Michael van Gerwen gewinnt die Premier League


15 Spieltage der Premier League waren schon wieder Vergangenheit und damit standen die Teilnehmer der Finals Night fest. In den Halbfinals spielten die beiden zweifachen Premier League-Sieger Michael van Gerwen und Gary Anderson sowie der Rekordchampion Phil Taylor und Finals Night-Debütant Peter Wright gegeneinander. Im Anschluss trafen die beiden Gewinner der Vorschlussrunde direkt aufeinander und kämpften um den Titel des Premier League-Siegers 2017 und natürlich die 250.000 Pfund Preisgeld.

Taylor verliert Nervenschlacht

Michael van Gerwen und Gary Anderson hatten sich in der vergangenen Woche am letzten regulären Premier League Spieltag bereits am Board getroffen und dort konnte sich Michael mit 7:4 durchsetzen. Dies zählte heute nichts mehr, es war ein neues Spiel und Gary fing richtig gut an. Er zeigte im ersten Leg fünf perfekte Darts und startete mit einem 12-Darter und einem Break ins Spiel. Michael fühlte sich anscheinend herausgefordert und so zeigte er als Antwort elf Darts zum Rebreak und konnte sich, auch weil Gary ein 110’er Finish misslang, bis auf 3:1 absetzen. Es schien, als wenn sich MVG sehr schnell in Richtung Finale katapultieren könne, doch nachdem er eine Möglichkeit auf die Doppel-18 liegen ließ, war der „Flying Scotsman“ wieder zur Stelle. Er verkürzte und checkte auch 81 Punkte unter Druck zum Ausgleich. Von da an war es eine ganz enge Partie in der beide Spieler ihre eigenen Aufschläge durchbringen konnten. Allerdings gab es auch Breakchancen. Zunächst verpasste van Gerwen zwei, danach war Gary nicht ganz bei der Sache. Er ging bei 164 Punkten Rest zwei Mal auf die Triple-20, traf auch, verschenkte damit aber eine Chance auf das Bullseye. Michael antwortete mit einem 112’er Finish, doch Anderson gelang im Anschluss ein 160’er Finish zum 5:5. Auch danach blieb das Spiel sehr hochklassig. Der Knackpunkt folgte beim Stand von 7:7. Gary verpasste eine Breakchance bei 121 Punkten Rest auf Bull. Michael holte sich das Leg und holte sich danach selbst ein Break, als er 88 Punkte mit zwei Darts auschecken konnte. Sein eigenes Leg brachte er danach auf der Doppel-5 ebenfalls nach Hause und siegte damit 10:7.

Das Duell zwischen Peter Wright und Phil Taylor danach war ein ganz besonderes. Für Peter waren es die ersten Play-Offs in der Premier League, für Phil sollten es die letzten sein. Und entsprechend stark wollte sich „The Power“ auch präsentieren und einen würdigen Abschluss finden. Nach vier perfekten Darts zum Start ließ er jedoch ziemlich nach und ein unheimlich ruhiger „Snakebite“ spielte sich sehr locker auf eine 3:0-Führung ohne auch nur einen Versuch auf die Doppel zu vergeben. Zu diesem Zeitpunkt stand sein Average bei 113 Punkten und auch wenn er im vierten Leg ein 144’er Finish vergab und auch danach noch ein paar Darts auf Doppel verpasste, schien es eine sehr einseitige Partie zu werden. Doch es gab einen Bruch im Spiel des Schotten. Er ließ plötzlich nach und ließ Phil zurück kommen. Taylor holte zwei Legs und war im Kopf von Wright angekommen. Peter machte nun Fehler und schien von Minute zu Minute nervöser zu werden. Sein letztes Highlight für lange Zeit sollte ein 120’er Finish zum 6:3 sein. Danach aber ließ er sich die Kontrolle komplett entreißen. Taylor wurde immer stärker und holte sich ganze vier Legs in Folge um das Spiel zu drehen. Plötzlich stand der Engländer mit einem Break in Front und das Momentum war klar auf seiner Seite. Wright schimpfte und war frustriert, er konnte Phil nicht mehr aus eigener Kraft bezwingen. Taylor aber lud ihn ein. Er vergab sechs Chancen auf die Doppel und so glich Peter doch wieder aus. Es entwickelte sich eine Nervenschlacht. Wieder holte sich „The Power“ ein Break zur Führung, doch auf die Doppel vergab er in der Folge fünf Chancen, 8:8. Dann holte sich Phil das dritte Break nacheinander und startete mit einer 180 ins 18. Leg. Peter aber zeigte seine Weltklasse und warf ebenfalls eine 180 zu Beginn. Phil hatte trotzdem die Möglichkeit, vergab aber einen Matchdart auf Tops. Wright hatte den Druck mit einer 170 für 16 Punkte Rest zuvor erhöht und schaffte zum dritten Mal das direkte Rebreak. Es folgte das Entscheidungsleg in dem Wright mit einer 140 ein super Start gelang. Phil brauchte zu lange um rein zu finden und so hatte Peter genug Zeit. Mit seinem zweiten Matchdart sicherte sich der Schotte auf der Doppel-10 das 10:9 und damit den Einzug ins Premier League-Finale.


