Michael Smith gelingt der 9-Darter

Am vierten Spieltag der Premier League 2020 ging es für die neun ständigen Teilnehmer nach Irland, genauer gesagt in die Hauptstadt Dublin. Dort gesellte sich William O’Connor zu ihnen, der als Challenger Michael van Gerwen ein Bein stellen wollte. Als erstes waren heute allerdings Nathan Aspinall und Glen Durrant an der Reihe, ehe sich Rob Cross und Gary Anderson sowie Michael Smith und Daryl Gurney duellierten. Ganz zum Schluss trafen noch Peter Wright und Gerwyn Price aufeinander.

Aspinall schlägt Durrant und überholt ihn

Los ging es heute Abend mit den beiden Spielern, die in diesem Jahr ihre erste Premier League-Saison absolvierten. Die Rede war von Glen Durrant und Nathan Aspinall, die beide ihren guten Start in den Wettbewerb fortsetzen wollten. Nachdem die ersten beiden Anwürfe ohne jedes Problem durchgebracht wurden, setzte „Duzza“ das erste Highlight, als er 144 Punkte via Triple-20, Triple-16 und Doppel-18 ausmachte. Mit einem 15-Darter gelang Durrant kurz darauf das erste Break des Abends, er vergab anschließend aber ganze sieben Möglichkeiten, um seinen Vorsprung auszubauen. Stattdessen war „The Asp“ doch noch zur Stelle und sorgte schon wenig später für den 3:3-Ausgleich. Auf der anderen Seite vergab Aspinall aber seinerseits mehrere Breakdarts, die ihn selbst in Führung gebracht hätten. Mit einem souveränen 85er-Finish konnte er sich aber schnell davon erholen und hielt das Match weiter offen. Im Anschluss daran gelang dem zweifachen WM-Halbfinalisten ein 129er-Checkout auf der doppelten 12, sodass er nun doch erstmals vorne lag. Beide Kontrahenten hatten aber immer wieder Schwierigkeiten auf den Doppeln und so ließ Aspinall im zehnten Leg vier Chancen zur Vorentscheidung verstreichen. Durrant stellte wieder Parität her, vergab im darauffolgenden Durchgang jedoch einen wichtigen Dart, um den Punktgewinn abzusichern. Stattdessen holte sich Aspinall das erhoffte Break, bestätigte dieses mit einem starken 12-Darter und hatte das Duell mit 7:5 für sich entschieden. Während Durrant auf diese Weise die erste Niederlage einstecken musste, übernahm Aspinall zumindest vorübergehend die Tabellenführung.

Glen Durrant 5:7 Nathan Aspinall
92,81 Average 93,82
0 180s 2
144 High Finish 129
1 100+ Checkouts 1
5/17 Finishing 7/22

Im zweiten Match des vierten Spieltages standen sich Rob Cross und Gary Anderson gegenüber. Der Schotte produzierte gleich im Auftaktleg ein Break, doch Cross konterte dies sofort mit einem 68er-Finish. Erst als Anderson wenig später drei Breakdarts ungenutzt ließ, konnte mit Cross erstmals ein Profi den eigenen Anwurf nach Hause bringen. Anderson antwortete mit einem lockeren 14-Darter, setzte anschließend aber gleich fünf Möglichkeiten in den Sand. Da der „Flying Scotsman“ im sechsten Leg 109 Punkte löschte, stand es zu diesem Zeitpunkt 3:3-Unentschieden. Doch weiterhin streute der „Flying Scotsman“ immer wieder Fehlwürfe ein, so auch im siebten Leg, als er zwei Breakdarts vergab. Einige Minuten später machte er es dann besser: er bestrafte drei Patzer seines englischen Gegners mit einem 85er-Checkout und war deswegen mit 5:4 in Front. Nachdem Anderson mit einem 14-Darter nachlegte, hatte er das Unentschieden bereits in der Tasche. Cross steckte noch nicht auf und sorgte durch ein 128er-Bullfinish für das finale zwölfte Leg, doch dort konnte „Voltage“ die erforderlichen 124 Zähler nicht ansatzweise löschen. Anderson erwischte seinerseits die doppelte 10 und machte den 7:5-Erfolg perfekt.

Rob Cross 5:7 Gary Anderson
91,36 Average 97,77
3 180s 4
128 High Finish 109
1 100+ Checkouts 2
5/16 Finishing 7/20

Danach betraten Daryl Gurney und Michael Smith die Bühne der 3Arena. Gurney eröffnete die Partie mit einem 13-Darter, kassierte zwischenzeitlich den Ausgleich und brachte sich per 96er-Finish wieder in Front. Doch dann schlug die große Stunde von Michael Smith. Er startete mit zwei 180ern nacheinander ins vierte Leg und stellte sich nun mit 141 Rest vor das Board. Der „Bully Boy“ wählte den klassischen Weg, traf die Triple-20 und die Triple-19 und versenkte den neunten Pfeil in der Doppel-12 - es war das erste perfekte Spiel in der Premier League seit 2017.


