Wright überragt mit High Finishes

Die Fans der First Direct Arena in Leeds könnten, wenn es ganz schlimm kommt, Zeugen des letzten Aufeinandertreffens zwischen Raymond van Barneveld und Phil Taylor geworden sein. Dieses Duell war von den Namen her natürlich das interessanteste des Abends. Aber auch die Matches zwischen den Landsmännern Gary Anderson und Peter Wright, Adrian Lewis und James Wade sowie Michael van Gerwen und Jelle Klaasen zogen die Blicke auf sich. Dave Chisnall und Kim Huybrechts trafen sich zudem zum Kellerduell.


Wade souverän zum zweiten Sieg

Die erste Begegnung bestritten die Schotten Gary Anderson und Peter Wright. Dabei ging der zweifache Weltmeister natürlich als Favorit ins Spiel und nutzte ausgelassene Chancen von Wright im ersten Leg direkt eiskalt aus. Dies schien Peter aber noch mehr zu motivieren, denn in den folgenden Legs sollte er zunächst keine Möglichkeiten mehr auslassen. Ganz im Gegenteil. Nach einem 116’er Finish zum Ausgleich checkte er auch 121 Punkte unter Druck auf der Doppel-14 zum Break. Und als wäre dies noch nicht genug brachte er auch ein weiteres Mal 116 Punkte auf null. Gary merkte er musste nun abliefern. Er war in seinen Legs auch sehr gut, konnte sich aber in denen von Wright strecken wie er wollte. Ein weiteres High Finish, 120 Punkte, wurden von „Snakebite“ verspeist als sei es nichts. Dennoch hatte man das Gefühl, dass der Paradiesvogel an einem bestimmten Punkt einbrechen sollte. Möglich schien dies, als Gary beim Stand von 3:4 aus seiner Sicht mit sechs perfekten Darts startete. Aber auch hier blieb Peter cool, checkte 81 Punkte auf Bull zum 12-Darter und behielt sein Leg. Dies setzte er fort bis er mit 6:4 führte, womit er einen Punkt sicher hatte. Gary warf nochmal alles rein, checkte 110 Punkte unter Druck um das entscheidende zwölfte Leg zu erzwingen. Dort aber war der „Flying Scotsman“ erneut unterlegen, sodass Wright tatsächlich den 7:5-Erfolg holte. Ein Average von 109,48 Punkten zeigte dabei die starke Leistung von Peter an diesem Abend.

Es folgte die Begegnung zwischen Adrian Lewis und James Wade. James war in dieser Saison der Premier League noch ohne Pleite und wollte dies auch so fortführen. Dazu brauchte er einen guten Start, den er jedoch nicht erwischte. Es war zu Beginn ein zähes Spiel. Beide spielten nicht gerade ihr bestes Niveau. Dennoch war es Lewis, der sich zunächst behaupten konnte und seine Legs, wenn auch teils glücklich, ins Ziel brachte. Die Partie begann erst im sechsten Leg so richtig, als Wade ein 121’er Finish auf dem Bullseye auspackte und damit zum 3:3 ausglich. In der Folge schaffte „The Machine“ es seinen Gegner stärker unter Druck zu setzen und ihn zu Fehler zu zwingen. Nachdem er diese noch nicht sofort ausnutzen konnte, ergriff er im neunten Leg einfach selbst die Initiative. Fünf perfekte Darts führten zu einem 11-Darter und zugleich einem Break für Wade. „Jackpot“ musste nun alles reinwerfen, kam allerdings nicht gegen den souveränen Wade an. Er bestätigte das Break und legte am Ende sogar noch eines nach um den 7:4-Erfolg zu sichern und den zweiten Sieg in der diesjährigen Premier League zu feiern.


