Weiterhin Spannung im Kampf um die Halbfinals
Dass zwischen dem ersten und dem fünften Platz lediglich zwei Zähler liegen, verspricht eine Menge Spannung an den letzten drei Spieltagen. Mit Blick auf die näher rückenden Play-Offs entscheidet natürlich jeder Punkt. Am heutigen Dienstagabend stand der 14. Spieltag auf dem Programm, der von Nathan Aspinall und James Wade eröffnet wurde. Als nächstes wurden Jonny Clayton und José de Sousa von den rund 1.000 Zuschauern begrüßt, ehe es zum 65. Duell zwischen Michael van Gerwen und Gary Anderson kam. Zum Schluss durften auch Peter Wright und Dimitri Van den Bergh die Bühne der Marshall Arena betreten.
Aspinall patzt trotz 7:5-Führung – dritter Sieg in Serie für de Sousa
Mit seinem überzeugenden Erfolg über Michael van Gerwen hatte Nathan Aspinall gestern Abend die Tabellenführung erobert. Diese wollte er gegen den seit fünf Spielen sieglosen James Wade mit allen Mitteln verteidigen. „The Machine“ setzte mit einem 13-Darter den Startschuss und benötigte im zweiten Leg sogar nur elf Würfe, wobei ihm hierbei ein 100er-Finish gelang. Aspinall ging mit einem ähnlich starken 12-Darter dazwischen, gewann mit jeweils 15 Darts auch die nächsten beiden Legs und hatte die Partie vorerst zu seinen Gunsten gedreht. Danach setzte „The Asp“ aber ganze fünf Pfeile allesamt außen an der Doppel-12 vorbei und ermöglichte seinem Gegner den 3:3-Ausgleich.
Das in dieser Situation erzielte Rebreak bestätigte Wade auf der Doppel-18, Aspinall konterte mit einem 120er-Highfinish. Nachdem auch die nächsten beiden Legs fair aufgeteilt worden waren, scheiterte Wade haarscharf an 170 Restpunkten. Aspinall war selbst per 81er-Checkout zur Stelle und legte wenige Minuten später trotz sechs Fehlwürfen auf Doppel erfolgreich nach – den ersten Punkt hatte der Spitzenreiter damit sicher. Weil Aspinall einen Matchdart an der Doppel-16 vorbeigeworfen hatte, zwang ihn sein Gegner in das finale 14. Leg. Während Aspinall in dieser wichtigen Situation schwächelte, gelang Wade gegen den Anwurf ein 14-Darter, mit dem er das 7:7-Unentschieden besiegelte.
James Wade | 7:7 | Nathan Aspinall |
101,85 | Average | 97,89 |
5 | 180s | 4 |
100 | High Finish | 120 |
1 | 100+ Checkouts | 1 |
7/18 | Finishing | 7/22 |
Mit ihrer aktuellen Platzierung konnten sowohl José de Sousa als auch Jonny Clayton hochzufrieden sein: beide Debütanten befanden sich vor dem Spieltag unter den besten Vier. Umso bedeutender war daher das heutige direkte Aufeinandertreffen am drittletzten Spieltag. Nach einem 102er-Finish im Auftaktleg geriet Clayton ins Hintertreffen: drei Legs in Folge musste er an seinen Gegner abgeben. Erst als de Sousa eine falsche Entscheidung getroffen hatte, kam Clayton wieder zum Zug. Bei 84 Rest erwischte der Portugiese zunächst die große 20 und zielte danach auf die Triple-16, anstatt den sicheren Weg über das 14er-Segment zu wählen. Dieser Plan ging überhaupt nicht auf, Clayton hatte nur noch 75 Punkte übrig und checkte Sekunden später mit zwei Darts.
Davon ließ sich de Sousa nicht irritieren, mit einem 90er-Finish via 18 und zweimal Doppel-18 holte er sich seinen alten Vorsprung gleich wieder zurück. Im Anschluss daran kam Clayton dank eines 106er-Checkouts heran, allerdings checkte de Sousa nur kurz darauf ebenfalls 106 Punkte und zog wiederum davon. „The Ferret“ ließ sich nicht entmutigen und verkürzte erneut durch ein 111er-Highfinish, ließ danach aber eine Breakchance zum Ausgleich liegen. Dementsprechend lag de Sousa zu diesem Zeitpunkt mit 6:4 vorne und war nicht mehr allzu weit vom Sieg entfernt. Wie so oft in dieser Partie kämpfte sich Clayton wieder bis auf ein Leg heran, doch mit dem 14-Darter zum 7:5 sorgte „The Special One“ für die Vorentscheidung. Schon kurze Zeit später verwandelte de Sousa seinen zweiten Matchdart in der Doppel-10 und feierte einen wichtigen 8:5-Erfolg.
