Wade und van Gerwen zeigen Mega-Spiel

In Woche zehn der Premier League waren erstmals nur noch acht Spieler mit am Start. Dabei mussten James Wade und Raymond van Barneveld gleich zwei Mal ran. Bevor sie im direkten Duell aufeinandertrafen, spielte Wade gegen Michael van Gerwen und Barney gegen Phil Taylor. Außerdem gab es wie schon der vergangenen Woche die Neuauflage der WM-Finals von 2011 und 2016 zwischen Adrian Lewis und Gary Anderson. Peter Wright gegen Dave Chisnall komplettierte den Spieltag.

Taylor siegt im 200. Premier League-Spiel

Die erste Begegnung des Abends sollte sofort eine unfassbar starke werden. James Wade, der an diesem Tag Geburtstag feierte, musste gegen Michael van Gerwen ran. Im ersten Leg hatte er direkt mal Glück, dass MVG 170 Punkte auf dem Bullseye verpasste. So konnte sich James das Leg sichern und von da an vor allem in den eigenen Legs brillieren. Dort ließ er nichts anbrennen und führte mit einer 100%-Doppelquote 3:2. Dabei spielten beide einen Average von deutlich über 100 Punkten und rissen die Fans vollends mit. Die perfekte Doppelquote blieb der „Machine“ auch in der Folge noch erhalten, als ihm das erste Break der Partie gelang. Doch dieses Break brachte nicht James in eine bessere Position, es weckte „Mighty Mike“ nur noch mehr auf. Der Niederländer legte richtig los und holte sich zwei Legs in Folge zum Ausgleich. Weil er danach erneut perfekt startete konnte James nur Druck machen. Diesem hielt der Weltmeister aber stand und holte sich ein weiteres Break, ehe er sich den Punkt sicherte. Doch Wade gab nicht auf. Er spielte ein fantastisches Leg und verkürzte nochmal. Er wollte dann natürlich den Punktgewinn und war nach neun Darts bei 41 Punkten Rest. Kein Fehler zu erkennen. Doch Michael van Gerwen zeigte seine ganze Klasse, checkte 138 Punkte zum 7:5-Sieg und traf Wade damit voll ins Mark. Michael spielte am Ende einen Average von 113,62 Punkten, Wade stand bei 110,82, Wahnsinn.

Danach sollte das ewige Duell folgen. Für Phil Taylor war das Match gegen Raymond van Barneveld ein besonderes, denn es war sein 200. Spiel in der Premier League. Dieses wollte er unbedingt gewinnen und so startete er auch direkt mit einem Break. Doch Raymond ließ sich zunächst nicht raus bringen. Er spielte ein gutes zweites Leg, checkte 121 Punkte auf dem Bullseye und glich aus. Doch was der Niederländer kann, das kann auch ein Phil Taylor. Das gleiche Finish zum erneuten Break brachte Barney dann doch etwas raus und so konnte sich „The Power“, der in dieser Phase konstant über 110 Punkten im Schnitt blieb, bis auf 4:1 absetzen. Erst danach, weil Phil eine Chance auf Tops vergab, startete van Barneveld einen letzten Versuch der Aufholjagd. Nachdem er ein Break holte checkte er dafür 124 Punkte um auf 3:4 zu verkürzen. In der Folge ließ er die Chancen dann jedoch wieder liegen und so brachte sich Phil wieder in die bessere Ausgangsposition. Obwohl er ein 149’er Finish verpasste, kam der Rekordweltmeister zum 6:3, ehe er sich mit einem 66’er Finish den Sieg sichern konnte. Am Ende sorgte ein starker Punkteschnitt von knapp 106 Punkten also für einen 7:3-Erfolg für „The Power“.

