Van Gerwen schlägt Wright im Topspiel deutlich
Die Tatsache, dass am ersten Spieltag gestern Abend vier von fünf Partien unentschieden endeten, versprach eine Menge Spannung in der gesamten Premier League-Saison 2021. Topspiel des heutigen zweiten Spieltags war die Begegnung von Michael van Gerwen und Peter Wright, den beiden höchstplatzierten Spielern im Teilnehmerfeld. Eröffnet wurde der Dienstagabend allerdings von Gary Anderson und José de Sousa, ehe die Duelle zwischen Jonny Clayton und Glen Durrant sowie Nathan Aspinall und Dimitri Van den Bergh folgten. Ganz zum Schluss durften auch Rob Cross und James Wade die Bühne in Milton Keynes betreten.
De Sousa vergibt drei Chancen zum Punktgewinn
Einem großartigen 156er-Finish im genau richtigen Moment hatte es Gary Anderson zu verdanken, dass er die Bühne gestern nicht mit leeren Händen verlassen musste. Heute wollte der frühere Doppelweltmeister gegen José de Sousa den ersten Saisonsieg feiern.
Anderson legte fulminant los und gewann seine ersten beiden Legs mit Checkouts in Höhe von 112 sowie 145 Zählern. Da zwischendurch der Portugiese mit einem 14-Darter erfolgreich gewesen war, stand es zu diesem frühen Zeitpunkt 2:1. Diesen knappen Vorsprung konnte Anderson bis auf 4:1 ausbauen, weil ihm erst ein eigener 14-Darter und dann ein 90er-Finish gelang. Danach meldete sich aber de Sousa wieder verstärkt zu Wort, weil er sein eigenes Niveau anhob. Mit einmal 13 und zweimal 14 Würfen sammelte „The Special One“ drei Legs nacheinander ein und stellte dementsprechend Parität her. Die Serie seines Konkurrenten konnte Anderson auf der doppelten 5 beenden, doch de Sousa zeigte wenig später ein wichtiges 86er-Finish und sorgte so für eine spannende Schlussphase. Beim Stand von 5:5 legte der „Flying Scotsman“ mit einem 13-Darter vor, ehe er davon profitierte, dass der auf die Doppelfelder sonst sehr sichere de Sousa dreifach patzte. Sekunden später erwischte Anderson selbst die Doppel-7 mit dem letzten Dart in der Hand und machte den 7:5-Erfolg perfekt.
Gary Anderson | 7:5 | José de Sousa |
99,75 | Average | 97,08 |
6 | 180s | 3 |
145 | High Finish | 86 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
7/14 | Finishing | 5/9 |
Nächster Rückschlag für Durrant, nächster Erfolg für Clayton
Als einziger Spieler musste Titelverteidiger Glen Durrant gestern Abend eine Niederlage hinnehmen, seine andauernde Formschwäche schien sich auch in der Premier League fortzusetzen. Heute wartete mit Jonny Clayton einer der aktuell formstärksten Spieler auf „Duzza“.
Genau diese Trends wurden auch in der Anfangsphase der Partie sichtbar. Clayton erhielt in den ersten Minuten kaum Gegenwind, legte selbst ein gutes Niveau an den Tag und erarbeitete sich innerhalb kurzer Zeit einen 3:0-Vorsprung, verantwortlich dafür waren ein 17-, ein 15- und ein 14-Darter. Für seinen vierten Leggewinn benötigte „The Ferret“ dann lediglich elf Würfe, ehe auch das fünfte Leg in seine Richtung ging. Durrant präsentierte sich im Scoring erneut klar unterlegen und durfte bis hierhin nicht einmal auf Doppelfelder zielen. Das änderte sich im sechsten Durchgang, Durrant verwandelte in der Doppel-8 und verbuchte das erste Erfolgserlebnis. Clayton antwortete allerdings umgehend mit einem 14-Darter und hatte den ersten Punkt frühzeitig in der Tasche. Mit der Hypothek des klaren Rückstands bäumte sich Durrant nochmal auf und entschied noch zwei Legs für sich, mehr als Ergebniskosmetik war das aber nicht mehr. Denn Clayton brachte schon im darauffolgenden zehnten Leg seinen sechsten Matchdart in der Doppel-9 unter und feierte mit dem 7:3 seinen ersten Sieg in der Premier League.
Jonny Clayton | 7:3 | Glen Durrant |
98,61 | Average | 88,81 |
4 | 180s | 0 |
96 | High Finish | 76 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
7/18 | Finishing | 3/9 |
Van den Bergh siegt dank eines großartigen Schlussspurts
Nach seinem erfolgreichen Turnierauftakt wollte Nathan Aspinall heute möglichst nachlegen und gegen Dimitri Van den Bergh zwei weitere Punkte einsammeln.
