Michael van Gerwen verteidigt Tabellenführung

Am siebten Spieltag der Premier League Darts 2016 stand ein Match ganz besonders im Mittelpunkt: Michael van Gerwen gegen Phil Taylor. Der Erste traf auf den Zweiten. Doch die Fans in Glasgow bekamen noch ein zusätzliches Geschenk. Gary Anderson spielte gleich zwei Mal, da er am ersten Spieltag ja krankheitsbedingt fehlte. So traf er zunächst auf Adrian Lewis und später dann auf seinen Landsmann Peter Wright. Der dritte Schotte im Bunde spielte gegen James Wade und Raymond van Barneveld bekam es mit Dave Chisnall zu tun.

Thornton bleibt weiter sieglos

Die schottischen Fans freuten sich gleich zu Beginn über den ersten Auftritt ihres WM-Helden. In der Neuauflage des Finals von 2016 traf Gary Anderson auf Adrian Lewis und startete direkt mit einem 13-Darter. Weil sein Gegner dann insgesamt fünf Darts auf die Doppel vergab, konnte sich der „Flying Scotsman“ sogar gleich mal einen komfortablen 3-Leg-Vorsprung erarbeiten. Dieser sollte im Grunde schon die Entscheidung bringen, denn Anderson spielte vor allem in seinen eigenen Legs einen sehr sicheren, souveränen Dart. Lewis versuchte zwar alles, kämpfte in jedem Leg, war jedoch an diesem Tag einfach nicht für die ganz großen Kunststücke zu haben. So konnte „Jackpot“ zwar in eigenen Legs noch glänzen, kam aber wenn Gary anfing nicht wirklich hinterher. So siegte Anderson am Ende verdient mit 7:4 und konnte sich danach auf seine zweite Partie des Abends vorbereiten.

Gary Anderson	7:4	Adrian Lewis
15	100+	9
12	140+	8
0	170+	0
2	180	4
99.39	Average	93.00
87	High Finish	40
1	Breaks of Throw	0
7/20 - 35%	Checkout %	4/13 - 31%

James Wade sorgt dafür, dass Robert Thornton nach wie vor ohne Premier League Sieg bleibt

Mit Robert Thornton startete dann auch direkt der nächste Schotte in den Spieltag. „The Thorn“ musste sein Können gegen James Wade beweisen und war zum Siegen verdammt, denn die Judgement Night rückt immer näher und er steht mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz. Jedoch musste er gleich mal mit ansehen, wie sein Gegner 124 Punkte zum ersten Leggewinn auscheckte. Davon ließ Robert sich aber nicht raus bringen. Er fand wirklich gut ins Spiel, seine Scores waren fantastisch und so kam er trotz Doppelschwäche zum Ausgleich. Nach dem 2:1 für James warf Robert sogar sieben perfekte Darts und glich erneut aus. Was Thornton jedoch an diesem Tag fehlte war die Stärke in den Legs seines Gegners, er konnte Wade nicht genug unter Druck setzen. So brachte „The Machine“ seine Aufschläge durch und kam sogar zum ersten Break, welches zum 5:3 führte. Damit war die Partie im Grunde entschieden und Wade brachte sie auch entsprechend nach Hause. Am Ende siegte James mit 7:4 und für Thornton wird es nun immer enger.

James Wade	7:4	Robert Thornton
22	100+	13
9	140+	10
0	170+	0
1	180	4
100.81	Average	101/35
124	High Finish	95
1	Breaks of Throw	0
7/13 - 54%	Checkout %	4/11 - 36%

Michael van Gerwen verschenkt den Sieg

Es folgte das Duell der Giganten. Michael van Gerwen und Phil Taylor hatten vor dem Spieltag beide 10 Punkte auf dem Konto, in der Legdifferenz lag der Niederländer nur um eins vorne. Natürlich wollte „The Power“ den ersten Platz erobern und bekam zu Anfang alle Chancen. Michael kam ganz schlecht in die Partie, seine Scores waren ungewohnt schwach. Phil vergab jedoch vier Möglichkeiten auf die Doppel, sodass van Gerwen 92 zum 1:0 checkte. Im zweiten Leg war dann auch Phil sicherer, als er 114 Punkte auf null bringen konnte. Danach wurde der Weltranglistenerste dann stärker und legte einen echten Lauf hin. Ganze vier Legs hintereinander gingen an den Niederländer, der sich damit bis auf 5:1 absetzen konnte. Das Match schien eine klare Angelegenheit zu werden, doch da fing sich Phil. Er konnte seinerseits drei Legs in Folge holen und dabei 120 Punkte auschecken, um wieder bis auf 4:5 ranzukommen. Wie antwortet man in so einer Situation? Michael van Gerwen dachte sich: mit Stil. Er checkte 170 Punkte aus und holte sich so schon mal den Punkt. Weil er allerdings einige Matchdarts vergab, brachte er Taylor zurück ins Spiel, der sich die beiden Legs sichern konnte. So endete das Duell der Giganten 6:6-Unentschieden, womit sich im Grunde nicht viel an der Tabellensituation ändert.

