Vierter Tagessieg: Clayton weiterhin unangefochten Erster

Zum zweiten Mal machte die Premier League of Darts in diesem Jahr Station in Schottland, der 13. Spieltag wurde in Glasgow absolviert. Gleich im Auftaktmatch dieses Abends kam es zum rein schottischen Duell. Während sich für Gary Anderson die Play-Offs praktisch bereits erledigt haben, benötigte Peter Wright weitere Punkte, um seinen vierten Tabellenplatz zu festigen. Danach traf Tabellenführer Jonny Clayton auf den Vorwochensieger James Wade, ehe es im Spiel zwischen Gerwyn Price und Michael Smith für beide Akteure darum ging, fast schon den letzten Strohhalm zu ergreifen. Michael van Gerwen und Joe Cullen rundeten das Viertelfinals ab.

Anderson beendet die Negativserie, Clayton stoppt Wade

13 Punkte Rückstand bei noch vier zu absolvierenden Spieltagen – Gary Andersons Chancen auf das Erreichen der Play-Offs waren vor diesem Spieltag nur noch theoretischer Natur. Mehr unter Druck stand deswegen sein Landsmann Peter Wright, der selbst aktuell den so wichtigen vierten Rang belegte. Die erste Duftmarke setzte Anderson, der früh 110 Punkte auf Null brachte. Wright trat im dritten Durchgang mit einem 14-Darter erstmals in Erscheinung, tat sich insgesamt aber in der Anfangsphase schwer. Auch ein sehr früher Wechsel der Darts verhinderte nicht, dass der Weltranglisteerste nur schwach punktete und oft in die falschen Segmente abrutschte. Das nutzte Anderson zu seinen Gunsten, er erhöhte per 15-Darter auf 3:1 und bestrafte wenig später zwei verpasste Doppelfelder des Gegners mit einem Break. Mit einem starken 12-Darter, inklusive 116er-Highfinish, lieferte Wright zwar die passende Antwort. Er konnte aber nicht darauf aufbauen. Anderson holte zum Endspurt aus, zeigte zwei 14-Darter nacheinander und beendete mit dem Letzteren die Partie. Während Anderson erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder ein Match gewann, kassierte Wright einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um die Play-Offs.

Gary Anderson 6:2 Peter Wright
97,21 Average 87,10
2 180s 1
110 High Finish 116
1 100+ Checkouts 1
6/9 Finishing 2/4

Nachdem sie sich vor sieben Tagen im Finale gegenübergestanden hatten, trafen Jonny Clayton und James Wade heute bereits in der ersten Runde aufeinander. Im Auftaktleg löschte „The Ferret“ trotz eines Ausrutschers in die Single-4 78 Punkte, danach bestrafte er einen Fehler von Wade mit dem ersten Break der Partie. Erst nachdem Clayton durch ein weiteres 78er-Checkout auch das dritte Leg eingesammelt hatte, holte sich Wade sein erstes Erfolgserlebnis. Clayton stellte den alten Abstand jedoch umgehend wieder her und ging mit dem 4:1 einen wichtigen Schritt in Richtung Sieg. Weil auch die beiden darauffolgenden Legs fair aufgeteilt worden waren, fehlte Clayton nur noch ein Leggewinn zum Weiterkommen. Der Waliser musste sich nicht mehr lange gedulden. Er versenkte gleich den ersten Matchdart in der Doppel-20, gewann deutlich mit 6:2 und revanchierte sich für die Niederlage von vor einer Woche.