Davon abgesehen ging dieses Match natürlich weiter, wobei auch die Legs Nummer fünf und sechs gerecht zwischen den Konkurrenten aufgeteilt wurden. „Superchin“ konnte anschließend mit einem 88er-Finish wiederholt in Führung gehen, doch Smith ließ ihn erneut nicht davonziehen und glich auf 4:4 aus. Nicht lange darauf erhielt der Engländer sogar zwei Breakmöglichkeiten, verfehlte Tops aber mit beiden Versuchen ganz knapp. Smith reagierte aber mit einem 13-Darter und sorgte so schonmal dafür, dass auch dieses Match über die volle Distanz ging. Jetzt brach Gurney allerdings völlig ein. Er patzte im elften Leg sechsfach auf Doppelfelder und konnte sich davon nicht mehr erholen – im finalen zwölften Durchgang erwischte der Nordire mit 18 Würfen nicht ein einziges Triplefeld. Smith musste sich deswegen nicht mehr wirklich anstrengen, nutzte seinen fünften Matchdart und gewann mit 7:5.

Daryl Gurney 5:7 Michael Smith
85,98 Average 88,19
4 180s 3
96 High Finish 141
0 100+ Checkouts 1
5/12 Finishing 7/19

O’Connor trotz guter Leistung keine Gefahr für van Gerwen

Die rund 10.000 irischen Zuschauer bereiteten Local Hero William O’Connor nun einen unvergesslichen Empfang. Gegen den Weltranglistenersten Michael van Gerwen hatte er dabei nichts zu verlieren. Dagegen war van Gerwen letzte Woche unterlegen und wollte einen weiteren Ausrutscher unbedingt vermeiden. Genau so startete der Niederländer auch. Er gewann die ersten beiden Legs, ehe „The Magpie“ mit einem Treffer in der Doppel-20 dazwischenging. Van Gerwen konterte mit einem starken 12-Darter inklusive 134er-Highfinish, vergab anschließend aber eine Gelegenheit, um den Vorsprung weiter auszubauen. Dies nutzte O’Connor aus, legte ein 80er-Finish zum Break hinterher und hatte auf 3:3 ausgeglichen. Van Gerwen meldete sich aber mit einem 110er-Checkout zurück und schnappte sich auch das nächste Leg. Als sein irischer Gegner wenige Minuten später das Bullseye verfehlte, brachte van Gerwen 94 Punkte auf Null, um mit dem 6:3 bereits einen Punkt sicher zu haben. O’Connor schnappte sich dann zwar noch sein insgesamt viertes Leg, mehr war am heutigen Tag aber nicht drin. Denn van Gerwen verwandelte seinen zweiten Matchdart und kehrte in die Erfolgsspur zurück.

W. O'Connor 4:7 M. van Gerwen
95,31 Average 97,62
3 180s 2
80 High Finish 134
0 100+ Checkouts 2
4/6 Finishing 7/15

Debakel für Weltmeister Wright

In der letzten Partie des Tages kam es dann noch zur Neuauflage des WM-Halbfinals zwischen Peter Wright und Gerwyn Price. Der heute passend zum Gastgeberland ganz in grün gekleidete Wright musste das Auftaktleg an seinen Gegner abgeben, holte sich sein erstes Erfolgserlebnis aber danach mit einem 84er-Finish. Price erkauml;mpfte sich seine Führung mit einem großartigen 10-Darter zurück, gewann auch die nächsten beiden Legs und lag mittlerweile deutlich mit 4:1 vorne. Wright erlebte einen gebrauchten Tag und erarbeitete sich beispielsweise im sechsten Leg bei 85 Rest keinen Wurf auf ein Doppelfeld. Der „Iceman“ nutzte die Schwäche des Gegners konsequent aus, bestätigte das eben erzielte Break und benötigte nur noch ein einziges Leg zum Sieg. Im achten Leg vergab Wright dann noch seinen insgesamt erst zweiten Versuch auf ein Doppelfeld, Sekunden später war die Angelegenheit dann durch. Price feierte durch das 7:1 den ersten Saisonsieg.

Gerwyn Price 7:1 Peter Wright
98,75 Average 83,59
1 180s 0
73 High Finish 84
0 100+ Checkouts 0
7/16 Finishing 1/2

Van Gerwen ist zurück an der Tabellenspitze, dicht gefolgt vom punktgleichen Aspinall (beide sechs Zähler). Dem Spitzenduo auf den Fersen sind Price, Durrant, Smith und Anderson, die allesamt fünf Punkte eingesammelt haben. Auf den Plätzen sieben und acht befinden sich Cross und Wright, während sich Gurney weiter mit einem einzigen Zähler begnügen muss. In der nächsten Woche gastiert die Premier League in Exeter, Challenger dort wird Luke Humphries sein.

Premier League Darts


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