Sprung auf Platz drei: Clayton holt den zweiten Tagessieg nacheinander
Der erste Spieltag im April und der zehnte insgesamt in der aktuellen Premier League-Saison wurde in Birmingham ausgetragen. Hinter Michael van Gerwen und Gerwyn Price ist ein spannender Kampf um die anderen beiden Playoff-Plätze entbrannt, die Positionen drei und sieben trennten vor diesem Donnerstagabend nur sechs Punkte. Für den Auftakt sorgten heute Abend Michael van Gerwen und Chris Dobey, ehe es zum Duell zwischen Nathan Aspinall und Jonny Clayton kam. Darüber hinaus spielten im Viertelfinale Dimitri Van den Bergh und Gerwyn Price sowie Peter Wright und Michael Smith gegeneinander.
Auch wenn ihm an den letzten drei Spieltagen kein Tagessieg gelungen war, führt Michael van Gerwen die Tabelle weiter souverän an. Für den Titelverteidiger startete der Abend in Birmingham mit dem Match gegen Chris Dobey. Van Gerwen begann furios und erzielte mit einem 101er-Finish zum 12-Darter ein frühes Break. Den zweiten Durchgang schnappte er sich ebenfalls. Nachdem Dobey per 14-Darter zu seinem ersten Erfolgserlebnis gekommen war, stellte „Mighty Mike“ mit einem 73er-Checkout den vorherigen Abstand wieder her. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls gerecht aufgeteilt, sodass die Führung van Gerwens beim Zwischenstand von 4:2 weiter Gültigkeit hatte. Kurz darauf fiel die Vorentscheidung: van Gerwen bestrafte einen Fehlwurf des Engländers mit dem Break. Ein 125er-Highfinish des Weltranglistendritten beendete wenig später das Auftaktmatch, unterm Strich rückte van Gerwen durch das 6:2 in die nächste Runde vor. Beide Akteure spielten einen Average von mehr als 106 Punkten.
M. van Gerwen | 6:2 | Chris Dobey |
106,08 | Average | 106,47 |
5 | 180s | 4 |
125 | High Finish | 45 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 2/6 |
Aspinall mit einem seltenen Erstrundenaus
Der enorm wichtige Tagessieg in Berlin hat Jonny Clayton wieder in Schlagdistanz zu den Top-4 gebracht. Der Premier League-Champion von 2021 wollte heute daran anknüpfen und sich zunächst gegen seinen Tabellennachbarn Nathan Aspinall behaupten. Gleich im Auftaktleg checkte Clayton 142 Punkte auf der doppelten 11, der unmittelbar folgende 14-Darter bescherte ihm zudem das erste Break. Die Reaktion seines Gegenübers ließ nicht lange auf sich warten. Aspinall zeigte zwei 13-Darter nacheinander und glich zügig aus. Nachdem sich Clayton die Führung durch einen 14-Darter zurückgeholt hatte, beobachtete er, wie Aspinall drei Darts außen an der Doppel-16 vorbeiwarf. Der Waliser löschte Sekunden später 80 Punkte und erhöhte seinen Vorsprung auf 4:2. Genau umgekehrt lief es jedoch im darauffolgenden siebten Leg: Clayton feuerte drei Pfeile am Doppelring vorbei und durfte sich ein 108er-Highfinish seines Gegners ansehen. Wenig später glich „The Asp“ durch ein 88er-Checkout auf dem Bullseye aus. Auf den 14-Darter von Clayton antwortete Aspinall mit sechs perfekten Darts, sodass alles auf ein Entscheidungsleg hindeutete. Doch Aspinall ließ noch im selben Leg vier eigene Möglichkeiten aus. Clayton gelang es stattdessen, die Partie mit einem 78er-Finish zu beenden. Er verbuchte somit einen wichtigen 6:4-Erfolg.
