Im Finale weltklasse: der dritte Spieltag geht an Michael Smith
Der Spieltag Nummer drei bei der Premier League of Darts 2023 fand an diesem Donnerstag Mitte Februar in der größten Stadt Schottlands statt. Mit bislang leeren Händen sind Peter Wright und Jonny Clayton nach Glasgow angereist. Heute wollten die beiden genannten gegen Dimitri Van den Bergh beziehungsweise Chris Dobey den ersten Sieg einfahren. Außerdem standen sich in den Viertelfinals Michael van Gerwen und Nathan Aspinall sowie Gerwyn Price und Michael Smith gegenüber.
Van Gerwen holt erst auf und absolviert dann ein katastrophales Entscheidungsleg
Eröffnet wurde das Geschehen in Glasgow mit der Partie von Michael van Gerwen und Nathan Aspinall. Vor diesem Spieltag hatten beide gleichermaßen fünf Punkte auf dem Konto. Nachdem beide Akteure ihr jeweils erstes Anwurfleg verteidigt hatten, sorgte Aspinall auf der Doppel-8 für das erste Break der Partie. Anschließend überstand der Engländer zwei Breakdarts gegen sich unversehrt und baute seinen Vorsprung aus. Dagegen leistete sich van Gerwen unmittelbar danach weitere Schwächen auf dem äußeren Ring des Boards, drei Darts jagte er über die Doppel-20. „The Asp“ bestrafte diese Fehler mit einem 68er-Finish und zog auf 4:1 davon. Mit starken Checkouts von 88 sowie 170 Punkten kämpfte sich van Gerwen zurück ins Match. Mit einem enorm wichtigen 65er-Finish verhinderte Aspinall wenig später nicht nur den Ausgleich, sondern brachte sich selbst in die Position, nur noch einen Leggewinn zum Weiterkommen zu benötigen. Sein erster Matchdart flog jedoch knapp am Bullseye vorbei. Van Gerwen hielt sich auf der Doppel-20 im Spiel, holte sich danach das aus seiner Perspektive zwingend notwendige Break und durfte das Entscheidungsleg beginnen. Dort lief beim Titelverteidiger aber nichts zusammen, er erwischte mit den ersten zwölf Darts kein einziges Triplefeld. Aspinall nahm die Einladung dankbar an, rannte seinem Gegner davon und verwandelte den zweiten Matchdart in der Doppel-16.
Nathan Aspinall | 6:5 | M. van Gerwen |
94,67 | Average | 94,74 |
3 | 180s | 2 |
68 | High Finish | 170 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
6/15 | Finishing | 5/12 |
Wright bleibt punktlos, Clayton beendet dagegen die Durststrecke
Im Anschluss daran bekam es der einzige Schotte im diesjährigen Teilnehmerfeld, Peter Wright, mit Dimitri Van den Bergh zu tun. Der Weltranglistenzweite startete mit einem 13-Darter, Van den Bergh sicherte sich seinen ersten Leggewinn mithilfe eines 97er-Checkouts. Anschließend checkte der Belgier 86 Punkte auf dem Bullseye, doch Wright machte das Break gegen sich mit einem 98er-Finish postwendend wieder wett. Im fünften Leg der Partie ließ Van den Bergh zwei Breakmöglichkeiten liegen, doch Wright patzte im darauffolgenden Durchgang sogar sechsfach. Aus diesem Grund stand zu diesem Zeitpunkt weiterhin ein Unentschieden zu Buche. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls fair aufgeteilt, wobei Wright einen 13- und der „Dreammaker“ einen 18-Darter spielten. Letztlich hatte Van den Bergh das bessere Ende für sich. Er erzielte per 13-Darter das vorentscheidende Break und machte mit einem 15-Darter den Sack zu. Während er durch den 6:4-Erfolg ins Halbfinale vorrückte, blieb Wright weiterhin bei null Punkten stehen.
