Adrian Lewis wirft den 9-Darter

Die Fans an den TV-Bildschirmen und vor Ort in Belfast bekamen am elften Spieltag gleich zwei Mal Robert Thornton und Raymond van Barneveld zu sehen. Zunächst spielte Robert gegen Peter Wright und Ray gegen seinen ewigen Rivalen Phil Taylor, später am Abend trafen sie direkt aufeinander. Zudem duellierten sich die beiden besten Spieler der Welt, Michael van Gerwen und Gary Anderson. James Wade gegen Adrian Lewis komplettierten den Spieltag.

Comeback reicht nicht für Zählbares

Robert Thornton besiegt Peter Wright überraschend deutlich mit 7:2
Robert Thornton besiegt Peter Wright überraschend deutlich mit 7:2

Die ersten beiden Spieler die sich gegenüberstanden waren die Schotten Robert Thornton und Peter Wright. In der Phase vor der Judgement Night war das 6:6 zwischen diesen beiden lange der einzige Punkt den „The Thorn“ sich holen konnte. Und auch an diesem Tag ging er sehr motiviert ins Spiel. Er holte sich sein erstes Leg und legte ein Break nach. Ein 113’er Finish brachte ihn dann schon mit 3:0 in Führung, was Wright ein wenig zu überraschen schien. „Snakebite“ antwortete mit einem 120’er Finish, schien aber nicht wirklich ins Match hinein zu finden. Nachdem Thornton sich erneut auf drei Legs absetzte, vergab Peter einige Doppelchancen, die ihn vielleicht nochmal zurückgebracht hätten. So konnte Robert Thornton, der vor allem beim Finishen sehr stark war, sich mit dem 6:1 den erneuten Punktgewinn gegen seinen Landsmann sichern. Zwar gab Peter nicht auf, der Vorsprung und die Souveränität von Thornton waren aber groß genug, sodass Robert das Spiel mit 7:2 ins Ziel brachte.

Robert Thornton 7:2 Peter Wright
16 100+ 7
8 140+ 7
0 170+ 0
2 180 4
105/61 Average 92.48
113 High Finish 120
2 Breaks of Throw 0
7/13 - 54% Checkout % 2/10 - 20%

Es folgte das Match zwischen den beiden ewigen Rivalen: Phil Taylor und Raymond van Barneveld. Der Niederländer wollte gegen den Tabellenführer unbedingt was mitnehmen, da er seine Chancen auf eine Play-Off-Platzierung aufrecht erhalten wollte. Jedoch sah es nicht gut aus, nachdem Phil bereits früh mit 2:0 in Führung lag. Raymond gelang der Anschluss, doch von da an brannte Taylor ein Feuerwerk ab. Barney hatte dem nichts entgegenzusetzen und musste mit ansehen wie sich Taylor immer weiter absetzte. 5:1 stand es bereits, ehe Raymond mal wieder ein Leg für sich verbuchen konnte. Nur wenig später stand der Punktgewinn für Taylor fest, nachdem Raymond ein 121’er Finish auf das Bullseye vergab. Doch van Barneveld gab sich nicht geschlagen, er kämpfte weiter und gab nochmal alles. Er verkürzte auf 3:6 und nutzte danach vergebene Matchdarts von Phil Taylor aus um weiter ran zu kommen. Bis auf 5:6 reichte das Comeback, dann legte „The Power“ wieder eine Sahneleg hin und konnte sich den Sieg dann doch sichern. Mit 7:5 setzte sich der Tabellenführer der Premier League am Ende durch.

Raymond van Barneveld 5:7 Phil Taylor
17 100+ 14
12 140+ 7
1 170+ 4
1 180 3
96.14 Average 100.36
106 High Finish 87
1 Breaks of Throw 2
5/15 - 33% Checkout % 7/17 - 41%

Keine Breaks im Topspiel

Seit 2012 gab es in der Premier League keinen 9-Darter mehr, damals war es Simon Whitlock in der Finals Night. An diesem Abend sollte sich dies ändern und Schuld war dieses Spiel. James Wade traf auf Adrian Lewis und behielt zunächst einen ersten Aufschlag. Dann aber ließ er sich das Match ziemlich aus der Hand nehmen und musste einem bärenstarken „Jackpot“ dabei zusehen, wie er ein Leg ums andere holte. Bis zum 4:1 hatte Adrian noch keine Möglichkeit auf Doppel liegen lassen. Danach aber direkt drei in einem Leg, was „The Machine“ zum Start eines Comebacks nutzte. Er verkürzte und kam durch ein 101’er Finish sogar zum Ausgleich. Dann spielten beide ein identisches Leg: 140, 100, 140. Sie standen bei 121 Punkten Rest, Wade durfte aber zuerst werfen und checkte zum 5:4 aus. Wie antwortete Adrian Lewis? Perfekt. Er warf die 180, ließ eine 177 folgen und checkte 144 Punkte als wäre es nichts. Der 9-Darter war auch deshalb wichtig, weil er von da an nochmal sehr fokussiert die Partie in Richtung Ziellinie brachte. Ein Break sicherte den Punkt und ein starkes letztes Leg sogar den Sieg. Mit 7:5 siegte Adrian, der an diesem Tag Geschichte schrieb.


