Suljovic wird van Gerwen nicht gefährlich

Am zweiten Spieltag zog es die Premier League 2019 in die größte Stadt Schottlands. Im „Hydro“ in Glasgow stand am Valentinstag Glen Durrant im Mittelpunkt. Niemand Geringeres als der dreifache BDO-Weltmeister ersetzte heute Gary Anderson, dabei ging es für „Duzza“ im vierten Spiel des Abends gegen Daryl Gurney. Rund zwei Stunden vorher eröffneten Peter Wright und Michael Smith den Spieltag, ehe Rob Cross auf James Wade traf und Raymond van Barneveld gegen Gerwyn Price punkten wollte. Für den Abschluss des Donnerstagabends sorgten dann noch Michael van Gerwen und Mensur Suljovic.

Kein Sieger zwischen Wright und Smith

Los ging es also mit Peter Wright und Michael Smith. Während der Vizeweltmeister vor sieben Tagen knapp van Gerwen unterlag holte „Snakebite“ immerhin ein Remis gegen Rob Cross. Beide Spieler schafften es zunächst das jeweils erste Anwurfleg durchzubringen. Doch dann erhöhte der „Bully Boy“ die Schlagzahl und spielte zwei 14-Darter nacheinander, um beim Stand von 3:1 schon ein kleines Polster aufgebaut zu haben. Im fünften Leg machte Smith es dann noch besser, warf zwei 180ern nacheinander und checkte Sekunden später 84 Punkte für einen 12-Darter und ein weiteres Break. Wright hatte dem brillanten Scoring seines Gegners bis hierhin kaum etwas entgegenzusetzen, hatte dann wenig später aber eine Portion Glück. Denn warf Smith einmal an Tops vorbei und ermöglichte „Snakebite“ in dieser Situation das direkte Rebreak. Begründet durch drei Fehler auf Doppel konnte Wright dieses aber nicht bestätigen und musste akzeptieren, dass sein Rückstand wieder auf drei Legs anwuchs. Wright gab sich aber längst nicht auf, löschte zunächst unter Druck 64 Punkte auf Null und verteidigte im Anschluss daran den eigenen Anwurf, sodass er nur noch mit 4:5 hinten lag. Smith bekam in dieser Phase keinen Zugriff auf die Partie und vergab im zehnten zu allem Überfluss ganze sechs Möglichkeiten zu einem sicheren Punktgewinn. So bedankte sich sein schottischer Gegner auf der Doppel-16 und hatte für den 5:5-Ausgleich gesorgt. Zwei Legs mussten jetzt noch absolviert werden. Beide Durchgänge wurden dann mit den Anwürfen gewonnen, sodass die erste Begegnung des Abends unentschieden ausging.

Mit einem überzeugenden 7:4-Erfolg über van Barneveld hatte Premier League-Rückkehrer James Wade vergangenen Donnerstag einen erfolgreichen Start in die Saison gefeiert. Heute ging es für ihn in einem rein englischen Duell gegen Rob Cross. Cross‘ Anwurf geriet schon im Auftaktleg unter Druck, doch der Weltmeister von 2018 zeigte seine Klasse und löschte 78 Punkte auf Null – die Antwort von „The Machine“ ließ nicht lange auf sich warten. Als Cross im dritten Leg zudem zweimal an der doppelten 16 vorbeiwarf sorgte Wade auf seiner favorisierten Doppel-10 für das erste Break des Spiels. In dieser Situation konnte er erfolgreich nachlegen und führte deshalb zu diesem Zeitpunkt mit 3:1. Auf der anderen Seite wollte „Voltage“ sich nun steigern, was ihm auch gelingen sollte. Er zeigte zunächst ein 115er-Finish und startete mit fünf perfekten Darts ins sechste Leg – die Basis für einen 13-Darter zum Break und zum 3:3-Ausgleich. Cross befand sich jetzt in einer ganz starken Phase, er ließ einen 11-Darter folgen und checkte im achten Leg auch noch 85 Punkte auf dem Bullseye für ein weiteres Break aus. Wade konnte mit seinem überragend aufspielenden Kontrahenten schlicht nicht mithalten, durfte sich kurz darauf ansehen wie Cross 72 Zähler von der Scheibe nahm und so einen Punkt bereits in der Tasche hatte. Des Weiteren hatte der Weltranglistenzweite mittlerweile fünf Legs in Serie eingefahren. Diese Serie konnte Wade zwar unterbrechen und ein viertes Leg auf seine Seite ziehen, doch als er wenig später knapp an einem 138er-Finish scheiterte musste er seine Niederlage akzeptieren. Denn Rob Cross hatte nur noch 40 Punkte übrig, traf letztlich die Doppel-5 und freute sich über den 7:4-Erfolg.