José de Sousa | 8:5 | Jonny Clayton |
96,90 | Average | 91,80 |
3 | 180s | 0 |
106 | High Finish | 111 |
1 | 100+ Checkouts | 3 |
8/14 | Finishing | 5/10 |
Van Gerwen weist Anderson in die Schranken und ist wieder Erster
Danach wollte Michael van Gerwen seine gestrige Niederlage schnell vergessen machen und im Klassiker gegen Gary Anderson wichtige Punkte einsammeln. Nach dem verlorenen Eröffnungsleg war van Gerwen im zweiten Durchgang durch ein 116er-Highfinish erstmals erfolgreich. Auf der Doppel-1 konnte der Niederländer ein Break folgen lassen, doch Anderson antwortete umgehend mithilfe eines 110er-Checkouts. Da die nächsten beiden Durchgänge im Gegensatz dazu vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen wurden, stand es zu diesem Zeitpunkt 3:3-Unentschieden.
Mit sechs perfekten Darts glänzte „Mighty Mike“ im siebten Durchgang, schlussendlich war er nach elf Würfen bei Null angekommen. Das auf diese Weise vollbrachte Break bestätigte er mit einem souveränen 76er-Finish. Der Weltranglistendritte drückte weiter kräftig aufs Gaspedal und baute seine Führung durch ein zweites 116er-Checkout weiter aus. Der Serie von vier verlorenen Legs nacheinander setzte der „Flying Scotsman“ kurz darauf per 138er-Highfinish ein Ende, er verpasste im Anschluss daran aber die Doppel-20, um bis auf ein Leg zu verkürzen. Van Gerwen nutzte das konsequent aus und machte vorzeitig den ersten Punktgewinn perfekt. Am Ende war es der sechste Matchdart, der in der Doppel-1 steckte und van Gerwen den 8:4-Sieg einbrachte. Während sich der Sieger die Tabellenführung zurückholt, kann Anderson die Play-Offs so gut wie abhaken.
M. van Gerwen | 8:4 | Gary Anderson |
98,02 | Average | 95,08 |
2 | 180s | 1 |
116 | High Finish | 138 |
2 | 100+ Checkouts | 2 |
8/19 | Finishing | 4/7 |
Wright bestätigt seine aufsteigende Formkurve
Zum Abschluss des 14. Spieltags wollte Dimitri Van den Bergh die Niederlage von Clayton ausnutzen und seinen Platz in den Top-4 zurückerobern. Damit dieses Vorhaben gelang, musste der Belgier sich gegen Schlusslicht Peter Wright durchsetzen. Die Anfangsphase verlief komplett ausgeglichen – beide Profis verteidigten ihre ersten beiden Anwurflegs weitgehend problemlos. Danach war Van den Bergh für das erste Break der Partie verantwortlich, diesem ließ er einen 11-Darter zum 4:2 folgen.
Im Anschluss daran verkürzte „Snakebite“ dank eines wichtigen 110er-Checkouts, doch Van den Bergh hielt seinen Vorsprung durch einen weiteren 11-Darter aufrecht. Wright blieb weiter dran und schaffte es diesmal zudem, den Ausgleich herzustellen – es war ein großartiger 10-Darter, der ihm das 5:5 einbrachte. Dieses hohe Niveau hielt der Weltranglistenzweite auch in den nächsten Minuten aufrecht. Er machte mit einem 15- und einem 11-Darter weiter, gewann somit insgesamt vier Legs nacheinander und stand mit dem 7:5 ganz kurz vor der Ziellinie. Letztlich war es ein 116er-Highfinish, mit dem Wright alles klar machte. Er gewann ein hochklassiges Match mit 8:5, während sein Gegner trotz eines Averages von fast 107 Punkten die dritte Niederlage nacheinander einstecken musste.
Peter Wright | 8:5 | D. Van den Bergh |
102,82 | Average | 106,97 |
4 | 180s | 8 |
116 | High Finish | 87 |
2 | 100+ Checkouts | 0 |
8/14 | Finishing | 5/8 |
Auch nach dem 14. Spieltag hat es einen Wechsel an der Tabellenspitze gegeben: van Gerwen befindet sich wieder auf seiner Lieblingsposition. Bei 18 Punkten und damit einem Punkt weniger als der Spitzenreiter stehen Aspinall und de Sousa, Clayton behält mit 16 Zählern den wichtigen vierten Rang. Fünfter bleibt Van den Bergh mit 15 Punkten, Wright macht einen Sprung nach vorne und ist Sechster. Für ihn mit 13 sowie für Anderson und Wade mit jeweils zwölf Punkten ist das Erreichen der Play-Offs trotzdem kaum noch möglich. Morgen Abend folgt der 15. und vorletzte Spieltag.