Jonny Clayton | 6:4 | Nathan Aspinall |
96,88 | Average | 100,18 |
1 | 180s | 4 |
142 | High Finish | 108 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
6/11 | Finishing | 4/13 |
Der ohnehin aktuell sehr formstarke Gerwyn Price tankte am vergangenen Wochenende mit dem Turniersieg in Riesa zusätzliches Selbstvertrauen. Dieses wollte er auch heute gegen Dimitri Van den Bergh unter Beweis stellen. Der „Iceman“ erlebte einen Start nach Maß. Mit 13, 16 sowie 17 Darts sammelte Price die ersten drei Legs allesamt ein. Danach fand auch Van den Bergh in die Partie hinein. Er erzielte per 12-Darter seinen ersten Leggewinn und bestrafte anschließend zwei gegnerische Fehlwürfe mit einem Break. Kurz darauf gewann Van den Bergh mithilfe eines 72er-Checkouts noch ein drittes Leg nacheinander und sorgte damit gleichzeitig für den Ausgleich. Anschließend stoppte Price den Lauf seines Gegners, er vergab im achten Leg aber einen wichtigen Breakdart auf der Doppel-8. Der „Dreammaker“ stellte mit dem 4:4 wieder Parität her und lauerte wenig später selbst in aussichtsreicher Position auf das Break. Dieses verhinderte Price mit einem 90er-Finish auf dem Bullseye. Van den Bergh konterte mit einem 13-Darter und forcierte somit das Entscheidungsleg. Dort nutzte Price den Vorteil des Anwerfens schulbuchmäßig aus. Er glänzte unter anderem mit einer 180 und war nach 13 Darts bei Null angekommen. Demzufolge setzte sich Price knapp mit 6:5 durch.
Gerwyn Price | 6:5 | D. Van den Bergh |
102,23 | Average | 97,60 |
2 | 180s | 3 |
90 | High Finish | 72 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 5/8 |
Smith erlebt gegen Wright ein Debakel
Zehn Spiele, ein Sieg – das ist die verheerende Bilanz von Peter Wright in dieser Premier League-Saison. Heute musste der Schotte gegen die Nummer eins der Welt, Michael Smith, antreten. Mithilfe eines blitzsauberen 96er-Checkouts sicherte sich der „Bully Boy“ sofort ein Break. Diesen 14-Darter beantwortete Wright umgehend mit einem eigenen 14-Darter. Anschließend eroberte „Snakebite“ die Führung, die er durch einen 15-Darter auf 3:1 ausbauen konnte. Mit einem spektakulären Checkout begeisterte Wright die Zuschauer kurze Zeit später, als er 125 Restpunkte via Bullseye, 25 und Bullseye ausmachte. Auf der anderen Seite ließ Smith immer wieder eigene Möglichkeiten ungenutzt. So landeten beispielweise im sechsten Leg zwei seiner Pfeile neben den anvisierten Doppelfeldern. Wright nutzte auch diesen Fehler aus und stand mittlerweile ganz kurz vor dem Sieg. Das 116er-Highfinish des früheren Doppelweltmeisters brachte die Partie schließlich zum Abschluss. Wright bezwang Smith deutlich mit 6:1 und feierte den zweiten Sieg in dieser Premier League-Saison.
Peter Wright | 6:1 | Michael Smith |
95,47 | Average | 99,00 |
1 | 180s | 1 |
125 | High Finish | 96 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
6/13 | Finishing | 1/6 |
Clayton schlägt van Gerwen erneut – Wright vereitelt die Aufholjagd von Price
In Halbfinale Nummer eins trafen Michael van Gerwen und Jonny Clayton aufeinander. Für den Niederländer war es eine Gelegenheit, sich für die Pleite in der vergangenen Woche zu revanchieren. Clayton patzte im Auftaktleg dreifach und kassierte direkt das Break. Diesen Fehler korrigierte „The Ferret“ schnell mit einem 112er-Finish. Im dritten Durchgang war es van Gerwen, der drei Breakdarts in den Sand setzte. Für ein Break sorgte wenig später dagegen Clayton, der seinen Vorsprung durch einen 15-Darter auf 3:1 erhöhte. Der Waliser legte einen starken 11-Darter hinterher. Nachdem van Gerwen den eigenen Anwurf im sechsten Leg mit 13 Darts verteidigt hatte, ging Clayton durch einen 14-Darter den vorletzten Schritt. Auch wenn für van Gerwen noch ein dritter Leggewinn heraussprang, konnte der Tabellenführer die Niederlage nicht mehr verhindern. Clayton versenkte seinen ersten Matchdart im Bullseye und machte das 6:3 perfekt.