Chisnall vergibt großen Sieg

Für Dave Chisnall geht es in den restlichen Premier League-Spieltagen wohl nur noch um die goldene Ananas. Maximal Außenseiterchancen hat er noch auf die Qualifikation für die Play-Offs. Vor allem mit den bisher gezeigten Leistungen war ihm nicht mehr viel zuzutrauen. Gegen Peter Wright präsentierte sich der Engländer aber wie ausgewechselt. Ein kompromissloser 11-Darter war sein Start und auch von zwei verlorenen Legs ließ er sich nicht raus bringen. Er zeigte sechs perfekte Darts, glich wieder aus und war sehr gut im Match. Es entwickelte sich eine rasante Partie in der beide Spieler immer wieder mit fantastischen Scores glänzten. So zeigte auch Wright nochmal fünf perfekte Darts und nach sechs Legs stand es 3:3. Beide zeigten zu diesem Zeitpunkt einen Average von 107 Punkten. Überraschenderweise war es Dave, der dieses Niveau halten konnte. Er checkte 145 Punkte und legte erneut sechs perfekte Darts nach. Er schien an diesem Tag nicht zu stoppen zu sein und spätestens mit dem 6:3 schien ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen. Wright aber blieb ganz ruhig. Er behielt sein Leg und mit einer starken Performance schaffte er nochmal ein wichtiges Break. Im letzten Leg wusste er dann zur richtigen Zeit eine 180 zu werfen. Dem Druck hielt Dave nicht stand und so erkämpfte sich Wright mit einem 64’er Finish doch noch das 6:6-Unentschieden.

Das Duell der Doppelweltmeister Adrian Lewis und Gary Anderson stand als nächstes auf dem Programm. Bereits in der Vorwoche trafen sie sich am Oche, als Anderson mit einer fantastischen Leistung 7:3 gewann. Dieses Mal sollte das Spiel jedoch sehr kurios verlaufen. Nachdem Lewis sich sein Leg holen konnte, offenbarten sich schon im zweiten Leg große Doppelprobleme bei Gary Anderson. Zwar konnte er ausgleichen, doch diese Probleme sollten sich noch durch das komplette Match ziehen. So vergab der Schotte hintereinander 121, 170, 145 und 112 als High Finishes auf das nötige Doppel, wodurch Adrian Lewis in den meisten Fällen profitieren konnte. Die Scores vom „Flying Scotsman“ waren eigentlich stärker, doch durch seine Doppelschwäche machte er es sich selbst kaputt. Adrian war da sehr sicher, setzte sich bis auf 5:2 ab. Erst dann konnte Gary nochmal verkürzen, auch wenn er mit 116 erneut ein High Finish verpasste. Nachdem Adrian aber das 6:3 holte, legte „Jackpot“ nochmal eine Sahneleg hin. Zwei 180’er hintereinander, gefolgt von einem 83’er Finish sorgten für die Revanche für vergangene Woche und für den 7:3-Sieg. Anderson nutzte lediglich drei seiner 21 Möglichkeiten auf die Doppel.

Wade ohne Punkte am Geburtstag

In der letzten Partie des Abends durften dann erneut James Wade und Raymond van Barneveld die Bühne betreten. Beide hatten ihre ersten Spiele an diesem Abend verloren und waren gewillt, dieses Mal zu punkten. Vor allem für James ging es um einiges, da der Rückstand auf Rang vier drohte immer größer zu werden. Zudem wollte er an seinem Geburtstag nicht leer ausgehen. Doch es sah zu Beginn nicht gut aus. Beide Spieler hatten Probleme ins Spiel zu finden, doch man hatte den Eindruck, dass es Raymond etwas besser gelang. So holte sich der Niederländer auch das erste Break zum 2:1 und konnte jenes auch bestätigen. Wade wirkte ein wenig ausgepowert, als hätte er in seinem ersten Spiel bereits sein Pulver verschossen. Raymond hingegen wurde mit zunehmender Dauer immer stärker und vor allem sicherer. Auch dank sechs perfekter Darts erhöhte der fünffache Weltmeister auf 5:2, schaffte damit ein weiteres Break. Weil Wade Tops zum Rebreak verfehlte sicherte sich Raymond den Punkt. James war an diesem Tag kein Comeback mehr zuzutrauen. Das wusste auch Barney, der das Spiel souverän runter spielte und sich mit dem 7:2 einen wichtigen Sieg sichern konnte.

Liverpool kann sich kommende Woche gleich zwei Mal auf die beiden Schotten freuen. Gary Anderson und Peter Wright werden aufeinandertreffen, nachdem sie zunächst gegen Dave Chisnall bzw. Michael van Gerwen ihr Können zeigten. Für Wright gegen die besten Spieler der Welt also ein echter Härtetest. Desweiteren spielte Phil Taylor gegen James Wade und Raymond van Barneveld bekam es mit Adrian Lewis zu tun.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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