Das erste Leg der Begegnung ging an den Belgier, der anschließend jedoch drei Breakchancen in den Sand setzte und seinem Gegner den Ausgleich ermöglichte. Danach passierten die Fehler allerdings aufseiten von „The Asp“: er ließ in den nächsten Minuten vier Gelegenheiten verstreichen und musste daher den 1:3-Rückstand akzeptieren. Im darauffolgenden Leg erhielt Van den Bergh zwei Möglichkeiten, um seinen Vorsprung auszubauen, verwertete diese aber nicht. Aspinall produzierte in dieser Situation ein großartiges 144er-Finish und war in der Folge klar am Drücker: er ließ diesem 12-Darter Legs von 14, 15 und 13 Darts folgen. Durch die beschriebenen vier Leggewinne nacheinander hatte der Engländer die Partie gedreht und lag jetzt selbst mit 5:3 in Führung. Dieser Serie konnte der „Dreammaker“ im neunten Durchgang ein Ende setzen. Wenig später war es dann ein 13-Darter, mit dem er für das Break und den 5:5-Ausgleich sorgte. Nachlegen konnte Van den Bergh mit einem starken 11-Darter, ehe er bei 87 Restpunkten die Chance zum Matchgewinn hatte. Genau diese Möglichkeit konnte Van den Bergh wahrnehmen, er verwandelte seinen einzigen Matchdart im Bullseye und jubelte über den hart erkämpften 7:5-Erfolg.
D. Van den Bergh | 7:5 | Nathan Aspinall |
103,70 | Average | 98,32 |
7 | 180s | 5 |
87 | High Finish | 144 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
7/26 | Finishing | 5/16 |
Jetzt folgte das Duell zwischen der Nummer zwei und der Nummer drei der Welt: für Michael van Gerwen und Peter Wright ging es schon früh in der Saison um wichtige Punkte. Einen Start nach Maß erlebte Wright, der mit einem souveränen 83er-Finish bereits im Auftaktleg ein Break erzielte. „Mighty Mike“ konterte allerdings umgehend mit einem 14-Darter. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, ließ Wright zwei Breakchancen ungenutzt. Van Gerwen bedankte sich auf der doppelten 20 und sicherte sich im Anschluss daran selbst ein Break.
Begünstigt durch einen gegnerischen Fehlwurf im siebten Leg konnte der Niederländer seinen Vorsprung bis auf 5:2 ausbauen, ehe er kaum Schwierigkeiten damit hatte, das Unentschieden vorzeitig abzusichern. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Vorentscheidung gefallen, Wright kam nicht an seine überzeugende Leistung von gestern heran und übte viel zu selten Druck auf seinen Gegner aus. Auf der anderen Seite verlor van Gerwen – ohne selbst besonders gut zu spielen – keine Zeit mehr, versenkte direkt den ersten Matchdart in der Doppel-16 und entschied die Partie klar und deutlich mit 7:2 für sich.
M. van Gerwen | 7:2 | Peter Wright |
92,16 | Average | 88,41 |
2 | 180s | 1 |
56 | High Finish | 83 |
0 | 100+ Checkouts | 0 |
7/16 | Finishing | 2/7 |
Ganz zum Schluss fehlte nur noch das rein englische Duell zwischen Rob Cross und James Wade. Der Letztgenannte, der heute seinen 38. Geburtstag feierte, warf im allerersten Leg zweimal an seiner favorisierten Doppel-20 vorbei und kassierte sofort ein Break. Cross konnte diesen Erfolg bestätigen und entschied mit einem 70er-Finish auch das dritte Leg zu seinen Gunsten. Erst als „Voltage“ einige Aufnahmen später drei Pfeile an der Doppel-16 vorbeigesetzt hatte, holte Wade sein erstes Leg. Doch abgesehen davon kam Wade in keinster Weise an seine normale Leistung heran, sodass Cross leichtes Spiel hatte.
Der Weltmeister von 2018 gewann mit 15 und 16 Darts ungefährdet die nächsten beiden Legs und erarbeitete sich mit dem 5:1 einen komfortablen Vorsprung. Auch ein 101er-Finish von „The Machine“ im siebten Leg änderte daran nur wenig. Mithilfe eines 13-Darters stellte Cross den vorherigen Abstand sofort wieder her und sicherte damit gleichzeitig den ersten Punktgewinn ab. Aufgrund eines vergebenen Matchdarts musste Cross noch ein Leg an seinen Gegner abgeben, danach machte er aber den Deckel drauf. Der dritte Matchdart steckte in der Doppel-8 und machte den klaren 7:3-Erfolg offiziell.
Rob Cross | 7:3 | James Wade |
94,34 | Average | 88,78 |
3 | 180s | 1 |
70 | High Finish | 101 |
0 | 100+ Checkouts | 1 |
7/16 | Finishing | 3/8 |
Gleich fünf Spieler stehen nach zwei Spieltagen bei drei Punkten, wobei van Gerwen die Tabelle dank der besten Legdifferenz anführt – es folgen Clayton, Cross, Anderson und Van den Bergh. Am Tabellenende befindet sich Durrant als einziger noch punktloser Spieler. Schon morgen Abend folgt in Milton Keynes der dritte Spieltag.