D. Van den Bergh | 6:4 | Peter Wright |
94,76 | Average | 98,23 |
3 | 180s | 4 |
97 | High Finish | 98 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/12 | Finishing | 4/14 |
Nachdem er in der letzten Woche bei seinem Tagessieg in Cardiff den Heimvorteil und die Unterstützung der Zuschauer genossen hatte, musste sich Gerwyn Price heute wieder auf mehr Gegenwind aus dem Publikum einstellen. Er traf im dritten Viertelfinale auf Weltmeister Michael Smith. Ein 74er-Checkout brachte dem „Iceman“ frühestmöglich ein Break ein, welches Smith sofort mit einem 115er-Highfinish egalisierte. Auch ein weiteres Break gegen sich konterte der „Bully Boy“ sofort, mit einem 13-Darter sorgte er für den 2:2-Ausgleich. Kurz darauf verteidigte Smith als erster Spieler in dieser Partie den eigenen Anwurf. Auf der erstmaligen Führung ruhte sich die Nummer eins der Welt nicht aus. Smith vergrößerte seinen Vorsprung zunächst mit einem 14-Darter. Er bestätigte das auf diese Weise erzielte Break, indem er 84 Punkte auf der Doppel-11 ausmachte. Nachdem Price seinen dritten Leggewinn verbucht hatte, verpasste er drei Möglichkeiten, um die Partie wieder spannend zu machen. Stattdessen stolperte der „Bully Boy“ nun ins Ziel. Er versenkte den achten Matchdart in der Doppel-2 und setzte sich mit 6:3 durch.
Michael Smith | 6:3 | Gerwyn Price |
91,19 | Average | 89,98 |
4 | 180s | 2 |
115 | High Finish | 74 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/17 | Finishing | 3/11 |
Zum Abschluss der ersten Runde duellierten sich noch Chris Dobey und Jonny Clayton. Der Letztgenannte machte mit einem 15-Darter den Anfang und bestätigte das frühe Break mit einem 14-Darter. Weil Clayton eine Möglichkeit zum 3:0 vergeben hatte, verkürzte Dobey durch seinen ersten Leggewinn. Danach ließ sich „Hollywood“ jedoch zwei eigene Breakchancen entgehen. Stattdessen stellte Clayton per 14-Darter den vorherigen Abstand wieder her. Mit einem starken 12-Darter vergrößerte „The Ferret“ kurz darauf seinen Vorsprung, ehe er von vier weiteren ausgelassenen Chancen aufseiten des Gegners profitierte. Clayton ging in dieser Situation den vorletzten Schritt und machte bereits wenig später mit dem fünften Matchdart auf der Doppel-3 den Deckel drauf. Der deutliche 6:1-Erfolg bescherte Clayton die ersten beiden Punkte in dieser Premier League-Saison.
Jonny Clayton | 6:1 | Chris Dobey |
102,56 | Average | 101,60 |
3 | 180s | 1 |
81 | High Finish | 16 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/14 | Finishing | 1/10 |
Im Halbfinale spielt Van den Bergh überragend, im Endspiel setzt Smith noch einen drauf
Weiter ging es nun mit der Vorschlussrunde, dabei waren Nathan Aspinall und Dimitri Van den Bergh zuerst an der Reihe. Im Auftaktleg nutzte Van den Bergh zwei Chancen nicht aus, doch Aspinall unterlief einige Aufnahmen später dasselbe Missgeschick. Dadurch wurden die ersten beiden Durchgänge als Breaks gewonnen. Nachdem der Belgier den eigenen Anwurf im dritten Leg nach Hause gebracht hatte, sorgte er per 13-Darter für ein weiteres Break. Diesem legte er einen starken 11-Darter hinterher. Der zweimalige Juniorenweltmeister ließ sich überhaupt nicht mehr stoppen, machte mit einem 13-Darter nahtlos weiter und vollendete seinen herausragenden Auftritt mit dem zweiten 11-Darter. Unterm Strich durfte sich Van den Bergh über einen klaren 6:1-Erfolg freuen, er spielte dabei einen Average von knapp 106 Punkten.
