Kein Spieler startet mit zwei Siegen

In der zweiten Woche der Premier League Darts 2017 standen vor allem zwei Duelle im Mittelpunkt. Zum einen natürlich die Auflage der Finalspiele aus den Jahren 2008 und 2010 zwischen James Wade und Tabellenführer Phil Taylor. Zum anderen das Match von Peter Wright und Michael van Gerwen, nachdem Peter am Wochenende zuvor eine fantastische Form zeigte. Desweiteren trafen Dave Chisnall und Adrian Lewis sowie Gary Anderson und Jelle Klaasen aufeinander. Den Abschluss machten Raymond van Barneveld und Kim Huybrechts.

Wade verschenkt Sieg über Taylor

Den Anfang machten Adrian Lewis und Dave Chisnall. In der Gesamwertung zwischen den beiden hatte Dave mit 14:10 Siegen tatsächlich die bessere Bilanz, doch so wie er zuletzt außer Form war, trauten ihm nur wenige hier einen Sieg zu. Bezeichnend auch, dass er im ersten Leg keinen Dart auf ein Doppel bekam, obwohl Lewis 18 Darts brauchte. „Chizzy“ brauchte eine Weile, bis er wirklich angekommen schien. Er spielte einen 13-Darter um ein Break von Adrian auszugleichen, doch die Antwort von Lewis hatte sich gewaschen. Fünf perfekte Darts sorgten für ein erneutes Break auf Seiten von „Jackpot“. Danach war die Partie für Dave im Grunde gelaufen. Er bekam einfach nichts auf die Reihe, zu wenige Triple wurden getroffen und immer wieder schien er die Punkte zu sehr erzwingen zu wollen. Lewis, der auch nicht auf seinem Top-Level auftrat, hatte keine Probleme bis auf 6:1 davon zu ziehen und dazu sogar 160 Punkte auszuchecken. Zwar kam Chisnall nochmal zu einem eigenen Leggewinn, doch nach einer verpassten Breakchance beendete Lewis die Partie. Mit 7:2 siegte der Doppelweltmeister von 2011 und 2012 und ließ Chisnall mit erst sechs gewonnenen Legs aus zwei Spielen auf dem letzten Platz zurück.

Es folgte die Begegnung zwischen James Wade und Phil Taylor. Beide starteten mit Siegen in die Saison, Taylor sogar mit dem deutlichsten des Spieltags. Im direkten Duell erwartete man eine ausgeglichene Partie und genau das war es, was man geboten bekam. Nachdem Taylor direkt die große Breakchance liegen ließ und Wade damit seinen Aufschlag behielt, checkte „The Machine“ sehr starke 121 Punkte auf der Doppel-14. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, als Phil ebenfalls 121 Punkte auf null brachte, allerdings mit dem Bullseye. Weil James wenig später dicke Möglichkeiten liegen ließ auf 4:1 davon zu ziehen, blieb „The Power“ im Spiel und konnte auch dank eines 104’er Finishes zum 3:3-Ausgleich kommen. Von da an war die Partie sehr eng, beide Spieler waren stark. Vor allem Wade überzeugte mit ungewohnt hohen Scores. In Momenten, in denen er Taylor hätte wehtun können, versagte er jedoch und so stand es nach zehn Legs 5:5. Wade hätte sich zuvor mit einem 104’er Finish den Punkt sichern können. Dieser schien ihm dann noch komplett aus den Fingern zu gleiten, denn weil James zwei Darts auf Doppel verpasste, bekam Phil die Chance erstmals in Führung zu gehen. Ein 142’er Finish auf die Doppel-11 sorgte genau dafür und so hatte der Rekordweltmeister plötzlich dank des Breaks sogar noch Chancen auf den Sieg. Ein weiteres Mal checkte er die 142 Punkte jedoch nicht und so holte sich Wade seinen verdienten Punkt doch noch ab, beendete die Partie mit dem 6:6.


Klare Pleiten für Klaasen und Wright

Die Begegnung zwischen Jelle Klaasen und Gary Anderson schien auf dem Papier eine deutliche Angelegenheit zu sein. Gary zeigte sich zuletzt in fantastischer Form und auch in deren Duell beim zweiten UK Open Qualifier am Samstag war Anderson am Ende der Sieger. Doch die „Cobra“ dachte gar nicht daran schon vorher aufzugeben. Er startete perfekt und zeigte einen 11-Darter zum Start. Er vergab dann jedoch ein Break auf Bull, was Anderson mit einem 119’er Finish bestrafte. Der Schotte war wie so oft zur Stelle, wenn sein Gegner patzte. So setzte er sich bis auf 3:1 ab, obwohl auch Jelle Chancen hatte. Dieser holte nochmal ein weiteres Leg um im Spiel zu bleiben, dies allerdings nicht sehr lange. Ein Zwischenspurt von Anderson brachte den „Flying Scotsman“ auf 6:2 in Führung, womit ihm bereits ein Punkt sicher war. Jelle spielte gar nicht schlecht, aber dennoch wirkte er gegen den Doppelweltmeister aus 2015 und 2016 chancenlos. Das waren einfach zwei verschiedene Ligen, in denen dort gespielt wurde. Ein 122’er Finish von Jelle war nochmal ein Highlight, welches aber nichts anderes als Ergebniskosmetik war, auch weil Klaasen erneut die Chance verpasste, mehr daraus zu machen. So siegte Anderson am Ende verdient mit 7:3.

