Barney macht sich Geburtstagsgeschenk

Nachdem am Vorabend bereits der ausgefallene Spieltag aus Exeter in Rotterdam nachgeholt wurde, fand am Donnerstag nun der geplante Spieltag in der Ahoy Arena statt. Ganz besonders freuten sich die Fans auf das Duell der Niederländer Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld. Simon Whitlock und Daryl Gurney durften zwei Mal ran, trafen vor dem direkten Duell auf Michael Smith bzw. Gary Anderson. Außerdem bekam es Weltmeister Rob Cross mit Peter Wright zu tun.

Anderson fühlt sich in Rotterdam wohl

Den Auftakt machten Simon Whitlock und Michael Smith. Beide standen nach drei Spieltagen noch ohne Punktverlust da, ehe es in Berlin zum direkten Duell kam. Damals setzte sich Smith durch und Whitlock holte nur noch vier weitere Punkte. Beide brauchten hier eine kleine Anlaufzeit und so zogen sich die ersten beiden Legs ein wenig. Mit jeweils 19 Darts holten sich beide ihre Anwürfe, überlebten dabei Breakchancen des Gegners. Im dritten Leg passierte es dann aber doch. Michael wurde stärker und checkte 160 Punkte zum 2:1. Beinahe hätte Whitlock direkt wieder ausgeglichen, doch auf die Doppel war er nicht sicher genug. Ein 104’er Finish wurde von ihm verpasst. Auch 116 Punkte konnte er im Anschluss nicht auf null bringen und so setzte sich der „Bullyboy“ durch ein weiteres Break bis auf 4:1 ab. Gerade in den Scores war der Engländer mal wieder deutlich überlegen. Whitlock musste sich extrem strecken und durfte kaum mehr Fehler machen, wollte er hier noch ein Wörtchen mitreden. Eine Chance dazu bekam er jedoch nicht mehr. Besonders die beiden 180’er nacheinander im sechsten Leg verhinderten dies. Mit einem 12-Darter erhöhte Smith weiter, ehe er mit dem Break zum 6:1 für die endgültige Entscheidung sorgte. Zwar gab Whitlock nicht auf und warf nochmal alles rein, stand im achten Leg genau wie sein Gegner nach zwölf Darts auf 86 Punkten Rest. Smith durfte sich aber zuerst versuchen. Und Michael war eiskalt, checkte das Finish auf dem Bullseye und darf nach dem 7:1 weiter von den Play-Offs träumen. Whitlock wird sich davon hingegen allmählich verabschieden können.

Eine sehr ausgeglichene Bilanz haben Daryl Gurney und Gary Anderson vorzuweisen. Beide konnten in den Duellen gegeneinander bisher sechs Siege einstreichen, zudem gab es in der Premier League in diesem Jahr ein Unentschieden. Nach den gestrigen, bärenstarken Auftritten mit zwei Siegen wollte Gary auch heute wieder brillieren. Nur knapp verpasste er am Vortag einen 9-Darter. Heute wollte er ihn wohl unbedingt zeigen, startete mit sechs perfekten Darts ins Spiel. Doch danach kam kein Triple mehr und so schnappte sich Gurney doch noch seinen Anwurf. Gary aber glich sofort aus und tat seinem Kontrahenten dann so richtig weh. Daryl warf eine tolle 180 um sich auf 65 Punkte Rest zu stellen. Anderson aber checkte 170 Punkte zum 12-Darter und Break. Dieses konnte er im Anschluss auch bestätigen. Obwohl „Super Chin“ gut mithielt, war Anderson auch an diesem Tag einfach eine Nummer zu stark. Die letzte realistische Chance um in der Partie zu bleiben vergab Gurney im sechsten Leg. Zwei Breakdarts bekam er um zum 3:3 auszugleichen. Er verpasste jedoch beide und so holte sich Gary auf der Doppel-7 die 4:2-Führung, die er wenig später auf dem gleichen Doppelfeld weiter ausbaute. Nach dem 11-Darter zum 6:2 war die Messe gelesen. Zwar nutzte Gurney nochmal zwei ausgelassene Matchdarts Andersons um zu verkürzen, doch gegen den 13-Darter zum 7:3-Sieg von Gary konnte er dann nichts ausrichten. Nach den 109,91 Punkten im Schnitt gegen Michael Smith am Vortag, legte Anderson an diesem Tag einen starken 109,73’er Average nach und zeigte somit, wie sehr er die Auftritte in Rotterdam zu genießen scheint.


