sowie 96 Punkte und verdiente sich den 4:4-Ausgleich. Kurz darauf machten Aspinall die Doppelfelder jedoch erneut einen Strich durch die Rechnung. Er nutzte sechs eigene Chancen nicht aus und schenkte seinem Gegner das Break. Den dadurch errungenen Vorteil gab Clayton nicht mehr aus der Hand, er brachte den fünften Matchdart in der Doppel-2 unter und gewann schlussendlich mit 6:4. Damit verlor Aspinall zum ersten Mal in dieser Premier League-Saison das Auftaktspiel bei einem Mini-Turnier.

Jonny Clayton 6:4 Nathan Aspinall
91,49 Average 90,58
3 180s 2
52 High Finish 96
0 100+ Checkouts 0
6/22 Finishing 4/27

Das letzte Ticket für das Halbfinale in Dublin wurde zwischen Michael van Gerwen und Chris Dobey ausgefochten. Dieses Duell gab es zuletzt im Endspiel am ersten Premier League-Spieltag, als sich der Debütant knapp durchsetzen konnte. Heute war es allerdings van Gerwen, der nach einer ausgeglichenen Anfangsphase aufs Gaspedal drückte. Zwei 13-Darter nacheinander sowie ein daran anknüpfender 14-Darter brachten den Titelverteidiger mit 4:1 in Front. Mit einem sehenswerten 148er-Highfinish ging Dobey dazwischen. Van Gerwen antwortete darauf mit dem nächsten 13-Darter, ein einziges Leg trennte ihn damit nur noch von der Vorschlussrunde. Der Niederländer vergab den ersten Matchdart und musste noch ein Leg an seinen Gegner abgeben, ehe er das Endergebnis von 6:3 mit dem zweiten Matchdart offiziell machte. Für Dobey war es dagegen die dritte Niederlage nacheinander.

M. van Gerwen 6:3 Chris Dobey
98,95 Average 92,75
2 180s 3
60 High Finish 148
0 100+ Checkouts 1
6/11 Finishing 3/7

Für Smith und Clayton ist im Halbfinale Endstation

Die Hälfte der Teilnehmer des heutigen Turniers war bereits ausgeschieden, als der Abend mit den beiden Halbfinals fortgesetzt wurde. Zuerst im Einsatz waren Michael Smith und Gerwyn Price. Der Waliser erwischte den eindeutig besseren Start. Er legte mit einem 12-Darter los und entschied die nächsten beiden Legs mit jeweils 17 Darts ebenfalls zu seinen Gunsten. Smith, der im zweiten Durchgang drei eigene Chancen in den Sand gesetzt hatte, war erst danach mit einem starken 11-Darter erstmals erfolgreich. Per 15-Darter stellte Price den vorherigen Abstand umgehend wieder her, ehe ihm sein Gegner mit zwei Fehlwürfen auf Doppel einen Gefallen tat. Price löschte Sekunden später 70 Zähler, erzielte ein weiteres Break und sorgte spätestens damit für die Vorentscheidung. Wenig später gehörte das Match der Vergangenheit an. Price glänzte abschließend mit einem 11-Darter und tütete auf diese Weise den klaren 6:1-Erfolg ein.

Gerwyn Price 6:1 Michael Smith
102,03 Average 100,28
4 180s 3
70 High Finish 41
0 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 1/6

Nun hatte Jonny Clayton die Möglichkeit, mit seinem ersten Finaleinzug in dieser Saison für ein rein walisisches Endspiel zu sorgen. Dieses Vorhaben wollte Michael van Gerwen selbstverständlich verhindern. Der Titelverteidiger legte furios los, produzierte per 13-Darter sofort ein Break und ließ diesem einen 14-Darter folgen. Nachdem Clayton mithilfe eines 12-Darters seinen ersten Leggewinn verbucht hatte, hielt van Gerwen das hohe Niveau aufrecht. Durch einen 13- sowie einen 12-Darter zog die Nummer drei der Weltrangliste auf 4:1 davon. Mit einem 116er-Highfinish stoppte Clayton anschließend seinen Gegner. „The Ferret“ bestätigte das Rebreak und rückte bis auf ein Leg an den Niederländer heran. Den Ausgleich machte sich Clayton jedoch mit vier Fehlwürfen auf seiner bevorzugten Doppel-16 selbst zunichte. Van Gerwen rettete sein Anwurfleg mit einem 64er-Checkout und stand kurz vor der Ziellinie. „Mighty Mike“ verlor nun keine Zeit mehr, brachte wenige Aufnahmen später 88 Punkte auf Null und vollendete den 6:3-Erfolg.

M. van Gerwen 6:3 Jonny Clayton
95,40 Average 92,36
5 180s 3
88 High Finish 116
0 100+ Checkouts 1
6/9 Finishing 3/10

Drama im Endspiel: Price vergibt sieben Matchdarts und verspielt ein 5:2

Das Endspiel vom Dublin wurde demzufolge zwischen Gerwyn Price und Michael van Gerwen ausgetragen. Beiden Profis winkte im Erfolgsfall der Sprung an die Tabellenspitze. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, gelang van Gerwen mit einem 13-Darter das erste Break. Dieses ließ sich Price nicht lange gefallen, er konterte mit einem 100er-Checkout über zweimal Tops. Anschließend überstand Price drei Breakdarts gegen sich unbeschadet, sodass er selbst dank eines Treffers in der Doppel-1 mit 3:2 in Führung ging. Ein weiterer folgenschwerer Fehler unterlief van Gerwen kurze Zeit später: bei eigenem Anwurf warf er sogar fünfmal am äußeren Ring des Boards vorbei. Price holte sich in diesem Moment das Break, legte diesem einen 14-Darter hinterher und benötigte nur noch einziges Leg für den Turniersieg. Vorzeitig gab van Gerwen die Partie allerdings nicht verloren. Er verkürzte durch einen 17- sowie einen 14-Darter und überlebte im zehnten Durchgang die ersten beiden Matchdarts. Deswegen ging das Endspiel über die maximale Distanz. Im Entscheidungsleg wurde es richtig dramatisch. Price bekam seine Nerven nicht in den Griff und feuerte fünf weitere Matchdarts vorbei. Van Gerwen hatte zuvor selbst zwei Matchdarts vergeben, kehrte nun aber ans Oche zurück. Diesmal war er zur Stelle und versenkte seinen vierten Matchdart in der Doppel-4. Michael van Gerwen behauptete sich in einem dramatischen Endspiel mit 6:5 und jubelte über seinen ersten Turniersieg im Jahr 2023.

M. van Gerwen 6:5 Gerwyn Price
94,40 Average 91,94
2 180s 2
60 High Finish 100
0 100+ Checkouts 1
6/21 Finishing 5/20

Durch den Erfolg reist van Gerwen als Tabellenführer aus Dublin ab, zehn Punkte hat er im Februar eingesammelt. Es folgen Smith mit neun, Price mit acht und Aspinall mit sieben Zählern. Dahinter liegen Dobey und Van den Bergh mit fünf Punkten, Clayton bleibt mit vier Zählern Vorletzter. Am Tabellenende befindet sich der weiterhin sieglose Wright. In der nächsten Woche geht es für die Premier League 2023 erstmals nach England. Gespielt wird am Donnerstag, den 2. März, in Exeter.

Fotos © PDC @ Darts1

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