MVG siegt mit 114’er-Trio

Donnerstag ist wieder Dartstag. Die Premier League ist zurück und geht in ihre 14. Auflage. Am ersten Spieltag in Dublin bekam es Titelverteidiger Michael van Gerwen im Spitzenspiel direkt mit Weltmeister Rob Cross zu tun. Neben diesem gibt es drei weitere Debütanten in diesem Jahr. Mensur Suljovic bekam es in seinem ersten Spiel mit Simon Whitlock zu tun. Gerwyn Price traf auf Peter Wright und Daryl Gurney musste gegen Raymond van Barneveld ran. Außerdem spielte Rückkehrer Michael Smith gegen seinen Förderer Gary Anderson.


Anderson verliert nach 5:1-Führung

Mensur Suljovic wurde die Ehre zu Teil den ersten Premier League Abend der Saison 2018 gegen Simon Whitlock zu eröffnen. Seine ersten beiden Darts saßen direkt in der Triple-20, nur der letzte fand den Weg ins Ziel nicht. Es war das zehnte Duell der beiden. Nach zuvor fünf Siegen in Folge hatte Mensur das letzte Aufeinandertreffen im World Grand Prix Halbfinale verloren, wollte Revanche. Und dies zeigte er mit einem eindrucksvollen 121’er Finish im ersten Leg. Doch Simon, der seinen Walk-On nach drei Jahren Premier League-Abstinenz sichtlich genoss, glich sofort wieder aus. Dennoch war Suljovic in dieser Phase der bessere Spieler. Er checkte 110 Punkte und konnte sich durch eine fantastische Doppelquote auch das erste Break der Partie holen, obwohl er zuvor ein 139’er Finish verpasste. Die erste 180 dieser Saison ging im Anschluss aber an den „Wizard“, der danach auch so richtig in Fahrt kam. Weil Suljovic ein 84’er Finish auf Bull vergab, konnte Whitlock 81 Punkte auf der Doppel-13 checken und eine Serie hinlegen. Vier Legs in Serie holte der Australier, checkte zur Krönung sogar 160 Punkte zum 5:3.

Dann aber machte er einen Fehler. 130 Punkte hatte er Rest, ging nach der Triple-20 jedoch nicht auf die einfache 20 für Bull, traute Suljovic die 138 nicht zu. Der Österreicher bedankte sich, checkte diese auf der Doppel-9 und glich wenig später zum 5:5 aus. Mensur konnte aber nicht nachlegen. Mit den drei 140’ern von Simon konnte er nicht mithalten, sodass dieser erneut 81 Punkte über die Doppel-13 zum 12-Darter checkte und damit ein wichtiges Break holte. Dem konnte Suljovic nichts mehr entgegensetzen und so siegte Whitlock letztlich mit 7:5. Mit einem Average von 106,5 und nur einem Fehlversuch auf Doppel war es eine super Leistung vom Australier, doch auch Mensur musste sich bei knapp 104 Punkten im Schnitt nicht verstecken.

Über lange Jahre war das Mentor-Lehrling-Duell schlechthin die Partie zwischen Phil Taylor und Adrian Lewis. Beide sind bei der Premier League 2018 nicht dabei, doch schon am ersten Spieltag kam es wieder zu einer Begegnung zwischen Schüler und Lehrer. Michael Smith traf auf seinen Förderer Gary Anderson, der acht der zehn Spiele zwischen den beiden gewann und als Favorit ins Spiel ging. Er verpasste im ersten Leg zwar gleich vier Mal Tops, konnte seinen Anwurf aber dennoch ins Ziel bringen. Die Doppel sollten in dem Spiel aber noch ein Thema werden. Zunächst glich Smith mit einem 11-Darter aus, konnte danach weiter super Scores zeigen, verpasste aber seinerseits dann vier Möglichkeiten zu einem weiteren Leggewinn.