Wright erkämpft sich Punkt gegen den Weltmeister


Peter Wright gelang in dieser Premier League Saison nicht so viel wie gewohnt. Was er aber schaffte waren zwei Siege über Top-Favorit Michael van Gerwen. Nun wollte er gegen Rob Cross nachlegen, gegen den er am dritten Spieltag bereits unterlag, was eine Negativserie beim Schotten zur Folge hatte. Peter startete aber auch in dieses Spiel denkbar schlecht. Nachdem Cross sich mit einem 12-Darter das eigene Leg sicherte, während Peter noch über 300 Punkte auf der Uhr hatte, konnte der Weltmeister sogar nachlegen und mit einem Break erhöhen. Wenig später stand es dann schon 3:0 und alles sah nach einer weiteren Niederlage für Wright aus. Dieser konnte dann mit einem wichtigen 97’er Finish im vierten Leg verkürzen. Zumindest bei eigenem Anwurf schien Peter nun zur Stelle zu sein, obwohl Rob weiterhin alles im Griff hatte. An eine Wende war beim Stand von 2:5 aus Sicht von „Snakebite“ nicht zu denken, doch er versuchte es. Er holte sich sein Leg und nutzte wenig später ein ausgelassenes 127’er Finish von Cross zum Break. Weil der Weltmeister dann auch noch zu spät ins zehnte Leg fand, glich Peter sogar aus und bekam die Möglichkeit erstmals in Führung zu gehen. Ein 97’er Finish verpasste er jedoch auf Tops, nachdem er zuvor die einfache 19 und die Doppel-19 getroffen hatte. So sicherte sich Rob trotz sechs vergebenen Chancen auf Doppel das 6:5, spielte im letzten Leg dann aber zu schwach. Peter zeigte einen soliden Anwurf und holte sich mit dem 6:6 zumindest noch einen Punkt, was im Kampf um die Play-Offs aber wohl zu wenig war.

Im Anschluss folgte das, worauf vor allem die Zuschauer in der Ahoy Arena zu Rotterdam sehnsüchtig gewartet haben. Das Duell der Niederländer zwischen Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld stand auf dem Plan und nach der Niederlage vom Vortag gegen Peter Wright, wollte Michael natürlich Wiedergutmachung betreiben. Raymond hingegen schwebte ein erneuter Sieg vor um sich einen Tag vor seinem 51. Geburtstag das größte Geschenk selbst zu machen. Und der fünffache Weltmeister begann auch sehr gut. Er nutzte das Auslassen eines 124’er Finishes van Gerwens sofort zu einem Break und vergab im Anschluss selbst mit 131 Punkten ein High Finish. Er wurde allerdings nicht bestraft und so bestätigte er sein Break. Auch im Anschluss konnte er den Druck hoch halten, zeigte eine tolle 177 um sich 36 Punkte Rest zu stellen. Michael war aber zur Stelle, spielte allerdings noch lange nicht das was er konnte. Erst im sechsten Leg gelang dem Weltranglistenersten seine erste 180 der Partie. Da er aber ein 81’er Finish auf der Doppel-13 vergab, kam er nicht zum Ausgleich.

Besser machte er es ein Leg später, als er 145 Punkte zu einem 12-Darter auscheckte. Dann aber holte sich Raymond nach dem eigenen Leg auch noch ein Break zum 6:3, indem er 81 Punkte auf dem Bullseye auscheckte. Er sah damit bereits wie der sichere Sieger aus, doch Michael blieb ruhig. Unter Druck checkte er 76 Punkte und kam wenig später auf 5:6 heran. Im letzten Leg waren beide sehr nervös, die erste Chance auf ein Doppel bekam dabei Michael van Gerwen. Ein 164’er Finish sollte es dann am Ende aber nicht geben, der dritte Dart verfehlte das Bullseye deutlich. Danach konnte Raymond mit einem 68’er Finish den 7:5-Sieg klarmachen und MVG damit die zweite Premier League-Niederlage in Serie zufügen.


Whitlock rutscht auf letzten Platz

Zum Abschluss durften Daryl Gurney und Simon Whitlock ein weiteres Mal ran. Für beide zählte nach den Niederlagen zu Beginn des Abends nur ein Sieg. Vor allem für Whitlock war dies wichtig, denn durch die bisherigen Ergebnisse war er auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Gurney startete deutlich besser in die Neuauflage des letztjährigen World Grand Prix-Finals. Nachdem der seinen eigenen Anwurf recht souverän ins Ziel bringen konnte, zeigte der Nordire starke sechs perfekte Darts. Damit legte er den Grundstein für sein Break, welches er sich mit einem 11-Darter sicherte. Whitlock hatte immer wieder Ausreißer drin, die ihn daran hinderten mit Gurney mitzuhalten. Dieser verpasste zwar ein 120’er Finish, erhöhte aber trotzdem weiter. Mit einem weiteren Break holte sich „Super Chin“ das 4:0 und alles sah nach einer klaren Angelegenheit aus. Gurney begann dann aber ebenfalls Fehler zu machen. Zwar verpasste Simon ein 130’er Finish, er holte sich aber trotzdem auf der Doppel-1 das Rebreak. Er konnte allerdings nicht nachlegen, da er neben einem 114’er Finish noch zwei weitere Möglichkeiten zum Leggewinn verpasste. Gurney grätschte dazwischen und startete im Anschluss perfekt ins siebte Leg. Mit dem 6:1 war Daryl ein Punkt schon mal nicht mehr zu nehmen. Da auch im Anschluss nicht viel bei Whitlock zusammenlief, sicherte sich Gurney wenig später den 7:1-Sieg. Während Daryl seine Chance auf eine Play-Off-Teilnahme aufrecht erhielt, rutschte Simon endgültig auf den letzten Platz in der Tabelle ab.

In der kommenden Woche gibt es zum letzten Mal in diesem Jahr fünf Premier League Spiele an einem Abend. Dort werden dann Michael van Gerwen und Michael Smith zwei Partien absolvieren. Bevor sie direkt aufeinandertreffen werden sie es in Manchester mit Daryl Gurney bzw. Peter Wright zu tun bekommen. Weltmeister Rob Cross wird außerdem gegen Raymond van Barneveld spielen und Gary Anderson muss sein Können gegen den Australier Simon Whitlock unter Beweis stellen.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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