Clayton ergattert trotz klarer Niederlage das letzte Playoff-Ticket

Am letzten regulären Spieltag der Premier League of Darts 2023 fiel die Entscheidung darüber, welcher Spieler den letzten freien Platz in den Playoffs ergattern würde. Die beiden Kandidaten Jonny Clayton und Nathan Aspinall trafen im zweiten Viertelfinale von Aberdeen direkt aufeinander. Da Clayton einen Vorsprung von zwei Punkten mit in den 16. Spieltag nahm, würde er mit einem Sieg alle Zweifel beseitigen. Aspinall benötigte dagegen heute den Finaleinzug, um in der nächsten Woche an den Playoffs teilnehmen zu dürfen. Davon abgesehen spielten in der ersten Runde Gerwyn Price und Peter Wright, Michael Smith und Dimitri Van den Bergh sowie Michael van Gerwen und Chris Dobey gegeneinander.

Auch in Schottland geht Wright leer aus

Für Peter Wright ist diese Premier League-Saison eine zum Vergessen. Der zweifache Weltmeister befindet sich seit dem dritten Spieltag ununterbrochen auf dem letzten Tabellenplatz und holte bislang keinen einzigen Tagessieg. Gegen Tabellenführer Gerwyn Price unternahm Wright den Versuch, die Saison zumindest etwas versöhnlich abzuschließen. Im Auftaktleg vergab „Snakebite“ drei Breakdarts, im zweiten Durchgang machte er es auf der Doppel-8 besser. Price eroberte seine Führung mit einem 13-Darter zurück, ehe er per 15-Darter seinerseits für das erste Break dieser Partie sorgte. Anschließend folgte erneut ein 13-Darter, mit dem der „Iceman“ auf 4:1 erhöhte. Wright ging zwar mit einem eigenen 13-Darter dazwischen, davon ließ sich sein Gegner jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Price ging zunächst den vorletzten Schritt und beendete die Partie bereits kurze Zeit später mit einem 129er-Highfinish. Beim 6:2-Sieg kam Price auf einen Average von 103 Punkten. Auf der anderen Seite beendet Wright die Saison als Tabellenletzter, an 16 Spieltagen hat er gerade mal neun Punkte eingefahren.

Gerwyn Price 6:2 Peter Wright
103,15 Average 87,53
3 180s 3
129 High Finish 36
1 100+ Checkouts 0
6/12 Finishing 2/6

Es folgte das aus sportlicher Sicht wichtigste Match dieses Spieltags. Vor dem Hintergrund der eingangs geschilderten Ausgangssituation duellierten sich Jonny Clayton und Nathan Aspinall. Für den klar besseren Start zeichnete sich Aspinall verantwortlich, mit 13 und 14 Darts holte er sich die ersten beiden Legs. Dank eines 110er-Checkouts baute der Engländer seinen Vorsprung aus. Auf der anderen Seite ließ Clayton das Scoring im Stich, auch im vierten Leg brachte er den eigenen Anwurf nicht nach Hause. Im Anschluss daran erhielt Clayton seinen ersten Versuch auf Doppel in der gesamten Partie, er verfehlte Tops jedoch. Aspinall war auf der Doppel-18 zur Stelle und benötigte nur noch ein Leg zum Sieg. Den Whitewash verhinderte Clayton zwar mit einem 160er-Highfinish, an der klaren Niederlage war aber nicht mehr zu rütteln. Den 6:1-Erfolg machte „The Asp“ mit einem 13-Darter perfekt. Die Entscheidung bezüglich des letzten Playoff-Tickets wurde damit verschoben: während Aspinall einen weiteren Sieg im Halbfinale benötigte, ruhte die Hoffnung von Clayton nun auf Gerwyn Price.