Wright verpasst sechs Matchdarts und verliert

Im Finale trafen sich somit die beiden vermutlich besten Spieler des Jahres 2017. Es war das 59. Duell zwischen Michael van Gerwen und Peter Wright. Lediglich elf Siege holte sich Peter bisher, 45 Mal gewann Michael, es gab zwei Remis. Zwar gelang „Snakebite“ über den Niederländer noch nie ein Erfolg in der Premier League, doch 2017 war immerhin auch das Jahr, indem der Schotte erstmals einen Major Titel holte und van Gerwen erstmals in einem Endspiel schlug. Dies gelang ihm in Sindelfingen sogar ein zweites Mal und dabei tatsächlich mit einem 6:0-Whitewash. Es schien das Jahr der ersten Male für Wright zu sein. Doch das Halbfinale hatte Wright deutlich mehr Nerven gekostet als „Mighty Mike“, der sich vor dem Endspiel auch länger erholen konnte. MVG ging entsprechend trotz allem als Favorit ins Spiel.

Der Start ging ganz klar an Peter Wright. Der Schotte legte überraschend gut los, schien das Halbfinale sofort gut weggesteckt zu haben. Er holte sich mit etwas Glück das erste Leg aber konnte sich danach bis auf 3:0 absetzen. Michael war noch überhaupt nicht im Spiel, er verpasste immer wieder Triple und schien schnell mit sich selbst unzufrieden. Zwar konnte er auf 1:3 verkürzen, doch „Snakebite“ war der deutlich bessere Mann. Er erhöhte weiter und weil MVG erneut zwei Chancen liegen ließ, holte Peter trotz eines vergeben 121’er Finishes ein weiteres Break zum 5:1. Dieses Mal konnte Michael aber kontern, hatte allerdings Glück, dass Wright zuvor ein 112’er Finish verpasste. Peter zeigte ungewöhnlich viele Reaktionen, schien oftmals sehr unzufrieden, obwohl er der klar bessere Spieler war. Doch er merkte, er war nicht an seinem Limit. Für einen 11-Darter zum nächsten Break und 6:2 saß aber dennoch. „Mighty Mike“ kam immer weiter in Bedrängnis und schaffte es einfach nicht Konstanz ans Board zu bringen. Er rutschte immer mal wieder ab und verschaffte seinem Kontrahenten so mehr Zeit. Dieser nutzte diese um sich bis auf 7:2 abzusetzen, ehe Michael vor der Pause dann aber doch nochmal ein Leg holen konnte.

Diese Unterbrechung schien genau das zu sein, was MVG gebraucht hatte. Er zeigte direkt zwei 11-Darter um auf 5:7 zu verkürzen und wieder etwas Druck auf Peter aufzubauen. Dieser aber startete daraufhin perfekt, woraufhin Michael zwei Aufnahmen ohne ein Triple zeigte. So hatte Peter Zeit sein Leg zu behalten, doch der Niederländer wirkte nun entschlossener, er kämpfte wieder. Er wurde kaltschnäuziger und zelebrierte seine Aufnahmen in seiner gewohnten Art. Der Niederländer verkürzte weiter und kam nach einem verpassten 104’er Finish von Wright auf 7:8 heran. Wenig später glich er sogar aus und die Partie war wieder gänzlich offen. Immer wieder gelangen MVG perfekte Starts, womit er Peter unter Druck setzte. Doch mit dem 9:8 hielt der diesem zunächst stand. Der Vorteil lag weiterhin bei Wright, er brauchte nur seine eigenen Legs ins Ziel bringen um den Titel zu holen. Nach dem erneuten Ausgleich spielte Peter ein gutes Leg und ging ungefährdet mit einem 96’er Finish mit 10:9 in Führung. Er war damit nur noch ein Leg vom Premier League-Titel entfernt. Michael schien ein wenig nervös zu werden, während Wright tatsächlich nochmal eine Schippe drauflegte. Er spielte ein klasse Leg, verpasste aber ganze sechs Matchdarts. So glich van Gerwen doch noch aus und erzwang damit doch noch das Entscheidungsleg. Peter konnte die verpassten Chancen jedoch nicht verdauen. Er startete mit 60 und 41 Punkten, während Michael nach sechs Darts auf 184 Punkten Rest stand. So brachte der Niederländer das Spiel doch noch mit 11:10 ins Ziel und verteidigte damit seinen Premier League-Titel.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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