Jonny Clayton 6:2 James Wade
95,55 Average 93,10
1 180s 1
78 High Finish 64
0 100+ Checkouts 0
6/11 Finishing 2/5

Price erleidet den nächsten Rückschlag

Wenn Gerwyn Price und Michael Smith noch im Kampf um die Play-Offs mitreden wollen, benötigen beide in den kommenden Wochen zahlreiche Punkte. Eine gute Gelegenheit hierfür bot das heutige direkte Duell zwischen dem Tabellensechsten und -siebten. Der „Iceman“ setzte mit einem starken 11-Darter den Startschuss, mit 14 Darts verteidigte auch Smith sein erstes Anwurfleg souverän. Der Engländer legte einen weiteren 14-Darter hinterher und sicherte sich danach mit einem 80er-Checkout den dritten Leggewinn nacheinander. Mit einem eigenen 14-Darter stoppte Price diese Serie und verkürzte gleichzeitig auf 2:3. Nachdem die beiden darauffolgenden Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen worden waren, unterlief Price der letztlich entscheidende Fehler: er setzte zwei Möglichkeiten zum 4:4 in den Sand. Der „Bully Boy“ war dadurch nur noch ein Leg von zwei wichtigen Punkten entfernt. Schlussendlich war es ein 107er-Highfinish, mit dem Smith den klaren 6:3-Erfolg perfekt machte.

Michael Smith 6:3 Gerwyn Price
99,19 Average 94,50
2 180s 1
107 High Finish 47
1 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 3/9

Zum Abschluss der Viertelfinals standen sich Michael van Gerwen und Joe Cullen gegenüber. Dabei ging es für den Engländer vor allem darum, die Niederlage von Peter Wright für sich zu nutzen. Van Gerwen startete mit einem 83er-Checkout, ließ seine ersten beiden Breakchancen aber liegen und kassierte das 1:1. Besser machte es der Niederländer im vierten Leg: ein 13-Darter brachte ihm jetzt das erste Break ein. Durch einen Treffer in der Doppel-16 erhöhte er seinen Vorsprung sogar auf 4:1. Erst als van Gerwen ganz knapp an 167 Restpunkten gescheitert war, hatte Cullen wieder einen Grund zur Freude. Van Gerwen schenkte dem Legverlust keine Beachtung und stellte den vorherigen Abstand ohne zu Zögern wieder her – mit dem 5:2 schien die Entscheidung gefallen zu sein. Der Niederländer hatte allerdings Schwierigkeiten damit, die Ziellinie zu überqueren. In den nächsten drei Legs vergab er insgesamt vier Matchdarts. Cullen war in jeder dieser Situationen zur Stelle, zeigte selbst unter anderem zwei 14-Darter und erzwang das Entscheidungsleg. Dort schaffte es der anwerfende van Gerwen mithilfe von fünf perfekten Darts doch noch, den Sack zuzumachen. Der insgesamt achte Matchdart steckte in der Doppel-10 und brachte „Mighty Mike“ in die Vorschlussrunde.

M. van Gerwen 6:5 Joe Cullen
98,36 Average 90,59
6 180s 2
83 High Finish 72
0 100+ Checkouts 0
6/29 Finishing 5/11

Anderson und Smith verlieren die Halbfinals knapp

Mit der Unterstützung des schottischen Publikums wollte Gary Anderson sein erstes Halbfinale seit sieben Wochen erfolgreich gestalten. Er bekam es mit Jonny Clayton zu tun, der seinerseits die Tabellenführung durch den Viertelfinalsieg bereits verteidigt hatte. Gleich zu Beginn sorgte der „Flying Scotsman“ für ein echtes Highlight: er beendete einen 12-Darter mit einem 150er-Highfinish. Mit einem 80er-Checkout verteidigte Clayton ebenfalls seinen eigenen Anwurf. Nachdem sich Anderson wieder in Führung gebracht hatte, sorgte auch sein Gegner mit einem hohen Finish für Aufsehen: Clayton machte 141 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters aus. Der Waliser drückte weiter aufs Gaspedal und sicherte sich mit 15 und 14 Darts noch zwei weitere Legs. Durch ein enorm wichtiges 115er-Finish ging Anderson anschließend dazwischen, doch Clayton hielt seinen Vorsprung durch ein eigenes 116er-Checkout aufrecht. Trotz des Rückstand gab sich Anderson nicht geschlagen, er löschte zunächst auch noch 110 Punkte. Zwei Möglichkeiten zum 5:5-Ausgleich konnte der ehemalige Doppelweltmeister aber nicht wahrnehmen. Weitere Chancen gab ihm sein Konkurrent nicht mehr. Clayton trotzte den Pfiffen aus dem Publikum, verwandelte den vierten Matchdart in der Doppel-4 und zog zum dritten Mal nacheinander ins Endspiel eines Mini-Turniers ein.