So behielt Anderson seinen Anwurf und startete eine Serie in der er einem verunsicherten „Bully Boy“ auch immer wieder wehtat. So checkte der „Flying Scotsman“ 108 Punkte als Antwort auf eine 180 von Smith, der sich damit auf 59 Punkte Rest gestellt hatte. Noch bitterer im Leg darauf, als Michael bei 32 stand, Anderson aber 85 auf Bull aus machte. Es stand damit bereits 5:1, die Messe schien gelesen. Doch plötzlich machte Gary Fehler. Drei Chancen verpasste der Schotte im folgenden Leg, sodass Smith 114 Punkte auschecken konnte. In den folgenden beiden Legs waren es dann insgesamt satte elf Darts auf Doppel die, von Gary abgefeuert, nicht ihr Ziel fanden. Smith hatte fast keine andere Wahl als auszugleichen. Anderson war sichtlich sauer, kassierte wenig später durch ein 72’er Finish ein weiteres Break und stand damit im letzten Leg unter Druck. Er konnte nicht mehr mithalten, war mit sich selbst beschäftigt und so holte sich Smith mit seinem sechsten Leggewinn in Serie tatsächlich noch den 7:5-Sieg.


Gurney verschenkt Auftaktsieg

Daryl Gurney war mit seinem Abschneiden bei der Weltmeisterschaft und beim Masters nicht sonderlich zufrieden. Bei seinem Premier League-Debüt gegen Raymond van Barneveld wollte er umso mehr abliefern. Und gleich die erste Aufnahme war eine 180, die letztlich in einem tollen 12-Darter samt 95’er Bullfinish gipfelte. Die Anfangsphase gehörte ganz klar dem Nordiren, der von den Fans in Dublin durchaus gemischte Reaktionen bekam. Auf eine 180 von van Barneveld konterte er mit einer eigenen und konnte sich so das erste Break der Partie sichern. Beide spielten zu dem Zeitpunkt Averages von mehr als 110 Punkten. Dann aber machten sie allmählich Fehler auf die Doppel. Vor allem Daryl vergab einige Möglichkeiten, sodass Raymond ebenfalls begann Legs zu sammeln. Es waren gleich drei am Stück um die Partie mit einem Break auf 3:2 aus seiner Sicht zu drehen.

Gurney hatte zuvor unter anderem ein 148’er Finish und weitere Chancen ausgelassen. Doch „Super Chin“ behielt die Nerven. Er glich direkt wieder aus und konnte sich danach auch wieder in Führung setzen. Das Pendel schien wieder in Richtung Daryl auszuschlagen, vor allem die sechs perfekten Darts im achten Leg sprachen dafür. Auf diese folgten jedoch Darts in die 20 und die einfache drei, dazu ein Bouncer. Raymond hatte also doch noch die Möglichkeit wieder auszugleichen, verpasste neben dem 170’er Finish aber noch zwei weitere Darts auf Doppel. So brachte sich Gurney bis auf 6:3 in Front und stand kurz vor dem Sieg. Durch vier perfekte Darts verkürzte Barney danach zwar, doch Gurney bekam danach trotzdem drei Matchdarts. Diese verpasste er allerdings alle und so schaffte Raymond ein Break, welches er mit einem 79’er Finish unter Druck zum 6:6-Endstand krönte.

Es war das Duell, auf das alle gewartet haben. Die Nummer eins der Welt, Michael van Gerwen, bekam es mit dem amtierenden Weltmeister, Rob Cross, zu tun. Der Titelverteidiger aus den Niederlanden wollte sich selbstverständlich für sein Halbfinalaus bei der WM gegen Cross revanchieren, entsprechend fokussiert ging er von Beginn an zu Werke. Direkt im ersten Leg gelang Michael ein 114’er Finish und weil Cross das Bullseye zum Ausgleich verpasste, konnte er mit einem 11-Darter auch sofort ein Break einfahren. Trotz diesmal vergebenem 114’er Finish erhöhte er wenig später auf 3:0, ehe sich auch „Voltage“ erstmals auf der Anzeigetafel eintragen konnte.