Nathan Aspinall 6:1 Jonny Clayton
103,09 Average 93,13
4 180s 1
110 High Finish 160
1 100+ Checkouts 1
6/10 Finishing 1/2

Die Siegesserie von Smith reißt – van Gerwen verletzt sich und kann im Halbfinale nicht antreten

Die letzten drei Spieltage und damit je 10.000 Pfund gingen allesamt an Michael Smith, der durch neun Siege nacheinander auf Rang zwei der Tabelle gesprungen ist. Gegen Dimitri Van den Bergh wollte der Weltranglistenerste seine Serie fortsetzen und vor den Playoffs zusätzliches Selbstvertrauen tanken. Smith erlebte jedoch einen denkbar schlechten Start in die Partie. Der „Dreammaker“ machte mit einem starken 11-Darter den Anfang, ehe er vier Breakdarts gegen sich unversehrt überstand. Im nächsten Durchgang feuerte Smith zwei weitere Darts am äußeren Ring des Boards vorbei. Van den Bergh war in dieser Situation ebenfalls zur Stelle und zog anschließend mithilfe eines 69er-Checkouts sogar auf 4:0 davon. Erst danach durfte sich Smith über ein 86er-Finish auf dem Bullseye und damit verbunden seinen ersten Leggewinn freuen. Es folgte ein 15-Darter des amtierenden Weltmeisters, auf den Van den Bergh mit einem 132er-Finish via 25, Triple-19 und Bullseye antwortete. Durch das direkte Rebreak fehlte dem Belgier nur noch ein Leg zum Sieg. Allerdings musste er sich noch in Geduld üben, weil seine ersten drei Matchdarts daneben flogen – Smith brachte in diesem Zeitraum zwei Legs auf seine Seite. Mit dem vierten Matchdart gelang es Van den Bergh schließlich doch, den 6:4-Sieg offiziell zu machen. Durch dieses Ergebnis stand fest, dass Gerwyn Price die reguläre Saison als Tabellenerster beenden wird.

D. Van den Bergh 6:4 Michael Smith
100,05 Average 95,07
3 180s 3
132 High Finish 86
1 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 4/16

Das letzte Viertelfinale in der Premier League 2023 bestritten Michael van Gerwen und Chris Dobey. Der Titelverteidiger startete furios und entschied die ersten beiden Legs mit 13 sowie 11 Darts zu seinen Gunsten. Das zuvor geschaffte Break bestätigte van Gerwen anschließend mühelos, ehe er durch einen 14-Darter weiter davonzog. Erst im fünften Durchgang erhielt Dobey seinen ersten Wurf auf Doppel, sein Versuch flog jedoch deutlich am Bullseye vorbei. Van Gerwen spielte seinerseits einen 14-Darter und stand bereits kurz vor dem Sieg. Den Whitewash machte sich „Mighty Mike“ jedoch selbst zunichte: bei 17 Restpunkten verfehlte er die Single-1 und überwarf sich, ohne Matchdarts zu erhalten. Daher kam Dobey auf der Doppel-15 zu seinem ersten Erfolgserlebnis. Im nächsten Leg ließ van Gerwen drei Matchdarts liegen, was von Dobey mit einem souveränen 96er-Checkout bestraft wurde. Richtig kurios wurde es kurz darauf: van Gerwen setzte sechs weitere Matchdarts in den Sand, sodass sich Dobey trotz zehn eigener Fehlwürfe in diesem Leg im Spiel halten konnte. Danach hatte van Gerwen allerdings genug gesehen, mit einem 74er-Finish und dem zehnten Matchdart setzte er den Schlusspunkt.

M. van Gerwen 6:3 Chris Dobey
98,63 Average 92,00
4 180s 2
88 High Finish 96
0 100+ Checkouts 0
6/19 Finishing 3/15

Aspinall fehlt am Ende ein Punktgewinn zu den Playoffs

Im ersten Halbfinale stand Nathan Aspinall vor einer „Alles oder Nichts“-Situation: er musste die Partie gegen Gerwyn Price siegreich gestalten, um in die Playoffs einzuziehen. Sollte sich dagegen der Waliser durchsetzen, würde er seinem Landsmann Jonny Clayton einen großen Gefallen tun. Aspinall kassierte zwar frühestmöglich ein Break, profitierte danach aber von zwei gegnerischen Fehlern und sicherte sich mit einem 74er-Finish das sofortige Rebreak. Darauf reagierte Price mit einem 128er-Highfinish. Diesmal gelang Aspinall die direkte Antwort nicht, weil er zwei Darts über die Doppel-20 warf. Augenblicke später machte es Price auf genau diesem Doppelfeld besser, er erhöhte dadurch auf 3:1. „The Asp“ reduzierte den Rückstand, nutzte im Anschluss daran eine Möglichkeit zum Ausgleich allerdings nicht aus. Aspinall kämpfte weiter und verkürzte erneut, sodass er nur noch mit 3:4 im Hintertreffen war. Im achten Durchgang verteidigte Price mit 14 Darts den eigenen Anwurf, sodass Aspinall gezwungen war, drei Legs nacheinander zu gewinnen. Dazu war der Engländer nicht mehr imstande, er entschied kein weiteres Leg mehr zu seinen Gunsten. Price versenkte den vierten Matchdart in der Doppel-5 und siegte mit 6:3. Das letzte Ticket für die Playoffs geht dementsprechend an Clayton, Aspinall steht dagegen mit leeren Händen da.