Michael van Gerwen	6:6	Phil Taylor
11	100+	16
7	140+	12
2	170+	1
4	180	2
107.35	Average	103.12
170	High Finish	120
3	Breaks of Throw	3
6/13 - 46%	Checkout %	6/10 - 60%

Raymond van Barneveld sichert sich gegen Dave Chisnall zwei enorm wichtige Punkte

Es folgte ein richtungsweisendes Match. Für Raymond van Barneveld und Dave Chisnall lief es bisher nicht nach Plan. Sie wollten beide mit einem Sieg ein wenig Abstand auf die letzten beiden Plätze gewinnen um eine ruhige Judgement Night zu verleben. Zunächst starteten beide sehr gut, jedoch traf Raymond die Doppel besser. So ging er mit 2:0 in Führung und setzte seinen Gegner unter Druck. Dieser konnte damit umgehen und glich wenig später aus. Dann startete Ray mit zwei 180’ern, kassierte aber dennoch das Break, womit „Chizzy“ 3:2 führte. Danach dann eine komplett einseitige Partie. Barney wusste er musste nun was zeigen und das tat er. Dem Rebreak zum Ausgleich folgten zwei 12-Darter mit einem 121’er und danach 161’er Finish. Wenig später sicherte er sich mit dem 6:3 dann auch schon den Punkt. Weil er Chisnall ließ, so musste man es fast sagen, kam dieser nochmal zu einem Leggewinn, ehe Raymond den 7:4-Sieg eintütete. Dave Chisnall muss nun aufpassen, dass er bei der Judgement Night nicht aus der Premier League fliegt.

Raymond van Barneveld	7:4	Dave Chisnall
13	100+	12
12	140+	5
0	170+	0
4	180	5
104.90	Average	96.27
161	High Finish	85
3	Breaks of Throw	2
7/16 - 44%	Checkout %	4/12 - 33%

Anderson gewinnt im schottischen Duell

In der letzten Partie des Abends freuten sich die Fans in Glasgow über ein rein schottisches Duell. Zum zweiten Mal kam Weltmeister Gary Anderson auf die Bühne, der seinen Sieg von früher am Abend krönen wollte. Sein Gegner, Peter Wright, hatte da natürlich etwas gegen. Entsprechend trat „Snakebite“ auch auf und holte direkt ein Break. Gary spielte nicht stark zu Beginn, konnte jedoch ausgleichen, weil Peter drei Möglichkeiten auf die Doppel vergab. Ein 101’er Finish brachte ihn dann sogar in Führung. Wright spielte stark, seine Scores waren sehr hoch, jedoch gelang es Anderson zunächst noch seine Aufschläge durchzubringen. Das nächste Break ging dann aber doch an Wright, der sich mit 4:3 in Front brachte. Dies hielt aber nicht lange an, da Anderson weltmeisterlich antwortete und erneut ausglich. Die Partie blieb weiterhin eng. Nachdem beide ihre Legs zum 5:5 holten ging Anderson erneut in Führung. Als es darauf ankam war er dann auf der Höhe und spielte ein starkes Leg erfolgreich zu Ende, auch weil Peter die Doppelchancen nicht nutzte. Am Ende holte Gary also seinen zweiten Sieg des Abends und gewann 7:5.

Gary Anderson	7:5	Peter Wright
15	100+	15
11	140+	13
0	170+	0
4	180	4
102.75	Average	101.31
101	High Finish	60
3	Breaks of Throw	2
7/16 - 44%	Checkout %	5/15 - 33%

Liverpool wird der Austragungsort des letzten Spieltages vor der Judgement Night sein. Eines der interessantesten Matches wird wohl die Partie zwischen Michael Smith und Robert Thornton, in der jeder Punkt zählt. Der Schotte wird zwei Mal spielen, später am Abend noch gegen Michael van Gerwen. Interessant auch das Spiel zwischen Adrian Lewis und Raymond van Barneveld. Hohe Scores erwartet man bei der Partie Gary Anderson gegen Dave Chisnall, ein hochklassiges, spannendes Spiel bei Phil Taylor gegen Peter Wright.

Tobias Gürtler

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