Price schenkt eine 6:2-Führung her

Es folgte das Aufeinandertreffen von Raymond van Barneveld und Gerwyn Price, wobei beide Profis mit unterschiedlichen Vorzeichen nach Glasgow reisten. Während der Niederländer letzte Woche gegen Wade den Kürzeren zog bejubelte Price dank einer starken Leistung seinen ersten Premier League-Erfolg überhaupt. „Barney“ schnappte sich das erste Leg dieser Partie, hatte im weiteren Verlauf aber für längere Zeit nur wenig zu bejubeln. Denn der vom Glasgower Publikum anfangs konsequent ausgepfiffene Price war gut unterwegs, zeigte im zweiten Leg ein 107er-Highfinish und kam anschließend per 11-Darter zum Break. Auch die beiden darauffolgenden Legs gingen nach Wales, dabei glänzte Price unter anderem mit einem 120er-Checkout. Erst als er im sechsten Leg zweimal an Tops vorbeiwarf gelang es van Barneveld wieder ein Leg auf seine Seite zu ziehen – dazu checkte er die mit einer 177 gestellten 36 Restpunkte mit dem ersten Dart aus. Price ließ das aber nicht lange sitzen, kam per 13-Darter zum sofortigen Rebreak und lag zu diesem Zeitpunkt mit 5:2 in Front. Zudem profitierte der „Iceman“ im achten Leg von einem Patzer seines Kontrahenten, machte seinerseits 82 Punkte aus, wodurch ein Punktgewinn bereits sicher war. Price ließ in den nächsten beiden Legs allerdings insgesamt drei Matchdarts aus. Van Barneveld war beide Male eiskalt zur Stelle und lag mittlerweile nur noch mit 4:6 in Rückstand. Nachdem der fünffache Weltmeister wenig später auch die Doppel-8 erwischte ging es ins zwölfte und definitiv letzte Leg. Dort war der anwerfende Waliser völlig von der Rolle und traf mit den ersten neun Darts kein Triplefeld, erhielt wenig später bei 144 Restpunkte aber doch noch eine letzte Chance. Nachdem zwei Triple-20er bereits getroffen hatte verfehlte Price aber die abschließende Doppel-12. So konnte van Barneveld seinen Dart unter lautstarkem Jubel der Fans in der doppelten 9 unterbringen und das Remis besiegeln.