Der beste Engländer in der Order of Merit war keineswegs schlecht. Er hielt gut mit, zeigte eine solide Performance, Michael war ihm an diesem Abend aber einfach einen Schritt voraus. Mit seinem zweiten 114’er Finish erhöhte er auf 4:1 und nachdem sich Cross auf 58 Punkte Rest stellte, checkte Michael 88 Punkte mit zwei Darts zum 11-Darter, Break und 5:1. Sein drittes 114’er Finish sicherte ihm wenig später auch schon den Punkt und der Sieg schien ebenfalls nicht mehr weit entfernt zu sein. Cross warf zwar nochmal alles rein, verkürzte noch ein Mal, verpasste dann aber im neunten Leg ein 134’er Finish via zwei Mal Tops. So war Michael zur Stelle und nutzte seinen dritten Matchdart zum letztlich etwas zu deutlichen 7:2-Sieg. Mit 100,8 Punkten spielte Michael etwa zwei Punkte im Schnitt mehr als sein Kontrahent.

Price erkämpft sich Punkt

In der letzten Begegnung des ersten Abends kam es zum vierten Debüt der diesjährigen Premier League. Gerwyn Price war zum ersten Mal dabei und musste in der Neuauflage des letztjährigen UK Open-Endspiels gegen Peter Wright ran. Und der Waliser schien sehr nervös zu sein, denn zu Beginn lief bei ihm nicht viel zusammen. Wright holte sich seinen ersten Anwurf, konnte sich aber sechs Darts auf die Doppel Zeit lassen. Auch das erste Break ließ er gleich folgen, hatte dabei keinen großen Druck. Price kam erst danach etwas besser rein, zeigte nach dem Rebreak aber seinerseits Schwierigkeiten beim Auschecken, als er gleich fünf Darts auf die Doppel verpasste. „Snakebite“, der ebenfalls nicht an sein Top-Niveau herankam, nutzte dies sofort und konnte das Break dieses Mal auch bestätigen.

Es war eine eher schwache Partie. Überraschend war, dass Peter vom Average her sogar der relativ klar Unterlegene war, der „Iceman“ konnte dies aber einfach nicht nutzen. Und so holte sich Wright ein weiteres Break zum 5:1 und Price musste sich nun strecken. Er wagte einen letzten Anlauf, checkte 116 Punkte zum Rebreak und verkürzte danach weiter. Wright, dessen Würfe eine ungewöhnlich hohe Streuung aufwiesen, weckte dies aber nochmal ein wenig auf. Er konzentrierte sich und sicherte sich mit dem 6:3 den Punktgewinn. Ein Leg brauchte er noch zum Sieg und dieses wollte er nun so schnell wie möglich holen. Er startete perfekt, doch Price hielt dagegen und holte sich sein Leg mit einem 11-Darter. Nun nahm das Spiel nochmal Fahrt auf. Peter vergab einen Matchdart auf Bull und Gerwyn zeigte einen weiteren 11-Darter zum Break. Weil Wright im letzten Leg erneut drei Matchdarts liegen ließ gelang es Price dann tatsächlich noch den 6:6-Ausgleich zu holen und sich damit in seinem ersten Match direkt einen Punkt zu sichern.

In der nächsten Woche findet die Premier League in Cardiff statt. Mensur Suljovic wird es dort mit Raymond van Barneveld zu tun bekommen. Top-Favorit Michael van Gerwen muss sein Können gegen die Nummer zwei der Welt, Peter Wright, unter Beweis stellen und Weltmeister Rob Cross spielt gegen Simon Whitlock. Die beiden Scoringmaschinen Michael Smith und Daryl Gurney treffen ebenso aufeinander wie Gerwyn Price und Gary Anderson.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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