Gerwyn Price 6:3 Nathan Aspinall
96,28 Average 88,88
3 180s 2
128 High Finish 74
1 100+ Checkouts 0
6/19 Finishing 3/9

Das zweite Halbfinale wurde nicht ausgetragen, weil sich Michael van Gerwen in seiner Erstrundenpartie eine Schulterverletzung eingehandelt hatte und am heutigen Abend nicht weiter antreten konnte. Dimitri Van den Bergh zog kampflos ins Endspiel ein.

Van den Bergh jubelt über seinen Premierensieg

Damit waren es Gerwyn Price und Dimitri Van den Bergh, die das letzte Match der regulären Saison bestritten. Während der bereits als Spitzenreiter feststehende Price seinen fünften Tagessieg einfahren wollte, ging es für Van den Bergh um seinen ersten Tagessieg überhaupt. Der Belgier eröffnete das Finale mit einem 13-Darter, verpasste aber zwei Chancen, um dieses Break zu bestätigen. Diesem Fehler trauerte Van den Bergh nicht lange hinterher, im dritten Durchgang glänzte er mit einem 148er-Highfinish. Price antwortete umgehend mit einem 12-Darter, den sein Gegenüber mit einem noch besseren 11-Darter konterte. Erneut schaffte es Van den Bergh jedoch nicht, sofort nachzulegen – drei Möglichkeiten auf der Doppel-20 vergab er im sechsten Durchgang. Der 3:3-Ausgleich war die logische Konsequenz. Das siebte Leg der Partie wurde ebenfalls gegen den Anwurf gewonnen, Van den Bergh holte sich seine Führung durch einen 11-Darter zurück. Zudem konnte der „Dreammaker“ das Break erstmals bestätigen, der 13-Darter brachte ihn ganz dicht an die Ziellinie. Wenig später erarbeitete sich Van den Bergh einen Matchdart, der jedoch deutlich neben der Doppel-16 landete. Price hielt sich trotz eigener Schwierigkeiten auf Doppel im Match, glänzte unmittelbar danach mit einem 12-Darter und durfte das jetzt folgende Entscheidungsleg beginnen. Dort brachte Price jedoch drei Matchdarts nicht in den anvisierten Doppelfeldern unter. Dagegen zeigte Van den Bergh keine Nerven, er traf die Doppel-16 und entschied das Finale mit 6:5 für sich.

D. Van den Bergh 6:5 Gerwyn Price
99,25 Average 93,13
5 180s 4
148 High Finish 81
1 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 5/19

An den 16 Spieltagen seit Anfang Februar hat Price die meisten Punkte eingesammelt, 39 Stück sind es am Ende geworden. Dahinter folgen mit je 33 Punkten Smith und van Gerwen. Auch Clayton und Aspinall sind mit je 24 Zählern punktgleich. Ausschlaggebend für Clayton ist dabei, dass er einen Tagessieg mehr geholt hat als Aspinall - dem Letztgenannten bleibt am Ende nur der fünfte Platz. Van den Bergh verbessert sich durch seinen ersten Tagessieg auf Position sechs. Auf dem siebten Rang landet Dobey, Wright beendet die Saison als Tabellenletzter. Am nächsten Donnerstag werden in der O2-Arena von London die Playoffs der Premier League 2023 ausgetragen. In den Halbfinals werden sich Gerwyn Price und Jonny Clayton sowie Michael Smith und Michael van Gerwen duellieren.

Fotos © PDC @ Darts1

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