Nun war die Zeit für Glen Durrant gekommen. Der dreifache BDO-Weltmeister spielt seit Januar in der PDC und feierte am letzten Wochenende einen guten Einstand. Nachdem er am Samstag bei seinem ersten Pro Tour-Event noch in der ersten Runde ausgeschieden war erreichte „Duzza“ am Tag darauf beim zweiten Players Championship-Event gleich das Finale, welches er nur ganz knapp gegen Dave Chisnall verlor. Auch heute war ein Coup gegen Daryl Gurney keinesfalls ausgeschlossen. Durrant begrüßte das Publikum mit einer 180, verpasste wenige Momente später aber eine Breakmöglichkeit auf Bull. Bei eigenem Anwurf ließ Durrant dann drei Chancen liegen und brachte sich nicht darüber zu wundern, dass sein nordirischer Gegner 64 Restpunkte für ein Break abräumte. Gurney wurde seiner Favoritenrolle bis hierhin gerecht, legte einen 13-Darter nach und hatte auch das dritte Leg für sich entschieden. Anschließend brillierte „Superchin“ gar mit einem 121er-Finish für einen 12-Darter, doch danach gelang Durrant endlich das ersehnte Erfolgserlebnis. Er benötigte ebenfalls nur 12 Würfe und kam auf diese Weise zum sofortigen Rebreak, scheiterte wenig später aber haarscharf an einem 134er-Checkout. Für dieses Patzer wurde der Engländer eiskalt abgestraft: Gurney nahm zum zweiten Mal 121 Punkte auf der Doppel-14 von der Scheibe und führte zu diesem Zeitpunkt klar mit 5:1. Der große Unterschied zwischen den beiden Konkurrenten wurde dann beispielhaft im siebten Leg demonstriert. Nachdem Durrant zweimal an der Doppel-18 vorbeiwarf war Gurney ein weiteres Mal ohne Fehl und Tadel und löschte souverän 78 Punkte. Der Nordire brauchte bereits jetzt nur noch ein Leg zum Sieg, verpasste wenig später aber knapp an 161er-Finish – der ausgelassene Matchdart aufs Bullseye war erst sein zweiter Fehlwurf auf Doppel im gesamten Match. Durrant checkte auf der Doppel-16 und legte einen starken 11-Darter gegen den Anwurf nach, zu diesem Zeitpunkt lag er noch mit 3:6 hinten. Wenig später war die Begegnung dann aber zu Ende, Gurney verwandelte in der Doppel-16 und freute sich über seine ersten beiden Punkte. Der große Unterschied war heute eindeutig die Erfolgsquote auf Doppelfelder: während Durrant hier lediglich 25 Prozent aufweisen konnte überragte Gurney mit fast 78 Prozent.

Ein Match fehlte jetzt noch, und es wurde zwischen dem Österreicher Mensur Suljovic und dem niederländischen Weltmeister Michael van Gerwen ausgetragen. Weil „The Gentle“ im Auftaktleg zwei Möglichkeiten auf Doppel ungenutzt ließ kam der Weltranglistenerste bei frühestmöglicher Gelegenheit zum Break, bestätigte dieses und verbuchte einen erfolgreichen Start in die Partie. Suljovic kam dagegen ganz schlecht hinein, ließ im dritten Leg ganze drei Chancen auf Doppelfelder aus und musste noch ein Break gegen sich einstecken. Van Gerwen war bis hierhin alles andere als überragend unterwegs und patzte kurz darauf seinerseits dreifach auf Doppel. Mensur bedankte sich und kam zu seinem ersten Erfolgserlebnis, dieses Break konnte er bestätigen und lag folglich nur noch mit 2:3 hinten. Van Gerwen hatte allerdings die passende Antwort auf Lager und verschaffte sich per 13-Darter wieder zwei Legs Abstand auf seinen Kontrahenten. Der Weltranglistenerste steigerte sich nun gewaltig, kam mit einem starken 12-Darter zum Break und legte das eigene Anwurfleg nach, um beim Stand von 6;2 bereits einen Punktgewinn eingetütet zu haben. Zwar konnte der Wiener mit einem 12-Darter noch ein Leg auf seine Seite ziehen, doch van Gerwen hatte im zehnten Leg mit dem Anwurf die erste große Möglichkeit zum Sieg. Die konnte der Niederländer dann auch wahrnehmen, er siegte mit 7:3 und feiert den perfekten Start in die Premier League 2019.

Als einziger Spieler mit zwei Siegen aus zwei Spielen führt van Gerwen die Tabelle an, gefolgt von Price und Cross mit je einem Sieg und einem Remis. Wade, Wright und Gurney haben allesamt zwei Zähler auf der Habenseite, während Suljovic, Smith und van Barneveld bisher einen Punkt eingesammelt haben. Nächsten Donnerstag geht es in der irischen Hauptstadt Dublin mit dem dritten Spieltag weiter.

Premier League Darts


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