Jonny Clayton 6:4 Gary Anderson
98,53 Average 89,15
3 180s 0
141 High Finish 150
2 100+ Checkouts 3
6/11 Finishing 4/8

Weiter ging es einige Minuten später mit Halbfinale Nummer zwei zwischen Michael Smith und Michael van Gerwen. Der Letztgenannte erlebte den besseren Start, unter anderem mit einem 13-Darter wanderten die ersten beiden Legs auf sein Konto. Danach fand Smith allerdings in die Partie hinein. Der „Bully Boy“ glänzte zunächst mit einem 12-Darter und sorgte danach per 15-Darter für den schnellen 2:2-Ausgleich. Darauf ließ es Smith aber nicht beruhen, er hielt das hohe Niveau weiter aufrecht. Mit 14 und 11 Darts entschied er zwei weitere Legs zu seinen Gunsten. Im siebten Leg wartete Smith dann bereits bei 40 Rest auf seine Chance, um noch weiter davonzuziehen. Das verhinderte van Gerwen jedoch mit einem 108er-Highfinish. Der Niederländer bestätigte das auf diese Weise geschaffte Break und sorgte mit dem 4:4 für eine spannende Schlussphase. Weil beide Profis ihr darauffolgendes Anwurfleg nach Hause brachten, entschieden jetzt 501 Punkte über Sieg oder Niederlage. In diesem Decider zeigte van Gerwen seine ganze Klasse: gegen den Anwurf benötigte er nur zwölf Darts, wobei er die Partie mit einem 104er-Checkout beendete.

M. van Gerwen 6:5 Michael Smith
99,04 Average 100,01
2 180s 4
108 High Finish 61
2 100+ Checkouts 0
6/14 Finishing 5/8

Van Gerwen verliert die Tabellenführung aus den Augen

Im Finale bekamen die Zuschauer in Glasgow die beiden besten Spieler der bisherigen Premier League-Saison zu sehen. Für Jonny Clayton und Michael van Gerwen ging es darum, das eigene Konto um noch zwei weitere Punkte aufzustocken. Schon im allerersten Leg erhielt van Gerwen zwei Breakdarts, konnte diese aber nicht im anvisierten Ziel unterbringen. Nach dem schnellen Ausgleich brachte sich der Titelverteidiger durch ein 78er-Finish wieder in Front, darauf antwortete van Gerwen mit einem 13-Darter. Anschließend geriet der Niederländer wie zuvor auch in Rückstand, diesmal verhalfen ihm jedoch sechs perfekte Darts zur erneuten direkten Antwort. Die entscheidende Szene in diesem Match spielte sich einige Minuten später im achten Durchgang ab: bei eigenem Anwurf jagte van Gerwen vier Pfeile am äußeren Ring des Boards vorbei. Sein Gegner war auf der Doppel-10 zur Stelle und sicherte sich das vorentscheidende Break. Den dadurch errungenen Vorteil ließ sich Jonny Clayton nicht mehr nehmen. Er versenkte den ersten Matchdart in der Doppel-16, gewann das Endspiel mit 6:3 und holte sich seinen bereits vierten Turniersieg im laufenden Wettbewerb.

Jonny Clayton 6:3 M. van Gerwen
99,81 Average 96,41
4 180s 3
78 High Finish 36
0 100+ Checkouts 0
6/12 Finishing 3/13

Durch den Erfolg im Endspiel baut Clayton seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten van Gerwen auf sechs Punkte aus. Die übrigen beiden Play-Offs-Plätze werden weiterhin von Wade und Wright besetzt. Cullen und Price haben es am heutigen Spieltag verpasst, den Rückstand auf Rang vier zu verringern. Trotz der heute jeweils eingefahrenen zwei Punkte sind Smith und Anderson weiterhin am Tabellenende zu finden. Weiter geht es am kommenden Donnerstag in Sheffield mit dem 14. Spieltag der Premier League of Darts.

Premier League Darts


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