James Wade 5:7 Adrian Lewis
19 100+ 11
9 140+ 12
0 170+ 1
1 180 3
95.95 Average 103.54
121 High Finish 144
2 Breaks of Throw 3
5/9 - 56% Checkout % 7/16 - 44%

Michael van Gerwen und Gary Anderson sind laut Order of Merit die besten Spieler der Welt. Nachdem das Publikum durch den 9-Darter von Adrian Lewis bereits angeheizt war, wollten auch diese beiden nun eine Performance abliefern, die die Arena zum kochen bringt. Und sie zeigten ein fantastisches Spiel. Beide Spieler holten sich ihre ersten beiden Legs und spielten jeweils einen Average von deutlich über 110 Punkten, auf die Doppel ließen sie beide nichts liegen. Auch in der Folge blieben sie sehr konstant und auf einem extrem hohen Niveau.

Michael van Gerwen zeigte trotz Rückenbeschwerden über 110 Punkte im Schnitt
Michael van Gerwen zeigte trotz Rückenbeschwerden über 110 Punkte im Schnitt

In ihren eigenen Legs war eigentlich nichts zu holen, viel zu stark waren die Scores und zu sicher zeigten sich die Kontrahenten auf die Doppel. Nach sechs Legs stand es 3:3-Unentschieden und es sah so aus, als würde sich an diesem Abend keiner den Sieg holen. Und so sollte es auch kommen. Ein 119’er Finish von Anderson, welches zum 5:5 führte, unterstrich die tadellose Leistung beider Spieler. Am Ende ging das Spiel tatsächlich ohne jegliches Break mit 6:6 aus. Michael van Gerwen spielte dabei einen Average von knapp über 110 Punkten, Gary Anderson stand bei 108,24.

Michael van Gerwen 6:6 Gary Anderson
12 100+ 13
6 140+ 13
0 170+ 0
6 180 3
110.55 Average 108.24
82 High Finish 119
0 Breaks of Throw 0
6/10 - 60% Checkout % 6/7 - 86%

Barney mit Wiedergutmachung

Als letztes gab es das Duell zwischen Raymond van Barneveld und Robert Thornton. Beide zeigten gute Leistungen früher am Abend, darauf wollten sie aufbauen. Jedoch klappte das zunächst überhaupt nicht. Ein unheimlich schwacher Start beider Akteure sorgte zwar dafür, dass sie sich die ersten beiden Legs teilten, jedoch spielte Raymond 71 Punkte im Schnitt, Robert nur 58. Erst danach wurde es besser. Bei Barney schneller als bei Robert und so ging der Niederländer mit 3:1 in Führung. Robert aber legte auch nochmal eine Schippe drauf und kam wenig später wieder zum Ausgleich. Beide Spieler holten danach ihre eigenen Legs, Thornton checkte dabei 101 Punkte. Jedoch war das Spiel noch immer nicht sonderlich hochklassig. Die Scores waren nicht wirklich hoch, auf die Doppel zeigten sich die Spieler alles andere als sicher. Dennoch schien Raymond der etwas sicherere Spieler zu sein und so konnte sich der Niederländer auch nochmal drei Legs in Serie sichern. Somit gewann der mit 7:4 und konnte nach der knappen Niederlage gegen Phil Taylor ein wenig Wiedergutmachung betreiben.

Raymond van Barneveld 7:4 Robert Thornton
15 100+ 19
6 140+ 3
0 170+ 0
4 180 2
92.53 Average 88.16
91 High Finish 101
2 Breaks of Throw 1
7/13 - 54% Checkout % 4/16 - 25%

In der kommenden Woche reist die Dartselite nach Bournemouth. Dort bekommen die Fans Adrian Lewis und Michael van Gerwen gleich zwei Mal serviert. Ehe sie im direkten Duell aufeinandertreffen, muss MVG sein Können gegen Peter Wright unter Beweis stellen, „Jackpot“ trifft auf Raymond van Barneveld. Zudem bekommt Phil Taylor es mit Robert Thornton zu tun und Titelverteidiger Gary Anderson bestreitet seine Partie gegen James Wade.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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