Taylor bezwingt ewigen Rivalen


Die Begegnung zwischen Phil Taylor und Raymond van Barneveld konnte über all die Jahre immer wieder elektrisieren. Egal wo sie sich trafen, dieses Duell hatte einfach immer etwas Magisches. Schwer vorzustellen, dass dies hier das letzte Match der beiden gewesen sein könnte. Dies wäre jedoch nur der Fall, sollte Raymond oder Phil nach Spieltag neun auf einem der letzten beiden Plätze stehen. Dies scheint unwahrscheinlich. Das Match begann auf Augenhöhe, jedoch waren beide vor allem in den eigenen Legs stark. Auch wenn Taylor ein wenig was liegen ließ, vor allem was die Doppel betrifft, behielt er die Aufschläge am Ende doch immer. Barney zeigte sogar sechs perfekte Darts und krönte diese zu einem 10-Darter. Nachdem der Niederländer dann aber die Chance auf ein Break liegen ließ war es „The Power“, der sich im achten Leg auf 5:3 absetzte und sogar bis auf 6:3 davonzog. Damit hatte der Engländer den Punkt sicher und schien auch nur noch einen kleinen Schritt vom Sieg entfernt. Er vergab dann aber zwei Matchdarts und so checkte van Barneveld nochmal 107 Punkte und blieb im Match. Die Scores von Phil waren jedoch einfach stärker und so brauchte es erneut zwei ausgelassene Matchdarts von Taylor, damit Barney nochmal die Chance zum Anschluss bekam. Das 161’er Finish vergab er dann aber auf dem Bullseye und so brachte Phil den fünften Matchdart ins Ziel und siegte am Ende mit 7:4.

Das Duell zwischen Michael van Gerwen und Jelle Klaasen stand als nächstes auf dem Programm. Eigentlich schien auf dem Papier alles klar zu sein. MVG würde das Ding klar gewinnen und Jelle bliebe weiterhin ohne jeglichen Punkte. Man hätte also nach Hause gehen können, wäre da nicht die „Cobra“, die alles andere tat als sich brav zu ergeben. Nach einem sehr schnelle 0:2-Rückstand kämpfte Jelle sich stark zurück. Angefangen mit einem 94’er Break via 18, D19, D19 holte er sich drei Legs hintereinander und ging damit sogar in Führung. Michael musste also einen Gang hochschalten, drehte das Spiel auch wieder auf 4:3 Dabei hatte er allerdings Glück, denn fast hätte Klaasen ein 129’er Finish mit zwei Mal Doppel-18 hingelegt. Dennoch kam er wieder zum Ausgleich und so stand es nach acht Legs leistungsgerecht 4:4. Nachdem Michael erneut in Führung ging zeigte der Weltmeister warum er sich diesen Titel holte. In einem immens wichtigen Zeitpunkt warf er eine 174 um sich 48 Punkte Rest zu stellen. Den Druck 116 Punkte auschecken zu müssen hielt Jelle nicht stand und so sorgte Michael mit einem Break für die Vorentscheidung. Wenig später hatte er den 7:4-Sieg eingetütet und in der Tabelle mit Phil Taylor wieder gleichgezogen.


Chisnall holt ersten Sieg

Die letzte Partie des Abends bestritten Dave Chisnall und Kim Huybrechts. Beide Spieler sind nicht gut in die Premier League Saison gestartet und brauchten den Sieg. Dave wohl noch mehr als Kim, da er noch nicht mal einen Punkt sammeln konnte. Umso schlimmer für den Engländer, dass sein Kontrahent direkt mit seinem Break startete. Doch er steckte nicht auf, er glich sofort aus und zeigte einen starken 11-Darter zur Führung. Auch als Kim 110 Punkte auf null brachte ließ „Chizzy“ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er blieb fokussiert und versuchte nur sein Spiel zu spielen. Nachdem er ein 170’er Finish vergab konnte er dennoch sein Leg behalten und sogar ein Break nachlegen. Dieses bestätigte er und somit setzte er sich bis auf 5:2 ab. Dave zeigte sich im Vergleich zu den Vorwochen verändert. Er hatte mehr Selbstvertrauen und blieb ruhiger. Kein Augenrollen, kein genervtes Stöhnen. Chisnall zog sein Ding durch. Dann aber vergab er drei dicke Möglichkeiten zu einem weiteren Break und dem 6:2. Stattdessen stand es plötzlich 5:3 und Kim war noch nicht raus aus der Partie. Aber erneut zeigte Chisnall sich nicht geschockt. Er spielte einen starken 12-Darter samt 141’er Finish zum 6:3 und sicherte sich damit seinen ersten Punkt in dieser Saison. Wenig später erhöhte er sogar auf zwei Punkte, als er seinen eigenen Aufschlag zum 7:4 durchbrachte und damit sogar seinen ersten Saisonsieg holte.

In der nächsten Woche fährt die Dartelite nach Brighton. Die Fans vor Ort und an den Empfangsgeräten dürfen sich dann auf die Partie zwischen Michael van Gerwen und Adrian Lewis freuen. Die anderen ungeschlagenen Spieler, Phil Taylor und James Wade, treffen auf Kim Huybrechts bzw. Gary Anderson. Ein Kellerduell wird es zwischen dem noch immer punktlosen Jelle Klaasen und Dave Chisnall geben. Zudem trifft Raymond van Barneveld auf Peter Wright.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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