Robert Thornton erwischt einen Sahnetag

Der achte Spieltag der Premier League war unheimlich wichtig für Robert Thornton. Der noch immer sieglose Schotte spielte in Liverpool gleich zwei Mal, zunächst gegen Tabellennachbar Michael Smith und später gegen Michael van Gerwen. Gary Anderson wollte sich weiter in den Top-4 festbeißen, musste hierzu Dave Chisnall bezwingen. Phil Taylor bekam es mit Peter Wright zu tun. Um weiter den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten, musste Adrian Lewis zudem sein Können gegen Raymond van Barneveld zeigen.

Chisnall muss weiter zittern

Im Fußball wäre es Abstiegskampf pur: Robert Thornton traf im ersten Spiel des Abends als Tabellenletzter auf den Vorletzten, Michael Smith. Dass die beiden viel mehr können, als die ihr Rang aussagt, wissen alle. Heute wollte sie es auch zeigen. Und so startete Smith furios und checkte 122 Punkte auf Bull und legte einen perfekten Start nach. Thornton aber wusste genau worum es an diesem Abend für ihn ging und zog mit. Beide holten zunächst ihre eigenen Legs, Robert checkte dabei unter anderem 112 Punkte aus. Er hatte das Momentum auf seiner Seite, spätestens als ihm auch wenig später das erste Break der Partie gelang. Weil Smith in dieser Phase die Doppel nicht traf, konnte sich „The Thorn“ sogar bis auf 5:2 absetzen. Dann aber ließ Robert nach. Die Konstanz fehlte ihm im kompletten Verlauf der Saison schon, so auch hier. Und weil er nun eben selber Chancen ausließ, schafft „Bullyboy“ den 5:5-Ausgleich. Doch an diesem Abend sollte Robert den Sieg nicht aus der Hand geben, dieses Mal sollte er konzentriert weiterspielen. Ihm gelang durch einen 11-Darter ein klasse Break und weil Michael dann ein 140’er Finish auf die Doppel-10 verpasste, holte sich Robert mit dem 7:5 seinen ersten Saisonsieg.

Michael Smith 5:7 Robert Thornton
16 100+ 19
5 140+ 5
0 170+ 0
4 180 3
92.48 Average 92.88
122 High Finish 112
2 Breaks of Throw 3
5/15 - 33% Checkout % 7/15 - 47%
Dave Chisnall enttäuscht mit nur einem Sieg aus acht Premier League Partien
Dave Chisnall enttäuscht mit nur einem Sieg aus acht Premier League Partien

Im letzten Jahr standen sich Gary Anderson und Dave Chisnall im Halbfinale der Premier League gegenüber. 2016 trennen die beiden in der Tabelle schon fast Welten. Während Gary auf Play-Off-Kurs ist, muss Chisnall aufpassen, dass er nicht Opfer der Judgement Night wird. Gary Anderson nahm das Heft von Beginn an in die Hand und holte sich gleich die ersten beiden Legs. Dave wirkte unsicher, er schien viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein.

Deswegen konnte er von den ersten fünf Legs auch nur eines holen. Weil Gary dann aber eine Chance zum 5:1 vergab, checkte „Chizzy“ 116 Punkte und hielt den Anschluss. Die Antwort vom „Flying Scotsman“ war weltmeisterlich: ein 144’er Finish zum 5:2 und schon fast zur Vorentscheidung. Allerdings sollte Chisnall noch ein paar Chancen bekommen. Zu selten nutzte er diese aber, weswegen er seinen Gegner nicht mehr groß unter Druck setzen konnte. Gary Anderson versenkte seinen dritten Matchdart zum 7:4, womit Dave weiterhin um den Verbleib in der Liga bangen muss.

Gary Anderson 7:4 Dave Chisnall
16 100+ 12
9 140+ 11
1 170+ 0
3 180 4
103.25 Average 100.01
144 High Finish 116
2 Breaks of Throw 1
7/19 - 37% Checkout % 4/19 - 21%

Adrian Lewis erreicht die Play-Off-Ränge

Als nächstes trafen sich Adrian Lewis und Raymond van Barneveld auf der Bühne. Es sollte eine packende Begegnung werden. Schon im ersten Leg hatten beide die Möglichkeit auf ein High Finish. Lewis verfehlte Bull bei 127 Rest, Barney bei 121 Rest. Dennoch ging das Leg an den Niederländer, der so direkt mit einem Break startete. Adrian nutzte wenig später das Auslassen eines 116’er Finishes seines Kontrahenten zum direkten Ausgleich. Beide Spieler waren auf einem sehr ähnlichen Niveau und so dauerte es ein wenig, bis sich einer absetzen konnte. Dies war „Jackpot“, weil Raymond ein wenig nachließ und die Doppel nicht mehr traf. So holte Lewis vier Legs in Serie und ging mit 6:3 in Führung. Unter leichtem Druck checkte er dazu 104 Punkte aus. Doch plötzlich war Barney wieder da. Er holte das 4:6 und zeigte dann seinerseits unter Druck ein 104’er Finish. Im entscheidenden Leg war er dann allerdings zu weit weg und so fuhr Adrian Lewis die Partie relativ locker über die Ziellinie. Am Ende siegte der Engländer mit 7:5 und setzte sich in der Tabelle vor James Wade auf Rang 4.