D. Van den Bergh | 6:1 | Nathan Aspinall |
105,73 | Average | 88,18 |
5 | 180s | 4 |
64 | High Finish | 40 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 1/4 |
Das vorletzte Duell an diesem Donnerstagabend in Glasgow bestritten Michael Smith und Jonny Clayton. Der amtierende Weltmeister eröffnete das Halbfinale mit einem 90er-Checkout, Clayton glänzte unmittelbar danach mit einem 11-Darter. Ein Treffer in der Doppel-1 brachte Smith wieder nach vorne, doch Clayton antwortete erneut problemlos per 14-Darter. Im fünften Leg leistete sich Smith vier Patzer auf Doppel und ermöglichte seinem Konkurrenten das erste Break. Der „Bully Boy“ ließ eine Möglichkeit für das direkte Rebreak liegen, sodass Clayton seine Führung auf 4:2 vergrößerte. Jetzt war es allerdings Smith, der mindestens einen Gang höherschaltete. Er verkürzte zunächst durch einen 13-Darter, ehe er mit einem 122er-Finish auf dem Bullseye zum Ausgleich kam. Mit 14 Darts sammelte Smith noch ein drittes Leg in Serie ein, ehe „The Ferret“ dazwischengehen konnte. Er löschte 61 Zähler und erzwang damit das entscheidende elfte Leg. Dort nutzte Smith den Vorteil des Anwerfens souverän aus. Er beendete einen 15-Darter mit einem 76er-Checkout und zog ins Endspiel ein.
Michael Smith | 6:5 | Jonny Clayton |
101,90 | Average | 99,14 |
2 | 180s | 2 |
122 | High Finish | 96 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/15 | Finishing | 5/10 |
Der Turniersieg am dritten Spieltag wurde damit zwischen Dimitri Van den Bergh und Michael Smith ausgespielt. Beide Profis hatten es zum ersten Mal in dieser Premier League-Saison ins Finale geschafft. Smith erlebte den besseren Start und sicherte sich mit 16 sowie 14 Darts die ersten beiden Legs. Per 13-Darter kam Van den Bergh kurze Zeit später zu seinem ersten Leggewinn, auf den Smith sofort mit einem eigenen 13-Darter reagierte. Im fünften Durchgang legte der Weltranglistenerste mit zwei 180ern los. Er verlor dieses Leg aber trotzdem, weil er selbst eine Möglichkeit auf Tops ausließ und Van den Bergh im Gegenzug 86 Punkte auf dem Bullseye checkte. Davon zeigte sich Smith unbeeindruckt. Er löschte wenige Aufnahmen später sogar 140 Zähler und hatte den Turniersieg mit dem 4:2 bereits in Reichweite. Im Anschluss daran gelang beiden Profis je ein 13-Darter, Smith fehlte damit nur noch ein einziges Leg. Einmal mehr reduzierte Van den Bergh danach seinen Rückstand, doch sein Gegner ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Michael Smith versenkte den dritten Matchdart in der Doppel-10, setzte sich im Finale mit 6:4 durch und wird für seinen ersten Tagessieg mit 10.000 Pfund Preisgeld belohnt. Nicht unerwähnt bleiben darf: im Endspiel brillierte Smith mit einem Durchschnitt von 109,42 Punkten.
Michael Smith | 6:4 | D. Van den Bergh |
109,42 | Average | 97,66 |
4 | 180s | 3 |
140 | High Finish | 86 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 4/7 |
Der heutige Triumph katapultiert Smith an die Tabellenspitze, er hat genau wie Aspinall bis hierhin sieben Punkte eingefahren. Es folgen mit Van den Bergh, van Gerwen, Dobey und Price vier Spieler, die allesamt bei fünf Zählern stehen. Clayton konnte heute wie dargestellt die ersten beide Punkte einsammeln, bei Wright steht dagegen noch immer die Null. Am kommenden Donnerstag macht die Premier League Station in der irischen Hauptstadt Dublin.
Fotos © PDC @ Darts1