Am vergangenen Wochenende zeigte sich Peter Wright von seiner besten Seite. Er konnte zwei der drei UK Open Qualifier gewinnen und dabei am dritten Tag sogar Michael van Gerwen besiegen, der drei schwache Turniere spielte. Dies war Wrights erster Sieg über „Mighty Mike“ nach zuvor 16 Niederlagen in Folge. Diese Form wollte er natürlich mit ins Duell bei der Premier League nehmen und die 180 zum Start ließ den Eindruck erwecken, dass er dies auch schaffen würde. Aussagekräftiger sollte allerdings die folgende 26’er Aufnahme sein, denn Peter verschlief den Start in die Partie komplett. Michael war sehr fokussiert, wollte vor TV-Kameras eine deutlich bessere Figur machen als am Wochenende und so holte er sich das Break und spielte ein hohes Tempo. Sehr schnell erhöhte er bis auf 3:0, zu diesem Zeitpunkt lief einfach alles bei ihm. Peter hingegen kam gar nicht zum Zug, er traf kaum mal etwas, was er wollte. Etwa 32 Punkte pro Aufnahme lagen die beiden im Schnitt auseinander. Das 170’er Checkout von Michael war nicht notwendig, aber das nahm er dennoch mit, erhöhte auf 4:0. Weil Peter dann ein 120’er Finish vergab stand es sogar wenig später 6:0 und die Partie schien durch. Dann aber vergab Michael zwei Matchdarts und so verhinderte Peter immerhin den Whitewash. Danach verpasste MVG es die Partie endgültig zu entscheiden und so konnte „Snakebite“ tatsächlich nochmal ein wenig verkürzen. Am Ende war der Rückstand aber schon zu groß und damit gewann Michael schlussendlich klar mit 7:3.


Kim Huybrechts verpasst Sieg über Barney

Die letzte Partie des Abends bestritten dann Raymond van Barneveld und Kim Huybrechts. Hier war Raymond natürlich der klare Favorit, obwohl Kim im direkten Vergleich mit 9:2 Siegen vorne lag. Raymond startete auch entsprechend stark, holte direkt ein Break. Nachdem er aber ein 106’er Finish vergab, kam er ein wenig aus dem Tritt und Huybrechts versuchte die Schwächephase seines Kontrahenten auszunutzen. Dies schaffte er auch, als er sich dank zweier Breaks immerhin bis auf 3:1 absetzen konnte. Dann aber fand auch RVB wieder etwas besser rein und kam mit vielen 180’ern wieder zum Ausgleich. Kim schien sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Er stand nach neun Darts bei 81 Punkten Rest und hatte mit seiner bis dahin 50%-igen Doppelquote die Argumente auf seiner Seite. Dann aber verpasste er ganze sieben Möglichkeiten und so holte sich Raymond doch noch das Break. Im Leg darauf war es jedoch der Niederländer, der Chancen liegen ließ, womit Kim wieder ausglich. Barney machte zu viele Fehler auf die Doppel, wodurch sich Kim erneut in Führung setzte, ehe Raymond in diesem engen Duell zum 5:5 ausgleichen konnte. Der Hurricane schien die Nerven zu behalten, ging erneut in Führung, nachdem Raymond das Bullseye zum Break verpasste. Den Sieg sollte er jedoch nicht mehr schaffen, weil Barney in seinem eigenen Leg mit seinem ersten Dart Tops traf. So endete die Partie mit 6:6 und das gerecht.

In der nächsten Woche erleben die Fans in der First Direct Arena zu Leeds das Duell der beiden großen Rivalen. Raymond van Barneveld wird es mit Phil Taylor zu tun bekommen. Doch auch das Duell der Schotten Gary Anderson und Peter Wright dürfte sehr interessant werden. Michael van Gerwen trifft ebenfalls auf einen Landsmann, sein Gegner ist dann Jelle Klaasen. Dave Chisnall ist indes schon fast zum Siegen verdammt und trifft auf Kim Huybrechts. Außerdem will James Wade seine gute Form auch gegen Adrian Lewis unter Beweis stellen.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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