Jonny Clayton | 6:3 | M. van Gerwen |
92,89 | Average | 98,15 |
3 | 180s | 4 |
112 | High Finish | 40 |
1 | 100+ Checkouts | 0 |
6/11 | Finishing | 3/13 |
Um seinen ersten Finaleinzug in dieser Saison zu feiern, musste Peter Wright nun Gerwyn Price aus dem Weg räumen. Wright setzte mit einem 72er-Finish den Startschuss, Price glänzte danach mit einem 11-Darter. Im dritten Leg leistete sich der „Iceman“ ganze sieben Fehler auf den äußeren Ring des Boards. Er erholte sich allerdings schnell davon und sorgte mit einem 14-Darter für den 2:2-Ausgleich. In den nächsten Minuten war es allerdings Wright, der den Ton angab. Mit 12, 15 sowie 14 Darts entschied der Schotte drei Legs hintereinander zu seinen Gunsten. Vorzeitig gab sich Price selbstverständlich nicht geschlagen. Er verteidigte seinen Anwurf im achten Durchgang und produzierte danach per 14-Darter das aus seiner Sicht dringend benötigte Break. Dieses bestätigte Price mit einem 12-Darter, sodass nun das entscheidende elfte Leg folgte. Bei eigenem Anwurf ließ Wright hier kaum etwas anbrennen. Er platzierte seinen vierten Matchdart in der doppelten 5 und setzte sich mit 6:5 durch.
Peter Wright | 6:5 | Gerwyn Price |
97,52 | Average | 101,30 |
2 | 180s | 2 |
76 | High Finish | 83 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/13 | Finishing | 5/16 |
Im Endspiel vergibt Wright einen Matchdart
Am zehnten Spieltag war es dem Weltranglistenzweiten Peter Wright somit erstmals in der aktuellen Saison gelungen, in das Endspiel eines Mini-Turniers einzuziehen. Dort bekam es Wright mit dem seit fünf Premier League-Partien ungeschlagenen Jonny Clayton zu tun. Beide Profis brachten ihren jeweils ersten Anwurf problemlos nach Hause – Clayton benötigte 13 Würfe, Wright anschließend einen mehr. Nachdem die nächsten beiden Legs ebenfalls mit dem Anwurf gewonnen worden waren, erzielte Wright mit einem Treffer in der doppelten 8 das erste Break. Im darauffolgenden Leg vergab „Snakebite“ allerdings zwei Möglichkeiten. Clayton war zur Stelle und sorgte für den 3:3-Ausgleich. Die Freude darüber währte aber nur kurz. Im darauffolgenden Leg warf Clayton seinerseits drei Darts an den gewünschten Doppelfeldern vorbei. Erneut glückte „The Ferret“ allerdings das direkte Rebreak. Anders als zuvor bestätigte er dieses per 15-Darter, ein Leg fehlte ihm damit noch zum Turniersieg. Sein erster Matchdart landete knapp neben dem Bullseye, sodass Wright im direkten Gegenzug das Entscheidungsleg herbeiführte. Dort war es Wright, der mit seinem einzigen Matchdart ebenfalls das Bullseye verpasste. Clayton ließ sich in diesem Moment nicht zweimal bitten. Er traf die Doppel-20, entschied ein spannendes Finale mit 6:5 für sich und jubelte über den zweiten Tagessieg in Folge.
Jonny Clayton | 6:5 | Peter Wright |
95,59 | Average | 91,13 |
2 | 180s | 3 |
60 | High Finish | 72 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
6/15 | Finishing | 5/10 |
Weil van Gerwen und Price heute das gleiche Resultat erzielten, bliebt der Vorsprung des Spitzenreiters auf den Zweitplatzierten unverändert. Hinter das Spitzenduo hat sich Clayton vorgearbeitet. Smith liegt auf Rang vier, Aspinall rutscht zum ersten Mal in dieser Saison in die untere Tabellenhälfte. Es folgen die heute sieglosen Dobey und Van den Bergh. Wright bleibt trotz der Finalteilnahme Tabellenletzter. Am kommenden Wochenende reisen die acht Premier League-Teilnehmer an die englische Südküste, Spieltag Nummer elf findet in Brighton statt.
Fotos © PDC @ Darts1