Adrian Lewis 7:5 Raymond van Barneveld
20 100+ 15
5 140+ 11
0 170+ 0
3 180 4
96.57 Average 98.35
104 High Finish 104
4 Breaks of Throw 3
7/17 - 41% Checkout % 5/13 - 38%

Phil Taylor zeigte sich bei der diesjährigen Premier League Saison bisher in einer fantastischen Form. Folgerichtig stand er vor der Partie auch auf Platz zwei, mit gleich vielen Punkten wie van Gerwen auf eins. Gegen Peter Wright wollte „The Power“ nun gegen seinen Widersacher vorlegen und sich zumindest für kurze Zeit die Tabellenführung sichern. Die Partie entwickelte sich allerdings zu einer sehr engen Angelegenheit. Beide Spieler zeigten sich vor allem in ihren eigenen Legs sehr sicher. Nur selten gab es echte Breakchancen, auch weil Finishes wie das 130’er von Wright gab. Die Antwort war ein 141’er Finish von Phil unter Druck. Und so gingen die ersten neun Legs jeweils an den, der sie begonnen hatte. Zur richtigen Zeit war „The Power“ dann wie so oft zur Stelle und holte sich das erste Break zum 6:4. Damit war ihm ein Punkt sicher und er spielte weiter sehr stark. Die Partie schien entschieden, doch dann vergab Phil insgesamt vier Matchdarts. Peter checkte 111 Punkte und holte sich auch noch das letzte Leg zum 6:6, womit auch „Snakebite“ sich noch einen Punkt verdiente.


Phil Taylor 6:6 Peter Wright
19 100+ 15
10 140+ 11
2 170+ 0
1 180 5
101.51 Average 103.40
141 High Finish 130
1 Breaks of Throw 1
6/13 - 46% Checkout % 6/15 - 40%

Thornton ärgert van Gerwen

Robert Thornton fährt in Liverpool drei ganz wichtige Punkte ein
Robert Thornton fährt in Liverpool drei ganz wichtige Punkte ein

Beim World Grand Prix 2015 trafen Michael van Gerwen und Robert Thornton im Finale aufeinander. Damals setzte sich zur Überraschung aller der Schotte durch. Nun trafen sie in der Premier League aufeinander und ein Sieg von Robert schien noch unwahrscheinlicher als damals. Zu schwach präsentierte sich der Schotte bisher. Doch der Sieg im ersten Match des Abends hatte ihm Auftrieb gegeben. Zwar holte sich MVG das erste Leg, doch danach legte „The Thorn“ los. Er checkte 140 Punkte aus, schaffte danach ein Break und legte sechs perfekte Darts nach. Es stand 3:1 für den Thornton und eine Überraschung bahnte sich an. Doch es dauerte nicht lange, bis auch Robert wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. „Mighty Mike“ kam zurück und zum Ausgleich. Eine Szene die stellvertretend für die letzten Wochen stand folgte im siebten Leg. Beide Spieler standen bei 130 Punkten Rest. Thornton traf zwei Mal das Triple, aber die Doppel-5 nicht. Auch Michael traf zwei Mal das Triple, aber eben auch das Doppel zum 4:3. Anders als zuletzt ließ Robert aber nicht nach. Er kämpfte in jedem Leg und blieb dran. Nach zehn Legs stand es 5:5 und Thornton wusste, dass etwas drin war. Er vergab zwar eine Chance zur Führung, konnte aber im letzten Leg nochmal eine starke Leistung zeigen um tatsächlich einen Punkt zu holen. Mit dem 6:6 ist van Gerwen dennoch wieder Tabellenführer.

Michael van Gerwen 6:6 Robert Thornton
14 100+ 16
8 140+ 9
2 170+ 0
2 180 2
97.57 Average 95.59
130 High Finish 140
1 Breaks of Throw 1
6/9 - 67% Checkout % 6/15 - 40%

In der nächsten Woche ist Judgement Night in der Premier League. Die beiden Spieler am Tabellenende werden nach dem Spieltag ausscheiden. Drei Teilnehmer gehen in den Kampf um den einen Platz, der den Verbleib in der Liga sichern würde. Die beste Ausgangslage hat Robert Thornton, der auf Adrian Lewis treffen wird. Michael Smith hat mit Phil Taylor eine Mammutaufgabe vor sich, Dave Chisnall trifft auf Peter Wright. Außerdem wird es mit Raymond van Barneveld gegen Michael van Gerwen einen echten Klassiker in Cardiff geben. James Wade gegen Gary Anderson komplettiert den Spielplan.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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